DE969081C - Schwingbohrhammer, insbesondere fuer Gesteinsbohrarbeiten im Grubenbetrieb - Google Patents
Schwingbohrhammer, insbesondere fuer Gesteinsbohrarbeiten im GrubenbetriebInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 30. APRIL 1958
F9482 VIj5b
im Grubenbetrieb
Die Gesteinsarbeiten im Streckenvortrieb wikkeln sich nach einer bestimmten Arbeitsfolge ab,
und zwar Bohren, Laden, Schießen und, soweit es die Festigkeit des Gebirges erfordert, Ausbauen.
Seit Jahren ist man bestrebt, diese Arbeiten weitgehendst zu mechanisieren und die Zeiten für die
einzelnen Arbeiten zu verkürzen und aufeinander abzustimmen. Die Zeiten für das Bohren der
Sprenglöcher können noch verbessert werden.
Die bisher üblichen Bohrwerkzeuge arbeiten entweder nach dem schlagenden oder nach dem drehenden
Bohrverfahren. In einigen Fällen wird auch das drehende Bohren noch durch Schlagen unterstützt.
Diese Verfahren haben zwar auch beachtliche Leistungen, haben aber den Nachteil, daß die Werkzeuge,
mindestens soweit es sich um die schlagenden handelt, außer der Erzeugung des Anpreßdrukkes
auch noch den Rückstoß, entweder auf manuelle oder maschinelle Weise, aufzufangen haben. Teilweise
sind hierzu schwere und unhandliche sögenannte Bohrwagen oder mindestens preßluftbetätigte
Stützsäulen erforderlich.
Bei dem Gegenstand der Erfindung handelt es sich um ein Bohrwerkzeug, das nach dem Schwingungsprinzip
arbeitet. Das hat den Vorteil, daß bei geringerem Energieaufwand die Leistung des
Werkzeuges verbessert, der lästige Rückstoß vermieden und die Handhabung vereinfacht wird.
709 965/21
Die Schwingvorrichtung besteht hierbei aus einem durch Druckluft angetriebenen Schwingsystem,
das aus einer als zylindrisches Gehäuse ausgebildeten Grundmasse und einer mit dieser durch
Feder elastisch gekoppelten, in einer mittleren Lage gehaltenen Doppelkolben-Schwingmasse besteht,
wobei schlitzartige Austrittsöffnungen in der Zylinderwand zur Begrenzung der Schwingungsausschläge
vorhanden sind.
ίο Erfindungsgemäß ist die um ihre Längsachse mit der Umsetzbewegung des Bohrhammers sich drehende, in ihrem freien Kolbenschaft das Bohrwerkzeug tragende Doppelkolben-Schwingmasse durch zwei um den Hauptkolben konzentrisch angeordnete, vorgespannte Federn in der inneren Mitte der Zylindergehäusegrundmasse fest abgestützt.
ίο Erfindungsgemäß ist die um ihre Längsachse mit der Umsetzbewegung des Bohrhammers sich drehende, in ihrem freien Kolbenschaft das Bohrwerkzeug tragende Doppelkolben-Schwingmasse durch zwei um den Hauptkolben konzentrisch angeordnete, vorgespannte Federn in der inneren Mitte der Zylindergehäusegrundmasse fest abgestützt.
Auf die erfindungsgemäße Art und Weise wird ein z. B. als Schlag- oder Stoßwerkzeug zu benutzendes
Schwingwerkzeug geschaffen, welches sich je nach Auslegung des Doppelkolbens und/oder der
Kolbenrückstellfedern sowie des Betriebsdruckes von etwa 4 bis 6 atü durch außerordentlich hohe
und gleichmäßige Schwingungszahlen von 5000 bis 7000 pro Minute und mehr auszeichnet, unter deren
Einwirkung das Gefüge des zu bohrenden Gesteins mit geringstem Energieaufwand durchdrungen
wird, wobei dem Werkzeug auf bekannte Weise gleichzeitig noch eine drehende Bewegung, nach
Art der bekannten Bohrhammer, erteilt wird. Dazu dient eine an sich bekannte Umsetzvorrichtung, die
aus einem Sperrad und einer federbelasteten Klinke besteht, wobei die Klinke in einem Kolben gelagert
ist, der bekanntlich durch die Preßluft in der einen und die Federkraft in der anderen Richtung bewegt
wird, derart, daß die Hubzahl des Kolbens in einem gewissen Takt zu der Schlagzahl des Doppelkolbens
steht. Um dabei das Drehen des Doppelkolbens zu erleichtern, sind die beiden außenliegenden Enden
der beiden Schwingungsfedern auf Kugellagern abgestützt.
In weiterer Ausbildung des erfindungsgemäßen Schwingbohrhammers ist der Doppelkolben-Schwingmasse
zwecks Einleitung des Schwingvorganges ein auf der gemeinsamen verlängerten KoI-benstange
befestigter, vom Antriebsmittel nur kurzzeitig beaufschlagbarer, dann aber mitschwingender
Hilfskolben zugeordnet, welchem das Antriebsmittel, z. B. Druckluft, über ein besonderes Steuerorgan
zugeführt werden kann, das nach den weiteren Merkmalen der Erfindung aus einer zwischen
dem Hilfskolben und dem diesem benachbarten Kolbenteil der Doppelkolben-Schwingmasse angeordneten
Steuerwalze bekannter Art besteht, welche auf ihrer Oberfläche zur Steuerung des Antriebsmittels
zu der Doppelkolben-Schwingmasse sowie zu dem Hilfskolben dienende Vertiefungen besitzt.
Die Spülung für die Bohrlochsohle wird beispielsweise durch einen Spülkopf auf der rückwärtigen
Seite des Bohrhammers eingeleitet und durch den hohlgebohrten Doppelkolben zentral dem Hohlbohrgestänge
zugeführt. Des weiteren ist der Federraum zweckmäßigerweise durch Bohrungen im Gehäusemantel
entlüftet, so daß etwa an den Kolben durch Undichtigkeit in diesen Raum gelangende Preßluft
ins Freie abgeleitet wird, wobei die expandierende Luft die Federn im Vorbeistreichen gleichzeitig
kühlt. Schließlich werden Doppelkolben und Gehäuse mitDeckel vorteilhaft in einzelnen Teilen ausgeführt
und durch Ankerschrauben zusammengehalten.
Bei Schlagwerkzeugen, die mit Druckluft oder mechanisch durch einen Kurbeltrieb angetrieben
werden, sind Doppelkolben bekannt, sowohl ein solcher, der unter der Einwirkung eines gegenseitig
ausgewogenen Druckmittels, z. B. Druckluft, steht, wobei die Schwingbewegungen der Kolbenmasse
durch wechselweise Entlastung der einzelnen Kolben vom Druckmittel am Ende des Druckhubes bewirkt
werden, als auch ein solcher, welcher unter der Einwirkung von Rückstellfedern steht, die den
Kolben in einer mittleren Grundlage halten, aus welcher dieser dann, je nach der Richtung einer
äußeren Krafteinwirkung, nach der einen oder anderen Seite hin ausschwingen kann. In beiden Fällen
jedoch haben die bekannten Doppelkolben mit demjenigen der Erfindung nichts gemein, denn der eine
dient nämlich als Steuerschieber für die Arbeitsund Abluft bei einem Drucklufthammer ältester
Bauart, während der andere mit den Gegenfedern als stoßelastische und zugausübende Koppelung für go
die Bohrstange mit einem innerhalb eines durch Kurbeltrieb betätigten kolbenartigen Führungsschlittens im Hammergehäuse dient.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
Fig. ι stellt einen Längsschnitt durch den Hammer
dar,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Anlaßhahn nach Linie C-D der Fig. 1 und
Fig. 3 einen Schnitt durch dieUmsetzvorrichtung nach Linie A-B der Fig. 1.
In dem Gehäuse 1 läuft der Doppelkolben 2 a, 2 b,
der durch das Federnpaar 3 über die Ringscheibe 4 gegen das Gehäuse abgestützt wird, wobei die Wälzlager
5 das Umsetzen des Doppelkolbens erleichtern sollen. Zweckmäßigerweise sind der rechte Kolben
2 α und der Hilfskolben 7 als lose Scheiben ausgeführt,
die mit dem Hauptkolbenkörper 2 bei Zwischenschaltung der Büchse 8 und Lauf büchse 9 durch
die Muttern 10, 11 fest verbunden sind. Das Zwischenstück
12 trägt den doppelstufigen Anlaßhahn 13, der nach der einen Seite durch den Gewindestopfen
14 und nach der anderen Seite durch die Ringmutter 15 gehalten und mittels des Gummiringes
16 abgedichtet ist. Der hintere Deckel 17 schließt das Hammergehäuse 1 nach außen ab.
Der Spülkopf 21 bildet den Abschluß auf dein
verlängerten Absatz 18 des Doppelkolbens. Er sitzt zwischen den Scheiben 19 und 20 und wird vom
Gewindestopfen 24 gehalten.
Schließlich dient das vordere Zwischenstück 25 zur Aufnahme des Umsetzgetriebes, wobei das
Sperrad 26 auf dem freien Kolbenschaft 6 mittels KeÜ28 befestigt ist, welches sich einerseits gegen
die Laufbüchse 27 und andererseits gegen den im vorderen Abschlußdeckel 40 gelagerten Laufring 41
abstützt. Das Umsetzen des Bohrgestänges 29 wird durch den mit Sperrklinke 30 und Blattfeder 31 versehenen
Kolben 35 bewirkt, wobei die Schraubenfeder 36 den Kolben nach erfolgtem Arbeitshub
wieder in die Anfangsstellung zurückdrückt. Die Kolbenbohrung ist beiderseits durch die Deckel 37,
38 verschlossen. Sämtliche Einzelteile des Hammers werden durch die Ankerschrauben 42 zusammengehalten.
Die Wirkungsweise ist kurz folgende: Die Preßluft tritt bei 43 in den Ringkanal 44 ein und gelangt
über die Durchbrüche 45, 46 und den Kanal 47 sowie über den Ringkanal 48 und die Durchbrüche
49, 50 auf die Kolbenstirnseiten 51, 52. Beim Anfahren
steht der Anlaßhahn 13 in der durch die gestrichelte Linie 53 angedeuteten Stellung. Die Stirnseite
51 des Kolbens 2 & ist dabei über die Steuerstufe 54 (Fig. 2) entlüftet, wogegen die andere Kolbenstirnseite
52 und die Stirnseite 55 des Hilfskolbcns von den Durchbrüchen 45, 46 bzw. der Steue.rstufe
54 (Fig. 2) her beaufschlagt werden, so daß der Doppelkolben nach links in Richtung des Bohrgestänges
gedrückt und die am Kolben 2 α anliegende Feder 3 gespannt wird, bis der Auslaßschlitz
57 (Fig. 1) überlaufen ist. Durch Umstellung des Anlaßhahnes 13 in die ausgezogen gezeichnete Stellung
wird die Kolbenfläche 55 entspannt und gleichzeitig die Kolbenfläche 51 beaufschlagt, wodurch
sich der Doppelkolben in Richtung Spülkopf 21 bewegt, bis der Auspuffschlitz 58 überlaufen und damit
schließlich der Schwingungsvorgang eingeleitet ist, während welchem alsdann ein fortlaufender Entlastungswechsel
auf den Kolbenflächen 51 und 52 durch das Entweichen der Preßluft beim Überschreiten
der Kolben von Schlitz 57 oder 58 stattfindet.
Durch den Kanal 47 wird auch dem Kolben 35 (Fig. 3) Preßluft zugeführt. Sie tritt durch den
Kanal 59 in die Ringnut 60 ein und gelangt über die Ringnut 61 im Kolben 35, die Bohrungen 62 und 63
auf die Stirnseite 64 des Kolbens. In der gezeichneten Stellung ist der Kolben gerade gegen den Druck
der Feder 36 von rechts nach links geschoben worden und hat durch die Sperrklinke 30 das Sperrad
um einen Zahn mitgenommen, wobei der Auslaßschlitz 65 freigegeben worden ist. Die beiden Ringnuten
60 und 61 im Gehäuse und im Kolben sind nunmehr gegeneinander versetzt, so daß keine Preßluft
folgen kann. Mit der Freigabe von Schlitz 65 tritt jedoch auf der Kolbenstirnseite eine Entspannung
ein, so daß der Kolben durch den Druck der Feder 36 wieder in die Ausgangsstellung geschoben
wird, worauf das Spiel dann von neuem beginnt. Die Bohrung 66 dient der Entlüftung des Federraumes
68, während die Bohrung 69 den gleichen Zweck für den Raum 70 vom Hilfskolben 7 hat.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Schwingbohrhammer für Gesteinsarbeiten im Grubenbetrieb u. dgl., bestehend aus einem durch Druckluft angetriebenen Schwingsystem, das aus einer als zylindrisches Gehäuse ausgebildeten Grundmasse und einer mit dieser durch Federn elastisch gekoppelten, in einer mittleren Lage gehaltenen Doppelkolben-Schwingmasse besteht, wobei schlitzartige Austrittsöffnungen in der Zylinderwand zur Begrenzung der Schwingungsausschläge vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die umihreLängsachsemitder Umsetzbewegung des Bohrhammers sich drehende, in ihrem freien Kolbenschaft das Bohrwerkzeug tragendeDoppelkolben-Schwingmasse (2, 2 a, 2 b) durch zwei um den Hauptkolbenkörper (2) zwischen den Kolben (2 a, 2 b) konzentrisch angeordnete vorgespannte Federn (3) in der inneren Mitte der Zylindergehäusegrundmasse (1) fest abgestützt ist.
- 2. Schwingbohrhammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelkolben-Schwingmasse (2, 2 a, 2 b) auf der gemeinsamen verlängerten Kolbenstange ein mitschwingender Hilfskolben (7) zugeordnet ist,
- 3. Schwingbohrhammer nach Anspruch 1 und2, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerorgan zur Ingang- und Stillsetzung des Hammers aus einer zwischen dem Hilfskolben (7) und dem diesem benachbarten Kolbenteil (2 a) der Doppelkolben-Schwingmasse angeordneten Steuerwalze (13) bekannter Art besteht, welche auf ihrer Oberfläche zur Steuerung des Antriebsmittels zu der Doppelkolben-Schwingmasse (2, 2 a, 2 b) sowie zu dem Hilfskolben (7) dienende Vertiefungen (54, 56) besitzt.In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Patentschriften Nr. 60752, 165935,222 090; »Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure«,1910, S. 512, Abb. 82, 83.Entgegengehaltene ältere Rechte:
Deutsches Patent Nr. 890 492.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 709 985/21 4. 5«
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEF9482A DE969081C (de) | 1952-07-13 | 1952-07-13 | Schwingbohrhammer, insbesondere fuer Gesteinsbohrarbeiten im Grubenbetrieb |
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DE969081C true DE969081C (de) | 1958-04-30 |
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ID=7086154
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Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE222090C (de) * | ||||
DE60752C (de) * | Firma R. W. DlNNENDAHL in Kunstwerkerhütte bei Steele | Gesteinbohrmaschine mit zwei verschieden grofsen, den Vor- und Rückhut) bewirkenden Kolben | ||
DE165935C (de) * | ||||
DE890492C (de) * | 1943-05-20 | 1953-09-21 | Gewerk Eisenhuette Westfalia | Vorrichtung zum Antrieb eines stossend wirkenden Werkzeugs, z. B. zum selbsttaetigen Gewinnen und Verladen von Kohle |
-
1952
- 1952-07-13 DE DEF9482A patent/DE969081C/de not_active Expired
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE222090C (de) * | ||||
DE60752C (de) * | Firma R. W. DlNNENDAHL in Kunstwerkerhütte bei Steele | Gesteinbohrmaschine mit zwei verschieden grofsen, den Vor- und Rückhut) bewirkenden Kolben | ||
DE165935C (de) * | ||||
DE890492C (de) * | 1943-05-20 | 1953-09-21 | Gewerk Eisenhuette Westfalia | Vorrichtung zum Antrieb eines stossend wirkenden Werkzeugs, z. B. zum selbsttaetigen Gewinnen und Verladen von Kohle |
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