-
Verfahren zum Ausbrennen der Metallschichten an Schwachstellen von
metallischen Dielektrikumschichten für elektrische Kondensatoren Einer der Hauptvorteile
eines Kondensators, der aus Papier oder ähnlichem Dielektrikum mit unter Vakuum
aufgebrachten dünnen Metallniederschlägen aufgebraucht ist, besteht darin, daß die
unvermeidlichen Schwachstellen des Dielektrikums durch Beseitigung mindestens einer
der Belagschichten unsc'hädlic'h ;gemacht werden. Dies ist möglich, weil die Schichten
so dünn aufgebracht werden, daß schongeringe Energiemengen genügen, ,die metallische
Belegung um die Schwachstelle 'herum zum Verschwinden zu bringen. Dieser Vorgang
allein würde aber nicht genügen. Es ist ferner notwendig, daß das Papier an der
Schwaehs.telle nicht weiter beschädigt wird und, daß das Metall von der Schwachstelle
so weit zurückweicht, daß die sich neu ergebende Isolationsstrecke der gefor-.derten
Spannungsbeanspruchung ,gewachsen ist. Von der Höhe der Isolation dieser Strecken,
von denen es in jedem derartigen Kondensator eine große Zahl gibt, !hängt der Isolationswiderstand
und damit ein ,die Güte eines Kondensators maßgeblich bestimmender Faktor ab. Der
Ablauf des Ausbrenn- bzw. Ausheilungsprozesses ist daher für einen Metallpapierkondensator
von großerWiehtigkeit.
-
Die Ausheilung im fertigen, d. h. imprägnierten Kondensator erfolgt
nicht unter optimalen Bedingungen. Dies kann man sehr leicht einsehen, wenn man
den Ablauf des Ausheilungsprozesses näher betrachtet. Der Ausheilungsprozeß selbst
besteht in
einer Beseitigung des Metallniederschlags in einer gewissen
Zone um die Schwachstelle herum, z. B. innerhalb einer Vertiefung und -noch ein
Stück um sie herum. Die an dieser Stelle infolge der Vertiefung geringere Isolation
wird bei Anlegen von Spannung schon an sich stärker beansprucht, durch die Spitzenwirkung
des Metallniederschlags in der Vertiefung werden :die Verhältnisse aber noch weiter
verschlechtert. Ein. Isolationsdurchbruch ist die Folge. Der DureJhschlagfunke :geht
in eine Bogenentladung über, die ein Schmelzen und zum Teil Verdampfen des Metallnie:dersohlags
und damit auch eine Erhitzung,der Umgebung zur Folge hat. Dies wird eine ;gewisse
Zeit fortgesetzt, bis aus irgendeinem Grund ein Verlöschen des Bogens. eintritt.
Bei einem Wärmedurchschlag sind :die Verhältnisse ähnlich..
-
Dieser Ausheilprozeß ist, bezogen: auf den Gesamtkondensator, natürlich
nicht ohne nachteilige Folgen, denn da unter der Wirkung des Druckes. der an der
Schwachstelle gebildeten [Gase ein Eindringen von Imprägniermasse nicht möglich
ist, ist an der Schwachstelle zunächst kein Imprägniermittel vorhanden.. Die Isolation
ist also deshalb schon schlechter. Ferner darf :die Möglichkeit einer Verschlechterung
der Imprägniermasse selbst und des Papiers nicht außer acht gelassen werden. Die
Imprägniermasse darf unter :dem Einfluß des Lichtbogens, :dem sie ja ebenfalls ausgesetzt
ist, keine leitenden Rückstände bilden. So hat man zur Vermeidung von leitenden
kücl-s.tänden infolge des Einflusses des Lichtbogens anorganische Stoffe, z. B.
Schwefel, als Tränkungsmittel verwendet. ` Eine ähnliche Maßnahme wie die Verwendung
anorganischer Stoffe als Tränkmittel läßt sich aber für die Herstellung des Trägerdielektrikums,
z. B. des. Papiers; das zu Verkohlungen neigt, leider nicht anwenden. Diese Gründe
führen dazu, daß man alles versucht hat, um die Auswirkungen des Lichtbog iens auf
:das kleinstmögliche Maß herabzusetzen. Zur Erreichung,dieses Zieles hat man vor
allem vorgeschlagen, die Ausheilung nicht dem normalen Betrieb zu überlassen, sondern
diese vor der Fertigstellung, insbesondere bereits vor dem Tränken. und auch sogar
vordem Wickeln, vorzunehmen.
-
Während beim Ausbrennen im Betrieb die Energie zum Ausheilen beschränkt
ist"da sie durch die Kapazität des Kondcensators selbst gegeben ist und in Anwesenheit
des Imprägniermittels gearbeitet werden muß, kann man beim Ausheilen vor der Imprägnierung
durch Parallelschalten zusätzlicher Kapazitäten die Leistung beliebig steigern"
ohne :gegebenenfalls eine unerwünschte Beeinflussung :der Ausheils.telle durch,
das Imprägniermittel befürchten zu müssen. Da nun aber die Zahl der Au brenustellen
nie :bekannt ist, muß die zum Ausheilen zur Verfügung gestellte Leistung erheblich
größer sein, als es in jedem einzigen Fall an sich notwendig wäre. Dann tritt aber
andererseits der Fall rein, :daß die auf die einzelne Auush eilsteile entfallende
Leistung nahezu immer so groß ist, daß man wieder Mittel anwenden muß, um ihre Aus-Wirkung
zu beschränken, indem man beispielsweise durch sehr kleine oder kurzzeitig an der
Durchbruchstelle erzeugte hohe Drücke eine einwandfreie Ausheilung zu erreichen
suchte.
-
Die Anwendung der bekannten., insbesondere angegebenen Mittel läßt
aber nur sehr bedingt den beabsichtigten Zweck erreichen. Das liegt vor allem an
adergeringen Ausdehnung der einzelnen Ausheilstelle. Wenn. an diesen winzigen Stellen,
mit zum Teil mechanischen Mitteln,die Auswirkungen, .die in jedem einzelnen Fall,
geometrisch betrachtet, ebenfalls in kleinstem Raum auftreten, beschränkt werden,
so erhellt :daraus ohne weiteres, wie unvollkommen derartige Maßnahmen sein müssen,
zumal man ja den genauen Ort :der Schwachstelle nie kennt. Zusammenfassend läßt
sich sargen, daß die bisher bekannten Maßnahmen allein die Wirkung bekämpfen, die
Ursache aber unverändert bestehen lassen. Zur Erläuterung sei. auf den Mechanismus
der Ausheilung noch etwas näher eingegangen.
-
An die beiden Belegungen, von denen mindestens eine aus einem dünnen
Metallniederschlag bestecht, wird eine Gleichspannung gelegt, :deren Wert meist
oberhalb -der eigentlichen späteren Betriebsspannung liegt und sich auf Grund von
Erfahrungen ergibt.
-
Wie in Fig. z im Schaltbild dargestellt isst, wird in Reihe mit dem
auszuheilenden Dielektrikumband, bzw. Wickel oder Kondensator r üblicherweise noch
ein Widerstand- a, vorzugsweise Glühlampen, geschaltet. Hierdurch. wird der Innenwiderstand
der Gleid chspannungsquelle erhöht. Parallel zum Band z wird noch eine Parallelkapazität
3 angeordnet.
-
Tritt nun. nach Anlegender Spannung ein Durchschlag an einer Schwachstelle
auf und ist er in eine Bogenentladung übergegangen, so würde infolge der fallenden
Charakteristik des Bongens der Strom, wenn nicht Widerstände in diesem Kreis vorhanden
wären, immer weiter anwachsen, und zwar zu um so größeren. Stromwerten, je kleiner
der Widerstand: im Bogenkreis ist. Zur Vermeidung unzulässig hoher Stromwerte, die
eine völlige Unbrauchbarmachung des Bandes od,.,dgl,. zur Folge haben, dient der
Widerstand z, der bei einer Spannungsquelle genügend hohen Innenwiderstandes natürlich
fortfallen kann.
-
Durch die Stromwärme des Lichtbogens, wird das Metall an der Durchschlagstelle
zum Schmelzen bzw. zum Verdampfen :gebracht. Hinsichtlich der Auslegung des Stromkreises
ist man nun aber, wie oben erläutert, gezwungen, mit Rücksicht auf die Gefahr einer
völligen Zerstörung einen Kompromi:ß in der Bemessung des Widerstandes zu schließen.
Um trotzdem unter allen Umständen. wenigstens zu Anfang eine für das Verdampfen
der Metallschicht um die Durchschlagstelle herum ausreichende Stromstärke zu haben,
- wird die- Kapazität 3 vorgesehen. Sie bewirkt, :daß zu Beginn des Durchschlags.
die Spannungsquelle einen niedrigen Innenwiderstand, hat, der mit zunehmender Entladung
der Parallelkapazität 3, abnimmt und sich dann dem durch den übrigen Kreis gegebenen
Wert nähert.
Der Lichtbogen würde wahrscheinlich stabil brennen;
er sorgt jedoch selbst für seine Abschaltung, indem :er die Anfangsbedingungen an
der Schwachstelle verändert, so durch örtliche Druckerhöhungen, Längung d es. Lichtbogens
u.s.w. Alles dieses braucht aber (Zeit. Es ist sofort zu ersehen, .daß bei kleinem
Widerstand 2 und großer Kapazität 3 in den einzelnen Schwachstellen viel zuviel
Energie frei wird, da eine »Abs-c'haltung« dieser Schwachstelle erst durch sie selbst
erfolgt, wenn der Druck sich genügend erhöht oder der Lichtbogen, sich genügend
gelängt hat. Dem Einfluß des Lichtbogens ist das in der Nähe befindliche Papier
od.,d@gl. .daher stark und eine :gewisse .Zeit aus,gesetzt. Andererseits kann man
die Werte für den Widerstand 2 nicht zu groß und für die Kapazität 3 und natürlich
auch die Spannung, selbst nicht zu klein wählen, da sonst nicht jede Schwachstelle
erfaßt werden würde.
-
Um nun trotz genügend großer Anfangsstromstärke die Wirkung auf die
Schwachstelle, insbesondere auf das Dielekt.rikum, auf das: kleinstmögliche Maß
herabzusetzen, wird der Erfindung gemäß der die Metallschichten um die Schwachstellen
herum ausbrennende Vorgang, wie Lichtbogen, Wärmedurchschlag, Wegschmelzen metallischer
Brücken, z. B. vollgespritzter Poren, durch elektrische Beeinflussung von außen,
gelöscht, so daß die Verlängerung des Lichtbogens, welche sonst das Verlöschen bewirkte
oder bewirken sollte, nicht mehr abgewartet zu werden braucht. Außer der Schonung
des Dielektrikums"die sich in einem hohen Isolationswiderstand und beim Betrieb
in einem verlangsamten Absinken desselben bemerkbar macht, wird noch eine höhere
Konstanz der (Kapazität erreicht. An den Ausb.rennstellen verschwindet nämlich der
Belag in kleinerem Maße, da ja. bei. Anwendung des, neuen Verfahrens die Löschung
unabhängig von der Länge und damit schon bei kleinen Abständen der Metallschicht
von der eigentlichen Schwachstelle, .einer Pore od. dgl., erfolgt.
-
Zur Durchführung des: Erfindungsgedankens wird beispielsweise an Stelle
der Gleichspannung eine pulsierende Gleichspannung benutzt. Der zeitliche Verlauf
sei beispielsweise ähnlich dem in Fi:g. 2 gezeigten. Die (Gleichspannung braucht
nun nicht notwendigerweise bis auf Null oder darunter zu sinken, es .genügt, wenn
die Löschspannung uL unterschritten wird. Dabei ist es zweckmäßig, die Pause, d.
h. die Zeit, während der die Spannung unterhalb der Löschspannung bleibt, gleich
der halben Periode oder noch länger zu machen. So eignen sich für @derarti:ge Ausbrennvorgänge
Spannungen, die etwa den in Fig. 3 gezeigten Verlauf haben. Solche und ähnliche
Spannungen lassen sich mit Röhrenschaltungen, z. B. sogenannten Kippschaltungen,
mit @gesättigten Eisenkreisen, umlaufenden Kontaktwalzen u. ä. erzielen. Die Art
und Wirkungsweise des Spannungserzeugers ist dabei beliebig; er ist für den Ausheilvorgang
ohne wesentliche Bedeutung. Bei Anwendung perio,discher Impulsspannungen erübrigt
sich natürlich die Anordnung eines Parallelkondensators- 3, wie in Fig. i.
-
Mit Spannungen ähnlich Fi.g. 3 kann natürlich noch eine konstante
Gleichspannung, die aber kleiner als die Löschspannung sein, muß, in Reihe geschaltet
werden.
-
Es ist ferner möglich, dafür zu sorgen, daß an Stelle der Spannung
der Strom verringert oder auf Null :gebracht wird. Auch hierdurch wird eine Löschung,des
Lichtbogens erreicht.
-
Eine praktische Ausbrennvorrichtung zur Ausführung des gekennzeichneten
Verfahrens ist in der Zeichnung in Fig. q. beispielsweise veranschaulicht. Als Kontaktstelle
sind eine oberflächenglatte, z. B. eine hochglanzverchromte, Walze i i und ein Metallband
12 vorgesehen, das über die Walze mit möglichst weitem Umfas,sungswnkel elastisch
gespannt und anschmiegsam ist und z. B. aus einer Metallfolie bestecht. Zwischen
der Wälze i i und dem Metallband 12 liegt die gewählte- Behandlungsspannung. Die
Elastizität des Metallbandes. 12 wird im Ausführungsbeispieldurch . Federn 13 erreicht.
Das Metallband, das beispielsweise aus einer Alumi, niumfolie besten kann, soll
so weich sein, daß es sich. beiden Unebenheiten; durch ,die Walze und das Papier
weitestgehend anpassen kann. Dadurch soll keime punktweise, sondern eine flächenha-Ite
Spannungsbeanspruchung des Papiers erreicht werden. Über die Walze i i läuft das
auszuheilende Papier iq. und wird von dem Metallbandicit2 an die Walze i i angedrückt,
wodurch also möglichst viele Papierteilchen unter Kontaktdruck kommen und ,damit
,der Spannungsbeanspruchung bzw.,dem Ausbrennvorgang ausgesetzt werden. Das Papier
kann ohne weiteres nacheinander durch mehrere solcher Kontaktstellen geführt werden,
wobei hintereinander verschiedene Beanspruchungen vorgenommen werden können. Vorteilhaft
ist dabei, die Frequenz der Impulse mit der Papiergeschwindigkeit so in Einklang
zu brngen"daß während,der Berührung eines bestimmten Elementes des Dielektrikumbandes,
z. B. des Papiers, mit der Walze mindestens ein Impuls auftreten muß.
-
In weiterer Ausführung der Erfindung werden einige Schaltungsanordnungen
angegeben, die zur Durchführung der Ausheilung nach dem gekennzeichneten Prinzip
@geeignet sind. Zur Anwendung können nur solche Schaltungen gelangen, die eine Abführung
der auf dem auszuheilenden. Kondensator befindlichen Ladung in, der erforderlich
kurzen Zeit ermöglichen. So darf der Entladungsweg eines solchen Kondensators von
i,uF beispielsweise -nur einen Widerstand: von etwa ioo.o Ohm aufweisen, wenn eine
ausreichende Entladung des Kondensators in etwa 5 bis io ms erfolgen soll. Soll
die stromlose Pause lang :genug sein, um eine einwandfreie Löschung zu erzielen,
so darf im vorliegenden Fall die Impulsfrequenz kaum höher als 5o Hz sein. Die Entladekreise
müssen also verhältnismäßig ni,ed@erohmig ausgelegt sein.
-
Gemäß dem Vorschlag vorliegender Erfindung soll .die periodische Spannungsabsenkung
außerhalb des auszuheilenden Kondensators durch
Anwendung von Kippschaltungen
erfolgen. Eine vorteilhafte Ausführung des gekennzeichneten Verfa@rens. besteht
in der Anwendung eines mechanischen, umlaufenden Schalters, der auch zu den einfachsten
Kippschaltungen im weiteren: Sinne gehört. Ein solcher umlaufender Schalter ist
mit mindestens zwei. Stromabnehmern versehen, und zwar derart, daß zwischen zweien
von diesen der auszuheilende Kondensator während der verschiedenen Kontaktzeiten
mittels entsprechend ausgebildeter Kontakthahnen am umlaufenden Schalter periodisch
aufladbar und entladbar ist. Es können z. B. auch drei Stromabnehmer an dem umlaufenden
Schalter angeordnet sein in der Weise, daß der auszuheilende Kondensator periodisch
in der ersten Schaltzeit aufgeladen und in der zweiten Schaltzeit entladen wird.
-
Ausführungsbeispiele dergekennzeic'hnetenKippschaltungen mittels mechanischen
Schalters und zugehörige Diagramme sind in den Fi:g: 5 bis 12 veranschaulicht. In
der erläuternden Beschreibung sind weitere Merkmale der Erfindung offenbart.
-
Der auszuheilende Kondensator i wird über den Widerstand 2 (normaler
Widerstand, Glühlampen od. ä.) aufgeladen und über den umlaufenden Schalter 3 periodisch
entladen. Die Periode der Entladung hängt von ,der Umdrehungs- und Stromabnehmerzahl.
(hier zwei) sowie von der Ausbildung der Kontaktbahn ab. In dem .in Fig. 5 gezeigten
Beispiel wird der Kondensator i je Umdrehung zweimal kurzgeschlossen. Der Widerstand
2 ist notwendig, da sonst bei der gezeigten Anordnung die Gleichspannungsquelle
während der Schließungszeit des Schalters; 6, ebenfalls kurzgeschlossen wäre.
Während,der Schließungszeit des Schalters 3. fließt über die Kontakte also außer
dem Entladestrom des Kondensators i der Aufladestrom über den Widerstand 2; ;sie
sind dementsprechend zu bemessen.
-
Das Zustandekommen der periodischen Impulse ist für das Beispiel ,der
Fig. 5 an Hand der Fig. 6, die -die Abwicklung des Schalters 3 zeigt, veranschaulicht.
I zeigt die Kontaktzeiten des oberen Stromabnehmers, II die des unteren Stromabnehmers
und III die ,gemeinsamen K ontalktzeiten"d. iZ. die .Kurzschlußzeiten des Schalters
3. Als. Absziisse dient d er Umdrehungswimkel, der der Zeit t proportional ist.
Einer !halben Umdrehung entspricht dabei eine Periode.
-
Den Verlauf dier Spannung am Kondensator i für das Beispiel Fig. 5
zeigt Fig. 7. Die Bezeichnungen der Fig. 6 sind beibehalten. Bei: der Darstellung
sind die Stromabnehmer als unendlich schmal angenommen worden; ihre Berücksielztigung
bereitet an sich natürlich keine Schwierigkeiten. Die Kurvenform a ergibt sich bei
einem mittleren Widerstandswert des Ladewiderstandes 2, ,der zwischen denen bei,
den. Kurven b und c liegt. Wählt man den Ladewiderstand 2 sehr klein, so er-,gibt
sich an Stelle der Kurvea die Kurve c, die Kurvenform wird rechteckiger; umgekehrt
wird bei großem Widerstand die Entladung bereits vorgenommen, ehe i voll aufgeladen
ist (Kurve b). Das Verhältnis der Auf- zur Entladezeit kann durch Veränderung der
Kontaktbahn weitgehend verändert werden. Wird die Kontaktbahn vom Umschfießungswinkel
225° z. B. auf 3i5° (gestrichelt in Fig: 5) vergrößert, so verändern sich die Kontaktzeiten
entsprechend Fig. 6. Bei gleichem Widerstand 2, wie er Kurve a in Fig. 7 entspricht,
würde sich dann ein Spannungsverlauf ergeben., wie ihn Fig. & zeigt.
-
Außer durch Verändern der Kontaktbahn kann das Verhältnis, durch Verschieben
dier Stromabnehmer verändert werden. Diese Maßnahme ist besonders zweckmäßig, weil
sie mit einfachsten Mitteln eine Einstellung, auch während des Laufes, ohne jeden
Eingriff in die Schaltung ermöglicht. Ein Beispiel hierfür zeigen die Fig. 9 und
io:. Das Beispiel ist auch insofern interessant, als hier während eines Umlaufs
auch nur ein Impuls gegeben wird.
-
Eine Veränderung der Impulsfrequenz, insbesondere in einem größeren
Bereich, erfolgt zweckmäßig durch Regelung der Drehzahl des Antriebsmotors des Schalters
3.
-
Bei, Verwendung nur eines einzigen derartigen Schalters kann aber
auch noch der Ladewiderstand eingespart werden, so daß die erzeugte Kurvenform rechteckförmig
wird. Ein Ausführungsbeispiel hierfür zeigt Fig. irr. 'Der Schalter 3 muß allerdings
zu diesem Zweck mit einem weiteren Stromabnehmer versehen werden. In der gezeigten
Stellung wird der auszuheilende Kondensator i über die durch die Kontaktbahn verbundenen
Stromabnehmer a und b aufgeladen. Da nur Übergangswiderstände vorhanden sind, erfolgt
die Aufladung entsprechend dem inneren Widerstand der Spannungsquelle im allgemeinen
sehr rasch; die Spannungskurve weist daher einen sehr steilen Anstieg auf. Soll
dieser Anstieg verlangsamt werden, so kann der gestricheltgezeichnete Vorwiderstan:d
2 vorgesehen werden. Nach Weiterdrehung des Rotors von 3 erfolgt über b und c,die
ebenfalls kurzzeitige Entladung von i. In dieser Anordnung fließt über,den Schalter
also nur der Entladestrom von i.
-
Durch- Verstellung der Stromabnehmer kann das Verhältnis von spannungsführender
Zeit zu spannungsloser Pause weitgehend verändert werden, z. B. durch. Verschieben
des Stromabnehmers c am Umfang des Schalters, wie durch, den Pfei14 in den. Fi;g.
ii und -12 gekennzeichnet. Bei -der Verdrehung muß natürlich -darauf geachtet werden,
daß im Beispiel der Fig. i i nicht der Stromabnehmer a mit c verbunden wird.
-
Die gezeigten Beispiele mit umlaufendem Schalter beweisen, daß sich
damit verhältnismäßig einfache Anordnungen ergeben, die zahlreiche Variationsmöglichkeiten
bieten. Der Nachteil beateht in der Mechanik der Anordnung, die Prellungen und damit
unsaubere Kontaktgabe zur Folge hat, Tatsachen, die bei !höheren Impulszahlen immer
unangenehmer -verdien.
-
Der weiteren Erfindung gemäß wird vorgeschlagen, die periodische Spannungsabsenkung
durch als Schalter wirkende Ionen- oder Elektronenröhren
vorzunehmen.
Vorzugsweise ist der auszuheilende Kondensator zwecks Aufladun.g oder/und Entladung
an einer oder mehreren Elektro.denröhren oder gittergesteuerten Glühkathodenröhren
mit Gas- oder Metalldampffüllung geschaltet, deren Steuergittern zur periodischen
Steuerung der Schaltzeiten eine Wechselspannung entsprechender Frequenz zugeführt
werden kann. Schaltungen solcher Schalter und: die zugehörigen Spannungs-Zeit-Diagramme
sind in den Fig. 13 bis 17 veranschaulicht, wobei an der Grundschaltung der Fi:g.
i weitgehend festgehalten wurde. Auch hier sind weitere Einzelmerkmale der gekennzeichneten
Erfindung in der Beschreibung der Zeichnung erläutert.
-
Eine derartige Schaltung zeigt Fig. 13. Der auszuheilende. Kondensator
i wird über den Widerstand 2, über :dessen Auslegung das oben Gesagte weiter ;gilt,
aufgeladen und periodisch über die Röhre 3 bis auf sehr kleine Spannungswerte entladen.
Der niederohmi:be Widerstand 5 dient gegebenenfalls zur Strombegrenzung und damit
als Überlastungsschutz für die Röhre 3. Zur periodischen Einschaltung von 3, wird
dem Steuergitter eine Wechselspannung entsprechender Frequenz über die Klemmen6
zugeführt. Der Vierpol 7 dient dazu, die Amplitude oder den Mittelwert :der beispielsweise
sinusförmigen Gitterspannung und damit die Stromführungszeit der Röhre
31 zu regeln. Als Röhren können in der Schaltung Fig. 13 sowohl Elelletronen
als auch. gittergesteuerte Glühkathodenröhren mit Gas- oder Metall:dampffüllung
(Thyratrons) verwendet werden.
-
Eine Anordnung, die bezüglich der Erzielung einer rechteckförmi:gen
Spannungskurve der Fig.,vi entspricht, zeigt Fig. 14. Die Aufladung erfolgt hier
über eine Röhre 2, während die Entladung über :die Röhre 3 vor sich geht. Beide
Röhren werden durch eine Anordnung, hier einen Transformator mit zwei Sekundärwicklungen.,
gespeist, und zwar so, daß sie etwa gegenphasige Spannungen erhalten (vgl. Fig.
15). Durch einen Phasenschieber 9 können die beiden Steuerspannungen auch noch in
ihrer Ph.asenl.age zueinander verschoben werden, wodurch wieder eine Einstellung
der Aufladezeit zur Entla:dezei:t möglich ist.
-
Zur weiteren Veranschaulichung der Verhältnisse sei auf Fig.15 verwiesen,
@die die beiden Steuerspannungen u. und u3, die zugehörigen Ströme und die sich
demnach ergebende Kondens.atorspannung u1 in ihrem zeitlichen Verlauf zeigt.
-
Die Frequenz :der Auf- und Entladungen des auszuheilenden Kondensators
ist den angegebenen Beispielen (Fi:g. 131 und 14) durch. die Frequenz der Steuerspannung
:gegeben. Will man jene veränderlich machen, so muß analog zur Drehzahländerung
des: umlaufenden Schalters hier die Frequenz der Steuerspannung verändert werden.
In. solchen Fällen ist die Verwendung von Generatoren mit einstellbarer Frequenz,
wie sogenannter Meßsender usw., geboten. Sollen sehr niedrige Frequenzen und große
Frequenzbereiche erfaßt werden, so ist die Anwendung von Kippschwinggeneratoren
besonders zweckmäßig, insbesondere auch wegen ihrer für die Aussteuerung sehr geeigneten
Kurvenform. In Verbindung mit Anordnungen wie Fi:g. 14, wo gegenphasige Spannungen
benötigt werden, sind Kippschaltungen besonders vorteilhaft, :die auf :den sogenannten
Multivibrator aufbauen.
-
Derartige Schaltungen lassen sich auch, unmittelbar für den vorliegenden
Zweck verwenden, wie Fig. 16 zeigt. Die Spannung an dem auszuheilenden Kondensator
i hat dabei z. B. :den in Fig. 17 gezeigten Verlauf. Durch Veränderung der Kreiskonstanten
hat man es in :der Hand, den Verlauf :der Spannung am Kondensator i den jeweiligen
Erfordernissen entsprechend zu gestalten.