DE3316931A1 - Verfahren zur herstellung von natriumchlorid hohen reinheitsgrades, von flotationsabfallkaliumerz ausgehend - Google Patents
Verfahren zur herstellung von natriumchlorid hohen reinheitsgrades, von flotationsabfallkaliumerz ausgehendInfo
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Description
In der Natur befinden sich in der Regel in sämtlichen kaliumhaltigen
Erzen mehr oder weniger grosse Mengen von Steinsalz und trägen Stoffen, wie: Kainit, Schoenit, Silvit,
Kieserit, Anhydrit, Ton u.dgl.
Bekanntlich ist es zur industriellen Anwendung der Kaliumer
ze erforderlich, sowohl das Steinsalz als auch die tragen Stoffe auszuscheiden; beim heutigen Stand der Technik kommt
dazu allgemein ein Flotationsaufbereitungsverfahren zur Anwendung,
bei dem es möglich ist, durch Behandlung des Gemisches von zweckmässig gemahlenen Erzen mit einem geeigneten
Sammler ein mit Kaliumerz angereichertes Produkt und einen Flotationsabfallerz genannten Rückstand zu erhalten, der
fast das ganze Steinsalz, die tragen Stoffe und kleine Kaliumer zmengen enthält.
Bisher hat das als Flotationsabfallerz erhaltene Steinsalz industriell keine Anwendung gefunden, und zwar weil es die
mit anwesenden Erze und die Flotationsmutterlauge für anschliessende Umsetzungsverfahren ungeeignet machen, für die
ein NaCl-Titer von wenigstens 99,4% verlangt wird.
Im allgemeinen hat man daher das Steinsalz des Flotationsab
fallerzes als ungewünschtes Nebenprodukt abgeworfen, wobei es jedenfalls zuerst notwendig war, das Abfallerz zu behandeln,
weil sein Abwerfen als solches umweltbelastend wäre.
Offensichtlich bedeutet die Reinigung des Abfalls zusätzliche Kosten für die Industrie dieser Branche.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, das Natriumchlorid für
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If-
industrielle Anwendungszwecke verwertbar zu machen, das in
dem in der Kaliumerze behandelnden Industrie hergestellten Flotationsabfallerz enthalten ist, und es dann mit einer ge
nügend hohen Reinheit, d.h» wenigstens mehr als 99,4%, zurückzugewinnen
.
Die Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäss wesentlich
einfach und direkt, damit sie auch wirtschaftlich vorteilhaft ist und ausserdem eine hohe Ausbeute mit einem Mindest
mass an ausfliessenden Flüssigkeiten gewährt.
Die von der Erfindung vorgeschlagene Lösung ist ein Verfahren, bei dem aus einem Flotationsabfallkaliumerz Natriumchlorid
mit genügend hoher Reinheit zurückgewonnen wird, um zur industriellen Anwendung geeignet zu sein, dadurch gekennzeichnet,
dass es folgende Stufen umfasst:
a) Waschen des Flotationsabfallerzes mit Wasser und Mutterlauge, die aus einer oder mehreren anschliessenden Stufen
des Verfahrens stammt und Natriumchlorid als Grundkörper enthält, um ein Gemisch zu erhalten, das aus einer
festen Phase, die fast das ganze im zugeführten Abfallerz vorhandene Natriumchlorid enthält., und aus einer
flüssigen Phase besteht,
b) Scheiden des Gemisches in eine erste, in der festen Phase angereicherten Trübe und in eine zweite, in der flüssi
gen Phase angereicherte Trübe,
c) Scheiden der festen von der flüssigen Phase, wobei die so getrennte flüssige Phase wenigstens einen Anteil der
in der Stufe a) anzuwendende Mutterlauge darstellt.
Das oben im wesentlichen beschriebene Verfahren kann vorteilhaft folgende, weitere Stufen umfassen:
d) Trocknen der in der Stufe c) ausgeschiedenen, festen Pha
e) Scheiden von wenigstens einen Teil der flüssigen Phase der zweiten, in der Stufe b) hergestellten Trübe, wobei
die so ausgeschiedene, flüssige Phase für die Stufe a) anzuwendende Mutterlauge darstellt.
Eigenschaften und Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens
werden nachstehend an Hand der beiliegenden Zeichnung näher beschrieben, wo. die einzige Figur ein Blockbild ist, in dem
jeder Block eine Verfahrensstufe darstellt.
Das in der Figur dargestellte Verfahren umfasst im allgemei nen die Kombination und die Folge folgender Stufen:
a) In einer ersten Stufe 10 wird ein Flotationsabfallerz 1-]
mit Wasser 12 und Mutterlauge 13 sowie 20 aus anschliessen den Stufen 18 und 19 gewaschen, um eine kleine Menge von
Natriumchlorid, die Kaliumerze, den Anhydrit und den Kie serit zur Lösung zu bringen. So erhält man ein Gemisch
14 einer Natriumchlorid und Mutterlauge enthaltenden, festen Phase.
b) In einer zweiten Stufe 15 wird aus dem fest-flüssigen Ge
misch 14 die grösstmögliche Menge der sämtliche unlöslichen Stoffe, und die feinsten anwesenden Salzfraktionen
enthaltenden Mutterlauge durch Fliehkraftabscheidung ent fernt, wodurch eine im wesentlichen flüssige Phase 16,
die zur Stufe 18 gelangt, und ein fest-flüssiges Gemisch 17 erhalten werden.
c) In einer dritten Stufe 19 wird aus dem fest-flüssigen Ge misch 17 der feste vom flüssigen Anteil durch Zentrifugieren
getrennt und man erhält folgendes: eine Flüssigkeit 20, die zur Stufe 10 zurückfliesst, und einen Feststoff
21, der nach dem Waschen· mit demselben Zentrifugen wasser zur anschliessenden Stufe gelangt.
d) In einer vierten Stufe 22 wird der Feststoff 21 erwärmt, um das ganze darin enthaltene Wasser zu entfernen; dadurch
erhält man Natriumchlorid 24 mit 99,60% NaCl-Titer, das das nützliche Produkt darstellt.
e) Die aus der Stufe 15 stammende Mutterlauge 16 wird zur
Stufe 18 zugeführt, wo in einem Dekanter die festen Anteile davon abgeschieden werden; man erhält eine klare
Mutterlauge 25, wovon ein Anteil 13 zur Stufe 10 geför
dert wird, während der Rückstand 26 beseitigt wird. Die festen Anteile 23, die sich am Boden des Dekanters abgeschieden
haben, werden zusammen mit einem Teil der Mutterlauge beseitigt.
Das oben beschriebene Verfahren wird nun an Hand eines
nicht beschränkenden Mengenbeispiels geschildert:
t/h Flotationsabfallerz mit der Zusammensetzung: 79,5% Steinsalz, 8,3% Kainit, 1,7% Schoenit, 0,5% Silvit, 0,3%
Anhydrit, 1,2% Kieserit, 1,3% Magnesiumchlorid, 0,3% Ton, 6,9% Wasser, treten in die oben angegebene Stufe a) ein und
es erfolgt eine Reaktion mit 4 0 t/h Wasser und 19 8,8 t/h Mutterlauge mit folgender Zusammensetzung: 1,2% MgCl ,
8,6% MgSO , 5,1% KCl, 17,6% NaCl, 67,5% HO. Man erhält da-
durch 67 t/h Feststoff mit folgender Zusammensetzung: 99,6% Steinsalz, 0,1% Anhydrit, 0,1% Kieserit, 0,1% Silvit, 0,1%
Ton, und 271,8 t/h Flüssigkeit mit folgender Zusammensetzung: 1,2% MgCl , 8,6% MgSO , 5,1% KCl, 17,6% NaCl, 67,5% HO,
die zur Stufe b) zugeführt werden.
In der Stufe b) wird der Feststoff zum Teil von der Flüssig keit durch Fliehkraftabscheidung getrennt und man erhält:
130 t/h Trübe mit 60 t/h Feststoff und 70 t/h Flüssigkeit (mit den gleichen Zusammensetzungen wie bei a)), die zur
Stufe c) gefördert wird, sowie 208,8 t/h Trübe mit 7,1 t/h Feststoff und 201,7 t/h Flüssigkeit,· die zur Stufe e) geför
dert wird,
In der Stufe c) wird der Feststoff durch Zentrifugieren von
der Flüssigkeit getrennt und der Feststoff wird mit 3,8 t/h Wasser gewaschen. Man erhält 63,8 t/h Feststoff mit folgender
Zusammensetzung: 93,6% Steinsalz, 0,1% Anhydrit, 0,1% Kieserit, 0,1% Silvit, 0,1% Ton, der zur Stufe d) gefördert
wird, sowie 70 t/h Flüssigkeit mit folgender Zusammensetzung: 1,2% MgCl ,' 8,6% MgSO , 5,1% KCl, 17,6% NaCl, 67,5% HO,
die zur Stufe a) zurückfliesst.
In der Stufe d) wird der aus der Stufe c) stammende Feststoff getrockent, wobei man, 3,8 t/h Wasser, das durch Verdampfung
beseitigt wird, und 60,0 t/h Feststoff mit folgender Zusammensetzung: 99,6% Steinsalz, 0,1% Anhydrit, 0,1%
Kieserit, 0,1% Silvit, 0,1% Ton erhält, der das nützliche Produkt darstellt.
In der Stufe e) wird die aus der Stufe b) stammende Trübe .geklärt, wodurch man Folgendes erhält: 1. 191 t/h Flüssig-
keit mit folgender Zusammensetzung: 1,2% MgCl , 8,6% MgSO ,
5,1% KCl, 17,6% NaCl, 67,5% HO, wovon 128,8 t/h zur Stufe a) zurückfHessen und 62,2 t/h beseitigt werden; 2. 17,8 t/h
Schlamm mit 7,1 t/h Feststoff mit folgender Zusammensetzung: 93,9% Steinsalz, 4,1% Ton, 2,0% sonstiger Stoffe, und 10,7
t/h Flüssigkeit mit folgender Zusammensetzung: 1,2% MgCl9,
8,6% MgSO , 5,1% KCl, 17,6% NaCl, 67,5% HO, die beseitigt werden.
Aus dem obigen Beispiel und aus der obigen Beschreibung geht es also klar hervor, dass die Erfindung die wirksame Lösung
der anfänglich angegebenen Aufgaben ermöglicht.
Das so zurückgewonnene Natriumchlorid kann als solches verwendet oder weiter behandelt werden, um seinen Reinheitsgrad
noch zu erhöhen.
Der Patentanwalt
Claims (3)
1. Verfahren, bei dem aus einem Flotationsabfallkaliumerz Natriumchlorid mit genügend hoher Reinheit zurückgewonnen
wird, um zur industriellen Anwendung geeignet zu sein, dadurch gekennzeichnet, dass es folgende Stufen umfasst:.
a) Waschen des Flotationsabfallerzes mit Ttfasser und Mutterlauge,
die aus einer oder mehreren anschliessenden Stufen des Verfahrens stammt und Natriumchlorid als
Grundkörper enthält, um ein Gemisch zu erhalten, das aus einer festen Phase, die fast das ganze im zugeführten Ab
fallerζ enthaltene Natriumchlorid enthält, und aus einer
flüssigen Phase besteht,
b) Scheiden des Gemisches in eine erste, in der festen
Phase angereicherte Trübe und in eine zweite, in der flüssi gen Phase angereicherte Trübe,
c) Scheiden der festen von der flüssigen Phase in der ersten Trübe, wobei die so getrennte flüssige Phase wenigstens
einen Anteil der in der Stufe a) anzuwendende Mutterlauge darstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es
noch eine Stufe
d) umfasst, in der die in der Stufe c) getrennte feste Phase getrockent wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es eine weitere Stufe
e) umfasst, bei der in der bei der Stufe b) hergestellten Trübe die feste von der flüssigen Phase getrennt wird, wobei
die so getrennte flüssige Phase weitere, in der Stufe a) anzuwendende Mutterlauge darstellt.
'1 •.
. Natriumchlorid, das mit dem Verfahren nach einem oder mehreren
der vorherigen Ansprüche hergestellt wird.
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