DE974599C - Schaltantrieb fuer Mehrfarbenschreiber - Google Patents

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 23. FEBRUAR 1961

S i2igi IX j 42 d

(Ges. v. 15. 7. 1951)

Bei Mehrfarbenschreibern der üblichen Art mit einer punktweisen Aufzeichnung und Umschaltung des Meßwerkes auf die verschiedenen Meßstellen kann man entweder den Schaltantrieb periodisch einschalten, wie das bei Verwendung eines Uhrwerks zum Antrieb vielfach üblich ist, man kann aber auch einen kontinuierlich laufenden Antrieb, z. B. einen Synchronmotor, verwenden und durch ein entsprechendes schrittweise arbeitendes Schaltgetriebe die notwendigen Umschaltungen vornehmen. Vielfach hat man hierzu ein Malteserkreuz oder einen Sternradantrieb verwendet. Für die Umwandlung einer kontinuierlichen Drehbewegung in eine schrittweise Bewegung bei Umdrehungszählern ist ein Exzenter-Zahnradgetriebe bekannt. Hierbei wird von dem stetig umlaufenden Teil über einen Exzenter ein Zahnrad angetrieben, das in radialer Richtung in einer schlitzförmigen Führung des Zahnrades an einem feststehenden Zapfen entlanggleiten kann. Die Zähne dieses Zahnrades greifen in die Innenverzahnung des absatzweise zu bewegenden Teiles ein, dessen Antriebswelle in der gleichen Achse liegt wie der stetig umlaufende Teil. Das auf dem Exzenter gelagerte Zahnrad und das Zahnrad mit Innenverzahnung unterscheiden sich in der Anzahl der Zahne, so daß bei jeder Umdrehung das Zahnrad mit Innenverzahnung um den Unterschied der Zähne-

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zahlen fortbewegt wird. Für dieses Getriebe sind zwe: genau zueinander passende Zahnräder, eines ml· Außenverzahnung und eines mit Innenverzahnung, notwendig, deren Zähnezahlen sich um einen vorgegebenen Zahlenwert unterscheiden.

Für die gleiche Aufgabe bei einem Durchflußmesser ' ist ein Klinkenzählwerk bekannt. Hierbei wird eine Klinke von einer Rolle gesteuert, welche in eine Lücke einfallen kann, die durch zwei Scheiben mit Aussparungen am Umfang gebildet wird. Die Breite der Lücke wird entsprechend dem Durchflußwert eingestellt. Sobald die Rolle in die Lücke einfällt, greift die mit ihr verbundene Klinke in ein Zahnrad mit sehr feiner Verzahnung ein und nimmt dieses Zahnrad mit, bis die Rolle am Ende der Lücke wieder ausgehoben wird. Würde man ein solches Klinkwerk für die Meßstellenumschaltung verwenden, so kann sich der Umschaltzeitpunkt verschieben, da die Klinke nicht immer in die gleiche Zahnlücke des mit der feinen Zahnung ao versehenen Zahnrades einfällt.

Der Schaltantrieb für Mehrfarbenschreiber, insbesondere Sechsfarbenschreiber, auf den sich die Erfindung bezieht, ist demgegenüber konstruktiv einfacher aufgebaut. Bei einem solchen Schreiber mit einem einzigen Meßorgan und einer Einrichtung zur Umschaltung dieses Meßorgans auf die einzelnen Meßstellen, bei welchem auf einer gemeinsamen Welle ein kontinuierlich umlaufender Teil sowie die zur Durchführung der Schaltvorgänge erforderlichen, absatzweise zu bewegenden Teile angeordnet sind, ist die Erfindung gekennzeichnet durch ein mit der Welle fest verbundenes und mit einer der Zahl der angeschlossenen Meßstellen entsprechenden Zähnezahl versehenes Schaltrad, in welches eine Klinke bei dem Schalt-Vorgang eingreift, sowie durch eine feststehende Schablone, welche bewirkt, daß die Klinke während des größeren Teiles ihrer Umdrehung außerhalb eines Eingriffes mit dem Schaltrad gehalten wird und nur vermittels einer in der Schablone vorgesehenen Aussparung während eines kleineren Teiles der Umdrehung mit dem Schaltrad in Eingriff kommt.

Ein solches Getriebe ist konstruktiv einfach und

raumsparend auszuführen. Außerdem werden an die Genauigkeit der Werkstattausführung im Gegensatz zu den bekannten Getrieben nur mäßige, ohne weiteres zu erfüllende Forderungen gestellt.

Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel erläutert:

Mit ι ist die gemeinsame Welle bezeichnet, auf welcher sich frei ein von einem Synchronmotor angetriebenes Zahnrad 2 drehen kann. Fest an dem Zahnrad 2 ist ein Bolzen 3 angeordnet, um den sich eine doppelarmige Schaltklinke 4 frei drehen kann. Von einer Blattfeder 5 wird die Klinke gegen ein fest auf der Welle 1 sitzendes, mit sechs Zähnen versehenes Schaltrad 6 angedrückt. Den sechs Zähnen des Schaltrades entsprechen sechs Schaltstellungen. Es handelt sich also bei dem vorliegenden Beispiel um einen Sechsfarbenschreiber. Ortsfest angeordnet in der Ebene, in welcher die Schaltklinke 4 umläuft, ist eine Schablone 7, die eine Aussparung 8 trägt. Die Aussparung ist so bemessen, daß die Schaltklinke 4, solange sie sich innerhalb der Aussparung bewegt, mit dem Rad 6 in Eingriff kommen kann, während im übrigen der Innendurchmesser des kreisförmigen Schablonenausschnittes so gewählt ist, daß die Schaltklinke, solange sie sich nicht innerhalb der Aussparung 6 befindet, außer Eingriff mit den Zähnen des Schaltrades 6 steht. Die Länge der Aussparung 8 muß um so viel größer als ein Sechstel des Umfanges sein, daß die Schaltklinke jedesmal mit Sicherheit mit dem nächstfolgenden Zahn zum Eingriff kommt. Dabei kann die Mindestlänge um einen erheblichen Betrag überschritten werden, ohne daß dadurch die Schaltgenauigkeit leidet; denn wenn die Klinke zu früh einfällt, dann gleitet sie auf dem Umfang des Schaltrades 6 so lange, bis sie die Stirnflanke des davorstehenden Schaltzahnes erreicht. Der Entkopplungspunkt ist durch das Ende der Aussparung 8 eindeutig definiert, so daß unter Voraussetzung einer gleichen Teilung des Schaltrades 6 dieses jeweils genau um 6o° von Stenung zu Stellung weitergeschaltet wird. Eine an der Schablone 7 angeordnete, nur gestrichelt eingezeichnete Klinke 9 kann vorsorglich noch angebracht werden, um ein Zurückrutschen des Schaltrades 6, etwa infolge einer vorhandenen Papierspannung od. dgl., zu verhindern.

Von der mit dem Schaltrad 6 fest verbundenen Welle ι werden nun die zur Durchführung der gewünschten Schaltvorgänge erforderlichen Teile angetrieben. Während der Bewegung des Schaltrades 6 wird kontinuierlich das Papier transportiert. Es wird weiterhin eine Kurvenscheibe gedreht, welche das zu der Meßstelle gehörige Farbband zwischen dem Zeiger und die vom Papier überlaufene Schreibkante einstellt. Es wird schließlich kurzzeitig der Fallbügel betätigt und am Ende des Schalthubes der Schalter auf die neue Meßstelle umgeschaltet, so daß während der nun folgenden schaltfreien Zeit das Meßwerk sich auf den neuen Meßwert einstellen kann.

Ein besonderer Vorteil der zuvor in einem Ausführungsbeispiel beschriebenen Erfindung besteht noch darin, daß die Kopplung zwischen dem ständig umlaufenden Rad 2 und dem Schaltrad 6 nur in der Bewegungsrichtung zwangläufig ist, so daß man, was gelegentlich erwünscht ist, auch während des Betriebes wahlweise irgendeine Meßstelle von Hand durch Weiterschalten des Schaltrades 6 einstellen kann.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Schaltantrieb für Mehrfarbenschreiber, insbesondere Sechsfarbenschreiber, mit einem einzigen Meßorgan und Umschaltung dieses Meßorgans auf die einzelnen Meßstellen, bei welchem auf einer gemeinsamen Welle ein kontinuierlich laufender Teil sowie die zur Durchführung der Schaltvorgänge erforderlichen, absatzweise zu bewegenden Teile angeordnet sind, gekennzeichnet durch ein mit der Welle (1) fest verbundenes und mit einer der Zahl der angeschlossenen Meßstellen entsprechenden Zähnezahl versehenes Schaltrad (6), in welches eine Klinke (4) bei dem Schaltvorgang eingreift, sowie durch eine feststehende Schablone (7,8), welche bewirkt, daß die Klinke (4) während des größeren

   Teiles ihrer Umdrehung außerhalb eines Eingriffes mit dem Schaltrad (6) gehalten wird und nur vermittels einer in der Schablone (7) vorgesehenen Aussparung (8) während eines kleineren Teiles der Umdrehung mit dem Schaltrad (6) in Eingriff kommt.

   In Betracht gezogene Druckschriften: ATM V 1245-1 (Juni 1934), Bl. T 74, Bild 7; Richter—v. Voß, »Bauelemente der Feinmechanik«, 1929, S. 471, Abb. 1672;

   K. Rauh, »Praktische Getriebelehre«, Berlin 1939, S. 75 bis 85.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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