DE974283C - Als Mansarde hinter einer Druckmaschine angeordneter Duesentrockner fuer Textilien - Google Patents

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 17. NOVEMBER 1960

M 10695 VII j 8c

Die zunehmende Verwendung von Düsentrocknern, in denen mit Temperaturen über ioo°C unter Anwendung von überhitztem Dampf getrocknet wird, legt es nahe, derartige Trockner als Trockenmansarden hinter Textil-Druckmaschinen auszunutzen. Ist doch ein besonderer Vorteil dieser Hochleistungstrockner darin zu erblicken, daß sich jeweils nur wenige Meter der Ware in der Kammer während des Trocknungsvorganges befinden.

Bestrebungen, Düsentrockner den Druckmaschinen als Mansarden nachzuschalten, haben indessen bislang nicht zum Erfolg geführt, weil bei den nicht zu vermeidenden Stillständen der Druckmaschine die bedruckte Bahn innerhalb der Kammer überhohen Temperaturen für längere Zeit ausgesetzt ist und weil dadurch Beeinträchtigungen des Aufdruckes unvermeidlich werden.

Bei einer Textiltrocknungsmaschine mit durch einen großen Trocknungsraum in mehreren Schleifen geführter Ware, also nicht bei einem Düsentrockner, sind Umsteuervorrichtungen bekannt, die es ermöglichen, die Ware bei Stillstand oder erheblicher Verringerung ihrer Durchlaufgeschwindigkeit statt mit Heißluft mit Kaltluft zu beaufschlagen. Wegen des großen Querschnitts des Trocknungsraumes und weil die bekannte Maschine nur ein einziges Gebläse vor

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oder hinter dem Trocknungsraum aufweist, ist eine schlagartige Umstellung von Heißluft auf Kaltluft nicht möglich.

Weiterhin ist eine Maschine zum Trocknen geschlichteter Webketten bekannt, bei der auf jeder Seite eines Trocknungsraumes, durch den die Kettfäden in mehreren Schleifen geführt werden, oben und unten je ein Gebläse angeordnet ist, die bei Normalbetrieb Heißluft umwälzen.

ίο Bei dieser Maschine ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, mit der bei Stillstand des zu trocknenden Gutes gleichzeitig mit dem Abstellen von Heizelementen am Trocknungsraum jalousieartig angeordnete Klappen zum Zuführen von Kaltluft sowie Drosselklappen geöffnet werden, die die Druckkanäle der Gebläse schließen und hierbei Auslaßkanäle zum Abführen der Heißluft öffnen. Diese Trocknungsmaschine ist jedoch ebenso wie dig zuvor angeführte Textiltrocknungsmaschine als Mansarde hinter einer Druckmaschine nicht brauchbar, da die Führung des Trocknungsgutes in Schleifen die Möglichkeit einer schlagartigen Umstellung der Behandlung der gesamten Bahn von heiß auf kalt ausschließt; auch sind Trocknungsmaschinen mit Schleifenführung im Anschluß an Textildruckmaschinen nicht verwendbar. Die Ausbildung dieser Maschinen kann keinen Hinweis dafür geben, die dort vorgesehenen Steuermittel derart mit einer vorgeschalteten Maschine zu koppeln, daß sie bei Unterschreiten einer Mindestgeschwindigkeit der vorgeschalteten Maschine von dieser beeinflußt werden.

Die Erfindung bezweckt, mittels einer den bekannten Umsteuervorrichtungen ähnlichen Vorrichtung einen Düsentrockner als Mansarde für eine vorgeschaltete Druckmaschine verwendbar zu machen, wobei nicht nur die geringere Trocknungsmittelmenge, die größere Aufblasgeschwindigkeit des Trocknungsmittels und der wesentlich geringere Wareninhalt von Vorteil sind, sondern auch die Möglichkeit geschaffen ist, bei Unterschreiten einer Mindestgeschwindigkeit der Druckmaschine die in der Trocknungskammer des Düsentrockners befindliche Heißluft schnell und selbsttätig durch Kaltluft zu ersetzen.

Die Erfindung besteht bei einem als Mansarde hinter einer Druckmaschine angeordneten Düsentrockner für Textilien in der Kombination einer in der Zuleitung des Trocknungsmittels zu den Düsen angeordneten Umluftgebläses mit vorgeschaltetem Kalorifer und einem am Trocknungsraum angeordneten Absauggebläse sowie einer zwischen Kalorifer und Umluftgebläse angeordneten Steuerklappe, wobei diese mit der Druckmaschine derart gekoppelt ist, daß sie bei Unterschreiten einer Mindestgeschwindigkeit der Textilbahn einen Kaltluft-Zufuhrkanal öffnet, gleichzeitig den Zufuhrkanal des warmen Trocknungsmittels zum Umluftgebläse schließt und das Absauggebläse einschaltet, ohne das nunmehr Kaltluft fördernde Umluftgebläse abzuschalten.

Diese Kombination hat gegenüber den bekannten Vorrichtungen den Vorteil, daß bei Unterschreiten der Mindestgeschwindigkeit der Druckmaschine die Umsteuerung von Heiß- auf Kaltbehandlung der Ware im Düsentrockner selbsttätig und schlagartig erfolgt und die Geschwindigkeit der abströmenden Feuchtluft durch das unmittelbar hinter den Blasdüsen angeordnete, im Augenblick der Umsteuerung eingeschaltete Absauggebläse erheblich vergrößert und infolgedessen der Luftwechsel wesentlich beschleunigt wird. Eine Überschreitung der Behandlungstemperatur oder der Einwirkzeit bei Stillstand oder Verringerung der Fördergeschwindigkeit wird also durch die Erfindung vermieden.

Die Erfindung ist nachstehend in einem Ausführungsbeispiel an Hand von Zeichnungen näher erlätitert. Es zeigt:

Fig. ι einen erfindungsgemäß ausgebildeten Mansardentrockner schematisch dargestellt in der normalen Arbeitsstellung,

Fig. 2 den gleichen Trockner in der Einstellung während des Stillstandes der Druckmaschine.

In den Zeichnungen ist die der Mansarde vorgeschaltete Druckmaschine nicht gezeichnet. Man muß sich daher vorstellen, daß die Bahn 1 in Fig. 1 nach Verlassen der Druckmaschine die Mansarde von oben nach unten durchläuft. Während des Durchgangs der Bahn wird diese in der für Düsentrockner üblichen Weise von überhitzten Dampfstrahlen getroffen, und zwar wirken die Strahlen unmittelbar auf die bedruckte Seite der Bahn ein. Es bildet sich eine Kreislaufbewegung im Sinne der in Fig. 1 eingezeichneten Pfeile. Ein Kalorifer 3 sorgt für die Überhitzung des Trocknungsmittels. Unterhalb des Kalorifers ist eine Verschlußklappe 4 angeordnet, die um die Achse 5 schwenkbar ist. In der in Fig. 1 gezeigten Stellung schafft diese Klappe die Voraussetzungen für den normalen Trocknungsbetrieb.

Aus der Fig. 2 ist ersichtlich, daß der Ventilator 6, der im normalen Betrieb die Kreislaufbewegung des Trocknungsmittels vermittelt, während des Stillstandes der Bahn Raumluft in Richtung der Pfeile 7 ansaugt. Nunmehr gelangt nicht mehr das überhitzte Trocknungsmittel zur Einwirkung auf die Bahn, sondern die Raumluft, die eine erheblich niedrigere Temperatur aufweist. Diese Temperatur ist so niedrig, daß eine Beeinträchtigung des Aufdrucks der stillgesetzten Bahn ausgeschlossen ist. Damit sich die genannte Strömung der Raumluft entwickelt, wird die Verschlußklappe 4 in die in Fig. 2 veranschaulichte Stellung übergeführt. Die Klappe 4 wirkt also gleichsam wie ein Zweiwegehahn.

Gleichzeitig mit dem Umstellen der Klappe 4 wird für eine Abführung des heißen Trocknungsmittels aus der Kammer gesorgt. Dies geschieht durch einen Ventilator 8, der an der gezeigten Stelle des Trocknungsraumes angeordnet ist und über elektrische Leitungen 9 durch einen Schalter 10 gesteuert wird. Der Schalter 10 ist mit der Klappe 4 gekoppelt. Während des normalen Betriebes sind die Jalousieklappen 11 des Ventilators 8 geschlossen (s. Fig. 1). Sie öffnen sich selbsttätig bei Ingangsetzen des Ventilators 8 (s. Fig. 2).

Die Bahn wird mittels Führungsrollen 12 geführt. Die Klappe 4 und der Schalter 10 werden in Abhängigkeit von der Verringerung der Warengeschwindigkeit in der Druckmaschine oder von der Still-Setzung der Druckmaschine automatisch gesteuert.

Die Möglichkeiten hierfür sind, vielfältig; es wird davon Abstand genommen, diese zeichnerisch besonders hervorzuheben.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Als Mansarde hinter einer Druckmaschine angeordnete Düsentrockner für Textilien, gekenn zeichnet durch ein in der Zuleitung des Trocknungsmittels zu den Düsen angeordnetes Umluftgebläse (6) mit vorgeschaltetem Kalorifer (3) und ein am Trocknungsraum angeordnetes Absauggebläse (8) sowie eine zwischen Kalorifer (3) und Umluftgebläse (6) angeordnete Steuerklappe (4), die mit der Druckmaschine derart gekoppelt ist, daß sie bei Unterschreiten einer Mindestgeschwindigkeit dieser Maschine einen Kaltluftzufuhrkanal öffnet, gleichzeitig den Zufuhrkanal des warmen Trocknungsmittels zum Umluftgebläse (6) schließt und das Absauggebläse (8) einschaltet, ohne das nunmehr Kaltluft fördernde Umluftgebläse abzuschalten.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 581 650, 438 675; schweizerische Patentschrift Nr. 32 690; französische Patentschrift Nr. 599 629.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   ©009 642/1311.80