DE975070C - Verfahren zum Beseitigen oder Unschaedlichmachen von elektrisch leitenden Fehlstellen bei selbstausheilenden Kondensatoren - Google Patents
Verfahren zum Beseitigen oder Unschaedlichmachen von elektrisch leitenden Fehlstellen bei selbstausheilenden KondensatorenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Beseitigen oder Unschädlichmachen von in elektrischen
Kondensatoren mit metallisierten Dielektrikumslagen vorhandenen, elektrisch leitenden Fehlstellen durch
Ausbrennen mittels elektrischer Stromstöße vor der Inbetriebnahme der Kondensatoren. Ist ein derartiger
Kondensator z. B. nur aus metallisierten Bändern hergestellt ohne weitere isolierende Zwischenlagen,
so wird er als Einlagenkondensator bezeichnet, und es liegt auf der Hand, daß an den Isolationswert der
metallschichttragenden Bänder eines Einlagenkondensators wesentlich höhere Anforderungen gestellt
werden müssen als an einen Kondensator, der außer den metallisierten Bändern noch weitere nichtmetallisierte
Bänder enthält. Es ist bekannt, daß als Kondensatordielektrikum verwendete Papierbänder
zahlreiche elektrisch leitende Fehlstellen haben. Werden zwei oder mehrere solcher Papiere zusammen
als Dielektrikum angewendet, so ist es höchst unwahrscheinlich, daß sich zwei elektrisch leitende
Fehlstellen so überdecken, daß ihre Isolation dadurch unterbrochen wird. Anders liegt der Fall im Einlagen-
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kondensator, bei dem die elektrisch leitenden Fehlstellen in einer einzigen Lage die Isolation
der metallisierten Belegungen gegeneinander unterbrechen.
Es ist nun bekannt, daß man bei Kondensatoren mit .metallisierten Dielektrikumsbändern unter der
Voraussetzung, daß der Belag genügend dünn ist, die in diesen Bändern vorhandenen elektrisch leitenden
Fehlstellen durch kräftige, durch die Fehlstellen fließende Stromstöße unschädlich machen kann;
Durch kräftige Stromstöße, wie sie z. B. bei einem Durchschlag eintreten, wird dabei an den Stellen, die
noch eine, wenn auch kleine elektrische Leitfähigkeit besitzen, die Metallschicht in einem gewissen Bereich
um die Fehlstelle herum weggebrannt. Wenn die Zahl der Fehlstellen sehr groß ist und diese mit Sicherheit
beseitigt werden sollen, ist dazu aber eine höhere Energie erforderlich, als sie üblicherweise bei Betriebsspannung
im Kondensator aufgespeichert ist. Werden die elektrisch leitenden Fehlstellen während
des Betriebs nicht alle oder wegen zu geringen Energieinhalts eines Kondensators nicht vollkommen beseitigt,
so können in dem Kondensator noch Stellen mit merkbarer restlicher Leitfähigkeit vorhanden sein,
welche die Isolation des Kondensators verschlechtern. Aus diesem Grunde hat es sich bei den Einlagenkondensatoren
als zweckmäßig erwiesen, das Ausbrennen der elektrisch leitenden Fehlstellen im Dielektrikum bereits vor der Inbetriebnahme mit
höherer als der im Betrieb gebrauchten Energie vorzunehmen. Dieses Ausbrennen kann in bekannter
Weise dadurch erfolgen, daß man ein oder mehrere die Ausbrennenergie liefernde Kondensatoren in
Reihe geschaltet über den auszubrennenden Kondensator entlädt und diesem dadurch die nötige Ausbrennenergie
zuführt. Dieses Vorausbrennen hat also den doppelten Zweck, möglichst alle Fehlstellen zu
entfernen und sie so gründlich zu beseitigen, daß bei der Betriebsspannung in dem Kondensator keine
Durchschläge mehr stattfinden und die Isolation praktisch konstant bleibt.
Wird ein Kondensator während des Betriebs erwärmt, so nimmt sein Isolationswiderstand bekanntlich
mit steigender Temperatur ab und geht beim Abkühlen wieder auf seinen alten Wert zurück. Aus
bisher unerklärlichen Gründen zeigten nun aber selbst sorgfältig vorausgebrannte Kondensatoren nach ihrer
Erwärmung und Wiederabkühlung eine ganz erhebliche Verschlechterung ihrer Isolationswerte, wie durch
zahlreiche Messungen festgestellt wurde. Diesem Mißstand wird gemäß der Erfindung dadurch begegnet,
daß das Ausbrennen bei zusätzlich von außen erhöhter, nicht aber die Zersetzungs- bzw. Schmelztemperatur
des Dielektrikums oder des Tränkmittels überschreitender Temperatur erfolgt. Die zusätzliche Temperaturerhöhung
soll also nicht durch Vorgänge im Kondensator bedingt sein.
Zweckmäßig wird das Vorausbrennen bei einer Temperatur vorgenommen, die wenig unter der
Schmelztemperatur des verwendeten Kondensatortränkmittels liegt oder gleich der Schmelztemperatur
des verwendeten Tränkmittels ist. Es ist daher vorteilhaft, wenn bei erhöhter Temperatur vorauszubrennende
Kondensatoren mit einem Tränkmittel mit hoher Schmelztemperatur getränkt sind.
Die Ausbrenntemperatur darf lediglich nicht über diejenige Temperatur hinausgehen, bei welcher z. B.
das als Dielektrikum verwendete Papier beginnt, sich zu zersetzen oder so zu verändern, daß es andere
Isolationswerte annimmt. Daraus ergibt sich bei Verwendung von Papier als Kondensatordielektrikum
eine Höchsttemperatur von 1200C für den Ausbrennvorgang.
Die bei höherer als Raumtemperatur vorausgebrannten Kondensatoren zeigen im Betrieb nicht nur bei
Raumtemperatur eine gute Konstanz ihrer Isolationswerte, sondern auch dann, wenn sie bei höherer als
Raumtemperatur benutzt werden und wenn sie sich zeitweilig erwärmen und wieder abkühlen. Auch die
Isolationswerte selbst sind bei unter höherer Temperatur vorausgebrannten Wickeln höher als bei unter
Raumtemperatur vorausgebrannten.
In weiterer Verfolgung der Erfindung hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Kondensatoren zuerst wie
üblich bei Raumtemperatur und danach nochmals bei erhöhter Temperatur auszubrennen. Man kann die
Kondensatoren auch zwischen den beiden Ausbrennvorgängen einem Temperaturwechsel unterwerfen,
derart, daß sie z. B. auf —400C abgekühlt und danach
auf +1000C erwärmt werden, wodurch die durch Ver-Schiebung
der Dielektrikumsbänder gegeneinander entstehenden Fehlstellen durch das nochmalige Ausbrennen
bei erhöhter Temperatur erfaßt und beseitigt werden.
Die zum Erfassen aller dieser Fehlstellen und ihrer richtigen Beseitigung erforderliche Energie ist beträchtlich.
Sie kann nur dadurch aufgebracht werden, daß zum Vorausbrennen eine Spannung an den
Kondensator angelegt wird, die höher ist als die für den normalen Betrieb zugelassene Spitzenspannung.
Wird das Ausbrennen nur bei erhöhter Temperatur vorgenommen, so ist dazu eine größere Energie erforderlich,
als wenn nur bei gewöhnlicher Temperatur ausgebrannt wird. Wird dagegen zuerst bei gewöhnlicher
Temperatur vorausgebrannt und dadurch schon ein Teil der Fehlstellen erfaßt, so kommt man bei
nachfolgendem Ausbrennen bei erhöhter Temperatur mit geringerer Energie aus, als erforderlich wäre, wenn
nur bei erhöhter Temperatur ausgebrannt würde.
Claims (2)
1. Verfahren zum Beseitigen oder Unschädlichmachen von in elektrischen Kondensatoren mit
metallisierten Dielektrikumslagen vorhandenen elektrisch leitenden Fehlstellen durch Ausbrennen
mittels elektrischer Stromstöße vor der Inbetriebnahme der Kondensatoren, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Ausbrennen bei zusätzlich von außen erhöhter, nicht aber die Zersetzungs- bzw.
Schmelztemperatur des Dielektrikums oder des Tränkmittels überschreitender Temperatur erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kondensatoren zuerst ohne zusätzliche Erwärmung und hierauf bei erhöhter
Temperatur ausgebrannt werden.
3· Verfahren nach Anspruch ι oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die erhöhte Temperatur so gewählt wird, daß sie wenig unter der Schmelztemperatur
des verwendeten Kondensatortränkmittels liegt oder gleich der Schmelztemperatur des Tränkmittels ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: :
Deutsche Patentschriften Nr. 695 905, 695169,
600, 582 670.
In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 943 141.
© 109 632/17 7.
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DEB9426D DE975070C (de) | 1942-03-22 | 1942-03-22 | Verfahren zum Beseitigen oder Unschaedlichmachen von elektrisch leitenden Fehlstellen bei selbstausheilenden Kondensatoren |
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Family Applications (1)
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DEB9426D Expired DE975070C (de) | 1942-03-22 | 1942-03-22 | Verfahren zum Beseitigen oder Unschaedlichmachen von elektrisch leitenden Fehlstellen bei selbstausheilenden Kondensatoren |
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DE (1) | DE975070C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE976714C (de) * | 1942-12-29 | 1964-03-19 | Bosch Gmbh Robert | Zweistufiges Verfahren zum Ausbrennen von einlagigen selbstheilenden Kondensatoren |
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-
1942
- 1942-03-22 DE DEB9426D patent/DE975070C/de not_active Expired
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