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Einrichtung zur Vorgabe gewollter Längen von Spulmaterial, wie Faden
oder Draht Die bekannten Einrichtungen zur Vorgabe gewollter Längen von Spulmaterial,
wie Faden oder Draht, haben verschiedene Nachteile, so den des beschränkten Meßbereiches
(sie arbeiten bei fünfstelligem Meßwerli nur bis 99 99 m) und den großer Ungenauigkeit
in der Vorgabe, d. h. der Abmessung der Länge des Materials, was die praktische
Verwendung dort, wo der Fehlergröße nur ein kleines Maß eingeräumt ist, wie etwa
an Spulmaschinen der Textil industrie, ausschließt. Gerade auf dem letzteren Gebiet
macht sich aber auch der beschränkte Meßbereich der bekannten Vorgabe-bzw. Meßeinrichtungen
hindernd geltend, da man heute vielfach weit iiber eine Fadenlänge von 100 000 m
hinausgeht, so wird beispielsweise schon häufig mit Fadenlängen von 250000 m gearbeitet,
und die Tendenz geht darauf, noch größere Fadenlängen zu erzielen. Schon für die
erstgenannte Meterzahl genügt also das übliche fünfstelige Maßwerk nicht, und es
müßte durch ein sechsstelliges ersetzt wXe, rden, das schon wesentlich komplizierter
und teurer würde, oder das fünfstellige Meßwerk müßte mehrere Male über die Nullstellung
hinaus laufen gelassen werden, bis die Fadentrennung erfolgt, was aber hohe Aufmerksamkeit
des Bedienungspersonals oder eine besondere Markierungsvorrichtung erfordern würde.
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Diese fünfstelligen Meßwerke haben dadurch, daß Längen bis auf die
Einerstelle in Meterzahlen instellbar sind, den weiteren Nachteil großer Laufgeschwindigkeit,
indem, wenn beispielsweise eine Fadenlänge von go ooo m vorgemessen werden soll,
der
die 1000er Stelle darstellende Zahlenkörper des Meßwerkes 10 Umdrehungen und der
die 10 000er Stelle darstellende zahlenkö[er % Umdrehung machen muß. Demnach neigt
ein solches Meßwerlc zu einer verhältnismäßig raschen Abnutzung, der wohl durch
entsprechend kräftigere Ausgestaltung oder geeignete Materialwahl begegnet werden
kann, was aber wieder die Apparatur verteuert.
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Vorliegende Erfindung bezwekct die Beseitigung der geschilderten
Nachetile, und sie betrifft eine Einrichtung zur Vorgabe gewollter Längen von Spulmaterial,
gemäß welcher in enem die Länge registreierenden Meßwerk den anzeigenden Zahlenkörpern
Dekadenzählelement vorgschaltet sind.
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Vorzugsweise können von dieseen Rotationsteilen des Meßwerkes nur
die anzeigenden zhalenkörper durch die Schauöffnung eines Abdeckteiles sictbar seine,
und dieser kann mit einer den Maßstab zur effektiven Meterlänge des Spulmaterials
betreffenden Konstanten beschriftet sein.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
in schematischer Darstellung.
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Fig. I ist ein Ansicht von vorn, Fig. 2 eine Ansicht von der Seite
und Fig. 3 eine Einzelheit.
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In der Zeichnung ist nur das zum Verständnis der Erfindung not wendig
Scheinende ersichtlich, und das darin festgelegt Ausführungsbeispiel bezieht sich
auf die Messung von Spulmaterial textiler Art, also auf die Erstellung von Spulen
in Spinn- und Spulmaschinen.
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Eine im Zug des Spuifadens I von diesem zum Teil umschlungen rillenrolle
2 ist über Getriebe 3 mit einem Dekadenrad 4 zwangsläufig verbunden, welches Rad
mit der sog. Brücke 5 mit einem Zehnerübertragungst rieb 6 in Wirkungsverbindung
steht. Mit diesem zhenerübrtragungstrieb 6 steht ein zweites Dekadenrad 7 in wirkdungsverbindung,
das seinereits mit einer Brücke 5 auf ein zweites Zehnerübertragungstreib 6 wirkt.
Ein drittes Dekadenrad 8 überträgt die zehnerscaltug mitels seiner Brücke 5 auf
ein drittes Trieb 6, und dieses wirkt auf eine ZahlenrolIeg mit der üblichen Be
schriftung. Ein viertes Trieb 6 überträgt die zehner auf ene zweite Zahlenrolle
10. die Dekadenräder 7, 8 und die zahlenrollen9 und 10 sind mit Nullstellherzen
11 versehen, die unter gleichzeîtiger Ausschwenkung det Triebe 6 mittels einers
handhebels 12 in bekannter Weise die Rüchstellung der genannten Deckadenräder und
Zahlenrollen Null ermölichen. Die Beschriftung der Zahlenrolen 9, 10 ist auf einem
Kranz 13 vorgesehen, der zum übrigen, Teil der Rolle drehverstellbar ist, um die
gewollt Fadenlänge einstelen zu können. Wei die genannte Nullrückstelung ist auch
diese Längeneistellung an und für sich bekannt, weshalb hier icht weiter auf sie
eingegengen zu werden braucht. die Kränze 13 der Zahlerollen 9, 10 haben je eine
Vertiefung 4, deren Bewegungsbahn in den Ebenen von auf diesen Kränzen laufenden
F2hlröllchen 15 liegen und die so zur Beschriftung der Zhalenrollen 9, 10 angeordnet
sidn, daß, wenn die Beschriftngen auf Null stehen, beide fülröllchen 15 in diese
Vertiefungen einfallen können. Die Fülröllchen 15 sitzen gemeinsam auf einer Schwenkwelle
16, die mittels armmen 17 von einer Achse 18 getragen ist, auf welcher ein Klinkhebel
19 festsitzt. Der Klinkhebel 19 wirkt mit einem Auslösedaumen 20 zusammen, der auf
einer Achse 21 festsitzt. Mit dieser Achse 2I ist durch einen Hebel 22 und eine
Stange 23 Idas Mittelloch einer als Schneifdmesser' dienenden Rasierklinge 24 verbunden,
welche Rasierklinge mit ihrem einemn Seitenolch um eine ortsfestenZapfen 25 drehbar
ist.
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Ein auf der Achse 2 festsitzender Hebel 26 und ein Arm 27 des Klinkhebels
19 stehen unter dem Einffuß je eines Nockens 28 bzw. 29, die fest mit dem Handhebel
12 verbunden sind und bei der Betätigung des Handhebels 12 wirken.
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Die Dekadenräder 4, 7, 8 und Zahlerollen 9, 10 sind von einem eil
30, der ein Stück eines den beschriebenen Mechanismus mit ausnahme des Arbeitsendes
des Messers 24 und der Rillenrolle 2 einschließenden Gehäuses sein kann, überdeckt
und dieser weist eine Schauöffnung 31 auf, die nur einen eil der Zahlenrollen 9,
10 sichtbar werde läßt und die gleichzeitig die Verstellung bzw. Einstellung der
Zahlenkränze 13 auf die gewollte Fadenläne von Hand ermölicht. Da die Zahlenrillen
9, 10 nicht die eingestellt Meterzahl der gwollten Faldenlänge als ganze Zahl in
Erscheinung bringen bzw. als solche abzulesen gestatten (was auch nicht absolut
notwendig ist, da der Ablesung eine Norm unterlegt werden kann, die der Kenntnis
des Bedienunlgspersonals zu unterstellen wäre), immerhin aber eine Anleitung zum
leichteren Erfassen dieser Zahl angebracht erscheint, ist neben der rechten Zahlenrolle
9 auf dem Abdeckteil eine die Umrechnungskonstante betreffende Beschriftung 32 angebracht,
Diese lautet nach dem angenommenen Beispiel X 5000 m, d. h. die in der, Schauöffnung
eingestellte Zahl ergibt mit 5000 multipliziert die gewünschte Meterzahl Ides Fadens.
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Ist also, wie in den Fig. I und 3 gezeigt, in der Schauöffnnung die
zahl 01 eingestellt, so ist die gewünschte Länge 5000 m, und wird nach dieser Einstellung
die Spulmaschine in Betrieb gesetzt, so läuft das Meßwerk von der Rillenrolle 2
getrieben, ud das Dekadenard 4 mißt die Meterlängen in Finern undZehnern bis 45
m, das Dekadenrad 7 die in zehern und Hunderten bis 495 m, das Rad 8 dieMeterlnge
in den weiteren Hunderten und in Tausendern bis 4995 und die Zhalenrolle 9 in weiteren
Tausendern bis 49995, wobei dieRäder, 7, 8 und die Rolle 9 jedoch im subtrahierenden
Sinne laufen. Während dieses Laufes hält das rechte Fühlröllcen I5, indem es sich
auf den Umfang des Kranzes 13 derZahlenrolle 9 abwäzt, die Sprre des Daumens 20
seitens des Klinkhebels 19 entegen derWirkung einer Feder 33 aufrecht. sind nun
die 5000 m Faden gewickelt, so kommt, da ja das Meßwerk subtrahierend läuft, bei
der Zahlenrolle 9 die Zahl Null in die schauöffnung zu liegen und gleichzeitig gelangt
die Vertiefung 14 dieser rolle unter das bezügliche Fühlröllchen 15, so daß die
Fühl-
röllen 15 unter dem Einfluß einer auf die Achse 18 wirlsenden
Feder 34 in die Vertiefungen 14 einfallen und der Klinkhebel 19 den Daumen 20 auslöst,
Dies hat ein Drehen der Achse 21 zur Folge, wodurch das Messer 24 geschwenkt wird
und den nalae ihm in einer Führung 35 sich bewegenden Feden 1 abschneidet. $gleichzeitig
wird auf in der Zeichnung nicht gezeigte, jedoch bekannte Weise die Spulmaschine
automatisch abgestellt.
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Soll die Spulmaschine wieder in Betrieb gesetzt, d. h. soll neuerdings
eine Fadenlänge von der eingestellten Meterzahl vorgegeben werden, so wird der Handhebel
12 nach unten bewegt. Dadurch werden nicht nur. wie in üblicher Weise, die Triebe
6 vorübergehend aus dem Kupplungsbereich mit den Rädern und Rollen 4, 7, 8, 9 und
10 gebracht und diese Räder und Rollen auf die Grundstellung, also bei den ablesbaren
Rollen = OI, zurückgedreht, sonde,rn durch den Nocken 28 und den Hebel 26 auch das
Messer 24 und durch den Nocken 29 und den Arm 27 die Fühlröllchen 15 wieder auf
de'n Umfang der Zahlenkränze I3 gehoben und das Messer 24 in der schneidbereiten
Lage durch Verklinkung zwischen 19 und 20 festgelegt.
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Dadurch, daß den anzeigenlden Zahlenkörpern des Meß werken Dekadenzähelente
vorgeschaltet sind, wird die Meßgenauigkeit wesentlich erhöht, indem eine zwangsläufige,
Stßklinken usw. vermeidende Übertragung vom Antriebselement her erreicht ist.
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Dadurch, daß diese Dekadenanordnung in der Weise zur Anwendung kommt,
daß eine Konstante den Maßstab des Laufes des Meßwerkes zur effektiven Meterlänge
dies Spulmaterials im multiplizierenden Sinne angibt, kann bei den bekannten Meßwerken
hinsichtlich der Dekadenelemente gleichstelliger Zahl nicht nur eine bedeutend höhere
Meterzahl des Spulmaterials in ein und demselben Lauf des Meßwerkes erreicht werden
(bis zu 499995 mi sondern durch den sich daraus ergebenden wesentlich langsameren
Lauf der Dekadenelemente des Meßwerkes werden deren Teile geschont. So machen, wenn
die gleiche Fadenlänge. wie eingangs erwähnt, nämlich 90000 m vorgemessen werden
sollen und die Konstante die im Ausführungsbeispiel angenommene ist, die den eingangs
genannten Zahlenkörpern entsprechenden Rollen g und 10 nur I,8 bzw. O, I Umdrehung,
ida dann in ihnen die Zahl I8 eingestellt wurde, Das Meßwerk der Einrichtung gemäß
der Erfindung könnte auch statt aus einem Rollenwerk aus einem Scheibenwerk gebildet
sein. Die Erfindung kann überall da, wo es sich um Vorgabe gewollter Längen von
Spulmaterial handelt, zur Anwendung kommen, so z. B. auch auf dem Gebiet der Elektrotechnik
zum Wickeln von Drahtspulen.