DE971466C - Verfahren zur Verhinderung der Diffusion von Sensibilisatoren in gemischtkoernigen Emulsionen - Google Patents
Verfahren zur Verhinderung der Diffusion von Sensibilisatoren in gemischtkoernigen EmulsionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Sensibilisierung photographischer, gemischtkörniger Emulsionen.
Die Sensibilisierung gemischtkörniger, photographischer Emulsionen wird in der USA.-Patentschrift
2 592 243 behandelt. Es wird dort ein Verfahren zur Verhinderung einer unerwünschten Diffusion der
Sensibilisatoren von einer Kornart zur anderen beschrieben. Im allgemeinen wird dabei jedoch die
Diffusion selten vollständig beseitigt, wodurch sich in den Fällen, in denen die Zusammensetzung der Emulsionen
uneinheitlich ist, Unzulänglichkeiten ergeben, da die Affinität des Sensibilisierungsfarbstoffes zu den
Silberhalogenkörnern je nach der Art des Silberhalogenids verschieden stark ist. Im allgemeinen ist
die Affinität zu Silberchlorid geringer als zu Silberbromid, so daß eine Diffusion des Farbstoffes in einer
an Silberchlorid reichen Emulsion zu den Bromjodidkörnern
oder in einer an Silberbromid reichen Emulsion zu den Chlorbromidkörnern nur schwer ausgeschaltet
werden kann. ao
Dieser Nachteil zeigt sich vor allem bei einschichtigen, für mehrere Spektralbereiche sensibilisierten
Emulsionen, in denen für die rotempfindlichen und grünempfindlichen Körner zweckmäßig an Chlorid
reiche Emulsionen verwendet werden, weil so deren Blauempfindlichkeit im Verhältnis zu den blau-
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empfindlichen Körnern vernachlässigbar klein gehalten oder bei Verwendung eines gelben Deckfilters
sogar vollständig unterdrückt werden kann.
Es ist auch bekannt, quaternäre Salze in mehrschichtigen
Halogensilberemulsionen zu verwenden.
Der Zusatz dieser Verbindungen dient dazu, die Diffusion kationaktiver Verbindungen zu verhindern.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Diffusion von Sensibilisatoren in gemischtkörnigen
einschichtigen Emulsionen durch die Verwendung von quaternären Salzen zu verhindern.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden gemäß der Erfindung quaternäre Salze folgender Formel verwendet:
ClO4 ClO4 (CH2)„
worin η eine ganze Zahl von 5 bis 10 ist.
Das Verfahren ist insbesondere für gemischtkörnige, photographische Emulsionen geeignet, die zwei oder
mehr Kornarten von Halogensilber enthalten, die für verschiedene Bereiche des Spektrums empfindlich sind
und sich auf einem hydrophilen Träger befinden, wobei nun gemäß der Erfindung eine oder mehreie
dieser Kornarten quaternäre Salze absorbiert haben.
Das Halogensilber kann Silberchlorid, Silberbromid, Silberchlorbromid, Silberbromjodid usw., der Träger
Gelatine, Polyvinylalkohol, ein hydrolysierter Celluloseester oder -äther usw. sein.
An Stelle des C104-Restes in der obengenannten
Formel können auch andere Anionen vorhanden sein,
z. B. Chlor-, Brom-, Jod-, Sulfat-, para-Toluolsulfonationen
usw. So sind z. B. folgende Verbindungengeeignet : Pentamethylen-di-(benzothiazoliumperchlorat),
Heptamethylen-di- (benzothiazoliumperchlorat), D ecamethylen - di - (benzothiazoliumperchlorat).
Es können auch andere diquaternäre Salze dieser Verbindungen verwendet werden, z. B. die diquaternären
Salze der Thiazole, Naphthothiazole, Benzoxazole, Benzoselenazole, und die Verbindungen mit entsprechenden
heterocyclischen Kernen mit oder ohne Substituenten, z. B. Alkyl-, Aryl-, Alkoxylgruppen
oder Halogenatome, die durch die USA.-Patentschrift 2 131 038 von Brooker und Staud bekanntgeworden
sind.
Im Verfahren gemäß der Erfindung sind z. B. folgende
optische Sensibilisierungsfarbstoffe brauchbar:
Rot-Sensibilisatoren, wie
i. Carbocyanine, die von /S-Naphtholthiazol abgeleitet
und in der Mittelstellung der Kette durch eine Alkyl- oder Arylgruppe (Bröoker, USA.-Patent
1 846 301) substituiert sind, z.B.: 3,3'-Dimethyl-9-äthyl-4,5,4',5'-di-(benzthiacarbocyaninchlorid),
3,3'-Dimethyl-9-phenyl-4,5,4',5'-di-(benzthia-
3,3'-Dimethyl-9-phenyl-4,5,4',5'-di-(benzthia-
carbocyaninbromid),
3,3',9-Triäthyl-4,5,4',5'-di-(benzthiacarbocyaninbromid).
Entsprechende Farbstoffe von/J-Naphthathiazolkernen,
die im Kern durch Halogen, Alkyl oder Alkoxyl substituiert sind, können ebenso verwendet
werden, wobei die Alkylgruppen in den 3-Stellungen durch Oxyalkyl oder Carboxyalkyl ersetzt
und die Arylgruppe in der 9-Stellung durch Alkyl, Halogen oder Alkoxy substituiert werden.
2. Carbocyanine, die aus substituierten Benzothiazol- oder Benzoselenazolkernen abgeleitet und deren
Kette in der Mitte durch Alkyl- oder Arylgruppen substituiert sind, z. B. 3,3',9-Triäthyl-5,5'-di-(chlorselenacarbocyaninbromid)
(hergestellt nach dem
■ Verfahren gemäß der USA.-Patentschrift 1990 681
von White, unter Verwendung von 5-Chlor-2-methylbenzoselenazole an Stelle von 2-Methylbenzoselenazol).
Rot- oder Grünsensibilisatoren, wie
Grünsensibilisatoren, wie
3· S^'-Dimethyl-Sjio-aryloxythiacarbocyanine und
-oxacarbocyanine (Brooker und White, USA.-Patent 2478366).
Diese schließen ein:
3,3'-Dimethyl-8,io-m-toloxythiacarbocyanin-
bromid,
S^'-Dimethyl-S.io-m-toloxyoxacarbocyaninbromid.
S^'-Dimethyl-S.io-m-toloxyoxacarbocyaninbromid.
Dies sind je nachdem Rot- oder Grünsensibilisatoren.
4. Carbocyanine, die aus 5-Phenylbenzoxazol oder
5-(p-tolyl)-benzoxazol abgeleitet sind, substituiert in der Mittelstellung der Kette durch Alkyl- oder
-—■ Arylgruppen, z. B. 3,3'-9-Triäthyl-5,5'-di-(p-tolyloxacarbocyaninbromid)
(britische Patentschrift iop
496 116).
5. Bestimmte 2'-Cyanine, z. B. i',3-Diäthyl-5-phenyl-6'-methoxy-thia-2'-cyaninbromid
(Van Z an dt und Brooker, USA.-Patent 2 515 913), und 1',3-Diäthyl
- 4,5 - benz - 6' - methylthia - 2' - cyaninbromid (Brooker, USA.-Patent 1 935 696).
Die optischen Sensibilisierungsfarbstoffe werden vorzugsweise in einer Konzentration von 7 bis 50 mg
Sensibilisierungsfarbstoff je Liter Silberhalogenidemulsion, die ungefähr 0,25 Grammol Silberhalogenid
auf 11 Emulsion enthält, verwendet.
Die Silberhalogenidemulsion wird mit dem quaternären Salz vor oder nach ihrer optischen Sensibilisierung
behandelt. Für die blauempfindlichen Körner wird im allgemeinen kein optischer Sensibilisierungsfarbstoff
verwendet. Die Silberhalogenidkörner der rotempfindlichen und grünempfindlichen Komponenten
werden für den erwünschten Spektralbereich optisch sensibilisiert und dann mit dem quaternären
Salz behandelt. Die Anwendung des quaternären Salzes kann dabei öfters unterbleiben, wenn die unsensibilisierten,
blauempfindlichen Körner mit diesem behandelt werden. Die Menge des verwendeten quaternären Salzes kann von ungefähr 20 bis 400 mg
je Mol Silberhalogenid variieren. Zur Herstellung der gemischtkörnigen Emulsion werden Silberhalogenid-
emulsionen, die für die verschiedenen spektralen Bereiche sensibilisiert wurden, in annähernd gleichen
Mengen oder in Mengen, die annähernd gleichviel Teile Silber enthalten, gemischt.
Das folgende Beispiel erläutert die Herstellung einer gemischtkörnigen Emulsion gemäß der Erfindung:
Einer blauempfindlichen Silberhalogenidemulsion, die 98 Molprozent Silberbromid und 2 Molprozent
Silberchlorid, enthielt, wurde Decamethylen-di-(benzothiazoliumperchlorat)
in einer Menge von 175 mg je Mol Silberhalogenid zugegeben, die Emulsion damit
5 Minuten bei 500C digeriert und dann auf die zum Vergießen erforderliche Temperatur, also auf ungefähr
400C, abgekühlt.
Eine rotempfindliche Emulsion, die 20 Molprozent Bromid, bezogen auf das Silber, und Chlorid im Überschuß
der restlichen 80 Molprozent, enthielt, wurde mit 3,3'-Dimethyl-9-phenyl-4,5,4',5'-di-(benzthiacarbocyaninchlorid),
(88 mg je Mol Silberhalogenid) sensi-
ao bilisiert und 5 Minuten bei 500C mit dem Farbstoff
digeriert. Nach Abkühlung auf 400C wurde Decamethylen-di-(benzothiazoliumperchlorat)
in einer Menge von 175 mg je Mol Silberhalogenid zugegeben.
Einer grünempfindlichen Emulsion mit demselben
as Mengenverhältnis der Silberhalogenide wie die rotempfindliche Emulsion wurde 3,3'-9-Triäthyl-5,5'-di-(phenyloxacarbocyaninbromid)
in einer Menge von 88 mg je Mol Silberhalogenid zugegeben, die Emulsion 5 Minuten bei 500C digeriert, auf 400C abgekühlt und
Decamethylen-di-(benzothiazoliumperchlorat) in einer Menge von 175 mg je Mol Silberhalogenid zugegeben.
Die üblichen Härte- und Netzmittel wurden jeder
Emulsion zugegeben und diese dann in Anteilen, die gleiche Silbermengen enthielten, gemischt und sofort
zur Schicht verarbeitet.
Nach der Trocknung wurde auf diese Schicht eine Farbskala aufgenommen. Die weitere Prüfung verläuft,
wie im Beispiel 4 der USA.-Patentschrift 2592243 von Carroll und Hanson erläutert. Es
ergab sich keine wahrnehmbare Diffusion der Sensibilisierungsfarbstoffe.
Diese Beispiele dienten lediglich der Erläuterung. Änderungen im Verfahren und in der Herstellung
können unter Wahrung des Erfindungsgedankens jederzeit vorgenommen werden.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Verhinderung einer unerwünschten Sensibilisierung von Halogensilberkörnern durch diffundierende Sensibilisatoren in einer gemischtkörnigen photographischen Emulsion, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eineHalogensilberemulsion mit einem quaternären Salz einer Verbindung der FormelClO4 ClO4(CH2)nbehandelt wird, wobei η eine ganze Zahl von 5 bis 10 ist, worauf sie mit mindestens einer weiteren, in einem anderen Spektralbereich empfindlichen Halogensilberemulsion gemischt wird und wobei mindestens eine der beiden Emulsionen mit einem Farbstoff optisch sensibilisiert wurde.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als quaternäres Salz Decamethylendi-(benzothiazoliumperchlorat) verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 zur Verhinderung einer unerwünschten Sensibilisierung von Halogensilberkörnern in einer gemischtkörnigen Emulsion, die je für verschiedene Grundfarben, insbesondere im blauen oder grünen oder roten Spektralbereich empfindliche Kornarten enthält, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer, vorzugsweise der blauempfindlichen Kornart ein quaternäres Salz der FormelCl O, ClO,(CH1J10 NCELzugegeben wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 zur Verhinderung einer unerwünschten Sensibilisierung von Halogensilberemulsionen in einer photographischen Emulsion, die aus der Mischung einer blauempfindlichen Halogensilber-Gelatineemulsion, einer grünempfindlichen Chlorbromsilber-Gelatineemulsion und einer rotempfindlichen Chlorbromsilber-Gelatineemulsion besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der blauempfindlichen Emulsion ein quaternäres Salz der FormelXl O4 ClO,zugegeben wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 288 226, 2 592 243;
britische Patentschriften Nr. 587 434, 722 231..809-715/47 1.59
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