DE972469C - Verfahren und Vorrichtung zum Erhitzen der umlaufenden Kochfluessigkeit in einem Waermeaustauscher beim Sulfitzellstoffaufschluss - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Erhitzen der umlaufenden Kochfluessigkeit in einem Waermeaustauscher beim SulfitzellstoffaufschlussInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C7/00—Digesters
- D21C7/10—Heating devices
Description
AUSGEGEBEN AM 6. AUGUST 1959
A 19718 IVa 155b
Die Erfindung bezieht sich auf das Umlaufkochen von Sulfitzellstoff und dabei insbesondere
auf die Erwärmung der umlaufenden Kochflüssigkeit in einem Wärmeaustauscher, einem sogenannten
Kalorisator.
Bei derartiger Erwärmung ist beobachtet worden, daß die Wärmefläche im Durchlaß des Kalorisators
für die Kochflüssigkeit in der Nähe des Ablaufendes mit Verkrustungen entlang einer Strecke
belegt wird, die geringer als die Hälfte und oft nicht größer als ein Viertel der Kanallänge ist,
während der Rest der Wärmefläche von derartigen Belägen frei bleibt. Die Verkrustungen bestehen
im wesentlichen aus Gips, der in der Kochflüssigkeit gelöst war.
Für diese Erscheinung wird eine Erklärung gegeben, die der Erfindung zugrunde liegt: Da im
späteren Teil des Kalorisators Gips ausgefällt wird, muß die Kochflüssigkeit in den Kocher, mit Gips
gesättigt, bei der Temperatur, die sie im Kalorisator erhalten hat, eintreten und außerdem Gips in
Form von Schlamm enthalten. Im Kocher wird zunächst dieser Schlamm auf der Faser ausgefällt,
die als Filter wirkt, und außerdem gibt die Flüssigkeit während ihrer Strömung durch den Kocher
Wärme an den Kocherinhalt ab, wodurch ihre
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Temperatur herabgesetzt wird. Da die Fähigkeit der Flüssigkeit, Gips zu lösen, bekanntlich mit geringer
werdender Temperatur in dem hier in Rede stehenden Temperaturbereich zunimmt, verläßt die
Flüssigkeit daher den Kocher und tritt in den Kalorisator mit einem Gipsgehalt ein, der den
Sättigungsgrad unterschreitet. Eine Ausfällung von Gips auf der Wärmefläche des Kalorisators
tritt daher erst ein, wenn die Flüssigkeit bei ihrem
ίο erneuten Durchgang durch den Kalorisator wieder
über die Sättigungstemperatur erhitzt worden ist, was gemäß den Beobachtungen erst eintrifft, nachdem
sie den größeren Teil der Wärmefläche durchströmt hat. Bis dahin hat die Kochflüssigkeit dagegen
die Fähigkeit, Gips zu lösen.
Die Erfindung will diesen Umstand ausnutzen und ist in erster Linie dadurch gekennzeichnet, daß
die Kochflüssigkeit dazu gebracht wird, den Kalorisator in periodisch wechselnden Richtungen zu
durchströmen, so daß während jeder Periode die Kochflüssigkeit vom Kocher dem Teil der
Wärmefläche des Kalorisators zugeführt wird, von dem die Kochflüssigkeit während der vorangegangenen
Periode vom Kalorisator zum Kocher abas geleitet worden ist. Auf diese Weise werden während
jeder Periode die Beläge, die sich während der zuletzt vorangegangenen Periode gebildet
haben, durch mit Gips nicht gesättigte Kochflüssigkeit aufgelöst. Durch Bemessung der Zeit zwischen
jedem Wechsel der Strömungsrichtung entsprechend der Größe der Tendenz zur Gipsabscheidung hat
man die Möglichkeit, die maximale Dicke der während jeder Periode neu gebildeten Beläge auf einen
Wert zu begrenzen, der keine erheblicheVerschlechterung des Wärmeübertragungseffekts mit sich bringt.
Zum Entfernen der Verkrustungen bei Wärmeaustauschern hat man bisher, abgesehen von mechanischen
Maßnahmen, die Strömungswege des Heizdampfes und der Kochflüssigkeit periodisch miteinander vertauscht. Es wurde auch schon bei
einem nicht zum Stande der Technik gehörenden Verfahren vorgeschlagen, die Leitungen für die
Umwälzung und Erhitzung mit einer etwa 20 bis 400 C warmen Lösung zu spülen, welche schwach
S O2- oder S O3-haltig ist. Dabei muß der ganze
Betrieb unterbrochen werden, was sehr unerwünscht ist. Auch die sogenannte Kanalwechselmethode
hat Nachteile, die in erster Linie darin liegen, daß die beiden W7ege durch den Wärmeaustauscher
möglichst gleich sein müssen, wodurch die gebräuchlichen Röhrenwärmeaustauscher für dieses
Verfahren ausfallen. Ferner kann das Auflösen der Verkrustungen nicht durch den Heizdampf, sondern
nur durch das Kondensat erfolgen, das in verhältnismäßig geringer Menge anfällt und sich auf
den Kanalflächen nur in dünner Schicht absetzt. Man muß daher bei der Kanalwechselmethode noch
eine Rückführung vom Kondensat vorsehen, was umständlich ist.
Beim Verfahren der Erfindung genügt ein einfaches Umstellen derart, daß die Kochflüssigkeit
periodisch in wechselnder Richtung durch den gleichen Kanal strömt.
Daß Gipsablagerungen in Sulfitablaugen von geringerer Temperatur besser löslich sind, ist an sich
bekannt. Die Erfindung beruht demgegenüber auf der Erkenntnis, daß man diese Tatsache ausnutzen
kann, um ohne Benutzung von Spülflüssigkeit und ohne Kanalwechsel die Verkrustungen mit der
Kochflüssigkeit selbst zu beseitigen.
In der Zeichnung werden als Beispiel drei verschiedene Ausführungsformen der Erfindung durch
die Fig. 1 und 2 bzw. 3 und 4 sowie 5 und 6 schematisch dargestellt.
In Fig. ι ist 1 ein Kocher und 2 ein Kalorisator,
dessen Durchströmkanal für Kochflüssigkeit aus einem Rohrsatz 3 besteht. Der Rohrsatz kann abwechselnd
an seinem einen oder anderen Ende mit einer Abzugsleitung 4 für Kochflüssigkeit vom
Kocher über ein Zweiwegeventil 5, Leitungen 6a
und 6b sowie Stutzen 7fl und 7z, bzw. mit einer Einlaßleitung
8 für Kochflüssigkeit zum Kocher über ein Zweiwegeventil 9, Leitungen ioa und iOj, sowie
Stutzen ι ia und H6 in Verbindung gesetzt werden.
In der Abzugsleitung 4 ist eine Pumpe 12 angeordnet. Heizdampf wird dem Raum außerhalb der
Rohre des Kalorisators durch eine Leitung 13 zugeführt, und Kondensat vom Heizdampf wird aus
diesem Raum durch eine Leitung 14 und eine Abzugsanordnung 15 abgeführt.
Mit dieser Vorrichtung wird die Kochflüssigkeit vom Kocher ι über die Pumpe 12, die Leitung 4,
das Ventil 5, die Leitung 6a und den Stutzen γα
durch den Rohrsatz 3 von unten nach oben unter Erhitzung drrch Heizdampf geleitet. Ihre Strömung
verläuft weiter über den Stutzen na, die Leitung ioa, das Ventil 9 und die Leitung 8 zurück
zum Kocher.
Hierbei werden Beläge am oberen Ende des Rohrsatzes ausgefällt. In einem geeigneten Zeitpunkt,
bevor diese Beläge eine den Betrieb störende Größe erreicht haben, werden gemäß der Erfindung die
Ventile 5 und 9 gemäß Fig. 2 umgestellt, so daß die Kochflüssigkeit dem Kalorisator 2 über die Leitung
6& und den Stutzen 7j, zugeführt wird und von
ihm über den Stutzen iij, und die Leitung IOj, abgeführt
wird. In diesem Fall strömt die Kochflüssigkeit statt dessen durch den Rohrsatz des
Kalorisators von oben nach unten, so daß mit Gips nicht gesättigte Flüssigkeit die während der vorangegangenen
Periode gebildeten Beläge am oberen Ende des Rohrsatzes bestreicht und auflöst, während
statt dessen Beläge am unteren Ende des Rohrsatzes sich bilden. Diese Beläge werden ihrerseits
während einer darauffolgenden Periode entfernt, in der die Kochflüssigkeit nach Rückstellung
der Ventile 5 und 9 gemäß Fig. 1 dazu gebracht wird, den Rohrsatz wieder von unten nach oben
zu durchströmen usw.
Fig. 3 und 4 zeigen eine andere Ausführungsform des äußeren Leitungssystems gemäß der Erfindung,
wobei das Ventil 5 sowie die Leitungen 6e und 66 einerseits sowie das Ventil 9 und die Leitungen
ioe und io6 andererseits durch Rohrleitungsteile
6 bzw. 10 ersetzt worden sind. In diesem Fall kann die Strömungsrichtung der Koch-
flüssigkeit durch den Kalorisator dadurch umgekehrt werden,, daß die Leitung 4 abwechselnd mit
dem Stutzen ya oder dem Stutzen yb und die Leitung
8 abwechselnd mit dem Stutzen 1 iß oder dem
Stutzen H6 dadurch verbunden wird, daß die
Leitungsteile 6 bzw. 10 von ihrer Lage gemäß Fig. 3 in die gemäß Fig. 4 geschwenkt werden, und
umgekehrt.
Fig. 5 und 6 zeigen eine weitere Abänderung der Vorrichtung gemäß der Erfindung, bei der ein
Kalorisator 2a der gleichen Art wie Kalorisator 2
um feste Führungen 16 und 17 schwenkbar angeordnet ist. Sämtliche Stutzen des Kalorisators sind
im Verhältnis zur Schwenkachse derart angeordnet, daß beim Schwenken des Kalorisators um diese
Achse um z. B. i8o° im Verhältnis zu seiner Lage gemäß Fig. 5 in die Lage gemäß Fig. 6 sämtliche
mit dem Index α bezeichneten Stutzen die Lage einnehmen, die die mit dem Index b bezeichneten
Stutzen vor der Schwenkbewegung eingenommen hatten, und umgekehrt.
Bei der Lage des Kalorisators gemäß Fig. 5 tritt die Kochflüssigkeit in ihn durch den Stutzen 1I6
ein und verläßt ihn über den Stutzen πα, wobei sie
das Rohrbündel von unten nach oben durchströmt. Heizdampf wird über den Stutzen I3a zugeführt,
und Kondensat wird über den Stutzen i46 abgeführt.
Die übrigen Stutzen sind blind. Die Umstellung der Flüssigkeitsströmung durch das Rohrbündel
erfolgt dadurch, daß die Rohrverbindungen mit dem Kalorisator gelöst und die Blindflansche
entfernt werden, worauf der Kalorisator um i8o° in die neue Lage gemäß Fig. 6 geschwenkt wird,
in der die Leitung 4 mit dem Stutzen H0, die Leitung
8 mit dem Stutzen H6, die Leitung 14 mit dem
Stutzen i4a und die Leitung 13 mit dem Stutzen
I3& verbunden wird, während die jetzt freien
Stutzen blindgemacht werden.
Es ist ohne weiteres einzusehen, daß die Kochflüssigkeit, die weiterhin das Rohrbündel von unten
nach oben durchströmt, jetzt an den entgegengesetzten Enden desselben im Vergleich zu Fig. 5
und mit gleicher Wirkung hinsichtlich der Auflösung der Beläge wie bei den Vorrichtungen gemaß
Fig. ι bis 4 in das Rohrbündel eintritt bzw. aus ihm austritt.
Im Vergleich mit diesen Vorrichtungen erzielt man jedoch den Vorteil, daß die Strömungsrichtung
der Kochflüssigkeit während jeder Periode im Verhältnis zur Strömungsrichtung des Heizdampfes im
Kalorisator die gleiche bleibt. Dies kann in den Fällen von Bedeutung sein, in denen infolge der
Konstruktion des Kalorisators oder der Größe der Dampfmenge oder aus beiden Gründen erhebliche
Druck- und Temperaturgefälle auf der Dampfseite entlang der Wärmefläche entstehen können, wobei
die Temperaturdifferenzen periodisch verschieden verteilt werden, wenn die relativen Strömungsrichtungen
der Flüssigkeit und des Dampfes umgewechselt werden.
Die Erfindung ist durch die gezeigten und beschriebenen
Ausführungsformen nicht begrenzt; es sind natürlich viele weitere Abänderungen im Rahmen
der Erfindung denkbar.
Claims (4)
1. Verfahren zum Erhitzen der umlaufenden
Kochflüssigkeit in einem Wärmeaustauscher beim Sulfitzellstoffaufschluß, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kochflüssigkeit in periodisch wechselnder Richtung über die einzelnen Flächen des Wärmeaustauschers geführt wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Auslaß und Einlaß des Kochers (1) durch je eine sich gabelnde Leitung (4, 8) mit beiden
Seiten des Durchlaufwegs für die Kochflüssigkeit im Wärmeaustauscher (2) verbunden sind
und die eine oder andere Durchlaufrichtung der Kochflüssigkeit im Wärmeaustauscher durch
Ventile (5, 9) an den Gabelstellen der Leitungen (4, 8) wechselseitig einstellbar ist.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Auslaß und Einlaß des Kochers (1) durch je eine Leitung (4, 8) mit dem Wärmeaustauscher
(2) verbunden sind und die Leitungen (4, 8) am Wärmeaustauscher (2) schwenkbare Anschlußstücke (6, 10) haben, die zur Einstellung
der einen oder anderen Durchlaufrichtung der Kochflüssigkeit im Wärmeaustauscher
wechselseitig an beiden Seiten des Wärmeaustauschers anschließbar sind.
4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Auslaß und Einlaß des Kochers (1) durch je eine Leitung (4, 8) mit dem Wärmeaustauscher
(2) verbunden sind und zur Einstellung der einen oder anderen Durchlaufrichtung der Kochflüssigkeit im Wärmeaustauscher
dieser so schwenkbar gelagert ist, daß die festliegenden Leitungen durch Schwenken
des Wärmeaustauschers wechselseitig an beiden Seiten desselben anschließbar sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 898706;
J. Newell Stephenson: Preparation und Treatment of Wood Pulp, Bd. ι, New York, Toronto,
London, 1950, S. 333. no
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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SE2699390X | 1953-02-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE972469C true DE972469C (de) | 1959-08-06 |
Family
ID=20426994
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA19718A Expired DE972469C (de) | 1953-02-19 | 1954-02-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Erhitzen der umlaufenden Kochfluessigkeit in einem Waermeaustauscher beim Sulfitzellstoffaufschluss |
Country Status (2)
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US (1) | US2699390A (de) |
DE (1) | DE972469C (de) |
Families Citing this family (1)
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Family Cites Families (3)
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1954
- 1954-02-17 US US410925A patent/US2699390A/en not_active Expired - Lifetime
- 1954-02-19 DE DEA19718A patent/DE972469C/de not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US2699390A (en) | 1955-01-11 |
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