DE98343C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 53: Nahrungsmittel.

Firma FELIX HUBNER in LIEGNITZ. Herd für Viehfutterdämpfer.

Patentirt im Deutschen Reiche vom i. Juni 1897 ab.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Feuerherd für Kartoffeldämpfer, Waschkesse] etc., dessen Seitenwände zum Theil aufklappbar eingerichtet sind, und zwar zu dem Zweck, ein Kippen des Dampfgefä'fses ohne Anheben, sowie ein seitliches Abheben des Kessels vom Herd,zu ermöglichen. Es wird also das in den Herd eingesetzte Gefäfs beim Abheben eine Veränderung seiner Höhenlage nicht zu erfahren brauchen.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist:

in Fig. 1 ein Dämpfer in perspectivischer Ansicht mit dem neuen Herd und gekipptem Dämpfgefäfs zur Darstellung gebracht,

in Fig. 2 ein Querschnitt durch einen derartigen Dämpfer dargestellt, während

die Fig. 3 und 4 zwei Horizontalschnitte durch den Herd mit eingesetztem Dämpfgefäfs veranschaulichen.

α ist der Feuerherd, ■ in welchen entweder ein Dämpfgefäfs b, ein in Fig. 2 in punktirten Linien gezeichneter Kochkessel c oder ein anderes geeignetes Gefäfs eingesetzt werden kann. Das charakteristische Merkmal des vorliegenden Herdes besteht darin, dafs ein Theil desselben aufklappbar eingerichtet ist. Es kann somit der neue.Herd an einer Seite geöffnet werden, und zwar beispielsweise dadurch, dafs ein oder mehrere Theile der Seitenwand als Thüren ausgebildet werden, welche an dem feststehenden Manteltheile des Herdes mit Hülfe von Scharnieren etc. befestigt sind. Die Breite dieser Thüren bezw. der Oeffnungen in der Umfassungswand des Herdes mufs eine derartige sein, dafs man beispielsweise das Dämpfgefäfs b frei herauskippen kann oder den Kessel c seitlich herausziehen, d. h. vom Herde entfernen kann, ohne dafs ein Anheben dieser Gefäfse erforderlich wäre.

Einen besonderen Werth scheint der vorliegende Herd für Viehfutterdämpfer zu haben, da mit Hülfe desselben gewissermafsen eine ganz neue Species von Dämpfern geschaffen wird, die anscheinend allen bisherigen Dämpfsystemen gegenüber grofse praktische Vorzüge besitzt. Denn bei diesem Dämpfer erfolgt nur ein Kippen des Dämpfgefäfses allein, ohne dafs irgend ein Theil des Mantels mitgenommen wird, und zwar naturgemäfs in leichterer Weise, als wenn der Mantel an der Kippbewegung des Dämpfgefäfses theilnimmt.

Ist das Dämpfgefäfs b gekippt, so liegt die Innenseite des Mantels α in allen ihren Theilen frei, so dafs eine gründliche Reinigung derselben ebenso wie des Dämpfgefäfses an seiner Aufsenseite vorgenommen werden kann. Schliefst man nach dem Kippen des Dämpfgefäfses den Herd wieder zu einem geschlossenen Theile zusammen, indem man die entsprechende Zurückdrehung der Thür bezw. der Thüren e veranlafst, so ist der Herd von einem vollständigen Windschirme umgeben; es kann daher in diesem Falle weder eine Beeinträchtigung des Feuers auf dem Herde durch Zugluft, noch eine Gefahr für den Arbeiter bei dem Dämpfer durch Herausschlagen der Flamme entstehen.

Man ist alsdann auch in der Lage, das gekippte Dämpfgefäfs b auf den nunmehr geschlossenen Mantel α aufzusetzen, indem man

das Gefäfs b wieder etwas in die Höhe kippt, um es in seiner gekippten Lage zu erhalten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Herd für Viehfutterdämpfer und dergl., dadurch gekennzeichnet, dafs ein Theil des Herdes (a) nach der Seite aufgeklappt werden kann, wodurch ein Abheben des in den Herd versenkten Gefäfses (b c) erfolgen kann, ohne dafs zuvor ein Anheben erforderlich wäre, und wodurch nach dem Kippen des Dämpfgefäfses (b) der Herd freigelegt ist, während er nach Schlufs der Klappe gegen Zugluft und Herausschlagen der Flamme geschützt ist und ein selbstthätiges Zurückkippen des Dämpfgefäfses (b) verhindert.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.