-
Fasergutspeiser für Spinnereivorbereitungsmaschinen od. dgl.
-
Während noch vor nicht allzulanger Zeit in der Spinnerei Nummerschwankungen
von 3 bis °/o als annehmbar galten, haben sich die Anforderungen an die Gleichmäßigkeit
des Fadens wesentlich erhöht, nachdem es gelungen ist, durch die dem öffner nachgeschalteten
Maschinen, wenn auch durch sehr komplizierte und störungsanfällige l-lilfsvorrichtungen,
eine wesentlich höhere Gleichmäßigkeit zu erzielen.
-
Es hat sich beispielsweise gezeigt, daß die Gleichmäßigkeit des Fadens
in erster Linie abhängig ist von der Gleichmäßigkeit der Fasermengen, welche der
den Faserwickel bildenden Vorrichtung, dem Streckwerk od. dgl., in der Zeiteinheit
zugeführt werden.
-
So ist es beispielsweise gelungen, die Gleichmäßigkeit der aus den
Öffnern abgezogenen Fasermengen dadurch zu erhöhen, daß die Höhe des dem Öffner
nachgeschalteten vertikalen Speiserkastens gegenüber den im allgemeinen üblichen
Abmessungen nicht unwesentlich erhöht wurde.
-
Hierbei hat sich gezeigt, daß im unteren Teil des Speiserkastens,
wo das Fasergut von am ßoden angeordneten, stetig umlaufenden Lieferwalzen abgezogen
wird, die spezifische Faserdichte wesentlich gleichmäßiger ist als bei geringer
Höhe des Speiserkastens.
-
Infoige des verhältnismäßig hohen Reibungskoeffizienten der sich
in dem vertikalen Speiserkasten sammelnden Fasern werden jedoch bei der zumeist
herrschenden Reibung der Ruhe die jeweils im oberen Teil des Speiserkastens durch
ungleichmäßige Zulieferung entstehenden Höhlungen od. dgl. nur unvollkommen oder
überhaupt
nicht ausgeglichen, bis die Fasern im Speiserkasten unter
dem Gewicht des auf ihnen lastenden Fasergutes zu den Lieferwalzen gelangen.
-
Man hat auch bereits versucht, eine Vergleichmäßigung der Öffnerwickel
durch zwei einen spitzen Winkel miteinander bildende Lattentücher zu erreichen,
was jedoch nicht zu dem gewünschten Erfolg führte, weil die an der Einfüllstelle
vorhandenen Höhlungen in der Fasermasse zwar durch den in dem sich verjüngenden
Schacht zwischen den beiden Lattentüchern bewirkten mechanischen Seitendruck schließen,
tatsächlich jedoch ihren relativen Anteil an dem in dem keilförmigen Lattentuchschacht
sich komprimierenden Fasergut nicht oder nur unwesentlich verändern.
-
Die Erfindung betrifft nun einen Fasergutspeiser für Spinnereivorbereitungsmaschinen
od. dgl., der einen sich keilförmig verjüngenden, vor dem an seinem Ausgang angeordneten
Lieferwalzenpaar endenden Schacht aufweist, dessen schräge Ssitenwände durch einzeln
angetriebene Förderwalzen und/oder endlose Förderleänder od. dgl. gebildet werden.
-
Um eine Vergleichmäßigung der in der Zeiteinheit den Lieferwalzen
des Speiserschachtes zuzuführenden Fasergutmengen zu erzielen, sind erfindungsgemäß
die jeweils zwischen dem Antrieb der Walzen und/oder Bänder und dem Fasergut herrschenden
Reibungskräfte so bemessen, daß eine Zufuhr des Fasergutes in den Raum vor dem Lieferwalzenpaar
nur bis zu einem vorbestimmten Verdichtungsgrad des Fasergutes erfolgt, dann aber
infolge des von dem Fasergut in dem Raum vor dem Lieferwalzenpaar ausgeübten Gegendruckes
ein Gleiten zwischen den Förderwalzen midloder Förderbändern und dem Fasergut eintritt,
um dessen Nachschub zu unterbrechen.
-
Bei einer Abwandlung dieser grundsätzlichen Ausführungsform sind
die Förderwalzen bzw.
-
Förderbänder mit ihrem Antrieb durch eine Reibungskupplung od. dgl.
verbunden. Die Förderwalzen bzw. Förderbänder können eine rauhe Oberfläche aufweisen.
-
Es ist also ein besonderer Vorteil des Fasergutspeisers gemäß der
Erfindung, daß die Fasergutzufuhr nicht etwa absatzweise erfolgt, sondern in stetiger
Weise, da der Schlupf zwischen dem Fasergut und den Förderwalzen bzw. Förderbändern
selbsttätig stets dann wirksam wird, wenn der Gegendruck des vor den Lieferwalzen
anstehenden Fasergutes den der gewünschten Dichte entsprechenden Wert erreicht hat.
-
Die Förderwalzen bzw. Förderbänder können mit nadelartigen Mitnehmern
od. dgl. versehen sein, die derart schräg angeordnet sind, daß sie an den Umkehrstellen
der Bänder bzw. Walzen selbst ohne weiteres aus dem Fasergut herausgezogen werden,
so daß das Fasergut nicht an den Walzen bzw. den Bändern haftenbleibt oder von den
Nadeln mitgenommen wird.
-
Alles Nähere über den Erfindungsgegenstand ergibt sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in der drei Ausführungsbeispiele eines
Fasergutspeisers gemäß der Erfindung dargestellt sind, und zwar jeweils als Vertikalschnitte
durch den Zuführungsschacht senkrecht zur Achse der Zuführungswalzen.
-
Bei dem in Fig. I dargestellten Ausführungsbeispiel wird der sich
keilförmig verjüngende Schacht durch vier angetriebene Mitnehmerwalzenpaare I/2,
3/4. 5/6 und 7/8 gebildet, deren gegenseitige Entfernung von oben nach unten abnimmt.
Sie besitzen eine Oberfläche, deren Reibungskoeffizient im Verhältnis zu dem zu
verdichtenden Fasergut so gewählt ist, daß sie dasselbe nach unten in den Raum A
vor dem mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit angetriebenen Lieferwalzenpaar 9/I0
befördern, solange dies der unterhalb einer bestimmten Dichte des Fasergutes in
dem Ranin J herrschende Gegendruck zuläßt.
-
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist über je zwei
in ähnlicher Weise wie iii Fig. I angeordnete Walzen ein endloses Band II, I2, I3
bzw. I4 geführt, wobei diese Bänder jeweils durch die untere Walze I5, I6, I7 bzw.
I8 angetrieben werden.
-
Die Oberflächenbeschaffenheit der endlosen Bänder II, I2, I3 und
14 ist eine solche, daß sie das zwischen ihnen befindliche Fasergut bis zu einer
bestimmten Verdichtung des sich in dem Raum,4 vor den Lieferwalzen I9/20 ansammelnden
Fasergutes mitnehmen, dann aber, wenn ein bestimmter Reibungsgrenzwert iiberschritten
wird, gleitend an der Oberfläche des zwischen ihnen sich nach unten allmählich komprimierenden
Fasergutes vorbeilaufen.
-
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der keilförmige
Schacht durch die am oberen Ende befiadlidlen angetriebenen endlosen Bänder 21 und
22 und durch die darunterliegenden angetriebenen Walzen 23, 24, 25 und 26 gebildet.
-
Die Bänder 21 und 22 laufen über die Walzen 27/28 sowie 29/30, von
denen die oberen, nämlich 27 und 29, keinen Antrieb besitzen, während die unteren
Walzen 28 und 30 angetrieben sind.
-
Der zylinderförmige Außenteil der Walzen 23, 24, 25, 26, 28 und 30
sitzt nicht fest auf dem mit der Antriebswelle fest verbundenen inneren Mixern dieser
Walzen. Zwischen diesen beiden Walzenteilen befindet sich vielmehr eine Reibungskupplung,
die jeweils durch die gestrichelten Isreise angedeutet ist.
-
Die Schlupfgrenze dieser Reibungskupplungen ist so eingestellt, daß
die Mitnahme des äußeren Zylinders (Walzenmantels) nur bis zu einem bestimmten,
auf ihn seitens des Fasergutes ausgeübten Widerstand erfolgt, der durch die Dichte
des sich in dem Raum A vor dem Lieferwalzenpaar 3 I/32 sammelnden Fasergutes bestimmt
wird.