DE972508C - Verfahren zur Herstellung von hydroxylgruppenhaltigen cyclischen AEthern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hydroxylgruppenhaltigen cyclischen AEthern

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DE972508C
DE972508C DEF15046A DEF0015046A DE972508C DE 972508 C DE972508 C DE 972508C DE F15046 A DEF15046 A DE F15046A DE F0015046 A DEF0015046 A DE F0015046A DE 972508 C DE972508 C DE 972508C
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DE
Germany
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hydroxyl groups
parts
phosgene
cyclic ethers
weight
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Expired
Application number
DEF15046A
Other languages
English (en)
Inventor
Wolfgang Dr Biedermann
Karl Dr Raichle
Hermann Dr Schnell
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Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D301/00Preparation of oxiranes
    • C07D301/02Synthesis of the oxirane ring

Description

  • Verfahren zur Herstellung von hydroxylgruppenhaltigen cyclischen Athern Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen, die neben alkoholischen Hydroxylgruppen noch einen Äthylenoxyd- bzw. Trimethylenoxydring enthalten. Derartige Verbindungen kann man bekanntlich aus entsprechenden Haiogenhydrinen durch Alkalibehandlung herstellen. Weiterhin ist es bekannt, intramolekulare Äther der genannten Art aus mehrwertigen Alkoholen, die außer zwei in Z, 2-Stellung befindlichen Hydroxylgruppen noch weitere Hydroxylgruppen enthalten, dadurch herzustellen, daß man diese mit cyclischen Kohlensäureestern umsetzt. So erhält man z. B. aus Glycerin und Glykolcarbonat Glycid. Weiterhin ist bekannt, Phosgen auf Glycerin in Gegenwart von salzsäurebindenden Mitteln, wie Pyridin, Chinolin und Triäthylamin, und eines geeigneten Verdünnungsmittels einwirken zu lassen, um Kohlensäureester des Glycerins herzustellen. Dabei wird die Verwendung eines solchen salzsäurebindenden Mittels als unerläßlich bezeichnet. Die so erhältlichen Glycerincarbonate lassen sich jedoch durch Erhitzen nicht zu Glycid decarboxylieren.
  • Es wurde nun gefunden, daß man hydroxylgruppenhaltige cyclische Äther in technisch vorteilhafter Weise dadurch herstellen kann, daß man mehrwertige Alkohole, die außer zwei in 1,2- bzw. 1,3-Stellung befindlichen Hydroxylgruppen noch mindestens eine weitere Hydroxylgruppe enthalten, durch Umsetzung mit Phosgen im Molverhältnis 1 : 1 in Kohlensäureester umwandelt, den hierbei frei werdenden Chlorwasserstoff als solchen aus dem Reaktionsgemisch möglichst vollständig austreibt und den Rückstand bis zur Beendigung der Kohlendioxydabspaltung und des Ätherringschlusses erhitzt.
  • Aus J. Chem. Soc., London, 125 (1924), S. 2259ff., ist es zwar bekannt, Äthylencarbonat in guten Ausbeuten durch Hindurchleiten eines Phosgenstromes durch Äthylenglykol bei gewöhnlicher Temperatur in Abwesenheit säurebindender Mittel herzustellen. Es wird aber hinzugefügt, daß Glycerin mit Phosgen unter ähnlichen Bedingungen nicht zu reagieren scheint. Es war daher außerordentlich überraschend, daß es dennoch gelingt, Glycerin mit Phosgen in Abwesenheit säurebindender Mittel umzusetzen und dabei ein Glycerinmonocarbonat zu erhalten, das nach Entfernung des frei gewordenen Chlorwasserstoffs aus dem Reaktionsgemisch durch Erhitzen mit guten Ausbeuten in Glycid übergeführt werden kann.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist dem vorgenannten insofern überlegen, als sich die üblicherweise aus Phosgen und Alkoholen erfolgende Herstellung der bisher verwendeten Kohlensäureester erübrigt.
  • Nach dem in einem Arbeitsgang durchführbaren Verfahren behandelt man zunächst einen mehrwertigen Alkohol der genannten Art mit Phosgen, wobei unter Freisetzung von Chlorwasserstoff ein Kohlensäureester entsteht. Die Reaktion kann bei Raumtemperatur wie auch bei niedrigerer oder höherer Temperatur durchgeführt werden. Zweckmäßig verwendet man ein Lösungsmittel, wie Dioxan oder Tetrahydrofuran, in dem sich der mehrwertige Alkohol zumindest teilweise und sein Reaktionsprodukt mit Phosgen gut löst.
  • Der frei werdende Chlorwasserstoff wird aus dem Reaktionsgemisch möglichst vollständig, z. B. durch Durchblasen von Luft oder Auskochen, entfernt. Sodann erhitzt man und destilliert gegebenenfalls vorhandene Lösungsmittel ab. Oberhalb etwa x2o' setzt eine mit steigender Temperatur sich verstärkende Kohlendioxydentwicklung ein. Den hierbei entstehenden cyclischen Äther destilliert man zweckmäßig in dem Maße, wie er gebildet wird, ab, gegebenenfalls unter vermindertem Druck.
  • Im Falle der Herstellung von Verbindungen mit einem Trimethylenoxydring kann die Kohlendioxydabspaltung durch Zusatz basischer Stoffe, z. B. von Alkalihydroxyden, -carbonaten oder -alkoholaten, gefördert werden, so daß sich eine erhebliche Verkürzung der Reaktionszeit ergibt. Im Falle der Herstellung von Verbindungen mit einem Äthylenoxydring jedoch ist wegen der Unbeständigkeit der Äthylenoxyde gegen Alkali eine alkalische Katalyse zu vermeiden. Sie ist auch nicht erforderlich, da die Kohlendioxydabspaltung aus den Carbonaten in diesen Fällen auch in neutralem Medium genügend schnell erfolgt.
  • Als für das Verfahren geeignete mehrwertige Alkohole seien z. B. genannt: i, i, i-Trimethylolpropan, i, i, i-Trimethyloläthan und Glycerin. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verbindungen sind hervorragend als Lösungsmittel geeignet und stellen außerdem Zwischenprodukte für die Herstellung von Weichmachern und Kunststoffen dar. Zu einer Lösung von 134 Gewichtsteilen i, i, i-Trimethylolpropan in 250 Volumteilen Dioxan läßt man unter Rühren und Kühlen eine Lösung von 99 Gewichtsteilen Phosgen in 25o Volumteilen Dioxan in dem Maße zufließen, daß die Temperatur im Reaktionsgemisch 2o' nicht übersteigt. Nach istündigem Rühren bei Zimmertemperatur wird auf 8o' erwärmt, wobei die Hauptmenge des frei gewordenen Chlorwasserstoffs entweicht. Zu seiner vollständigen Entfernung leitet man noch Luft durch das Reaktionsgemisch. Sodann wird das Dioxan abdestilliert und der Rückstand mit io Gewichtsteilen Kaliumcarbonat versetzt. Unter weiterem Rühren wird bei einem Druck von io bis 2o mm Hg auf 16o' erhitzt, wobei unter Kohlendioxydabspaltung 3-Äthyl-3-methyloltrimethylenoxyd langsam abdestilliert. Man erhält io2 Gewichtsteile Rohprodukt. Nach nochmaligem Destillieren erhält man 96 Gewichtsteile reines Produkt, entsprechend einer Ausbeute von 86°.1o der Theorie, bezogen auf umgesetztes Trimethylolpropan. 5 Gewichtsteile nicht umgesetztes Trimethylolpropan können, z. B. durch Destillation des Rückstandes, zurückgewonnen werden.
  • Das 3-Äthyl-3-methylol-trimethylenoxyd siedet bei einem Druck von 4 mm Hg bei 96'. Zu einer Mischung von 92 Gewichtsteilen Glycerin und 250 Volumteilen Dioxan läßt man unter starkem Rühren eine Lösung von 99 Gewichtsteilen Phosgen in 25o Volumteilen Dioxan in dem Maße zufließen, daß die Temperatur im Reaktionsgemisch gegen Ende der Zugabe der Phosgenlösung etwa 6o' beträgt. Dabei geht das Glycerin langsam in Lösung, so daß nach kurzem Weiterrühren bei 6o' die Reaktionsmischung homogen wird. Anschließend wird am Rückfluß auf 8o' erwärmt und so lange Luft durchgeleitet, bis der frei gewordene Chlorwasserstoff möglichst weitgehend entfernt ist. Die letzten Anteile werden mit wasserfreier Soda unter Rühren neutralisiert. Nach einer Filtration wird das Lösungsmittel abdestilliert und der Rückstand bei einem Druck von io bis 2o mm Hg auf i8o bis 22o' erhitzt. Hierbei wird Kohlendioxyd abgespalten, und es destillieren 65 Gewichtsteile Rohprodukt über. Nach nochmaligem Destillieren erhält man 44,5 Gewichtsteile reines Glycid, welches bei einem Druck von 2o mm Hg bei 70° übergeht. Dies entspricht einer Ausbeute von 70 °/o der Theorie, bezogen auf umgesetztes Glycerin. 13 Gewichtsteile nicht umgesetztes Glycerin können zurückgewonnen werden. Zu einer Mischung von i2o Gewichtsteilen i, i, i-Trimethyloläthan und 250 Volumteile-i Dioxan läßt man unter Rühren bei 50° eine Lösung von 99 Gewichtsteilen Phosgen in 250 Volumteilen Dioxan in dem Maße zufließen, daß die Temperatur im Reaktionsgemisch am Ende der Zugabe der Phosgenlösung 6o° beträgt. Dabei geht dasTrimethyloläthan vollständig in Lösung. Anschließend wird i Stunde weitergerührt und dann auf 8o' erhitzt. Bei dieser Temperatur entweicht die Hauptmenge des frei gewordenen Chlorwasserstoffs. Zn seiner vollständigen Entfernung wird Luft durch das Reaktionsgemisch geleitet. Sodann wird das Dioxan abdestilliert und der Rückstand mit 5 Gewichtsteilen Kaliumcarbonat versetzt. Unter weiterem Rühren wird bei einem Druck von etwa 2o min Hg auf 16o- erl ltzt, wobei unter Kohlendioxydabspaltung 3-Methyl-3-methylol-trimethylenoxyd langsam abdestilliert. Man erhält 86,5 Gewichtsteile reines Produkt, entsprechend einer Ausbeute von 9i 01, der Theorie, bezogen auf umgesetztes Trimethyloläthan. 8 Gewichtsteile nicht umgesetztes Trimethyloläthan können, z. B. durch Umkristallisieren des Destillationsrückstandes aus Dioxan, zurückgewonnen werden. Das 3-Methyl-3-methylol-trimethylenoxyd siedet bei einem Druck von i mm Hg bei 72'.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von hydroxylgruppenhaltigen cyclischen Äthern, dadurch gekennzeichnet, daß man mehrwertige Alkohole, die außer zwei in 1,2- bzw. 1,3-Stellung befindlichen Hydroxylgruppen noch mindestens eine weitere Hydroxylgruppe enthalten, durch Umsetzung mit Phosgen im Molverhältnis 1 : 1 in Kohlensäureester umwandelt, den hierbei frei werdenden Chlorwasserstoff als solchen aus dem Reaktionsgemisch möglichst vollständig austreibt und den Rückstand bis zur Beendigung der Kohlendioxydabspaltung und des Atherringschlusses erhitzt. In Betracht gezogene Druckschriften Deutsche Patentschrift Nr. 252 758; Journal of the Chemical Society, 125 (1924), S. 2259 bis 2264, besonders S.2259 und 2260; Journal of the American Chemical Society, Bd. 74 ' (1952), S. 2100,12101; Houben-Wevl, .,Die Methoden der organischen Chemie", Bd. VIII (1952), S. 108.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4440937A (en) * 1981-01-30 1984-04-03 Bayer Aktiengesellschaft Cyclic carbonic acid derivatives

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE252758C (de) *

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US4501905A (en) * 1981-01-30 1985-02-26 Bayer Aktiengesellschaft Cyclic carbonic acid derivatives

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