-
Fahrzeug mit einem oder mehreren Behältern
Es ist in neuerer Zeit vorgeschlagen
worden, Schüttgut, insbesondere Mehl od. dgl., nicht mehr in Säcken zu transportieren,
deren Auf- und Abladen mühevoll und zeitraubend ist und deren Sauberkeit zu wünschen
übrigläßt, sondern auf Transportfahrzeugen, z. B. Lastkraftwagen, Eisenbahnwagen
usw., größere Behälter zu befestigen, etwa solche aus Metall, die durch Überdruck
entleert werden. Bekannt ist es andererseits, statt Säcken große Gummibehälter zu
verwenden, die mittels Hebezeugen vom Transportfahrzeug abgehoben und zur Entleerung
gebracht werden.
-
Beiden Einrichtungen haften Nachteile an. Im ersteren Falle ist insbesondere
zu beanstanden, daß die Wagen mit den Transportbehältern jeweils leer zum Ausgangspunkt
zurückgefahren werden müssen.
-
Im zweiten Falle erfordert die Handhabung der Behälter zusätzliche
Einrichtungen. Vor allem ist die Entleerung arbeitsmäßig ziemlich umständlich.
-
Gegenstand der Erfindung ist ein Fahrzeug, das mit einem oder mehreren
Behältern zum Transport von Schüttgut ausgestattet ist. An diesem Fahrzeug sind
die vorerwähnten Schwierigkeiten dadurch vermieden, daß der einzelne Behälter, in
an sich
bekannter Weise aus einem biegsamen Werkstoff bestehend,
am oberen oder unteren Ende mit dem Fahrzeugaufbau verbunden und mit dem freien
Ende nach Wahl in die gestreckte oder eine zusammengefaltete Lage überführbar ist.
-
Durch eine derartige Anordnung entfallen einerseits Umständlichkeiten
bei Beladen und Entladen; andererseits aber kann der Raum des Fahrzeuges nach dem
Entladen v,alIig frei gemacht werden, so daß das Fahrzeug auftder Rückfahrt zur
Lieferstelle in normaler Weise zum Transport anderer Güter benutzt werden kann.
-
Für die Durchführung des Erfindungsgedankens bieten sich grundsätzlich
zwei Lösungen: Entweder werden die Transportbehälter oben an einem Fahrzeugaufbau
aufgehängt und nach Art eines Blasebalges zusammenziehbar und streckbar angeordnet,
oder die Behälter werden am Boden des Fahrzeuges verankert und so ausgebildet, daß
sie nach oben ausziehbar und nach unten usammenfaltbar oder -legbar sind. Im erstgenannten
Falle läßt sich der Behälter z. B. am Dach eines Kastenwagens oder, sofern es sich
um ein offenes Fahrzeug handelt, an einem besonderen Haltegestell aufhängen. Geht
man dagegen in der zweiterwähnten Weise vor, so ist es vorteilhaft, den Behälterboden
in einer seiner Form angepaßten Einsenkung des Fahrzeugbodens anzuordnen, deren
Tiefe so bemessen ist, daß der zusammengefaltete Behälter darin Platz hat und die
Einsenkung bei Nichtgebrauch des Behälters ebenengleich zum übrigen Fahrzeugboden
abgedeckt werden kann.
-
In Verbindung mit den z. B. aus Gummi, Segeltuch, Kunstfolie od.
dgl. bestehenden Behältern können Einrichtungen vorgesehen werden, um die Behälter
beispielsweise mit einem Gas zur Abtötung von unerwünschten Lebewesen zu durchspülen.
Vor allem aber lassen sich diese Einrichtungen dazu verwenden, um, wie dies an sich
bekannt ist, im Behälter eine Luftströmung hervorzurufen, die so regelbar ist, daß
das Schüttgut in einen fließfähigen Zustand übergeführt wird und auf diese Weise
rasch und reibungslos durch die Auslaßöffnung des Behälters abströmen kann. Naturgemäß
muß der Behälterboden mit einer Zuleitung für Gase bzw. Luft versehen sein, z. B.
mit einer Schlauchleitung, die, falls der Behälter nach oben zusammengezogen wird,
aufgespult werden kann.
-
Das einzelne Transportfahrzeug kann entweder mit einem einzigen großen
oder mit mehreren Be-Behältern ausgestattet sein, deren Einbau zweckmäßig so getroffen
wird, daß man sie zwecks Reparatur od. dgl. unschwer auswechseln kann. Jeder Behälter
wird oben mit einer Einfüllöffnung und im Boden mit einem Auslaß versehen, welcher
zweckmäßig in eine vorzugsMteise längs des Fahrzeuges verlaufende :bfördeifeitung
mündet, z. B. in eine Förderrinne, in eine Schnecke od. dgl., von der aus das Schüttgut
über bewegliche Leitungen leicht und schnell entladen werden kann.
-
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
-
Fig. I zeigt den Längsschnitt durch einen gemäß der Erfindung ausgebildeten
Güterwagen; Fig 2 zeigt im Schnitt ein weiteres Beispiel bei zusammengelegtem Transportbehälter;
Fig. 3 veranschaulicht im Schnitt einen Behälterboden.
-
In Fig. I befindet sich in einem gewissen Abstand über dem Fahrgestell
5 der Wagenaufbau 6 dessen Boden mit 7 und dessen Decke mit 8 bezeichnet ist. Innerhalb
des Wagenkastens sind im Zeichnungsbeispiel drei Transportbehälterg, 10 und II für
Schüttgut angeordnet. Jeder dieser zylindrisch gedachten Behälter reicht im gestreckten
Zustand von der Decke 8 bis zum Boden 7 und weist einen Mantel 12 aus biegsamem
Werkstoff, z. B. Gummi, Leinen od. dgl. auf, der oben an einen Deckel I3 und unten
an einen Boden 14 angeschlossen ist. Der Deckel 13 ist am Wagendach 8 festgemacht,
z. B. festgenietet, festgeschraubt, aufgehängt od. dgl., und ist in der Mitte mit
einem verschließbaren Einfüllstutzen 15 versehen, durch den das Schüttgut, beispielsweise
über eine bewegliche Schlauchleitung, in den Behälter eingeführt werden kann.
-
Der Boden 14 des einzelnen Behälters ist nach Belieben auf und ab
bewegbar, so daß der Gesamtbehälter wie ein Blasebalg zusammengefaltet oder auseinandergezogen
werden kann. Es wäre hierbei, obwohl nicht notwendig, doch denkbar, daß der Behälter
in oder an einer gewissen Führung läuft.
-
In der Mitte des etwa konisch gestalteten Behälterbodens 14 befindet
sichXein kegeliger Auslaßstutzen I6, der mit nicht dargestellten Verschlußmitteln,
z. B. einem Schieber, Hahn od. dgl., versehen sein kann. Aus Fig. 3 ist die Ausbildung
des Behälterbodens in vergrößertem Maßstab zu ersehen. Hiernach ist zunächst ein
äußerer Boden I7 aus Metall vorgesehen, der an geeigneter Stelle ein Einlaßventil
I8 aufweist. In einem gewissen Abstand von diesem äußeren Boden befindet sich ein
zweiter Boden 19, in welchen luftdurchlässiger Werkstoff, z. B. Filtersteine 20,
eingesetzt sind. Auf der Seite ist der Behälterboden mit einem Ringflansch 2I versehen,
an welchen der Behältermantel 12 angeschlossen wird. Das Ventil I8 kann beispielsweise
an eine Druckluftleitung angeschlossen werden, so daß über das Ventil und die Bodenzwischenräume
22 Luft unter erhöhtem Druck durch die Filtersteine 20 in das Innere des Behälters
g eindringt. Diese Druckluft versetzt den Inhalt des Behälters in einen fließbaren
Zustand, so daß derselbe ohne Schwierigkeit über den Auslaßstutzen I6 abfließen
kann.
-
In Fig. I ist der Behälter g in voll ausgezogenem Zustand dargestellt.
Man sieht, daß der Auslaßstutzen I6 durch eine oeffnung 23 des Fahrzeugbodens 7
gesteckt ist und unterhalb desselben in eine Förderrinne 24 mündet, in der sich
beispielsweise eine Transportschnecke 25 bewegt. Auf diese Weise kann der Inhalt
des Behälters 9, der durch die eingepreßte Luft beweglich gemacht wurde, laufend
und ungehindert in die Rinne 24 abfließen,
von wo aus er z. B. über
eine bewegliche Schlauchleitung 26 in Vorratsbehälter übergeführt werden kann.
-
Der Behälter 10 ist in Fig. I im zusammengezogenen Zustand dargestellt.
Man sieht, daß der Raum des Wagenaufbaues unterhalb des Behälters ungehindert zum
Beladen frei gehalten ist.
-
Der Behälter ii endlich ist in halb ausgezogenem Zustand dargestellt.
-
Zum Hochziehen der Behälterböden I4 können beliebige techniische
Mittel, etwa Drahtseilzüge, verwendet werden, und es können Einrichtungen vorgesehen
sein, wie z. B. Haken, Klammern od. dgl., welche bei zusammengeschobenem Behälter
Deckel und Boden miteinander verbinden. Die Mittel zum Zusammenziehen des Behälters
lassen sich im übrigen entweder außerhalb oder innerhalb des Behälters anbringen.
-
Eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. i könnte darin
bestehen, daß der Behältermantel I2 unter Weglassung des Deckels 13 unmittelbar
an die Decke 8 des Wagenaufbaues angesetzt wird. Auch berührt es das Wesen des Erfindungsgegenstandes
nicht, wenn die Behälter beispielsweise nicht an einer Wagendecke, sondern, bei
offenen Wagen, an einem Haltegestell aufgehängt sind.
-
Während im Falle der Fig. I drei Behälter vorgesehen sind, könnte
das Wageninnere auch in eine größere Zahl von Behältern unterteilt werden, oder
man könnte so vorgehen, daß der ganzeWagenraum durch einen einzigen rechteckig gehaltenen
Behälter ausgefüllt wird.
-
Für den Anschluß des Auslaßstutzens- I6 an dem Wagenboden sind die
verschiedensten Mittel denkbar. So könnte der kegelige Auslaß einfach in einer konischen
Öffnung des Wagenbodens stecken (die bei Nichtgebrauch durch einen entsprechend
gestalteten Stöpsel 27 abgeschlossen wird). Man könnte aber den Auslaßstutzen I6
auch durch eine Überwurfmutter, durch einen Bajonettverschluß od. ä. mit dem Fahrzeugboden
7 bzw. mit der Förderleitung 24 verriegeln.
-
Eine weitere Abwandlung bestünde darin, daß man den einzelnen Behälter
nicht, wie im Falle der Fig. 3, mit zwei übereinanderliegenden Böden versieht, sondern
in einen einzigen undurchlässigen Boden einzelneLuftdurchlässe einbaut. Auch könnte
der mit Filtersteinen 20 ausgestattete Boden 19 durch einen in seiner ganzen Erstreckung
durchlässigen Boden, z. B. einen solchen aus porösem Gummi, ersetzt werden.
-
In Fig. 2, die eine Teilansicht im Schnitt darstellt, ist der Erfindungsgedanke
so verwirklicht, daß nicht der Deckel 28 des Behälters, sondern sein Boden 29 fest
mit dem Wagenaufbau, in diese Falle mit dem Wagenboden 30, verbunden wird. In dem
Wagenboden 30 ist eine Einsenkung 31 vorgesehen, deren Durchmesser demjenigen des
Behälters entspricht und deren Tiefe so gewählt ist, daß darin, wie die Zeichnung
zeigt; der zusammengefaltete Behälter einschließlich Deckel 28 Platz hat. Man kann
dann die Einsenkung 3I durch eine Abdeckung 32 schließen, die fluchtgleich zum Fahrzeugboden
liegt.
-
Weder beim Ausführungsbeispiel der Fig. I noch bei demjenigen der
Fig. 2 ist es unbedingt erforderlich, den Behälterboden aus festem, z. B. metallischem
Werkstoff, herzustellen. Vielmehr könnte dieser Boden aus dem gleichen Werkstoff
wie der Mantel des Behälters oder auch aus einem anderen nichtmetallischen festen
oder biegsamen Werkstoff bestehen.