DE973741C - Verfahren zur Herstellung von feinkoernigem, flockigem oder blaettchenfoermigem Pflanzenlezithin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von feinkoernigem, flockigem oder blaettchenfoermigem PflanzenlezithinInfo
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- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23J—PROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
- A23J7/00—Phosphatide compositions for foodstuffs, e.g. lecithin
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Description
(WlGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 25. MAI 1960
B 9937 IVa j531
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von feinkörnigem, flockigem oder blättchenförmigem,
praktisch fettfreiem Pflanzenlezithin aus Rohlezithin und seine Weiterverarbeitung zu Formungen.
Bei der Extraktion verschiedener Ölfrüchte, wie beispielsweise von Sojabohnen, wird als Nebenerzeugnis
ein Rohlezithin gewonnen, das durchschnittlich etwa 6o°/0 Lezithin und etwa 40% Rohöl enthält. Sowohl
für pharmazeutische als auch für manche technische Zwecke ist ein derartiges rohölhaltiges Produkt nicht
verwendbar. Nur reines Pflanzenlezithin, das vor allem vollkommen frei von Rohölbeimengungen ist,
hat größeren pharmazeutischen und technischen Wert.
ölhaltiges Rohlezithin muß daher insbesondere für therapeutische Zwecke entölt werden. Nach den
bekannten Verfahren wird ölhaltiges Rohlezithin dadurch entfettet, daß es mit einem geeigneten Fettlösungsmittel,
wie Aceton, in einer Mischmaschine, die wegen der teigartigen Konsistenz des Rohlezithins mit
einem nur langsam laufenden Rührwerk (etwa 30 bis 50 Umdrehungen/Min.) ausgestattet ist, etwa 1 bis
2 Stunden lang verrührt, danach der mit Öl gesättigte Acetonextrakt von der sich am Boden absetzenden
teigartigen Lezithinmasse abgegossen und die Extraktion in der beschriebenen Weise mit frischem
Aceton so lange wiederholt wird, bis sich kein öl mehr im Aceton löst. Je weiter jedoch bei diesem Verfahren
die Entölung fortschreitet, um so konsistenter wird die teigartige Lezithinmasse, so daß das Lösungsmittel
schließlich nur noch unvollkommen in die fest aneinanderhaftenden Lezithin- und Ölteilchen eindringt.
Nach diesem Verfahren läßt sich daher eine restlose
009 515/28
Entölung des Lezithins nicht erreichen. Trotz stundenlanger Behandlung des Lezithins mit Aceton in der
langsam laufenden Mischmaschine enthält das Lezithin immer noch kleinere Beimengungen an Rohöl. Der
Wert des Lezithins für therapeutische Anwendungen wird aber selbst durch solche kleine Beimengungen
von Rohöl nicht unerheblich beeinträchtigt; hinzu kommt, daß derartige Beimengungen an Rohöl die
klebenden Eigenschaften des Reinlezithins erhöhen ίο und die Dosierung durch maschinelle Verformung
erschweren.
Es ist weiterhin bekannt, Lezithin aus Wasser, Öl und Lezithin enthaltendem So j aschlamm in zwei
Arbeitsgängen zu gewinnen. In einem ersten Arbeitsgang wird erst Sojaschlamm mit Fettlosem, wie
Aceton oder Essigäther, in einem Mischgefäß verrührt, und in einem zweiten Arbeitsgang wird die erhaltene
Lezithinemulsion abgeschleudert. Auf diese Weise läßt sich aber ein praktisch restlos entöltes Lezithin,
selbst bei mehrfacher Wiederholung des Verfahrens, nicht gewinnen, da die Teilchen der im Mischgefäß
erhaltenen verhältnismäßig groben Emulsion Öl ebenso wie einenTeil des Wassers hartnäckig festhalten.
Man hat auch schon vorgeschlagen, Lezithin mit Aceton zu extrahieren, wobei empfohlen wird, kräftig
zu rühren, doch hat hierbei die gleichzeitige Anwesenheit von Natriumbicarbonat zur Folge, daß eine
Lezithinemulsion entsteht, die eine Trennung einzelner Bestandteile praktisch unmöglich macht.
Gemäß der Erfindung werden die geschilderten Mangel bei gleichzeitiger Verkürzung der Extraktionsdauer beseitigt. Die Erfindung besteht darin, daß
wasserarmes Rohlezithin mit z. B. 60% Reinlezithin, 37 bis 38 % Öl und 1 bis 2 °/0 Wasser unter reichlicher
Zugabe eines Fettlösungsmittels, wie Aceton, in einer schnellaufenden Emulsionsmaschine mit vorzugsweise
1500 bis 3000 Umdrehungen/Min, innerhalb weniger Minuten emulgiert und nach Absetzen der Emulsion
der mit Öl gesättigte Lösemittelextrakt von der in Pulverform abgesetzten Lezithinschicht abgegossen
wird. Bei mehrmaliger Wiederholung des Vorganges läßt sich das Lezithin vollkommen entölen. Das
erfindungsgemäße Verfahren wird z. B. wie folgt ausgeführt : 20 kg Rohlezithin werden mit einer reichlichen
Menge, beispielsweise mit 1001 Aceton in einer schnelllaufenden
Emulsionsmaschine mit 1500 bis 3000 Um-. drehungen/Min. innerhalb weniger Minuten emulgiert.
Durch die außerordentlich hohe Umlaufgeschwindigkeit des Rührwerkes und das Vorhandensein einer im
Verhältnis zur Lezithinmenge etwa vier- bis fünffach größeren Acetonmenge bildet sich schon nach einigen
Minuten eine stark voluminöse Lezithin-Aceton-Emulsion, so daß jedes Teilchen des Rohlezithins
infolge der stark vergrößerten Oberfläche in kürzester Frist intensiv mit dem Lösungsmittel in Berührung
kommt. Nach einer etwa 10 Minuten dauernden Emulgierung des Lezithins in der schnellaufenden
Emulsionsmaschine ist das Lösungsmittel (Aceton) mit Öl gesättigt. Die Emulsionsmaschine wird nunmehr
stillgesetzt und der Acetonextrakt von der sich in Pulverform absetzenden Lezithinschicht abgegossen.
Zur vollständigen Entfettung des Rohlezithins wird die Emulsionsextraktion, jeweils unter Zusatz der
entsprechenden Menge frischen Acetons, etwa noch zwei- bis dreimal wiederholt, bis schließlich das
Lezithin nach Abgießen der Acetonextrakte praktisch vollkommen ölfrei ist.
Vollkommen entfettetes Pflanzenlezithin hat eine höhere Konsistenz als noch fetthaltiges und muß
daher vom aufgenommenen Lösungsmittel in besonderer Weise befreit werden. Bisher wurde sogenanntes
entöltes Lezithin, das aber immer noch geringe Mengen Öl enthält und auch in der Konsistenz weicher
als das gemäß der Erfindung hergestellte, praktisch völlig entölte Lezithin ist, in etwa 6 bis 8 mm dicker
Schicht auf Trockenplatten aufgestrichen und das noch vorhandene Lösungsmittel durch Erwärmen
ausgetrieben. Dieses Verfahren führt bei dem gemäß der Erfindung praktisch völlig entölten Lezithin nicht
zum Ziel. Das etwa 30% Lösungsmittel enthaltende separierte, praktisch ölfreie Lezithin ist grobkrümelig
und stark klebend, so daß es sich kaum in gleichmäßig dünner Schicht auf Trockenplatten auftragen läßt.
Auch trocknet die Oberfläche beim Erwärmen schnell aus, und es bildet sich in der Oberfläche eine Schicht,
die" die Verdunstung von Lösungsmittel aus tieferen Schichten stark behindert, wenn nicht gar ganz verhindert.
Erfindungsgemäß wird das vollkommen entfettete Lezithin daher durch Zerkleinern mit Hilfe
einer Siebreibe oder einer ähnlichen Maschine in eine körnige Grieß- bzw. Plättchenform übergeführt und
in dünner Schicht, vorzugsweise von nur 1 bis 2 mm Dicke, in aufgelockerter Form auf den Trockenplatten ausgebreitet. Schon bei der Verarbeitung in
den Vorrichtungen, die das separierte Lezithin mit reibartigen oder geriffelten Walzen in papierdünne
Teilchen bzw. Flocken zerteilen, wird durch die Reibungswärme ein Teil des Lösungsmittels verdampft,
so daß auf der Horde nur noch geringere Reste ausgetrieben werden müssen. Bei der lockeren Struktur
des Trockengutes entweicht das Lösungsmittel in jedem Trockenapparat schnell und vollkommen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung besitzt gegenüber der bisher angewendeten Lezithinherstellung
wesentliche Vorteile. Durch Anwendung einer Emulsionsextraktion
wird eine vollkommene Entfettung des Pflanzenlezithins unter gleichzeitiger wesentlicher
Verkürzung der Extraktionsdauer erzielt. Auch die Trocknung und Verformung des vollkommen entfetteten
Pflanzenlezithins ist wesentlich verbessert. Man erhält ein reines Lezithin ohne klebende Eigenschaften.
Die pharmazeutische Wirksamkeit und Bekömmlichkeit des Lezithins ist dabei beachtlich
gefördert.
Claims (1)
115 Patentanspruch-.
Verfahren zur Herstellung von feinkörnigem, flockigem oder blättchenförmigem Pflanzenlezithin
aus wasserarmem Rohlezithin unter Verwendung eines Fettlösungsmittels, wie Aceton, und inniger
Vermischung des Rohlezithins mit dem Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion
des Rohlezithins in einer schnellaufenden Emulsionsmaschine mit 1500 bis 3000 Touren/Min.
innerhalb weniger Minuten erfolgt, gegebenenfalls
wiederholt wird, und das praktisch fettfreie Lezithin nach Abtrennung des Ölextraktes auf
einer Siebreibemaschine oder ähnlichen Maschine aufgelockert und anschließend in dünner Schicht
getrocknet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 291494, 653878; USA.-Patentschrift Nr. 1895424;
»Food«, 1948, S. 41 bis 47.
> 009 515/28 5.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB9937A DE973741C (de) | 1950-09-19 | 1950-09-19 | Verfahren zur Herstellung von feinkoernigem, flockigem oder blaettchenfoermigem Pflanzenlezithin |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB9937A DE973741C (de) | 1950-09-19 | 1950-09-19 | Verfahren zur Herstellung von feinkoernigem, flockigem oder blaettchenfoermigem Pflanzenlezithin |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE973741C true DE973741C (de) | 1960-05-25 |
Family
ID=6956622
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB9937A Expired DE973741C (de) | 1950-09-19 | 1950-09-19 | Verfahren zur Herstellung von feinkoernigem, flockigem oder blaettchenfoermigem Pflanzenlezithin |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE973741C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5310734A (en) * | 1991-07-05 | 1994-05-10 | Rhone-Poulenc Rorer | Phospholipid composition |
EP1893038A1 (de) * | 2005-05-17 | 2008-03-05 | Cargill, Incorporated | Granulatförmige lecithine, granulatförmige lysolecithine, verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende zusammensetzungen |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE291494C (de) * | ||||
US1895424A (en) * | 1929-10-21 | 1933-01-24 | Rewald Bruno | Light colored mixture of vegetable phosphatides and fatty oil |
DE653878C (de) * | 1932-12-31 | 1937-12-17 | Noblee & Thoerl G M B H | Verfahren zur Gewinnung von wasserfreiem Lecithin aus Sojaschlamm |
-
1950
- 1950-09-19 DE DEB9937A patent/DE973741C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
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EP1893038A1 (de) * | 2005-05-17 | 2008-03-05 | Cargill, Incorporated | Granulatförmige lecithine, granulatförmige lysolecithine, verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende zusammensetzungen |
US8535750B2 (en) | 2005-05-17 | 2013-09-17 | Cargill, Incorporated | Granular lecithins, granular lysolecithins, process for their production and compositions containing them |
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