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Sicherung an Schnellauslöseschlössern für Fallschirmbegurtungen Die
Erfindung betrifft eine Sicherung an Schnellauslöseschlössern für Fallschirmbegurtungen
u. dgl. und hat den Zweck, ein unbeabsichtigtes Lösen, der mit dem Schloß verbundenen
Gurtenden zu verhindern.
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Man versieht derartige Schlösser für Fliegerbegurtungen von jeher
mit Sicherungen verschiedenster Art, wobei das Augenmerk bisher darauf gerichtet
wurde, daß das Schloß sich nicht selbst öffnet, wenn die Auslösegriffe zufällig
berührt oder angestoßen werden. Damit wurden aber nicht alle Möglichkeiten, die
zu einem unbeabsichtigten Lösen der Anschlüsse führen können, beachtet. So zeigte
sich an einem vielfach benutzten Auslöseschloß für Fallschirmbegurtungen, daß durch
die Massenträgheit einzelner Schloßteile bei Schlägen auf das Schloß die angeschlossenen
Teile mitunter freigegeben werden.
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Diese bekannte Schloßausführung besitzt ein viereckiges Gehäuse, in
das zum Festhalten der an den Gurtenden befestigten Augenstücke verschiebliche;
als Riegel wirkende Ankerbolzen geführt sind. Diese Ankerbolzen werden durch Federn,
die sich auf den Boden des Gehäuses stützen, in die Haltestellung gedrückt. Zum
Freigeben der Augenstücke müssen die Ankerbolzen niedergedrückt werden. Dies geschieht
hier durch einen in der Mitte des Gehäuses drehbar und verschieblich gelagerten
Hauptzapfen, der oben eine Drehscheibe als Handgriff aufweist und unten im Gehäuseinnern
auf ein Führungskreuz drückt, dessen Arne zum Mitnehmen der Ankerbolzen beim Niederdrücken
des
Kreuzes außen gegabelt sind. Vor dem Niederdrücken muß das Schloß entsichert werden,
indem die Drehscheibe mit dem daran befestigten Hauptzapfen um 9o° gedreht wird.
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Wird die Drehscheibe nach dem Auslösen des Schlosses wieder zurückgedreht,
so drücken die Federn der Ankerbolzen diese und damit auch das Führungskreuz und
den Hauptzapfen mit der Drehscheibe in die Ausgangslage. Die Drehung und Verschiebung
des Hauptzapfens wird durch einen Fixierbolzen gesteuert, der in einer ausgefrästen
Bahn des Hauptzapfens gleitet und denselben in den Stellungen »gesichert«, »entsichert«
und »geöffnet« federnd festhält.
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In der Stellung »gesichert« ist also lediglich die Drehscheibe des
Schlosses gesichert, während die Ankerbolzen nur durch die Federn in der Verschlußstellung
gehalten sind. Es zeigte sich nun, daß bei Schlägen auf das Schloß, wie sie z. B.
vorkommen können, wenn der Flieger eine abstürzende Maschine verläßt und ein Teil
des Flugzeuges gegen das Schloß schlägt, die Ankerbolzen in die Freigabestellung
springen. Bei einem starken Schlag auf die Drehscheibe des Schlosses wird diesem
infolge der nachgiebigen Auflage eine gewisse Geschwindigkeit erteilt. Das Schloßgehäuse
mit den fest damit verbundenen Teilen wird hierbei am Körper des Fliegers sofort
wieder abgebremst und durch die Elastizität des Körpers bis zu einem gewissen Grad
wieder nach außen geschnellt. Die Ankerbolzen aber bewegen sich infolge ihrer Trägheit
mit der erteilten Geschwindigkeit weiter, überwinden, wenn die Geschwindigkeit genügend
groß ist, den Druck der Federn und springen in die Freigabestellung. Sie werden
zwar von den Federn sofort wieder in die Haltestellung zurückgedrängt, aber der
kurze Augenblick genügt bisweilen, daß eines der Augenstücke oder deren mehrere
freigegeben werden und der Flieger beim Öffnen des Fallschirmes dann aus der Begurtung
fällt.
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Nach der Erfindung wird deshalb eine Sicherung vorgeschlagen, durch
welche die Ankerbolzen direkt gesichert sind. Eine solche erfindungsgemäße Sicherung
läßt sich selbstverständlich auch an allen anderen Schlössern mit durch Federn gehaltenen
Ankerbolzen oder ähnlichen riegelartigen Elementen anbringen.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Sicherung an
dem schon einleitend beschriebenen bekannten Schnellauslöseschloß. Bei dem in Abb.
I dargestellten Schloß ist der in der Gebrauchslage dem Körper des Fliegers zugewendete
Boden des Schloßgehäuses I entfernt. Die vier Ankerbolzen 2, die durch die Federn.
3 in die Haltestellung gedrückt werden, sind in Bohrungen des Gehäuses geführt und
können zum Auslösen, wie schon beschrieben, durch das Führungskreuz 4 gleichzeitig
gegen den Gehäuseboden gedrückt werden.
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Die Sicherung für die Ankerbolzen besteht hier aus einer starr mit
dem Hauptzapfen verbundenen Scheibe 5, die mit vier Nasen 6 hinter die Ankerbolzen
greift und diese sichert. Da der Hauptzapfen um 9o° verdreht wird, sind die Ankerbolzen
in jeder Stellung des Hauptzapfens durch die Sicherungsscheibe festgehalten. Beim
Auslösen wird die Sicherungsscheibe mit dem Hauptzapfen niedergedrückt.
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Damit die Augenstücke einzeln angeschlossen werden können, muß die
Sicherungsscheibe in eine Stellung gebracht werden, in der die Nasen sich zwischen
den Ankerbolzen befinden. Man kann hierzu die Drehscheibe einfach in die Mittelstellung
zwischen »gesichert« und »entsichert« bringen.
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In dieser Stellung steht der Fixierbolzen allerdings gerade auf einer
Kante der in den Hauptzapfen eingefrästen Führungsbahn, was zur Folge hat, daß die
Drehscheibe schon bei einem leichten Anstoßen in eine andere Stellung springt, in
der die Ankerbolzen wieder gesichert sind. Bei der bekannten Schloßausführung kann
die Ausfräsung im Hauptzapfen wegen des geringen Durchmessers desselben nicht mit
einer besonderen Rast für die Mittelstellung des Fixierbolzens versehen werden.
Die Erfindung sieht deshalb an der auf dem Hauptzapfen gleitenden Stirnfläche des
Fixierbolzens eine mit der Hauptzapfenachse parallel verlaufende Kerbe vor, in welche
die in der Mittelstellung dem Fixierbolzen zugekehrte Kante der Hauptzapfenausfräsung
einspringt. Abb.2 zeigt einen mit einer solchen Rastkerbe 7 versehenen Fixierbolzen.
Es ist nicht erforderlich, daß derselbe besonders geführt ist, damit die Kerbe die
gegebene Richtung beibehält, da die Lage der Kerbe durch das Einspringen der Kante
immer wieder korrigiert wird, wenn sich der Bolzen beim Schalten des Schlosses etwas
verdreht haben sollte: Sicherheitshalber kann der Fixierbolzen aber auch mit zwei
kreuzweise verlaufenden Kerben versehen werden, damit nach einer stärkeren Verdrehung
des Fixierbolzens immer wieder eine der Kerben in die Gebrauchsstellung springt.
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Bei der beschriebenen Mittelstellung der Drehscheibe erfordert deren
Stellung bei der Benutzung des Schlosses natürlich eine gewisse Beachtung, da die
drei Stellringen innerhalb eines Drehbereiches von 9o° liegen.
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Um diejenige Stellung der Drehscheibe, in der die Ankerbolzen ungesichert
sind, auffälliger zu machen, wird noch eine andere, in Abb. 3 dargestellte Lösung
vorgeschlagen. Hier ist die an sich bekannte Fräsung 8 im Hauptzapfen g durch eine
Ausweichbahn io erweitert, damit der Hauptzapfen mit der 'Sicherungsscheibe von
der Stellung »gesichert« entgegen der Drehbewegung zum Entsichern zuerst ein Stück,
beispielsweise 6o° zurückgedreht werden kann.
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Abb.4 zeigt einen Schnitt durch den Hauptzapfen in der Höhe der Ausweichbahn
und durch mehrere eingezeichnete Fixierbolzen, wie diese in den Stellungen »gesichert«
(ii), »entsichert« (I2) und in der Ausweichstellung 13 zum Hauptzapfen stehen.
Die Mittelstellung eines Fixierbolzens 14 mit Kerbe ist hier zur Veranschaulichung
ebenfalls eingezeichnet.
Eine solche Ausweichbahn läßt sich ohne
Schwierigkeit so fräsen, daß der in ihr gleitende Fixierbolzen den Hauptzapfen in
der Ausweichstellung genügend festhält, damit derselbe nicht während des Anschließens
der Augenstücke bei einer leichten Berührung der Drehscheibe schon zurückspringt.
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Die Befestigung der Sicherungsscheibe am Hauptzapfen bietet für den
Fachmann keinerlei Schwierigkeiten. Im Ausführungsbeispiel ist die Schraube
15 zur Verbindung von Hauptzapfen und Drehscheibe etwas länger gehalten und
die darübergesteckte Sicherungsscheibe durch eine Zweilochmutter 16 befestigt. Damit
die Sicherungsscheibe in der gegebenen Stellung unverrückbar am Hauptzapfen sitzt,
hat sie zwei nach oben vorstehende Lappen od. dgl., die in einen Schlitz oder andere
Ausnehmungen im Hauptzapfen greifen. Zu beachten ist dabei natürlich, daß das Führungskreuz,
welches die Drehung des Hauptzapfens nicht mitmacht, in der Mitte ein genügend großes
Loch aufweist, in dem die in der Mitte topfartig nach oben durchgedrückte Sicherungsscheibe
auf dem Hauptzapfen aufliegt.
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Die Sicherungsscheibe kann aber z. B. auch durch zwei kleine Schrauben
am Hauptzapfen befestigt werden. Auch die Ausbildung der Sicherungsscheibe selbst
kann beliebig anders gestaltet werden. Während beim Ausführungsbeispiel die aus
Blech gestanzte Scheibe 4 Nasen aufweist, kann dieses Sicherungsglied in anderen
Fällen auch kreuzartig bzw. bei mehr als vier Anschlüssen sternförmig ausgebildet
sein oder aus einer runden Scheibe bestehen, die am Umfang halbkreisförmige Ausschnitte
hat, welche in einer bestimmten Stellung der Scheibe die Ankerbolzen zum Anschließen
der Augenstücke zurückfedern lassen.