DE96914C

DE96914C -

Info

Publication number: DE96914C
Application number: DENDAT96914D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, um abgemessene Flüssigkeitsmengen aus einer Flasche oder einem anderen Gefäfs zu entnehmen, indem die Flüssigkeit aus dem Gefäfs durch einen dieser Flüssigkeitsmenge . gleichen Luftraum verdrängt wird, der mittelst eines in einem Glascylinder gleitenden Kolbens angesogen und in das Gefäfs gedrückt wird, und wobei der Ausflufs der letzteren nur stattfinden kann, wenn die Flasche oder das Gefäfs so geneigt ist, dafs die Flüssigkeit die Mündung der Ausflufsröhre bedeckt, um einen Druckverlust durch Heben der Flüssigkeit durch die eingeprefste Luft zu vermeiden.

Zu diesem Zweck ist das Gefäfs mit einer Ausflufsröhre R für den Austritt der zu entnehmenden Flüssigkeit versehen, welche nicht, wie bisher bei Vorrichtungen derselben Art, in das Gefäfs hineinragt. Im Uebrigen mündet ein Glascylinder C in das Gefäfs, in welchem ein vermittelst eines Handgriffes- H verschiebbarer Kolben K angeordnet ist. Durch Anziehen des Kolbens K wird Luft in den Cylinder C gesogen und beim Rückgang desselben eine gleiche Raummenge Flüssigkeit aus dem Gefäfs durch die Ausflufsröhre R verdrängt.' Die so entnommene Flüssigkeitsmenge hängt ab von dem Durchmesser des Cylinders C und dem Weg des Kolbens K. Um den letzteren für die Entnahme bestimmter Flüssigkeitsmengen anzuzeigen, ist der Cylinder C mit einer Theilung (Scala) versehen. Um mehrere Male hinter einander das gleiche Maafs Flüssigkeit zu nehmen, kann ein auf der Kolbenstange verstellbarer Anschlag V zur Begrenzung des Kolbenweges angebracht werden.

Bei Handhabung der Vorrichtung wird nach Ansaugung der Luft in den Cylinder C das Gefäfs G so gedreht, dafs die Ausflufsröhre R durch die Flüssigkeit verschlossen ist, so dafs die letztere nicht gehoben zu werden braucht, um aus dem Gefäfs zu treten. Infolge dessen wird beim Einführen der Luft durch den Rückgang des Kolbens if die Flüssigkeit ohne Druckverlust aus dem Gefäfs verdrängt und ihr Rauminhalt ist genau gleich dem der eingeführten Luft.

Um zu verhüten, dafs Flüssigkeit bereits durch die Ausflufsröhre R entweicht, bevor Luft in der beschriebenen Weise in das Gefäfs geprefst ist, mufs der Durchmesser der Röhre R hinreichend klein gewählt werden.

Bei Anwendung der vorliegenden Erfindung auf eine Flasche müssen die Einmündungen des Cylinders C und der Ausflufsröhre R in der in der beiliegenden· Zeichnung dargestellten Weise in dem Korkpfropfen luftdicht befestigt werden.

Die Vorrichtung eignet sich bei der vorbeschriebenen Handhabung insbesondere zur Entnahme bestimmter Mengen Arzenei aus Flaschen; jedoch kann sie auch derart benutzt werden, dafs die Flüssigkeit in den Mefscylinder C gezogen und beim Rückgang des Kolbens K wieder hinausgestofsen wird, sie wirkt dann in derselben Weise, als wenn Luft in das Gefäfs geprefst wird.

Mit der Vorrichtung können auch Flüssigkeitstropfen genau abgegeben werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Vorrichtung zur Entnahme gemessener Flüssigkeitsmengen aus einem Gefäfs, bei welcher vermittelst eines in einem Cylinder beweglichen Kolbens Luft oder Flüssigkeit von dem zu entnehmenden Flüssigkeitsvolumen aus dem Gefäfs angesogen wird und durch Zurückpressen in -das Gefäfs ein genau gleiches Volumen Flüssigkeit durch eine enge Röhre hinausgedrückt wird, welche Röhre nicht in das Gefäfs hineinragt, so dafs der Ausflufs der Flüssigkeit nur stattfinden kann, wenn sie durch Neigung des Gefä'fses die Mündung der Ausflufsröhre bedeckt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.