DE973741C - Verfahren zur Herstellung von feinkoernigem, flockigem oder blaettchenfoermigem Pflanzenlezithin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von feinkoernigem, flockigem oder blaettchenfoermigem Pflanzenlezithin

Info

Publication number
DE973741C
DE973741C DEB9937A DEB0009937A DE973741C DE 973741 C DE973741 C DE 973741C DE B9937 A DEB9937 A DE B9937A DE B0009937 A DEB0009937 A DE B0009937A DE 973741 C DE973741 C DE 973741C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lecithin
flaky
acetone
solvent
oil
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB9937A
Other languages
English (en)
Inventor
Heinrich Karl Dr Buer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
CARL HEINZ BUER FA
Original Assignee
CARL HEINZ BUER FA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by CARL HEINZ BUER FA filed Critical CARL HEINZ BUER FA
Priority to DEB9937A priority Critical patent/DE973741C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE973741C publication Critical patent/DE973741C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J7/00Phosphatide compositions for foodstuffs, e.g. lecithin

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

(WlGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 25. MAI 1960
B 9937 IVa j531
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von feinkörnigem, flockigem oder blättchenförmigem, praktisch fettfreiem Pflanzenlezithin aus Rohlezithin und seine Weiterverarbeitung zu Formungen.
Bei der Extraktion verschiedener Ölfrüchte, wie beispielsweise von Sojabohnen, wird als Nebenerzeugnis ein Rohlezithin gewonnen, das durchschnittlich etwa 6o°/0 Lezithin und etwa 40% Rohöl enthält. Sowohl für pharmazeutische als auch für manche technische Zwecke ist ein derartiges rohölhaltiges Produkt nicht verwendbar. Nur reines Pflanzenlezithin, das vor allem vollkommen frei von Rohölbeimengungen ist, hat größeren pharmazeutischen und technischen Wert.
ölhaltiges Rohlezithin muß daher insbesondere für therapeutische Zwecke entölt werden. Nach den bekannten Verfahren wird ölhaltiges Rohlezithin dadurch entfettet, daß es mit einem geeigneten Fettlösungsmittel, wie Aceton, in einer Mischmaschine, die wegen der teigartigen Konsistenz des Rohlezithins mit einem nur langsam laufenden Rührwerk (etwa 30 bis 50 Umdrehungen/Min.) ausgestattet ist, etwa 1 bis 2 Stunden lang verrührt, danach der mit Öl gesättigte Acetonextrakt von der sich am Boden absetzenden teigartigen Lezithinmasse abgegossen und die Extraktion in der beschriebenen Weise mit frischem Aceton so lange wiederholt wird, bis sich kein öl mehr im Aceton löst. Je weiter jedoch bei diesem Verfahren die Entölung fortschreitet, um so konsistenter wird die teigartige Lezithinmasse, so daß das Lösungsmittel schließlich nur noch unvollkommen in die fest aneinanderhaftenden Lezithin- und Ölteilchen eindringt. Nach diesem Verfahren läßt sich daher eine restlose
009 515/28
Entölung des Lezithins nicht erreichen. Trotz stundenlanger Behandlung des Lezithins mit Aceton in der langsam laufenden Mischmaschine enthält das Lezithin immer noch kleinere Beimengungen an Rohöl. Der Wert des Lezithins für therapeutische Anwendungen wird aber selbst durch solche kleine Beimengungen von Rohöl nicht unerheblich beeinträchtigt; hinzu kommt, daß derartige Beimengungen an Rohöl die klebenden Eigenschaften des Reinlezithins erhöhen ίο und die Dosierung durch maschinelle Verformung erschweren.
Es ist weiterhin bekannt, Lezithin aus Wasser, Öl und Lezithin enthaltendem So j aschlamm in zwei Arbeitsgängen zu gewinnen. In einem ersten Arbeitsgang wird erst Sojaschlamm mit Fettlosem, wie Aceton oder Essigäther, in einem Mischgefäß verrührt, und in einem zweiten Arbeitsgang wird die erhaltene Lezithinemulsion abgeschleudert. Auf diese Weise läßt sich aber ein praktisch restlos entöltes Lezithin, selbst bei mehrfacher Wiederholung des Verfahrens, nicht gewinnen, da die Teilchen der im Mischgefäß erhaltenen verhältnismäßig groben Emulsion Öl ebenso wie einenTeil des Wassers hartnäckig festhalten. Man hat auch schon vorgeschlagen, Lezithin mit Aceton zu extrahieren, wobei empfohlen wird, kräftig zu rühren, doch hat hierbei die gleichzeitige Anwesenheit von Natriumbicarbonat zur Folge, daß eine Lezithinemulsion entsteht, die eine Trennung einzelner Bestandteile praktisch unmöglich macht. Gemäß der Erfindung werden die geschilderten Mangel bei gleichzeitiger Verkürzung der Extraktionsdauer beseitigt. Die Erfindung besteht darin, daß wasserarmes Rohlezithin mit z. B. 60% Reinlezithin, 37 bis 38 % Öl und 1 bis 2 °/0 Wasser unter reichlicher Zugabe eines Fettlösungsmittels, wie Aceton, in einer schnellaufenden Emulsionsmaschine mit vorzugsweise 1500 bis 3000 Umdrehungen/Min, innerhalb weniger Minuten emulgiert und nach Absetzen der Emulsion der mit Öl gesättigte Lösemittelextrakt von der in Pulverform abgesetzten Lezithinschicht abgegossen wird. Bei mehrmaliger Wiederholung des Vorganges läßt sich das Lezithin vollkommen entölen. Das erfindungsgemäße Verfahren wird z. B. wie folgt ausgeführt : 20 kg Rohlezithin werden mit einer reichlichen Menge, beispielsweise mit 1001 Aceton in einer schnelllaufenden Emulsionsmaschine mit 1500 bis 3000 Um-. drehungen/Min. innerhalb weniger Minuten emulgiert. Durch die außerordentlich hohe Umlaufgeschwindigkeit des Rührwerkes und das Vorhandensein einer im Verhältnis zur Lezithinmenge etwa vier- bis fünffach größeren Acetonmenge bildet sich schon nach einigen Minuten eine stark voluminöse Lezithin-Aceton-Emulsion, so daß jedes Teilchen des Rohlezithins infolge der stark vergrößerten Oberfläche in kürzester Frist intensiv mit dem Lösungsmittel in Berührung kommt. Nach einer etwa 10 Minuten dauernden Emulgierung des Lezithins in der schnellaufenden Emulsionsmaschine ist das Lösungsmittel (Aceton) mit Öl gesättigt. Die Emulsionsmaschine wird nunmehr stillgesetzt und der Acetonextrakt von der sich in Pulverform absetzenden Lezithinschicht abgegossen. Zur vollständigen Entfettung des Rohlezithins wird die Emulsionsextraktion, jeweils unter Zusatz der entsprechenden Menge frischen Acetons, etwa noch zwei- bis dreimal wiederholt, bis schließlich das Lezithin nach Abgießen der Acetonextrakte praktisch vollkommen ölfrei ist.
Vollkommen entfettetes Pflanzenlezithin hat eine höhere Konsistenz als noch fetthaltiges und muß daher vom aufgenommenen Lösungsmittel in besonderer Weise befreit werden. Bisher wurde sogenanntes entöltes Lezithin, das aber immer noch geringe Mengen Öl enthält und auch in der Konsistenz weicher als das gemäß der Erfindung hergestellte, praktisch völlig entölte Lezithin ist, in etwa 6 bis 8 mm dicker Schicht auf Trockenplatten aufgestrichen und das noch vorhandene Lösungsmittel durch Erwärmen ausgetrieben. Dieses Verfahren führt bei dem gemäß der Erfindung praktisch völlig entölten Lezithin nicht zum Ziel. Das etwa 30% Lösungsmittel enthaltende separierte, praktisch ölfreie Lezithin ist grobkrümelig und stark klebend, so daß es sich kaum in gleichmäßig dünner Schicht auf Trockenplatten auftragen läßt. Auch trocknet die Oberfläche beim Erwärmen schnell aus, und es bildet sich in der Oberfläche eine Schicht, die" die Verdunstung von Lösungsmittel aus tieferen Schichten stark behindert, wenn nicht gar ganz verhindert. Erfindungsgemäß wird das vollkommen entfettete Lezithin daher durch Zerkleinern mit Hilfe einer Siebreibe oder einer ähnlichen Maschine in eine körnige Grieß- bzw. Plättchenform übergeführt und in dünner Schicht, vorzugsweise von nur 1 bis 2 mm Dicke, in aufgelockerter Form auf den Trockenplatten ausgebreitet. Schon bei der Verarbeitung in den Vorrichtungen, die das separierte Lezithin mit reibartigen oder geriffelten Walzen in papierdünne Teilchen bzw. Flocken zerteilen, wird durch die Reibungswärme ein Teil des Lösungsmittels verdampft, so daß auf der Horde nur noch geringere Reste ausgetrieben werden müssen. Bei der lockeren Struktur des Trockengutes entweicht das Lösungsmittel in jedem Trockenapparat schnell und vollkommen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung besitzt gegenüber der bisher angewendeten Lezithinherstellung wesentliche Vorteile. Durch Anwendung einer Emulsionsextraktion wird eine vollkommene Entfettung des Pflanzenlezithins unter gleichzeitiger wesentlicher Verkürzung der Extraktionsdauer erzielt. Auch die Trocknung und Verformung des vollkommen entfetteten Pflanzenlezithins ist wesentlich verbessert. Man erhält ein reines Lezithin ohne klebende Eigenschaften. Die pharmazeutische Wirksamkeit und Bekömmlichkeit des Lezithins ist dabei beachtlich gefördert.

Claims (1)

115 Patentanspruch-.
Verfahren zur Herstellung von feinkörnigem, flockigem oder blättchenförmigem Pflanzenlezithin aus wasserarmem Rohlezithin unter Verwendung eines Fettlösungsmittels, wie Aceton, und inniger Vermischung des Rohlezithins mit dem Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion des Rohlezithins in einer schnellaufenden Emulsionsmaschine mit 1500 bis 3000 Touren/Min. innerhalb weniger Minuten erfolgt, gegebenenfalls
wiederholt wird, und das praktisch fettfreie Lezithin nach Abtrennung des Ölextraktes auf einer Siebreibemaschine oder ähnlichen Maschine aufgelockert und anschließend in dünner Schicht getrocknet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 291494, 653878; USA.-Patentschrift Nr. 1895424; »Food«, 1948, S. 41 bis 47.
> 009 515/28 5.
DEB9937A 1950-09-19 1950-09-19 Verfahren zur Herstellung von feinkoernigem, flockigem oder blaettchenfoermigem Pflanzenlezithin Expired DE973741C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB9937A DE973741C (de) 1950-09-19 1950-09-19 Verfahren zur Herstellung von feinkoernigem, flockigem oder blaettchenfoermigem Pflanzenlezithin

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB9937A DE973741C (de) 1950-09-19 1950-09-19 Verfahren zur Herstellung von feinkoernigem, flockigem oder blaettchenfoermigem Pflanzenlezithin

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE973741C true DE973741C (de) 1960-05-25

Family

ID=6956622

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB9937A Expired DE973741C (de) 1950-09-19 1950-09-19 Verfahren zur Herstellung von feinkoernigem, flockigem oder blaettchenfoermigem Pflanzenlezithin

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE973741C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5310734A (en) * 1991-07-05 1994-05-10 Rhone-Poulenc Rorer Phospholipid composition
EP1893038A1 (de) * 2005-05-17 2008-03-05 Cargill, Incorporated Granulatförmige lecithine, granulatförmige lysolecithine, verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende zusammensetzungen

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE291494C (de) *
US1895424A (en) * 1929-10-21 1933-01-24 Rewald Bruno Light colored mixture of vegetable phosphatides and fatty oil
DE653878C (de) * 1932-12-31 1937-12-17 Noblee & Thoerl G M B H Verfahren zur Gewinnung von wasserfreiem Lecithin aus Sojaschlamm

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE291494C (de) *
US1895424A (en) * 1929-10-21 1933-01-24 Rewald Bruno Light colored mixture of vegetable phosphatides and fatty oil
DE653878C (de) * 1932-12-31 1937-12-17 Noblee & Thoerl G M B H Verfahren zur Gewinnung von wasserfreiem Lecithin aus Sojaschlamm

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5310734A (en) * 1991-07-05 1994-05-10 Rhone-Poulenc Rorer Phospholipid composition
EP1893038A1 (de) * 2005-05-17 2008-03-05 Cargill, Incorporated Granulatförmige lecithine, granulatförmige lysolecithine, verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende zusammensetzungen
US8535750B2 (en) 2005-05-17 2013-09-17 Cargill, Incorporated Granular lecithins, granular lysolecithins, process for their production and compositions containing them

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2147970A1 (de) Verfahren zum Herstellen eines Proteinkonzentrats aus Pflanzensamen
DE1900959A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Pflanzenphosphatiden mit universeller Emulgierkraft
DE2722246A1 (de) Herstellung von sojaschrot
DE3908649A1 (de) Verfahren zur herstellung eines loeslichen kakaoerzeugnisses
DE2722245C2 (de)
DE973741C (de) Verfahren zur Herstellung von feinkoernigem, flockigem oder blaettchenfoermigem Pflanzenlezithin
DE1300820B (de) Verfahren zur Behandlung von Protein und Kohlenhydrate sowie unerwuenschte Geruchs- und Geschmacksstoffe enthaltenden Pflanzenmehlen
US2132484A (en) Method of preparing mucinous substances
DE1301236B (de) Verfahren zur Behandlung von Protein und Kohlenhydrate sowie unerwuenschte Geruchs- und Geschmackstoffe enthaltenden Pflanzenmehlen
DE3227001C1 (de) Verfahren zur Gewinnung von mit Phosphatidylcholin hochangereicherten ethanolischen Phosphatidfraktionen
DE3316931A1 (de) Verfahren zur herstellung von natriumchlorid hohen reinheitsgrades, von flotationsabfallkaliumerz ausgehend
CH309544A (de) Verfahren zur Herstellung von haltbaren Formlingen aus fettfreiem Pflanzenlecithin.
DE653175C (de) Veredlung von Kakaobohnen
DE750119C (de) Verfahren zur Herstellung von Eiweissstoffen aus Muskelfasern tierischer Herkunft
DE1189931B (de) Verfahren zur Herstellung von Zwiebackgelee
EP1917863A1 (de) Fettes Öl aus Perillasamen mit verbesserten Eigenschaften
DE1296962B (de) Verfahren zur Gewinnung von als Futtermittel geeignetem nicht-epidermischem Fleisch und gegebenenfalls Wachsarten aus den Blaettern der Agavenpflanzen
DE3626364C2 (de)
DE510186C (de) Verfahren zur Darstellung von Metallhalogeniddoppelverbindungen des Lecithins und von reinem Lecithin aus ersteren
DE1900961C3 (de) Fettlöslicher Emulgator zur Stabilisierung von öl-in-Wasser und Wasserin-Öl-Emulsionen
DE961282C (de) Verfahren zum Aufarbeiten von Phosphatide und OEl enthaltenden Rueckstaenden
DE1162672B (de) Verfahren zur Gewinnung von Protein aus Lipoproteidkomplexen
DE974949C (de) Verfahren zur Herstellung eines antioxydativ wirksamen Tocopherolkonzentrats
DE2721765A1 (de) Entkoffeinisierungsverfahren
AT36145B (de) Verfahren zur Herstellung eines formaldehydhaltigen Produktes aus Kopaiva-Balsam.