DE976799C - Verfahren zur Gewinnung von Borhydriden, insbesondere Diboran - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Borhydriden, insbesondere Diboran

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DE976799C
DE976799C DEE17958A DEE0017958A DE976799C DE 976799 C DE976799 C DE 976799C DE E17958 A DEE17958 A DE E17958A DE E0017958 A DEE0017958 A DE E0017958A DE 976799 C DE976799 C DE 976799C
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borate
aluminum
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diborane
borohydride
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DEE17958A
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Eugene Christopher Ashby
Harold E Podall
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Ethyl Corp
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Ethyl Corp
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B6/00Hydrides of metals including fully or partially hydrided metals, alloys or intermetallic compounds ; Compounds containing at least one metal-hydrogen bond, e.g. (GeH3)2S, SiH GeH; Monoborane or diborane; Addition complexes thereof
    • C01B6/06Hydrides of aluminium, gallium, indium, thallium, germanium, tin, lead, arsenic, antimony, bismuth or polonium; Monoborane; Diborane; Addition complexes thereof
    • C01B6/10Monoborane; Diborane; Addition complexes thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B35/00Boron; Compounds thereof
    • C01B35/02Boron; Borides
    • C01B35/026Higher boron hydrides, i.e. containing at least three boron atoms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B6/00Hydrides of metals including fully or partially hydrided metals, alloys or intermetallic compounds ; Compounds containing at least one metal-hydrogen bond, e.g. (GeH3)2S, SiH GeH; Monoborane or diborane; Addition complexes thereof

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Borhydriden, insbesondere Diboran Die Erfindung geht von dem Verfahren zur Gewinnung von Borhydriden, insbesondere Diboran, aus, bei dem ein organischer Borsäureester mit Aluminium und Wasserstoff umgesetzt wird, und bezweckt eine Verbesserung desselben vor allem in bezug auf Ausbeute und Betriebsvereinfachung.
  • Es wurde bereits vorgeschlagen, Borsäureester und Aluminium in einer Metallsalzschmelze bei sehr hohem Druck, z. B. bei Soo Atm., mit Wasserstoff zu behandeln, wobei Borhydrid in niedriger, z. B. ao°/oiger Ausbeute gewonnen wird. Dieses Verfahren ist infolge der Sublimationstendenz der geschmolzenen Metallsalze betriebsunbequem. Außerdem ist seine Wirtschaftlichkeit infolge der niedrigen Ausbeute nur gering.
  • Es ist ferner bekannt, Borhydrid durch Umsetzen eines Borhalogenids mit gewissen Metallen, darunter auch Aluminium und Wasserstoff, zu gewinnen. Dieses Verfahren wurde aber wegen verschiedener Nachteile nicht großtechnisch angewendet.
  • Es ist fernerhin ein Verfahren bekannt, unter Verwendung von Amin im Reaktionssystem ein Boralkyl mit Bor-Kohlenstoff-Bindungen zu hydrieren, um die Bor-Kohlenstoff-Bindung in eine Bor-Wasserstoff-Bindung umzusetzen. Hierbei handelt es sich aber um einen anderen Reaktionsvorgang, aus dem die Fachwelt für das der Erfindung zugrunde liegende Verfahrensprinzip der Borsäureesterhydrierung in Gegenwart eines Metalls keine Lehre ziehen konnte.
  • Die Erfindung besteht demgemäß aus einem Verfahren zur Gewinnung von Borhydriden, insbesondere Diboran, durch Umsetzen eines organischen Borsäureesters mit Aluminium und Wasserstoff und kennzeichnet sich in erster Linie dadurch, daß die Umsetzung bei i2o bis 300° C, besonders iq.o bis 25o° C, und Drücken von 35 bis 350 kg/cm° in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels, vorzugsweise eines tertiären Amins, durchgeführt und das Borhydrid, sofern es nicht als solches anfällt, in Form des entstandenen Borhydridlösungsmittelkomplexes oder durch in bekannter Weise erfolgte Isolierung aus ihm gewonnen wird.
  • Von den verwendbaren organischen Borsäureestern sind vor allem solche mit Aryl- und insbesondere mit Phenylgruppen zur Hydrierung geeignet. Von den verwendbaren organischen Lösungsmitteln zeichnen sich tertiäre Amine als besonders umsetzungsfördernd aus. Daher. besteht eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darin, daß die Borsäurehydrierung mit Triphenylborat und Triäthylamin durchgeführt wird. Zwar bildet sich bei Verwendung eines Amins als Lösungsmittel in der Regel ein Borhydridaminkomplex; dieser ist aber leicht vom Reaktionssystem abtrennbar und gibt gewünschtenfalls in bekannter Weise, z. B. durch Ansäuern, das Borhydrid frei.
  • Der Komplex selbst ist aber für viele Anwendungszwecke, z. B. als Reduktionsmittel bei der Umsetzung von Olefinen zu Organoborverbindungen ebenso brauchbar wie das freie Borhydrid, z. B. Diboran, selbst.
  • Im Sinn der Erfindung liegt es auch, die Umsetzung durch einen Katalysator zu beschleunigen. Hierzu eignen sich Trialkyl-Aluminium- und -Borverbindungen mit vorzugsweise bis zu 6 Kohlenstoffatomen je Alkylradikal und Aluminiumhalogenide, vor allem die Chloride. Die Erfindung schlägt daher insbesondere vor, die Boratesterhydrierung in Gegenwart von Aluminiumhalogeniden als Katalysator durchzuführen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den besonderen Vorteil, daß die Borhydridgewinnung selektiver ist. Insbesondere erhält man Diboran als praktisch einziges Endprodukt entweder in freiem Zustand oder in Verbindung mit .einem tertiären Amin. Das Verfahren ergibt ständig eine Diboranausbeute von mehr als 6o und meist mehr als 8o%. Darüber hinaus entstehen im wesentlichen keine Alkoxyborhydride, und auch die Bildung höherer Borhydride ist praktisch ausgeschaltet. Weiterhin läßt sich das Diboran leicht abtrennen, und das als Nebenprodukt 'anfallende Aluminiumalkoholat läßt sich in später noch ausführlicher beschriebener Weise zur Herstellung des organischen Ausgangsorganoboresters verwenden.
  • Die beim erfindungsgemäßen Verfahren angewandte Borverbindung ist ein organischer Ester der Borsäure, der auch als Boralkoholat bezeichnet werden kann, und durch die Formel charakterisiert ist, in der X, Y und Z gleiche oder ungleiche VR-Gruppen bedeuten und die R-Gruppen aliphatischer oder aromatischer Natur sind und vorzugsweise aus Kohlenwasserstoffen mit bis zu etwa 20 Kohlenstoffatomen bestehen. Zu diesen Verbindungen gehören beispielsweise Trimethylborat, Triäthylborat, Trihexylborat, Trioctylborat, Trioctadecylborat, Trieicosylborat, Trivinylborat, Tricyclohexylborat, Tricyclopentylborat, Tricyclohexenylborat, Triphenylborat, Tribenzylborat, Tritolylborat, Trinaphthylborat, Äthyldimethylborat, Tri-(P-chlorphenyl)-borat u. dgl.
  • Der Kohlenwasserstoffanteil der vorstehend erwähnten Radikale kann weiterhin auch substituiert sein, sofern sich die Substituenten bei der Reaktion praktisch inert verhalten. Vorzugsweise sollen die R-Gruppen jedoch aus Alkylen oder Arylen mit bis zu etwa 8 Kohlenstoffatomen bestehen. Wegen ihres höheren Reaktionsvermögens und höherer Diboranausbeuteleistung werden elektronenabführende R-Gruppen und insbesondere solche bevorzugt, deren Arylradikale negativ, z. B. mittels Halogen substituiert sind. Zwecks Erzielung bester Ergebnisse soll das Boralkoholat vorzugsweise flüssig oder im Reaktionssystem löslich sein. Fernerhin sind insbesondere solche Verbindungen zu empfehlen, die ein Aluminiumnebenprodukt bilden, das entweder flüssig oder im Reaktionsmedium löslich ist und dadurch nur wenig Überzug auf dem Reaktionsteilnehmer Aluminiummetall hervorruft, also die Reaktion nicht mindert.
  • Das Aluminiummetall kann in beliebiger Form, also als Stab, Stange oder auch als Legierung mit anderen Metallen, verwendet werden. Da das Aluminium im System einen Feststoff bildet, wird es vorzugsweise in feinzerteiltem Zustand mit einer Korngröße von höchstens etwa 6 mm, also beispielsweise in Form von Staub, Spänen oder Pulver angewendet. In diesen Formen kann das Aluminium leicht durch mechanische Mittel, wie Mahlen, oder schon durch geeignete Maßnahmen bei der Metallgewinnung erhalten werden. Vorzugsweise wird feinzerteiltes Aluminium verwendet, das aktiviert ist. Hierzu gehören beispielsweise wiederverwendetes Überschußaluminium aus einer früheren Charge oder bei 1q.0° C und einem Druck von 70 kg/cm2 mit Triäthylaluminium und Wasserstoff behandeltes und abfiltriertes Aluminium oder unter einem inerten Verdünnungsmittel geraspeltes Aluminium.
  • Der anzuwendende Wasserstoff braucht nicht rein zu sein und kann daher im allgemeinen aus üblichen Ouellen stammen. Jedoch sollten Verunreinigungen auf ein Mindestmaß gehalten werden.
  • Allgemein ist jedes organische Verdünnungsmittel brauchbar, das sich im Reaktionsgemisch inert verhält. Weitere allgemeine Merkmale solcher Verdünnungsmittel sind, daß sie unter Reaktionsbedingungen flüssig sind, zwecks leichten Abtrennens aus dem System einen niedrigen Siedepunkt haben und vorzugsweise Borate und das Aluminiumnebenprodukt lösen müssen. Zu diesen Verdünnungsmitteln gehören insbesondere Alkyl-, Cycloalkyl- und aromatische Kohlenwasserstoffe, die Äther, tertiäre Amine oder überschüssiges Borat, falls es flüssig ist. Weiter unter anderem Hexane, Nonane, Decane, Cyclohexane, Benzol, Toluol, Dimethyläther, Diäthyläther, Diamyläther, Methylamyläther, Tetrahydrofuran, Tetrahydropyran, 1,4-Dioxan, Tetraäthylenglykol-dimethyläther, Glycerintrimethyläther, i,2,q.-Trimethoxybenzol, Dioxan, Diäthyl-, Dimethyl- und Methyläthyläther des Diäthylenglykols, Trimethylamin, Mehtylpyridin, Triäthylamin, Dimethylanilin, Trioctylamin, Tricyclohexylamin, Tricyclopentylamin, Trioctadecylamin u. dgl.
  • Die zyklischen Äther, tertiären Amine und aromatischen Kohlenwasserstoffe bilden die bevorzugt anzuwendenden Verdünnungsmittel. Von diesen sind die tertiären Amine, insbesondere die tertiären Trialkylamine mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen in jeder Alkylgruppe besonders zu empfehlen, da sie mit dem gebildeten Diboran Komplexe bilden, welche als Reduktionsmittel sehr nützlich sind. Ein weiterer Vorteil der Verwendung tertiärer Amine liegt darin, daß sich das Diboran als Komplex leichter vom Reaktionsgemisch abtrennen läßt. Das Diboran selbst andererseits läßt sich gewünschtenfalls aus dem Komplex durch Ansäuern mit einer anorganischen Säure, z. B. Salzsäure oder Bortrichlorid, bei Raumtemperatur reingewinnen.
  • Es wird eine Temperatur zwischen 120 und 300° C angewandt. Bei Temperaturen unter i2o° C geht die Umsetzung nur sehr langsam vonstatten, und in ähnlicher Weise wird aber auch kein Vorteil bei Anwendung von über 300° C liegenden Temperaturen erzielt. Falls die Reaktion in Abwesenheit eines komplexbildenden, tertiären Amins durchgeführt wird, liegen ihre Temperaturen für gewöhnlich zwischen 130 und 2oo° C. Bei diesem Verfahren ergeben oberhalb 13o° C liegende Temperaturen höhere Reaktionsgeschwindigkeiten, jedoch sollten die Temperaturen nicht über 200° C ansteigen, um die Pyrolyse des Diborans hintanzuhalten. Zwecks Erzielung besonders selektiver Diboranerzeugung und höchster Ausbeuten in diesem System werden die Temperaturen vorzugsweise zwischen i,4o und iäo° C gehalten. In diesem Temperaturbereich ist die Reaktionsgeschwindigkeit groß, und andererseits tritt noch keine zur Bildung von Hydridgemischen führende Pyrolyse des Diborans auf. Wenn als Verdünnungsmittel im Reaktionsgemisch ein Amin benutzt und dadurch ein Borhydridaminkomplex gebildet wird, werden vorzugsweise Temperaturen zwischen Zoo und 25o° C angewandt, weil dann höhere Reaktionsgeschwindigkeiten erzielt werden, die Selektivität der Bo-rhydridaminkoinplexbildung jedoch infolge der höheren Stabilität dieses Komplexes erhalten bleibt.
  • Die Reaktion wird bei höherem als Atmosphärendruck, und zwar zwischen 35 und 35o kg/cm2 durchgeführt. Drücke oberhalb 70 kg/cm2 ergeben die besten Ergebnisse. Die Reaktionsdauer ist nicht kritisch, und im allgemeinen ist die Umsetzung innerhalb von io Stunden vollzogen. Das Mischungsverhältnis der Reaktionsteilnehmer beruht im allgemeinen auf der Menge des angewandten Borats. Zwar bildet sich Diboran innerhalb eines weiten Mischungsverhältnisses der Reaktionsteilnehmer, im allgemeinen jedoch werden auf jedes Mol Borat etwa i bis 5 Mol Aluminium angewendet. Aluminium im Überschuß ergibt eine erhöhte Ausbeute, und daher werden be-i einer bevorzugten Ausführungsform etwa 11/z bis 3 Mol Aluminium auf i Mol Borat verwendet. Da der Wasserstoff gasförmig ist und unter Druck in das System eingebracht wird, bedarf es im allgemeinen nur einer Wasserstoffatmosphäre, und aller überschüssiger Wasserstoff kann wiedergewonnen und wiederholt verwendet werden. Zwecks Erzielung bester Ergebnisse werden mindestens 3 Mol Wasserstoff auf i Mol Borat unter Druck in das Reaktionssystem eingebracht. Überschüssiger Wasserstoff kann leicht durch Auswaschen von Diboran abgetrennt werden. Hat sich andererseits ein flüssiger Borhydridaminkomplex gebildet, so wird der Wasserstoff durch umlaufendes Spülgas entfernt. Die Verdünnungsmittel müssen zwecks Erzielung eines flüssigen Reaktionsgemisches in genügender Menge angewendet werden. Im allgemeinen werden auf i Teil Borat i bis ioo Teile und zwecks höchstwirksamer und wirtschaftlichster Verfahren etwa 2 bis io Teile Verdünnungsmittel zugesetzt.
  • Zwecks weiterer Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit kann ein Reaktionskatalysator benutzt werden. Hierfür eignen sich insbesondere Trialkyl-Aluminiuin- oder Borverbindungen mit vorzugsweise bis zu 6 Kohlenstoffatomen im Alkylradikal und Aluminiumhalogenide, insbesondere die Chloride. Katalysatoren in Form eines Alkylborats als Borverbindung sind besonders wirkungsvoll. Für die Umsetzung von Aluminium und Wasserstoff mit einem Alkylborat sind die früher beschriebenen Arylborate als Katalysatoren besonders geeignet. Solche Katalysatoren werden vorzugsweise in einer Menge von i bis 5 Gewichtsprozent, auf das an der Reaktion teilnehmende Borat berechnet, angewendet. Demgemäß läßt sich die Leistungsfähigkeit des Beispiels 2 durch Zusatz vorstehend definierter Mengen von Triäthylaluminium, Triäthylbor, Aluminiumchlorid oder Triphenylborat zum Reaktionsgemisch weiterhin erhöhen.
  • Da ein Bestandteil des Reaktionsgemisches, nämlich das Aluminium, ein Feststoff ist, empfiehlt es sich, den innigen Kontakt zwischen den Reaktionsteilnehmern durch Umrühren zu erzielen. Im allgemeinen verläuft die Reaktion um so schneller, je stärker gerührt wird, und daher verdient eine Turbulenzrührung den Vorzug.
  • Die Reihenfolge des Zusammenbringens der Reaktionsteilnehmer ist nicht kritisch, man kann also entweder das Borat zum feinzerteilten Aluminiummetall hinzusetzen oder die umgekehrte Reihenfolge innehalten.
  • Im allgemeinen besteht die technische Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens lediglich darin, daß Boralkoholat und Aluminiummetall in ein Reaktionsgefäß eingegeben und mit Wasserstoff für gewöhnlich unter Druck und ständigem Umrühren kontaktiert werden, wobei zwecks Erhöhung der Dünnflüssigkeit des Reaktionsgemisches und zwecks besseren Kontaktes zwischen den Reaktionsteilnehmern organische Lösungsmittel als Verdünnungsmittel angewandt werden. Das gebildete Diboran kann in verschiedener Weise aus dem System herausgeholt werden. Beispielsweise kann man Spülgas verwenden, das durch Flüssigkeitsvorlagen hindurchgeschickt oder mit einem tertiären Amin gewaschen wird, wobei das Boran in Form eines Borhydridaminkomplexes gewonnen wird, oder man kann in den Fällen, in denen ein tertiäres Amin als Verdünnungsmittel «nährend der Umsetzung verwendet wird, den entstandenen Borhydridaminkomplex nach Entfernung des überschüssigen Lösungsamins vom System abdestillieren. Das als Nebenprodukt entstehende Aluminiumalkoholat kann gewünschtenfalls auch wieder gewonnen und hydroly siert und der abgetrennte Alkohol mit Borsäure, Bonoxyd oder einem Borax-Schwefelsäure-Gemisch zu zusätzlichem Boralkoholat-Ausgangsmaterial umgesetzt werden.
  • Die nachfolgenden Beispiele, bei denen alle Teile als Gewichtsteile angegeben sind, sollen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens dienen. Beispiel i In einem mit Innenrührung, Außenheizung, Ein-und Auslaßmitteln für die Reaktionsteilnehmer und Mitteln zur Erhaltung des Gasdruckes versehenen Reaktor wurden 9o Teile Triäthylamin eingefüllt. Dazu kamen 15 Teile Triphenylborat und 7 Teile feinzerteiltes Aluminium, das durch Behandeln mit Triäthylaluminium und Wasserstoff bei 14o° C und 7o kg/cm2 Druck und nachfolgendem Filtrieren aktiviert worden war. Danach wurde der Reaktor auf 22o' C aufgeheizt und mit Wasserstoff auf einen Druck von 35o kg/cm2 gebracht. Das Reaktionsgemisch wurde 41/2 Stunden lang kräftig durchgerührt, wobei ein Druckabfall von 28 kg/cm2 beobachtet wurde. Am Ende dieses Zeitraumes wurde das Reaktionsgemisch filtriert und das Filtrat bei Raumtemperatur und 5 mm Hg Druck zwecks Entfernung und Wiedergewinnung des überschüssigen Triäthylamins vakuumdestilliert. Der zurückbleibende Rest enthielt 5 Teile Borhydrid-Triäthylamin-Komplex entsprechend einer Ausbeute von So%. Beispiel e Nach dem Verfahren gemäß Beispiel i wurden 3o Teile Triäthylborat mit io Teilen in 8o Teilen Benzol suspendiertem Aluminium bei 140'C und einem Wasserstoffdruck von 7o kg/cm2 5 Stunden lang umgesetzt. Während der Reaktion bildete sich Diborangas und wurde durch Auswaschen des Spülgases in einem Triäthylaminskrubber gewonnen. Gute Ergebnisse wurden auch erzielt, wenn bei diesem Beispiel das Triäthylborat durch Trit-(t-butyl)-borat ersetzt wurde.
  • Beispiel 3 Durch 3stündiges Umsetzen von 3o Teilen Tricyclohexylborat mit 7 Teilen im Dimethyläther des Diäthylenglykols suspendierten Aluminiums bei i8o° C und einem Wasserstoffdruck von 211 kg/C1,12 wurde Diboran in hoher Ausbeute gewonnen.
  • Beispiel 4 Bei iostündigem Umsetzen von Tribenzylborat mit feinzerteiltem, in Toluol suspendiertem Aluminium bei i2o° C und einem Wasserstoffdruck von 35o kg/cm2 wurde eine hohe Diboranausbeute erzielt.
  • Beispiel 5 Beispiel i wurde unter Ersatz des Triphenylborats durch Tri-(p-chlorphenyl)-borat und einer Reaktionsdauer von i Stunde wiederholt. Dabei wurde ein Borhydrid-Triäthylamin-Komplex in hoher Ausbeute erhalten.
  • Beispiel 6 Wurde Beispiel i unter Ersatz des Triäthylamins durch Trimethylamin, Pyridin, Methylanilin oder Triphenylamin wiederholt, so wurden die entsprechenden Borhydridkomplexverbindungen mit diesen Ersatzstoffen durch fraktioniertes Abdestillieren aus dem Reaktionsgemisch in einer Ausbeute von 8o% gewonnen.
  • Etwa angewendete Lösungsmittel brauchen nicht rein zu sein. Einen gewissen Vorteil ergibt die Anwendung eines Gemisches aus zwei verschiedenen Lösungsmitteln, beispielsweise eines solchen aus einem Äther und einem tertiären Amin. Das nachfolgende Beispiel soll diese Ausführungsform erläutern. Beispiel ? In dem im Beispiel i beschriebenen Reaktor wurden 28,4 Teile Phenylborat mit ioo Teilen Tetrahydrofuran, i i Teilen Triäthylamin und io Teilen aktiviertem Aluminiummetall vermischt. Das Gemisch wurde auf 25o° C erhitzt und 6 Stunden lang auf einen Wasserstoffdruck von 35o kg/cm2 gehalten. Dabei wurde ein Druckabfall von 42 kg/cm2 beobachtet. Bei Verwendung des Gemisches aus Tetrahydrofuran und Triäthylamin entsteht als Nebenprodukt im Reaktionsgemisch gelöstes Aluminiumtriphenylat. Zwecks Entfernung des überschüssigen Triäthylamins und Tetrahydrofurans wurde das Reaktionsgemisch destilliert, wobei das Aluminiumphenylat ausfiel und durch Filtrieren abgetrennt wurde. Der Rückstand wurde destilliert und ergab Borhydridtriäthylamin in 82a/oiger Ausbeute.
  • Beispiel 8 Zunächst wurde Beispiel i wiederholt und dann nach Reaktionsschluß das Reaktionsgemisch zwecks Entfernung von überschüssigem, aber erneut verwendbarem Aluminium filtriert und danach das Filtrat bei Raumtemperatur und io mm Quecksilber destilliert, wobei das Triäthylaminlösungsmittel als erste Fraktion abgezogen wurde. Nunmehr wurde die Temperatur des Reaktionsgemisches auf ioo° C erhöht, wobei der Borhydridaminkomplex abdestillierte. Der Destillationsrückstand wurde dann mit Wasser hydrolysiert und filtriert und das Phenol als Filtrat aufgefangen. Das Phenol wurde dann bei Rückflußtemperatur mehrere Stunden lang mit Boroxyd umgesetzt und bildete zusätzliches Triphenylborat, das zwecks Umsetzung mit zusätzlichem Rücklaufaluminium und Wasserstoff wieder ins Verfahren eingeführt wurde.
  • Obgleich für gewöhnlich kein nichtumgesetztes Borat vorhanden ist, kann der obenerwähnteDestillationsrückstand vor seiner Hydrolyse zwecks Wiedergewinnung etwa vorhandenen, nicht umgesetzten und wiederverwendbaren Phenylborats weiter destilliert werden.
  • Das obenstehende Verfahren wird in ähnlicher Weise auch bei Verwendung eines keinen Komplex bildenden Verdünnungsmittels angewandt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Borhydriden, insbesondere Diboran, durch Umsetzen eines organischen Borsäureesters mit Aluminium und Wasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei i2o bis 300° C, insbesondere 140 bis 25o° C, und Drücken von 35 bis 350 kg/cm2 in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels, vorzugsweise eines tertiären Amins, durchgeführt und das Borhydrid, soweit es nicht als solches anfällt, in Form des entstandenen Borhydridlösungsmittelkomplexes oder durch in bekannter Weise erfolgte Isolierung aus ihm gewonnen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß es mit Triphenylborat und Triäthylamin durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es in Gegenwart von Aluminiumhalogeniden als Katalysator durchgeführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Auszug aus der belgischen Patentschrift Nr. 558 170. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1 054 o8o.
DEE17958A 1958-07-16 1959-07-16 Verfahren zur Gewinnung von Borhydriden, insbesondere Diboran Expired DE976799C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE558170A (de) * 1900-01-01

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BE558170A (de) * 1900-01-01

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