DE99091C

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Publication number: DE99091C
Application number: DENDAT99091D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Grubenhölzer wurden zwecks Conservirung bis jetzt einer Sterilisation an der Oberfläche unterworfen. Eine derartige Behandlung hat zwar, den Erfolg, dafs die Hölzer thatsächlich auf der Oberfläche keimfrei werden und infolge dessen eine gewisse Zeit dem Angriff von Fäulnifsbacterien widerstehen, indessen gewährt diese Art der Conservirung keinen vollkommenen Schutz insofern, als dadurch die in den tieferen Schichten des Holzes vorhandenen Keime nicht zerstört werden und somit, wie die Praxis bestätigt hat, unter Umständen eine Zerstörung des Holzes von den inneren Schichten aus geschieht.

Man hat auch bereits Hölzer mit einem Blechmantel . zum Schütze gegen Infection umgeben, es hat sich aber gezeigt, dafs solche Hölzer oft noch früher zu Gründe gegangen sind. Eine Untersuchung des Holzes (vor der Umhüllung) zeigte, dafs das noch ziemlich frische Holz bereits inficirt war,, und die Resultate waren auch dann nicht sicher, als das Holz erst desinficirt und dann umhüllt wurde, da — abgesehen von den gröfseren Kosten und der Umständlichkeit — das sterilisirte Holz aus der Luft bald wieder Krankheitsstoffe aufnahm.

Das Holz möglichst billig und durchgreifend zu sterilisiren, zugleich aber eine Inficirung desselben hintanzuhalten, ist der Zweck dieser Erfindung.

Nach dem vorliegenden Verfahren wird das für Grubenzwecke bestimmte Holz zunächst dicht mit Eisenblech umschlagen, so dafs es nur durch einige kleine Oeffnungen mit der Aufsenluft in Berührung kommt.

Das so vorbereitete Holz wird nun der zur Sterilisation nothwendigen Temperaturerhöhung ausgesetzt, wobei die entwickelte Feuchtigkeit aus den frei gelassenen kleinen Oeffnungen entweichen kann, während gleichzeitig entstandene phenolartige Destillaü'onsproducte, die bei der zur Sterilisation erforderlichen Temperatur noch nicht flüchtig sind, Gelegenheit haben, in die geöffneten Poren des Holzes einzudringen. Gleichzeitig wird durch den Eisenblechmantel die Wirkung der Hitze nach dem Kern befördert.

Nach vollendeter Sterilisirung werden die Oeffnungen vermittelst ausgeglühter Nägel zugeschlagen. Durch die Umhüllung des Holzes mit Blech kann die Sterilisation durch Hitze mit ganz besonderem Vortheil, nämlich durchgreifend, gleichmäfsig, billig und vor allem auch ohne Gefahr einer Entzündung durchgeführt werden. ■

Das nach dem eben beschriebenen Verfahren sterilisirte Holz bietet nun besonders nach zwei Richtungen hin gegenüber dem nach dem üblichen Verfahren behandelten Holz bedeutende Vortheile:

i. wird durch die Blechumhüllung das einmal sterilisirte Holz steril erhalten, während die Umhüllung die Aufnahme neuer Krankheitskeime verhindert.

_v Der zweite Vortheil besteht darin, dafs das mit Eisen ummantelte Holz eine wesentlich gröfsere Scheerfestigkeit und mechanische

Widerstandsfähigkeit hat, als wie sie dem Holz und der Eisenhülle, getrennt angewendet, entsprechen würde, denn es müfste, wenn das Holz infolge Ueberlastung brechen sollte, erst die eiserne Hülle gesprengt werden. Es wird also das Eisen nicht auf Scheerfestigkeit, sondern auf Zugfestigkeit beansprucht, so dafs es mit seinem gröfsten Festigkeitscoefficienten in Wirkung tritt.

Claims

Patent-Anspruch:

. Verfahren zur Herstellung ausdauernden und conservirten Bauholzes für Grubenwerke, dadurch gekennzeichnet, dafs die Holztheile mit einem dichten, nur wenig Oeffnungen besitzenden Blechmantel umgeben werden, worauf das ummantelte Holz sterilisirt und nach erfolgter Sterilisation die Oeffnungen des Blechmantels geschlossen werden.