DE97007C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 6: Bier, Branntwein.
A. BERGMÜLLER in MÜNCHEN. Einrichtung an Gerstenweichen.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 28. Juni 1896 ab.
Längste Dauer: 26. März 1906.
Vorliegende Erfindung betrifft Abänderungen an der durch Patent Nr. 58770 geschützten
Gerstenweiche. Durch diese Abänderungen ist einerseits ein Beschädigen, Quetschen oder Zerschlagen
der Getreidekörner in der Pumpe vollständig ausgeschlossen, während andererseits
die Reinigung leichter und rascher erfolgt, indem das Getreide stets von dem Schmutzwasser getrennt,
also immer wieder mit frischem Wasser gewaschen wird.
Anstatt wie bei dem Apparat des Haupt-Patentes das zu waschende Getreide bezw.
die zu erweichende Gerste mittels der Pumpe selbst durch den Apparat circuliren zu lassen,
wird es durch einen eigenen Brauseapparat, der mit der Pumpe bezw. einer anderen
geeigneten Betriebsvorrichtung in Verbindung steht, hindurchgeleitet.
Das zur Aufnahme des zu waschenden Getreides bestimmte Gefäfs, welches unten in
einen mit Entleerungsvorrichtungen g und f, sowie Wasser-Zu- und -Abflufsrohr b versehenen
Konus ausmündet, ist durch das entsprechend geneigt liegende Rohr h mit dem Brauseapparat
C verbunden. In letzterem ist eine aus eng gelochtem Siebblech bestehende Scheidewand
q angebracht.
Die bei dem Apparat' nach dem Haupt-Patent vorgesehenen Bürstenwalzen können
zweckmäfsig wegfallen.
An den unteren Theil des Gefäfses C schliefst
sich das Druckrohr h1 der Betriebsvorrichtung
an. Als Betriebsvorrichtung kann wie bei dem Haupt-Patent eine Pumpe oder sonst eine
stofsweise wirkende Vorrichtung dienen, welche Wasser und — wenn neben der Waschung
auch eine Lüftung des Getreides erfolgen soll — Luft oder sonst ein Gas bezw. ein
Gemisch von Wasser und Luft unter einem genügenden Druck in das Druckrohr hl intermittirend
hineindrückt. Ein Rückschlagventil ρ verhindert ein Zurückschlagen des Waschmediums
nach der Betriebsvorrichtung während der Stofspausen.
Oben mündet der Cylinder C in ein Steigrohr s mit anschliefsendem Krümmer t, durch
welchen das Getreide in den zweiten Apparat geleitet wird.
Der Gang des Apparates ist der. folgende:
Nachdem der Behälter A mit Wasser gefüllt ist, wird das zu reinigende Getreide und
gleichzeitig auch noch durch das Rohr b Wasser zugelassen, damit alle leichteren, schwimmenden
Verunreinigungen, wie Spelzen, Schalen, leichtere Körner etc., mit dem hochsteigenden
und schliefslich durch das Ueberlaufrohr c ablaufenden Wasser aus dem Behälter A entfernt
und in dem Siebkasten d abgelagert werden, von welchem das Wasser weiter in das Rohr e
abfliefst. Das specifisch schwerere Getreide
rutscht in dem schrägen Rohr h nach dem Apparat C und legt sich in Kegelform auf das
Sieb q, welches jedoch so eng gelocht ist, dafs kein Getreidekorn hindurch kann. Bei jedem
Stofs des von unten durch das Rohr h1 eintretenden
Wassers oder sonstigen Waschmediums wird das auf dem Sieb q liegende
Getreide wie durch eine Brause aufgewirbelt, wobei sich die Getreidekörner stark an einander
reiben und dadurch gereinigt werden. Wendet man /hierbei ein Gemenge von Wasser . und Luft an, so findet gleichzeitig eine
energische Lüftung des Getreides statt, welche namentlich für Malzgetreide von anerkannt
grofsem Vortheil ist. Die Praxis hat nämlich gezeigt, dafs die Lüftung des Getreides beim
Waschen für die nachherige Verwendung, z. B. die Malzbereitung, wesentlichen Einflufs besitzt.
Aus diesem Grunde ist auf eine möglichst gleichmäfsige und gründliche Lüftung eines
jeden Getreidekornes während des Waschprocesses besondere Sorgfalt verwendet worden.
Hierzu ist aber erforderlich, dafs auch jedes einzelne Getreidekorn in der Weise mit der
Luft in Berührung kommt, also dafs eine gute Luftvertheilung vorhanden ist, eine Anforderung,
die durch blofses Einblasen von Luft in die Weiche niemals erreicht werden kann, da in
einer mit Getreide gefüllten Weiche es nur in der Natur der Sache liegt, dafs einzelne Körperparthien
mit viel Luft, andere mit wenig oder gar keiner Luft in Berührung kommen, so dafs hierdurch die Lüftung ungleichmäfsig und
theilweise gar nicht stattfindet.
Das specifisch leichte Gemenge von Luft und Wasser steigt dabei rasch in dem Rohr s
in die Höhe, und zwar infolge seiner grofsen · Leichtigkeit höher als der Wasserstand im
Behälter A, indem es dabei das aufgewirbelte Getreide mit in die Höhe reifst und durch
das Rohr t in den Apparat zurückführt bezw. in einen zweiten Apparat A (Fig. 2) führt,
aus welchem das schmutzige Wasser durch das Rohr c abfliefst. Durch entsprechende
Regulirung des Druckes der Waschflüssigkeit, sowie des Mischverhä'ltnisses von Wasser und
Luft hat man es dabei aufserdem in der Hand, von der durch das Rohr hl eingestofsenen
Waschflüssigkeit einen gewissen kleinen Theil durch das Rohr h nach dem unteren Theil
des ersten. Apparates A zu leiten, wodurch das daselbst befindliche Getreide gewissermafsen
ammer im Wässer schwimmend erhalten wird, so dafs leichtere Verunreinigungen ungehindert
an die Oberfläche steigen können. Um vor dem Wiedereintritt des Getreides in den ersten
bezw. in den zweiten Behälter eine bessere Absonderung des gewaschenen Getreides von
dem Schmutzwasser zu erzielen, kann an Stelle des Ausflufskrümmers t die durch Fig. 3 und 4
dargestellte Einrichtung treten. Diese besteht aus einer Mulde a, durch welche mit entsprechender
Neigung diagonal ein perforirtes Rohr oder eine perforirte Rinne dl geführt ist,
an welche das Steigrohr s des Brauseapparates C angeschlossen wird. Bei dieser Einrichtung
scheidet sich in dem perforirten Rohr d1 das von dem Brauseapparat C kommende Schmutzwasser
aus und läuft durch das Rohr e1 fort, während das reine gewaschene Getreide in dem
Rohr dl in den zweiten Behälter A abwärts
rutscht. Die Waschoperation wird so lange fortgesetzt, bis aus den Abflufsröhren das Wasser
genügend rein abfliefst.
Anstatt das Getreide in einem Apparat zu reinigen, oder es in zwei Apparaten A circuliren
zu lassen, also das von dem zweiten Apparat kommende Getreide wieder in den ersten zurückzuführen, kann man auch das
von demselben kommende Getreide nach einem dritten, vierten Behälter u. s. w. befördern und
den ersten Apparat immer mit neuem Getreide beschicken, in welch letzterem Fall man einen
continuirlichen Betrieb erhält. Nur ist sodann auch für jeden Apparat eine eigene Betriebsvorrichtung nöthig.
Um das theilweise Zurückstofsen des Waschmediums von dem Brauseapparat C durch das
Rohr h nach dem Behälter A reguliren bezw. ganz aufheben zu können, ohne Aenderung
der Pressung oder des Luftgehaltes der Waschflüssigkeit, kann unter Umständen die Einschaltung
eines Tellerventils r vortheilhaft sein, welches durch die Stange k, Hebel χ und
Zugstange y im umgekehrten Tempo der Betriebsvorrichtung bewegt wird, d. h. in der
Weise, dafs das Ventil r nach oben das Rohr h abschliefst, wenn die Betriebsvorrichtung die
Waschflüssigkeit durch ein Rohr hl nach C
stöfst, dagegen das Rohr h öffnet, wenn die Betriebsvorrichtung nicht thätig ist. Damit bei
diesem abwechselnden Schliefsen des Ventils r keine Getreidekörner zerdrückt werden können,
darf das Ventil sich nicht dicht auf die Mündung des Rohres /; legen, sondern mufs so weit abbleiben,
als der Dicke eines Getreidekornes entspricht.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:i. Eine Ausführungsform der durch Patent Nr. 58770 geschützten Einrichtung an Gerstenweichen, gekennzeichnet durch einen an dem Weichgefäfs zwischen dem Steigrohr (s) und der Betriebspumpe eingeschalteten Cylinder (C) mit einer zum Sammeln und darauffolgenden Aufwirbeln des Getreides mittelst eines stofsweise von unten nach oben durchgeführten, eventuell mit Luft gemischten Wasserstrahles bestimmten siebförmigen Scheidewand (q).
- 2. An der durch das Patent Nr. 58770 geschützten Einrichtung bezw. der im ersten Anspruch genannten Ausführungsform die Anordnung eines an das Steigrohr fs t) angeschlossenen, geneigt liegenden Siebrohres oder einer Siebrinne (dl), welche dasSchmutzwasser von dem gereinigten Getreide scheiden und eventuell durch die Mulde (a) ableiten, das gereinigte Getreide dagegen nach dem Weichgefäfs (A) leiten, damit es dort der'weiteren Reinigung durch frisches Wasser und eventuell einer Lüftung unterworfen werde.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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---|---|
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ID=368091
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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DE (1) | DE97007C (de) |
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