DE969323C - Elektrische Entladungslampe - Google Patents
Elektrische EntladungslampeInfo
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- Vessels And Coating Films For Discharge Lamps (AREA)
Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 19. JUNI 1958
INTERNAT. KLASSE HOIj
12169 VIIIc12if
ist als Erfinder genannt worden
Die Erfindung betrifft elektrische Entladungslampen mit einem länglichen, die Entladungsstrecke
umschließenden und ihr benachbarten Glaslampenkalben mit einer sich für gewöhnlich durch
atmosphärische Feuchtigkeit vergrößernden Außenflächenleitfähigkeit, z. B. mit einem Lampenkolben
aus Bleiglas und Kalkglas, wie sie gewöhnlich für Niederdruckentladungslampen mit positiver Säule,
z. B. die üblichen röhrenförmigen Leuchtstofflampen und die Gleichrichter-Leuchtstofflampen,
Verwendung finden. Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit der Zündung der Entladung bei derartigen
Entladungslampen.
Die bekannten Niederdruckentladungslampen können von erheblicher Länge sein und weisen an
ihren Enden Elektroden, auf zum Anschluß an die Klemmen eines Stromzuführung-oder Entladungsstromkreises. In der Regel ist in diesen Stromkreis
eine Drosselspule oder ein Transformator als Strombegrenzer eingeschaltet. Eine oder mehrere
der Elektroden können als Elektronengeber ausgebildet sein und bestehen z. B. aus Wolframmetall
mit einem aktivierenden Überzug aus einem oder mehreren Erdalkalimetalloxyden, z. B. einem Gemisch
von Barium- und Strontiumoxyden.
Allgemein findet bei diesen Entladungslampen eine besondere Elektrodenvorerhitzung zur Erzielung
einer starken Elektronenabgabe vor dem Zünden der Entladung durch Hindurchleiten eines
elektrischen Stromes durch Heizwiderstände, statt,
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die der oder den Kathoden einverleibt oder darin eingebettet sind. Beispielsweise kann man als
Kathode oder Kathoden eine Ein- oder Mehrfachwendel a,us feinem Wolframdraht verwenden, die
den aktivierenden Stoff trägt und den Heizwiderstand bildet. Im Falle der gewöhnlichen Leuchtstofflampen
ist ein einen Zündschalter enthaltender Stromkreis über den Kathodenheizwiderstand an
dien Speisestromkreis gelegt, so daß beim Schließen ίο dieses Schalters Strom durch die Kathode oder
Kathoden fließt und sie vorerhitzt, während beim Öffnen des Zündschalters, wenn die Kathode oder
Kathoden auf eine angemessene Elektronenaussendungstemperatur angeheizt sind, ein durch die
Induktanz im Entladungsstromkreis hervorgerufener hoher Zündspannungsimpuls bzw. Spannungsstoß von einer die Speisespannung überschreitenden
Größe auf die Elektroden gegeben wird, der die Entladung zwischen ihnen auslöst, so daß die
Lampe zündet.
Dieses Zündverfahren ist allgemein als »heißes Zünden« bekannt. In dem Falle von Gleichrichterlampen
liefert ein besonderer Transformator in dem Speisestromkreis eine hohe Spannung für das
Zünden und eine niedrigere Spannung während des darauffolgenden Dauerbetriebes der Lampe und
erfüllt gleichzeitig die Strombegrenzungsfunktion eines Ballastwiderstandes. Bei diesen Gleichrichterlampen,
die eine mit zwei Anoden abwechselnd in den beiden Spannungshalbwellen zusammenarbeitende
Kathode aufweisen, findet durch den Transformator vor der Bildung des Entladungsbogens
nur ein sehr kurzes Vorerhitzen der Kathode statt, das aber genügend ist, da die
Wärmekapazität der Kathode einer Gleichrichterlampe außergewöhnlich niedrig ist.
Im allgemeinen ist die durch das plötzliche Öffnen des Zündschalters bedingte Heißzündungsspannung
ausreichend hoch, um die Entladung in einer gewöhnlichen Leuchtstofflampe ohne Rücksicht
auf irgendwelche auf den Lampenkolben einwirkende atmosphärische Einflüsse auszulösen,
wenn nicht etwa bei Wechselstrom der Schalter gerade in dem Augenblick geöffnet wird, wo der
Strom in dem Zündstromkreis Null oder nahe Null ist, so daß dann kein angemessener Spannungsstoß
sich ergibt. Im Falle einer Gleichrichterlampe ist die hohe, durch den Transformator und eine abgestimmte
Reaktanz im Speisestromkreis gelieferte Spannung ebenfalls in der Regel hinreichend.
Die Verhältnisse liegen indessen anders, wenn versucht wird, die Entladung unmittelbar mit der
Spannung des Entladungsstromkreises ohne Zuhilfenahme irgendeines induktiven Spannungs-Stoßes
und im allgemeinen ohne besondere Elektrodenvorheizung zu zünden. Für dieses »kalte
Zünden« ist es nicht wünschenswert oder zweckmäßig, eine Speisespannung anzuwenden, die
irgendwie der Spitze des beim gewöhnlichen Heißzünden, erzeugten Spannungsstoßes nahekommt.
Atmosphärische Faktoren können daher einem erfolgreichen Zünden entgegenwirken und zu einem
Versagen der Zündung führen. Insbesondere ist atmosphärische Feuchtigkeit in dieser Hinsicht von
großem Einfluß und maßgebender Bedeutung.
Bei der Lampe nach der Erfindung ist die Außenseite des Lampenkolbens mit einer praktisch
isolierenden hydrophoben oder wasserabstoßenden dünnen Oberfläche bedeckt, welche sich im wesentlichen
über den gesamten Lampenkolben erstreckt und die Zündspannung für die elektrische Entladung
innerhalb des Lampenkolbens praktisch unabhängig von atmosphärischer Feuchtigkeit macht.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß der Einfluß von atmosphärischer Feuchtigkeit auf das Zünden von
Entladungslampen, sei es nun kaltes oder heißes Zünden, dadurch ausgeschaltet oder praktisch zu
Null gemacht werden kann, daß die äußere Oberfläche des Lampenkolbens vollständig oder nahezu
nichtleitend gemacht wird. Anscheinend ist die Wirkung von Feuchtigkeit auf die äußere Leitfähigkeit
des Lampenkolbens elektrolytischer Art oder irgendwie durch das Zusammenwirken, von
einer oder mehreren Komponenten der gewöhnlich benutzten weichen Gläser mit an der Glasoberfläche
adsorbierter oder kondensierter atmospärischer Feuchtigkeit bedingt. Ein Weg, um bei der
Lampe nach der Erfindung die äußere Oberfläche des Lampenkolbens unfähig zu machen, in feuchter
Luft leitend zu werden, besteht darin, daJß man elektrolytische Komponenten von der Oberfläche
des Glaskolbens entweder tatsächlich entfernt oder sie durch ihre chemische Umwandlung in praktisch ■
nicht elektrolytische, nicht leitfähige Stoffe beseitigt. Ein anderer Weg ist bei der Lampe nach
der Erfindung, die Außenseite des Lampenkolbens mit einem Überzug oder einem Film zu überziehen,
der praktisch isolierend, nicht elektrolytisch, nicht hygroskopisch und sogar wasserabstoßend ist. Die
Dauer der Wirkung dieses hydrophoben. Überzuges hängt naturgemäß von seiner Unlöslichkeit in
Wasser ab. Bei Entladungslampen, die zur Beleuchtung oder als Strahlungsquellen benutzt werden,
ist es dabei wichtig, daß der Überzugsstoff bei der angewendeten, Schichtstärke durchsichtig oder
lichtdurchlässig ist und die gewünschte Strahlung nicht in einem wesentlichen oder störenden Ausmaß
absorbiert.
Die Zeichnung zeigt die elektrische Entladungslampe nach der Erfindung. Als Beispiel ist eine no
Leuchtstoff lampe mit zwei Kathoden wiedergegeben. Die Erfindung kann aber natürlich auch bei Entladungslampen
anderer Art, z. B. bei einer Gleichrichterlampe mit einer Kathode und zwei Anoden,
mit Vorteil Verwendung finden.
Die Zeichnung veranschaulicht in Seitenansicht eine mit positiver Entladungssäule wirkende
Leuchtstoffentladungslampe üblicher Bauart mit den zugehörigen Stromkreisen für den Dauerbetrieb
und für »kaltes Zünden« sowie in baulicher Vereinigung mit der Lampe einen leitenden Zusatzteil,
z. B. eine Metallreflektorplatte.
Die Leuchtstofflampe L besteht aus dem röhrenförmigen Lampenkolben 10 mit an dessen Enden
eingebauten Glühkathoden 11. Diese beiden Kathoden 11 können die bekannten, einzeln geheizten
aktivierten Kathoden mit dem üblichen gewendelten Kathodendraht sein und sind an einen Entladungsstromkreis P in Reihe mit einer auch als Zündinduktanz
wirksamen Drosselspule 14 und einem Schalter 15 angeschlossen. Jeder Kathode 11 ist
eine übliche, keine Elektronen, aussendende Elektrode 16 zugeordnet, welche als Anode wirkt, wenn
die zugehörige Kathode 11 bei Betrieb mit Wechselspannung positiv ist. Der Lampenkolben
10 kann eine Niederdruckatmosphäre aus einem Zündgas, z. B. Argon, bei einem Druck von 2 bis
4 mm Quecksilber und einem verdampfbaren und ionisierbaren Metall wie Quecksilber enthalten.
Ein Quecksilbervorrat, welcher die während des Betriebes der Lampe L verdampfende Quecksilbermenge
überschreiten kann, ist durch den Tropfen 17 an der Innenwandung des Kolbens 10 angedeutet.
Der Lampenkolben ist außerdem an, seiner Innenfläche mit einem inneren Überzug 18 aus
fluoreszierenden oder phosphoreszierenden Leuchtstoff bedeckt. Eine Metallplatte 20 erstreckt sich
nahe der Lampe über die ganze Länge des Kolbens 10 hin und dient als üblicher Metallblechreflektor
in einer Entfernung von rund 12 mm vom Glaskolben
10.
Der Entladestromkreis P kann durch irgendeine geeignete elektrische Energiequelle V Strom
erhalten, und ein Transformator T oder eine ähnliche Vorrichtung kann zwischen der Energiequelle
V und dem Stromkreis P zur Lieferung und Aufrechterhaltung der am Stromkreis P gewünschten
Spannung eingefügt sein. Wenn beispielsweise die Energiequelle V ein gewöhnliches Wechselstromlichtnetz
mit 60 Hertz und mit einer Spannung von ungefähr 110 bis 220 Volt Effektivspannung
ist und die Leuchtstofflampe L die gebräuchlichen Abmessungen und den üblichen
Wattverbrauch aufweist, kann der Transformator T
ein Aufwärtstransformator sein, der eine Spannung
in der Größenordnung 450 bis 550 Volt Effektivspannung
oder mehr an den Klemmen des Stromkreises P bei Leerlauf liefert. Wenn der Schalter
15 geschlossen und dadurch die Lampe L an den Transformator T angeschlossen ist, tritt die volle
Spannung des Stromkreises P an den Klemmen der Lampe L auf und löst die Entladung zwischen den
Kathoden 11 aus. Wenn die Entladung einmal gezündet hat, wird die Spannung an der Lampe L
durch die Drosselspule 14 geregelt oder verringert, so daß sie einen für den normalen Betrieb der
Lampe günstigen Wert annimmt. Die Drosselspule 14 ist so gebaut, daß sie in dem geschlossenen
Stromkreis die Spannung ergibt, welche die Lampe nach dem üblichen »heißen« Zünden für dauerndes
Arbeiten benötigt.
Um das Zünden der Entladung zu erleichtern, kann bei der Lampe nach der Erfindung der Kolben
10, wenn er aus einem einen oder mehrere lösliche Elektrolyten enthaltenden Glas besteht, oberflächlieh
von dieser oder diesen Komponenten durch geeignetes Waschen oder Reinigen befreit werden.
Hierfür ist die Behandlung der Außenfläche des Kolbens 10 mit Reagenzien, welche mit dem oder
den Elektrolyten an der Glasoberfläche reagieren, besonders wirksam. Beispielsweise können alkalihaltige
Gläser mit verdünnter Salzsäure gewaschen werden. Diese Reinigungsmaßnahme ist auch bei
verschmutzten Lampen unabhängig von dem Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von elektrolytischen
Glaskomponenten mit Vorteil angewendet worden, um etwaige in kleinsten Mengen vorhandene
oberflächliche Niederschläge von Elektrolyten an der Außenfläche der Lampenhülle zu, entfernen.
Die Glasoberfläche kann auch durch chemische Behandlung praktisch nichtleitend und hydrophob
gemacht werden. Beispielsweise kann man die reine äußere Oberfläche des Lampenkolbens 10 für 2 bis
5 Minuten in Berührung mit einer konzentrierten oder gesättigten Lösung von Zinnchlorid (SnCl)2
halten, sie dann mit Wasser bei gewöhnlicher Raumtemperatur von 200 C oder weniger waschen
und hierauf trocknen. Dieses Verfahren macht die Glasoberfläche für mehrere Wochen wasserabstoßend,
was wahrscheinlich durch Umwandlung des oder der Elektrolyten der Glasoberfläche in
einen nichtelektrolytischen nichtleitenden Stoff bedingt ist, der sich in der Form eines Films auf der
Oberfläche gebildet hat.
Ein Film mit praktisch höherer Nichtleitf ähigkeit und mit starker hydrophober Eigenschaft sowie
mit längerer Wirkungsdauer kann dadurch erhalten werden, daß man die äußere Fläche des Glaskolbens
10 mit einem Stoff überzieht, der eine größere Adhäsion und eine bessere Kohäsion aufweist und
gleichzeitig isolierend, hydrophob und nicht elektrolytisch ist. Dies kann in irgendeiner Stufe des
Herstellungsganges der Lampe geschehen, sofern nur die Lampe nicht nachträglich Temperaturen
unterworfen wird, die für den isolierenden Film schädlich sind.
Ein praktisch dauerhafter Film 22 dieser Art kann dadurch erhalten werden, daß man den Glaskolben
10 außen mit einem Silikonfilm überzieht oder lackiert. Dies kann durch Behandlung der
Außenfläche des Kolbens mit einem Organosiliconhalogenid oder mit einem Gemisch solcher Halogenide
erreicht werden. Günstige Ergebnisse haben sich bei Verwendung von, Methylsiliconchloriden
im Dampfform und insbesondere bei Benutzung eines Gemisches von Dimethylsilicondichlorid,
(CHg)2SiCl2, mit Monomefhylsilicontrichlorid,
(CH3)SiCl3, mit einem Gehalt von 60%>
Chlor gezeigt. Zur Bildung eines derartigen Überzuges wird die Lampe L vorzugsweise vor den Sockeln
in den Dampf für eine Zeit von 5 bis 10 Minuten getaucht und dann daraus entfernt. In Berührung
mit der Atmosphäre reagieren die an der Glaswandung kondensierten oder adsorbierten Organosiliconhalogenide
mit der Luftfeuchtigkeit unter Freiwerden, von Salzsäure, (HCl), die als Dampf
abgeht und am Kolben einen außerordentlich dünnen festen Film von fast monomolekularer
Beschaffenheit zurückläßt. Dieser Film ist für Licht und auch für ultraviolette Strahlung durchlässig
und dabei praktisch isolierend oder nicht leitfähig und wasserunlöslich sowie auch wasser-
abstoßend, so daß selbst in einer Atmosphäre von mit Wasserdampf gesättigter Luft die in dieser
Weise überzogene Lampe L nicht leitfähig wird und in ihrer Zündfähigkeit durch die Feuchtigkeit
unbeeinflußt bleibt. Der Siliconfilm hält Temperaturen in der Größenordnung- von 3000 C ohne
Nachteil aus und kann im allgemeinen, in jedem Stadium der Herstellung der Lampe nach deren
Auspumpen, vorzugsweise aber vor der Sockelung, aufgebracht werden.
Gegebenenfalls kann die Lampe mit Organosiliconhalogeniden, z. B. der erwähnten Mischung
von Dimethylsilicondichlorid und Monomethylsilicontrichlorid, in flüssiger Form behandelt werden,
wenn auch dies sich nicht immer als so zweckmäßig wie die Dampfbehandlung erweist. Zu
diesem Zweck kann die Lampe für 1 Minute oder mehr in flüssige Methylsiliconcbloride oder in eine
Lösung von Organosiliconhalogeniden in einem inerten Verdünnungsmittel, das nicht mit den
Halogeniden reagiert, getaucht und dann in der Atmosphäre des Arbeitsraumes zur Trocknung
stehengelassen werden. Als Verdünnungsmittel kann man hierbei z. B. flüssige Kohlenwasserstoffe,
Äther und chlorierte Kohlenwasserstoffe verwenden.
Außer den Methylsiliconhailogeniden können als Überzugsmaterial bei der Lampe nach der Erfindung
auch andere Siliconhalogenide Verwendung finden, wie z. B. Alkylsiliconhalogenide wie Äthyl-,
Propyl-, Butylsiliconhalogenide, Arylsiliconhalogenide wie Phenylsiliconhalogenide, Aralkylsilieonhalogenide
wie Phenylmethylsiliconhalogenide, Alarylsiliconhalogenide wie Tolylsiliconhalogenide und
Verbindungen wie z.B. (CH3)2HSiCl und ähnlidhe
Alkyl-, Aryl- usw. Halogensilane und insbesondere ChloTsilane.
Ein anderer Lack, der sich mit Erfolg bei der Lampe nach der Erfindung benutzen läßt, ist ein
klares Gemisch aus dem unter dem Handelsnamen »Glyptal 2480« bekannten Lack, der ein Alkydharzlack
aus mit Rizinusöl modifizierten Glycerolphthalatharz darstellt und mit dem im Handel
unter dem Handelsnamen »Solvesso2« erhältlichen
Lösemittel und etwas Butanol gelöst ist, und aus dem unter dem Handelsnamen »Beetle 230-8« bekannten
Lack, der ein in Butanol und Xylol gelöstes Harz ist, das durch die Reaktion von Melamin und
Harnstoff mit Formaldehyd in Lösung mit Butanol erhalten ist. Dieses Lackgemisch kann beispielsweise
dadurch erzielt werden, daß in einer Rolltrommel von 190 edm Rauminhalt 94 leg des
»Glyptale-Lackes, 41 kg des erwähnten »Beetle«- Lackes und 45 kg »Solvesso 1« für 15 Stunden
durcheinander gemischt werden. »Solvesso 1« und »Solvesso' 2« sind unter diesem Handelsnamen bekannte,
einen niedrigen bzw. einen mittleren Siedepunkt aufweisende organische Flüssigkeiten, die
durch einen hohen Gehalt an aromatischen Kohlen-Wasserstoffen gekennzeichnet sind. Sie sind hydrogenierte
Produkte, die aus Naphthaarten und Petroleumdestillaten bestehen, die zyklische Kohlenwasserstoffe
enthalten. »Solvesso 1« siedet im Bereich von 93,5 bis 1350 C und besteht in der
Hauptsache aus 65 % Toluol, 5 % Naphthalin und 30% geradkettigen Kohlenwasserstoffen. »Solvesso
2« siedet im Bereich von 135 bis zu 1770 C
und setzt sich in der Hauptsache aus 90 % Xylol und 10% geradkettigen Kohlenwasserstoffen zusammen.
Die Lampe L kann mit diesem Lackgemisch durch Aufsprühen nach dem gewöhnlichen Verfahren
des Lackaufspritzens überzogen werden, worauf man den. sich ergebenen Film 22 auf "dem
Glaskolben 10 trocknen läßt. Zur Härtung kann er dann gebacken werden, was in einer halben Stunde
bei einer Temperatur von 1500 C geschehen kann. Der so erzeugte Film weist keinen so hohen Widerstand
wie ein mit Organosiliconhalogeniden hergestellter Überzugsfilm auf, wenn er auch unter
gewöhnlichen Bedingungen befriedigt. Aber wenn er einer mit Wasserdampf gesättigten Atmosphäre
für mehrere Stunden ausgesetzt wird, absorbiert er Feuchtigkeit und wird unzulässig leitfähig, so
daß die Lampe schwerer zu zünden ist als bei ihrem ursprünglichen Zustand.
Feuchtigkeit ist nicht die einzige Ursache, welche die Leichtigkeit der Zündung einer Entladungslampe,
z. B. einer Leuchtstofflampe, und die erforderliche Zündspannung beeinträchtigen kann.
Beispielsweise erleichtert die Metallplatte 20, die sich nahe der Lampe längs des Lampenkolbens 10
erstreckt, wesentlich die Zündung unter allen atmospärischen Feuchtigkeitsverhältnissen. Während
niedrige Feuchtigkeitsgrade jedoch nur einen geringen oder keinen wahrnehmbaren Einfluß auf
die Zündung haben, nimmt bei, relativen atmosphärischen Feuchtigkeiten von mehr als etwa 60
bis 65 °/o die mittlere Zündspannung von gewöhnlichen
40-Watt-Leuchtstofflampen als eine lineare Funktion der Feuchtigkeit zu. Grundsätzlich hängt
indessen die Zündspannung von Lampen von der Außenleitfähigkeit ihres Lampenkolbens ab und
wird durch die Feuchtigkeit nur dadurch beeinflußt, daß diese sich auf der Glasoberfläche zu einem
deren Leitfähigkeit beeinflussenden Film kondensiert. Die Leitfähigkeit dieses Films hängt von der
Beschaffenheit und dem Zustand des Glases sowie dem Betrag und der Art der Verunreinigung der
Glasoberfläche, dem Betrag der Verwitterung des Glases, der Glaszusammensetzung und vielleicht
noch von anderen Faktoren ab. Bei einer 40-Watt-Leuchtstofflampe ist die Schwierigkeit beim
Zünden vermieden, wenn der Außenflächenwiderstand über 500 Megohm beträgt, und die Zündspannung
ist auf ein Mindestmaß verringert, wenn dieser Widerstand über 10 000 Megohm ist.
Man nimmt zur Zeit an, daß der Einfluß der äußeren Leitfähigkeit des Lampenkolbens und des
entsprechenden Widerstandes auf das Zünden eine Art Kondensatorwirkung ist, bei der die Platte 20
oder irgendein anderer Leiter in beeinflussender Nachbarschaft der Lampe L und die innere Oberfläche
der Hülle 10 die Kondensatorbelege sind, während die Glaswandung 10 selbst das dazwischenliegende
Dielektrikum darstellt.
Wenn Wechselstromspannung von verhältnismäßig niedrigem Wert und von der normalen
Frequenz von 6o Hertz an die Elektroden 11 gelegt wird, tritt eine Gruppe von Stromstößen von
außerordentlich hoher Frequenz etwa bei der Spitze von jeider positiven und negativen Spannungshalbwelle
auf, und ihr Richtungssinn oder Vorzeichen entspricht dem Vorzeichen der Spannungsspitze,
bei der sie auftreten. In dem Maße, in dem die an die Elektroden ii angelegte Spannung mehr und
mehr erhöht wird, nehmen diese Stromstöße an Wert zu und verbreitern sich auch, bis die Stromstöße
einer jeden Gruppe in einem einzigen Impuls verschmelzen, wenn die übliche Wechselstromentladung
zwischen den Elektroden ausgelöst wird. Entsprechend den einleitenden Hochfrequenzstößen
treten elektrische Ladungen an der Innenseite der Lampenkolbenwandung io und an der Platte 20
auf und ergeben einen Stromfluß längs der Platte. Diese Stromimpulse nehmen zwischen den Elektroden
11 über die Platte 20 ihren Weg, bevor irgendeine Entladung zwischen diesen Elektroden
über ihren Entladungsweg durch die Gasfüllung in den Kolben der Lampe L einsetzt. Wenn der
Außenflächenwiderstand des Kolbens 10 sehr groß ist, kann dieser vorherige Stromübergang leicht
stattfinden, und die Lampe L wird bei einer verhältnismäßig niederen Spannung zünden.
Wenn der Außenflächenwiderstand vermindert wird und somit die Außenflächenleitfähigkeit zunimmt,
wird hingegen die Außenfläche des Lampenkolbens 10 die Platte 20 elektrisch abschirmen. Da
aber ihr eigener Widerstand noch viel höher ist als der Widerstand der Platte 20, wird der einleitende
Übergang von Stromstößen zwischen den Elektroden 11 schwieriger, und eine höhere Spannung
ist für diese einleitenden Stromstöße und das Zünden der Entladung erforderlich. Im Grenzfall,
wo der Außenflächenwiderstand des Lampenkolbens 10 verhältnismäßig sehr niedrig wird und z. B.
etwa ι Megohm oder weniger bis zu etwa 20 Megohm für eine 40-Watt-Leuchtstofflampe beträgt,
wird der einleitende Stromübergang zwischen den Elektroden 11 wieder leicht stattfinden, da er jetzt
über die Hüllenoberfläche seinen Weg nimmt, und die Lampe wieder leicht zünden.
Dies gibt auch eine Erklärung für die bereits bekannte Erscheinung, daß ein leitender Zündstreifen
oder Zünddraht längs der Außenseite des Lampenkolbens die Zündung erleichtert, und macht
weiterhin die Tatsache verständlich, daß ein leitender äußerer Film an dem Lampenkolben. 10, der
lichtdurchlässig oder sonstwie beschaffen, sein kann,
eine ähnliche Wirkung hervorbringt.
Claims (4)
1. Elektrische Entladungslampe mit einem länglichen, die Entladungsstrecke umschließenden
und ihr benachbarten Glaslampenkolben, der eine sich für gewöhnlich durch atmosphärische
Feuchtigkeit vergrößernde Außenflächenleitfähigkeit hat, insbesondere Leuchtstofflampe
dieser Art, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite des Lampenkolbens mit einer praktisch
isolierenden hydrophoben oder wasserabstoßenden dünnen äußeren Oberfläche bedeckt
ist, welche sich im wesentlichen über die gesamte Glashülle erstreckt und die Zündspannung
für die elektrische Entladung innerhalb des Lampenkolbens praktisch unabhängig von
atmosphärischer Feuchtigkeit macht.
2. Elektrische Entladungslampe nach Anspruch ι mit einem Lampenkolben aus einem
elektrolytische Stoffe enthaltenden Glas, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche des
Lampenkolbens durch Entfernung der Elektrolyten oder durch deren chemische Umwandlung
in nichtleitende Verbindungen von Elektrolyten befreit ist.
3. Elektrische Entladungslampe nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
Außenfläche des Lampenkolbens mit einer isolierenden, hydrophoben Lackschicht überzogen
ist, welche für die gewünschte Lichtstrahlung der Lampe durchlässig ist.
4. Elektrische Entladungslampe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lampenkolben mit einem praktisch isolierenden, hydrophoben äußeren Silikonfilm überzogen ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 649 447.
Deutsche Patentschrift Nr. 649 447.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809 545/39 6.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US969323XA | 1944-03-06 | 1944-03-06 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE969323C true DE969323C (de) | 1958-06-19 |
Family
ID=22259792
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI2169A Expired DE969323C (de) | 1944-03-06 | 1950-09-27 | Elektrische Entladungslampe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE969323C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3642413A1 (de) * | 1986-12-11 | 1988-06-23 | Juerg Nigg | Verfahren zur erhoehung der zuendwilligkeit von entladungslampen, zuendhilfeanordnung und entladungslampe mit zuendhilfe |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE649447C (de) * | 1931-03-17 | 1937-09-21 | Jean Baptiste Joseph Marcel Ab | Lumineszenzlampe fuer Hochspannungsleitungen |
-
1950
- 1950-09-27 DE DEI2169A patent/DE969323C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE649447C (de) * | 1931-03-17 | 1937-09-21 | Jean Baptiste Joseph Marcel Ab | Lumineszenzlampe fuer Hochspannungsleitungen |
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