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Elektrisch angetriebene Wäscheschleuder mit ständiger kraftschlüssiger
Verbindung zwischen .Antriebsmotorwelle und Schleudertrommelwelle Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf eine elektrisch angetriebene Wäscheschleuder, bei der
eine ständige kraftschlüssige Verbindung zwischen der Welle des Antriebsmotors und
der Welle, die die Schleudertrommel trägt, besteht.
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Da die Trommeln solcher Schleudern nach dem Abschalten des Antriebsmotors
noch sehr lange weiterlaufen und dadurch den gesamten Arbeitsprozess verzögern würden,
wurden bei diesen Maschinen bisher Bremsen eingebaut, die von außen her, beispielsweise
über einen Bowdenzug oder über Hebel, betätigt werden können. Bei anderen bekannten
Ausführungsformen ist eine Bremseinrichtung mit einem das Schleudergehäuse nach
oben hin abschließenden Deckel derart gekuppelt, daß die Bremswirkung beim öffnen
des Deckels eintritt. Darüber hinaus wurde es auch schon bekannt, Bremseinrichtungen
an Wäscheschleudern auf elektrischem Weg zu betätigen. Bei all diesen Anordnungen
ist es erforderlich, nach dem Ausschalten des Motors noch eine besondere Vorrichtung
zum kurzzeitigen Stillsetzen des Schleuderaggregates zu betätigen.
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Gegenüber diesen bekannten Einrichtungen zeichnet sich die erfindungsgemäße
Wäscheschleuder dadurch aus, daß an einem zur Lagerung des Antriebsmotors dienenden,
drehbar gelagerten Tragelement Spreizhebelpaare befestigt sind, in welche am Schleudergehäuse
unverdrehbar angeordnete Bolzen eingreifen, die nach Abschalten des Antriebsmotors
die
Spreizhebelpaare in Bremsstellung bringen, ohne daß dabei der Kraftschluß zwischen
Motor- und Trommelwelle unterbrochen wird.
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Es sind zwar schon elektrische Schleudermaschinenantriebe bekanntgeworden,
bei denen beim Ein- und Ausschalten des Antriebsmotors eine Bremse selbsttätig aus-
und eingerückt wird. Dies wurde dadurch erreicht, daß eine Bremsscheibe an dem einen
Teil einer Kupplung angebracht ist, der sich beim Ein- und Ausschalten des Motors
gegenüber dem anderen Kupplungsteil verdreht, sich dadurch axial verschiebt und
die Bremse aus-und einrückt. Abgesehen .davon, daß bei dieser Antriebsart keine
stete kraftschlüssige Verbindung zwischen treibendem und getriebenem Teil besteht,
besitzt diese Anordnung noch den Nachteil, daß sie ruckartig arbeitet, wodurch sehr
hohe Materialbeanspruchungen auftreten. Außerdem wird bei dieser Anordnung der eigentliche
Bremsdruck durch eine axial um die Trommelwelle angeordnete Schraubenfeder hervorgerufen;
eine in jedem Fall zuverlässige Bremswirkung ist damit nicht gegeben.
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Weiterhin kennt man auch selbsttätig infolge von Geschwindigkeitsdifferenzen
wirkende Bandbremsen, bei denen durch eine Relativbewegung zwischen treibendem und
getriebenem Teil eine Bremsung bewirkt wird. Auch diese Bremsen besitzen keine stete
kraftschlüssige Verbindung zwischen treibender und angetriebener Welle und arbeiten
daher ruckweise, was besonders leicht zu Materialzerstörungen führen kann.
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Bei der Wäscheschleuder gemäß der Erfindung besteht stetiger Kraftschluß
zwischen treibender und angetriebener Welle; infolgedessen kommen irgendwelche Kupplungsteile,
die viele Fehlerquellen in sich bergen, von vornherein schon in Wegfall. Das sich
dadurch eine solche Maschine erheblich verbilligt, ist selbstverständlich. Durch
eine kleine Relativbewegung des Antriebsmotors bzw. des ihn tragenden Teiles wird
der eigentliche Bremsvorgang eingeleitet, durch den innerhalb kürzester Zeit und
mit absoluter Sicherheit das Schleuderaggregat stillgesetzt wird. Die Bremsorgane
selbst liegen beim Betrieb der Schleuder völlig still, so daß sie nur ganz kurzzeitig
beim Bremsen den üblichen Beanspruchungen unterworfen sind. Infolge ihrer zweckmäßigen
Ausbildung verläuft der Bremsvorgang stets weich; ruckartiges Bremsen und dabei
auftretende erhöhte Materialbeanspruchungen sind ausgeschlossen.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie in der Zeichnung offenbart. Dabei
zeigt Fig. i einen Schnitt durch den Antriebsmechanismus der erfindungsgemäßen Schleuder,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. i, Fig. 3 einen Aufriß der in Fig.
i dargestellten Anordnung in Richtung des Pfeiles in Fig. i, Fig. 4 einen teilweisen
Aufriß der in Fig. i im Schnitt dargestellten Anordnung. An dem Gehäuse i einer
sonst in bekannter Weise aufgebauten Wäscheschleuder ist ein Lagerrohr 2 für die
Schleudertrommelwelle 3 mittels einer Gummimanschette 4 befestigt. An ihrem oberen
Ende trägt die Welle 3 die nicht dargestellte Schleudertrommel, während an ihrem
unteren Ende eine Reibscheibe 5 befestigt ist. Zwischen dem Lagerrohr 2 und der
Scheibe 5 ist mittels eines Kugellagers 8 drehbar um die Welle 3 ein Tragelement
6 für den Antriebsmotor 7 angeordnet. Auf seinem unteren bügelförmigen Teil ist
der Motor 7 auf einefn Tragblech 9 befestigt. hlit Hilfe einer Feder 1o wird dieses
und mit ihm schließlich ein auf das freie Wellenende des Motors 7 aufgesetztes Reibritzel
i i derart nach oben und gegen die Lauffläche der Reibscheibe 5 gepreßt, daß stets
eine ununterbrochen kraftschlüssige Verbindung zwischen Motor 7 und Trommelwelle
3 besteht.
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Das untere Ende des Lagerrohres 2 ist mit einem Flansch 12 versehen.
Daran sind, wie die Fig. 2 bis 4 zeigen, einander gegenüberliegende Bolzen 13 angeordnet.
Diese greifen gemäß der Erfindung in Spreizhebelpaare ein, die an dem Tragelement
6 befestigt sind, und bringen über diese nach lediglich elektrischer Abschaltung
des Antriebsmotors 7 die Schleudertrommel zum Stillstand. Die Spreizhebelpaare bestehen
aus Führungshebeln 14 mit schrägen Schlitzen, in welche die Bolzen 13 eingreifen,
und Bremshebeln 16. Zwischen diesen Hebeln sind Spreizfedern 18 angeordnet, die
zweckmäßigerweise als Blattfedern ausgebildet und an den Bremshebeln r6. befestigt
sind. Drehbar gelagert sind die Hebel auf Tragbolzen 1,9 an dem Tragelement 6. Die
Bremshebel 16 tragen an ihrer Unterseite Bremsbeläge 17; außerdem sind an ihren
rückw artigen, abgewinkelten Enden noch Stellschrauben 1.9 vorgesehen. Mit deren
Hilfe kann die relative Lage zwischen den Führungs- und Bremshebeln sowie damit
gleichzeitig der Abstand der Bremsbälge 17 von der als Bremsscheibe 2o ausgebildeten
Oberseite der Reibscheibe 5 eingestellt werden. Die Federn r8 sind derart mit Vorspannung
zwischen die Brems- und Führungshebel eingebaut, daß die Stellschrauben r9 stets
an dem rückwärtigen Teil der Führungshebel 14 oberhalb deren Drehachse um die Bolzen
i S anliegen.
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Wird nun der Antriebsmotor der erfindungsgemäßen Wäscheschleuder eingeschaltet,
so bewegt sich zunächst das gesamte Tragelement 6 entgegengesetzt zu der Drehrichtung
der Schleudertrommelwelle 3 nach rückwärts, bis die Zapfen 13 an den Schlitzenden
der Führungshebel 14 anliegen. Dadurch werden gleichzeitig die Führungshebel um
die Tragbolzen 15 verdreht und heben über die Stellschrauben r9 die Bremshebel 16
mit den Bremsbelägen 17 von der Bremsscheibe 2o ab. Die Drehbewegung des
Teiles 6 ist nach Anliegen der Zapfen 13 beendet, und es wird nunmehr die Trommelwelle
3 angetrieben.
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Beim Abschalten des Motors 7 wird infolge des nunmehr von der Schleudertrommel
zum Antriebsmotor eingeleiteten Drehmomentes und infolge der zwischen Reibritzel
i i und Reibscheibe 5 vorhandenen
-Reibung das Motortragelement
6 in Drehrichtung der Schleudertrommelwelle 3 mitgenommen. Dadurch verschieben sich
die Zapfen 13 in den schräg gestellten Schlitzen der Führungshebel 14 aus der bisherigen
Endstellung heraus, wodurch die Führungshebel nach unten gedrückt und gleichzeitig
über die Federn 18 auch die Bremshebel 16 mit ihren Bremsbelägen 17 gegen die Bremsscheibe
20 gedrückt werden. Sobald die Brems-. Beläge 17 an der Bremsscheibe 2o anliegen,
hört die Bewegung der Bremshebel 16auf: Die Zapfen 13 bewegen sich jedoch noch weiter
in den Schlitzen der Führungshebel 14 in Richtung auf deren rückwärtige Enden zu.
Diese weitere Bewegung der Führungshebel wird dann nur noch von den Federn 18 aufgenommen.
Dadurch werden diese weiter gespannt und der Druck, mit dem die Bremsbeläge gegen
die Bremsscheibe gepreßt werden, wird erhöht. Sobald die Bremse angreift, d. h.
Bremsbeläge und Bremsscheibe miteinander in Eingriff kommen, zieht sich die gesamte
Bremsanordnung von selbst fester bis zum Stillstand des gesamten Antriebs der erfindungsgemäßen
Schleuder. Durch die Zwischenschaltung der Federn i$ zwischen die Brems- und Führungshebel
wird erreicht, daß sich nur ein bestimmter begrenzter Bremsdruck einstellen und
somit ein Blockieren der Bremse nicht auftreten kann.