DE98540C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Mai 1897 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bett für Kranke, welches sich zwecks gründlicher Reinigung leicht und schnell aus einander nehmen und ebenso wieder zusammensetzen läfst.

Das Bett zeichnet sich ferner dadurch aus, dafs der Kranke — ohne von der Lagerstätte abgehoben werden zu müssen — in jede für eine etwaige Operation bezw. sonstige Besichtigung erforderliche Stellung gebracht werden kann.

Um diese Eigenschaften zu erzielen, ist das Bett mit doppelten Rahmen versehen, von welchen der innere drehbar in dem äufseren gelagert und mit leicht abnehmbaren Einzelgurten bespannt ist. Aufserdem ist diese aus dem inneren Rahmen und den Einzelgurten bestehende eigentliche Lagerstätte mit einer Vorrichtung versehen, welche eine Befestigung des Kranken auf der Lagerstätte ermöglicht. Die so ausgerüstete Lagerstätte ruht mit ihrem äufseren Rahmen verhältnifsmäfsig leicht abnehmbar auf einem geeigneten Untergestell, dessen Füfse schliefslich noch in bekannter Weise durch eine trichterförmig ausgehöhlte und als Harnbecken dienende Platte verstrebt sein können.

Das Bett ist auf beiliegender Zeichnung veranschaulicht.

Fig. ι zeigt ein kurzes Stück der eigentlichen Lagerstätte in' schaubildlicher Ansicht. Diese Lagerstätte wird von mehr oder weniger breiten, weichen und nachgiebigen Gurten g gebildet, welche zwischen einem rechteckigen Rahmen in dessen Längs- oder Querrichtung parallel neben einander ausgespannt sind. Die einzelnen Gurte sind an ihren Enden um die Stäbe s des Rahmens geschlungen und in leicht abnehmbarer Weise befestigt.

Um den Kranken auf der so gebildeten Lagerstätte befestigen zu. können, sind — wie Fig. ι veranschaulicht — auch auf der Oberseite der Gurte g Spanngurte d in ebenfalls leicht lösbarer Weise befestigt.

Die beiden Stäbe s, um ,welche die Gurte g geschlungen sind, sind mittels zweier Querhäupter s¹ (Fig. 2 und 3) zu einem starren Rahmen vereinigt. -An diesen Querhäuptern sind in der Mitte Zapfen £ befestigt, mittels welcher der Rahmen in einem zweiten Rahmen r drehbar gelagert ist. Zum Feststellen der Lagerstätte in waagrechter Ebene dienen die Riegel i.

Wie Fig. 3 zeigt, kann zum Festspannen des Kranken statt der Einzelgurte auch ein einheitliches Stück Stoff α bezw. ein Netzwerk benutzt werden, welches zwischen zwei Stäben 11 ausgespannt ist. Die Stäbe werden zu beiden Seiten des Kranken am Bett befestigt, so dafs sich der . Stoff bezw. das Netz über dem Kranken ausbreitet und ihn auf der Lagerstätte festhält.

Die Lagerstätte kommt mit dem äufseren Rahmen r auf ein geeignet ausgebildetes Gestell zu liegen, wie es in Fig. 4 schematisch angedeutet ist. Nach Fig. 5 besteht ein derartiges Gestell aus zwei kreuzförmigen, je mittels eines Stabes k zusammengehaltenen Lagerböcken oder

auch aus vier Dreifüfsen, wie Fig. 6 veranschaulicht. An den oberen Enden der Gestellpfosten sind zum sicheren Festhalten des Rahmens r geeignet ausgebildete Gabellager mit Vorsteckstiften e angebracht.

Fig. 7 zeigt noch einen Schnitt nach x-x in Fig. 6.

Die in Fig. 8 dargestellte, gleichzeitig als Strebe für die ßettfüfse dienende Harnfangplatte läuft in seitlichen Zapfen / aus, welche bei dem in Fig. 4 dargestellten Bockgestell in den Punkten f als Drehzapfen für die zusammenklappbaren Füfse dienen. Bei Anwendung eines aus Dreifüfsen zusammengesetzten Gestelles wird die Platte 11 mit ihren Zapfen I zwischen zwei je zwei Füfse verbindenden Querstreben befestigt.

Mit Hülfe der Festspannvorrichtung für den ¹ Kranken und der drehbaren Lagerung des inneren Rahmens ist es möglich, die Lagerstätte mit dem Kranken in jede Stellung zu bringen, ja selbst völlig umzukehren, so dafs der Kranke von allen Seiten, also auch sein Rücken, besichtigt werden kann. Um an die einzelnen Stellen des Kranken herankommen zu können, ist es nur erforderlich, den die betreffende Körperslelle verdeckenden Einzelgurt abzunehmen.

Um auch bei umgekehrter Lagerstätte dem Kranken eine vollkommene Stützung zu gewähren, kann unter dem Kranken ein Tuch ausgespannt werden, welches an den Knöpfen b des äufseren Rahmens (Fig. 3) befestigt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Krankenbett, bei welchem ein innerer, die Lagerstätte bildender Rahmen s s¹ derart drehbar in einem äufseren, leicht lösbar auf. einem Untergestell ruhenden Rahmen fr) gelagert ist, dafs eine auf der Lagerstätte mittels Bänder, eines Netzes oder dergl. befestigte Person ohne Abheben vom Lager umgekehrt und · durch Abnahme der betreffenden Einzelgurte: auch jede Stelle des Rückens freigelegt werden; kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.