DE99464C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die bisher bekannten Heu- und Getreiderechen, soweit sie nicht eine selbsttätige Entleerungsvorrichtung besitzen, werden mittelst Handhebels oder durch eine Vereinigung von Hand- und Fufshebel entleert.

Die letztere Gattung von Heu- und Getreiderechen besitzt zur Entleerung mittelst Hand und Fufs kraftraubende Zwischenmechanismen.

Bei den in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Heu - und Getreiderechen kommen alle Zwischenmechanismen in Wegfall.

Das Heben der Zinken und die dadurch bewirkte Entleerung geschieht mittelst des Fufstrittes f, welcher starr mit der Führungsleiste bezw. mit dem Zinkenträger der Rechenzinken verbunden ist.

Beim Niedertreten des an der Leiste e befestigten Fufstrittes f schwingt die Führungsleiste c der Zinken um die Stange b, welche auch die Drehachse für die Rechenzinken bildet. Sä'mmtliche Zinken werden hierdurch gemeinsam gehoben und zur Entleerung gebracht.

Die Leiste e und die Führungsleiste c sind an mehreren Stellen starr mittelst der Bügel d verbunden.

Beim Niedertreten des Fufshebels/" schwingen demnach die Führungsleiste der Zinken, die Leiste e sammt den Rechenzinkeri gemeinschaftlich um die Achse b, wie es in Fig. 1 bis 3 veranschaulicht ist.

Die Entleerung mit der Hand bedarf nur des Winkelhebels g, dessen kurzer Schenkel mittelst einer Kette an die Leiste e angeschlossen ist und bei der Drehung des Handhebels g das aus der Leiste e, den Bügeln d und der Führungsleiste c gebildete Gerüst in gleicher Weise um die Achse b dreht, wie dieses durch den Fufstritt f hervorgerufen wird.

Der lange Schenkel des Winkelhebels g hat seinen Anschlag an dem Querholz des Gestelles und verhindert durch den Anschlag ein zu tiefes Herabfallen der Rechenzinken; die gespannte Kette erhält die Rechenzinken in der Arbeitsstellung.

Wird die Entleerung durch den Fufstritt allein bewirkt, so verhindert die eingeschaltete Kette, dafs der Handhebel an der Bewegung theilnimmt und dadurch den Kutscher verletzt oder stöfst.

Beim Herablassen der Zinken spannt sich die Kette, und die Rechenzinken stehen wieder in ihrer Arbeitsstellung, demnach bewirkt die Verbindung des Handhebels mit dem Hebegerüst des Rechens mittelst der Kette nebenbei das Erhalten der Rechenzinken in der Arbeitsstellung.

Das Regeln der Zinken in der Arbeitsstellung wird durch Einhängen der Zwischenkette in die verschiedenen Löcher des kurzen Schenkels am Winkelhebel g erzielt.

Nach der Beinlä'nge des Führers kann der Fufstritt des Hebels f durch Versetzen weiter vor oder zurück verlegt werden.

Die vorbeschriebene einfache Entleerungsvorrichtung besitzt den Vortheil, geringe Kraft bei der Entleerung zu beanspruchen, und erfordert nicht mehr. als 0,68 bis 0,70 kg für einen Rechenzinken, so dafs für einen Getreiderechen gebräuchlicher Gattung ig bis 21 kg Kraft bei der.Entleerung nöthig werden.

Dieses geringe Mafs von Kraft kann nach Erfordernifs entweder mit dem Fufs oder der Hand allein dauernd, selbst von schwächeren Personen geleistet und abwechselnd vereint mit Fufs und Hand ausgeübt werden.

Die dreifache Möglichkeit der Entleerung hat den weiteren Vortheil, dafs sie dem Führer eine Abwechselung im Gebrauch seiner Gliedmafsen gestattet und ihn vor frühzeitiger Ermüdung schützt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   . Entleerungsvorrichtung für Pferderechen, dadurch gekennzeichnet, dafs der Fufstritt (f) starr mit der Führungsleiste der Rechenzinken verbunden ist, während der Handhebel (g) mittelst einer Kette an dem Rahmen der Führungsleiste angreift, zum Zwecke, das Entleeren durch den Fufs allein 'bewirken zu können, ohne dafs der Handhebel an der Bewegung theilnimmt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.