DE99624C

DE99624C -

Info

Publication number: DE99624C
Application number: DENDAT99624D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zur Herstellung von Ziegeln, Dachsteinen o. dgl. und ist insbesondere dazu bestimmt, die Ziegel fertig zu stellen, welche mittelst der unter Patent Nr. 99580 geschützten Knetmaschine vorgeformt, sind.

Die Erfindung bezweckt, Ziegel in vorzüglicher Ausführung in schnellerer und ökonomischerer Weise, als dies bisher möglich war, herzustellen und sie zugleich ohne Beschädigung aus der Maschine zu entfernen. *

Zu diesem Zwecke wird eine besonders gestaltete Prefsform angewendet, welche mit beweglichem Deckel und Boden ausgestattet ist, und deren Seitenwände sich selbstthätig durch einen beweglichen Prefsrahmen, welcher auf doppelt geneigte Flächen an den Aufsenseiten der Prefsform einwirkt, öffnen und schliefsen; die Bewegung dieses Rahmens wird durch eine Kurbelanordnung, welche durch geeignete Vorrichtungen von der Hauptwelle aus ihren Antrieb erhält, regulirt.

Auf den Zeichnungen ist:

Fig. ι eine Seitenansicht,

Fig. 2 eine Oberansicht und

Fig. 3 eine Endansicht einer nach der vorliegenden Erfindung construirten Maschine.

Fig. 4 und 5 zeigen in vergröfsertem Maisstäbe und in rechtem Winkel zu einander Ansichten der Prefsform in geschlossenem Zustande und der Vorrichtungen zur Bethätigung derselben.

Fig. 6 ist eine Theilansicht der offenen Prefsform mit einem auf der Boden- oder Fufsplatte ruhenden geformten Ziegel, welcher zur Entfernung fertig ist.

Fig. 7 ist ein Querschnitt durch die Prefsform.

Fig. 8 und 9 zeigen in Ober- und Seitenansicht den Mechanismus, um den geformten Thonziegel der Prefsform zuzuführen und die fertigen Ziegel von der Bodenplatte herabzustofsen.

α ist die Prefsform, um die geformten Thonblöcke, wie sie durch die Knetmaschine hergestellt werden, zu Ziegeln o. dgl. zusammenzupressen. Sie ist an der Querrahmenplatte b der Maschine aufgehängt und ihre vier Seiten a¹ sind in der Mitte an Tragstangen c befestigt. Diese Seiten können sich schliefsen, wie in Fig. 4 und 5 dargestellt, oder öffnen, wie in Fig. ι und 6 gezeigt, mittelst eines beweglichen Prefsrahmens d, welcher die Prefsform umgiebt. Die zur Darstellung gebrachte Maschine ist mit zwei solchen Prefsformen ausgerüstet, von denen die eine einen Formziegel zusammenprefst, während die andere einen geprefsten und fertigen Ziegel weiter befördert.

Die Seiten a¹ jeder Prefsform sind auf der Aufsenseite mit doppelt geneigten Flächen a² a^B versehen, auf welche der bewegliche Prefsrahmen d einwirkt und die bereits beschriebene Wirkung ausübt, je nach Stellung in Beziehung auf die Prefsform. Der untere Theil der Prefsform wird durch eine bewegliche Bodenplatte e gebildet, welche eine auf- und abwärts gerichtete Bewegung ausführt, während der obere Theil durch einen Stempel hergestellt wird, welcher ebenfalls eine auf- und abgehende Bewegung ausführt und dazu dient, den Thonblock zu einem Ziegel zusammenzupressen und zu gleicher Zeit die gewünschte Kennzeichnung oder

Stempelung auf demselben anzubringen. Die Bewegung des Prefsrahmens wird in den erforderlichen Momenten von der Hauptwelle f aus besorgt, welche mittelst Kegelräder g eine Welle g¹ antreibt, deren Bewegung durch Getriebe auf eine Welle h übertragen wird. Auf letztere sind Excenter i aufgekeilt, welche auf Rollen j¹ an einem Rahmen j einwirken, welcher durch Stangen j² fest mit dem Prefsrahmen d verbunden ist und dadurch diesem Bewegung ertheilt.

Der Stempel k ist an einer Stange k^l befestigt, welche durch die Querrahmenplatte b hindurchgeht und verstellbar mit einem Rahmen / verbunden ist, welcher von einer Stange Z¹ an seinem oberen Ende und von einer Führungsstange m geführt wird.

Der Rahmen j wird durch Stange P geführt und beide, er sowohl wie der Rahmen /, sind mit Oeffnungen versehen, durch welche die Welle h hindurchgeht, damit sie sich auf- und abwärts bewegen können. Der Rahmen / erhält seine Bewegung von Excentern η n^l auf Welle h, und ein Excenter ο ' wirkt auf den Kopf der Stange k¹ des Stempels ein.

Die Bodenplatte e jeder Prefsform wird mit Hülfe von Daumenscheiben ρ auf einer Welle q in dem unteren Theil der Maschine gehoben und gesenkt und von der Welle h angetrieben.

In Verbindung mit den beweglichen Bodenplatten wird die in den Fig. 8 und 9 dargestellte Vorrichtung verwendet, welche die geformten Thonziegel in die Prefsformen befördert. Sie besteht aus Schlitten r, welche nahe den endlosen, die geformten Ziegel aufnehmenden Bändern χ angeordnet sind. Diese 'Schlitten sind durch Gelenke r¹ mit einem Hebel s verbunden, welcher durch Excenter t auf der Welle q bethätigt wird. Diese Excenter wirken auf Rollen u u^x an Hebeln ν v^l ein, welche auf den beiden Schüttelwellen w JP¹ aufsitzen. Die Rückwärtsbewegung der Schlitten erfolgt mit Hülfe der Excenter yy^x (Fig. 3)·

Der Arbeitsvorgang ist folgender:
Die aus Thon geformten Blöcke, welche von der Knetmaschine abwechselnd durch das eine oder andere der endlosen Bänder χ zugeführt werden, sind kleiner als die fertigen •Ziegel; sie fallen auf einen der Schlitten r und werden nach der Bodenplatte e geführt, wobei jene unmittelbar darauf in ihre Anfangsstellung zurückkehren, während die Bodenplatte sich hebt, bis sie den Formziegel innerhalb der offenen Seiten der Prefsform α hineingebracht hat. Die Excenter i führen dann den Rahmen j und damit den Prefsrahmen d abwärts, wobei der letztere auf die unteren geneigten Flächen α³ einwirkt und die Seiten a¹ der Prefsform schliefst.

Das Excenter 0 an der oberen Kurbelwelle h führt dann den Stempel k abwärts und prefst den Ziegel, welcher innerhalb der Prefsform sich befindet, auf die gewünschte Form und Gröfse und bringt zugleich die Stempelung an. Nachdem so der Ziegel fertig gemacht ist, geht der Stempel durch das Excenter η, welches auf eine Rolle ti² an dem oberen Ende des Rahmens / einwirkt, in die Höhe, während zu gleicher Zeit die Seiten der Prefsform durch den Prefsrahmen d adurch geöffnet werden, dafs derselbe aufwärts geht und auf die oberen geneigten Flächen α², wie in Fig. 6 gezeigt, einwirkt. Die Aufwärtsbewegung des Prefsrahmens d wird durch Excenter i bewirkt, welche auf die oberen Rollen j^l an dem Rahmen j einwirken und die Bodenplatte e, welche durch die Einwirkung der Kurbeln ρ zurückgeführt wird, veranlafst, den geprefsten Ziegel, welcher aus der Prefsform durch die Bewegung der Daumenscheibe n^l ausgestofsen ist, wegzunehmen, welche in Eingriff mit der Rolle n³ an dem unteren Ende des Rahmens / kommt.

Der nächste geformte Ziegel, ..welcher durch den Schlitten r vorwärts bewegt wird, stöfst den fertigen Ziegel von der. Bodenplatte auf den Tisch jj hinab, von welchem er nach dem Trockenraum geführt wird.

Claims

Patent-Ansprucη:

Eine Maschine zur Herstellung von Ziegelsteinen, Dachziegeln o. dgl., gekennzeichnet durch eine Prefsform, deren vier auf der äufseren Seite mit doppelt geneigten Flächen versehene Seitenwände in der Mitte scharnierend an einem Querrahmen der Maschine befestigt sind und durch einen Prefsrahmen geöffnet und geschlossen werden, wobei eine sich hebende und senkende Bodenplatte die Zuführung des Formziegels und die Wegführung des geprefsten Ziegels bewirkt, während ein den oberen Theil der Prefsform bildender, in geeigneter Weise bethätigter Stempel das Zusammenpressen und event. Stempeln des Ziegels ausführt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.