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Anlage zum Desinfizieren von Gegenständen
Vorrichtungen zur Desinfektion,
betstehend aus einer Kammer mit Umwälzgebläse und in dieser Kammer angeordneten
Kammern zur Aufnahme der zu desinfizierenden Gegenstände, sind bekannt.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum Desinfizieren von
Gegenständen, insbesondere von Textilgut od. dgl., mittels Heißluft, Dampf oder
Dampf mit Zusatz eines besonderen keimtötenden Mittels, z. B. Formalin, unter Kreislaufführung
des Desinfektionsmittels, bestehend aus einer Desinfektionskammer mit einer darin
angeordneten zweiten Kammer, einer Muffel, zur Aufnahme der zu desinfizierenden
Gegenstände, welche mit gleichmäßig verteilt angeordneten Durchlaßöffnungen versehen
ist, und einem zwischen Muffel und Kammerwand angeordneten Gebläse.
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Die Erfindung besteht darin, daß die nur an zwei gegenüberliegenden
Seitenwänden mit Durchlaßöffnungen versehene Muffel innerhalb der Desinfektionskammer
derart angeordnet ist, daß sie sich von der vorderen, mit einer Klapptür versehenen
Kammerwandung bis zu der hinteren, ebener falls mit einer Klapptür versehenen Kammerwandung
auf dem Kammerboden anliegend, gegebenenfalls unter Einschaltung eines Sockels,
erstreckt und von ihren Seitenwänden sowie ihrer Decke und den umgebenden Kammerwandungen
ein freier, als Windkessel dienender Raum gebildet wird.
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Durch die Erfindung wird gegenüber bekannten Anlagen zum Desinfizieren
mit geringem baulichem Aufwand eine einfach und im Durchlauf zu bedienende Anlage
erzielt, die infolge ihres Auf baues mit einem sehr günstigen Wirkungsgrad arbeiten
kann.
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In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens können die Klapptüren
der Kammer vorteilhaft in ihren Abmessungen dem Querschnitt der Muffel entsprechen
und so angeordnet sein, daß durch sie allein der Zugang zur Muffel möglich ist.
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Bei einer Anlage mit einem von einem von außerhalb der Kammer zugänglichen
Antriebsmotor, z. B. Elektromotor, angetriebenen Gebläse zur Umwälzung des Desinfektionsmittels.
kann die Saugöffnung des Gebläses in Richtung auf eine Muffelwand, vorzugsweise
auf eine Muffelseitenwand, angeordnet sein, und die Druckseite des Gebläses kann
auf eine Kammenvandung, vorzugsweise auf die obere Kammerwandung, weisen, in jedem
Falle aber so, daß die bewegte Luft einen Kreislauf beschreibt. Zur Erzeugung des
Unterdruckes in der Kammer kann neben dem Gebläse zur Umwälzung ein weiteres Gebläse
mit einem ebenfalls von außen zugänglichen Antriebsmotor, z. B. Elektromotor, angeordnet
sein, dessen Druckseite in einen Abluftstutzen mündet.
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Vor der Druckseite des Gebläses zur Umwälzung des Desinfektionsmittels
können, weiterhin Heizkörper, z. B. Radiatoren für Dampfheizung, angeordnet sein,
die sich. vorzugsweise von der vorderen bis zur hinteren Abschluß wandung der Kammer
erstrecken und insbesondere von einer oberen Eckkante der Muffel bis zur gegenüberliegenden
Eckkante der Kammer führen, um auf diese Weise den gesamten Strom des Desinfektionsmittels
zur Beheizung zu erfassen.
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Zum Versprühen von Dampf als Desinfektionsmittel kann vor der Saugöffnung
für das Gebläse zur Umwälzung zweckmäßig eine Dampfsprühdüse angeordnet sein, wobei
in den Düsenkopf der Sprühdüse oder in dessen Leitung die abschaltbare Leitung eines
außerhalb der Kammer angebrachten Behälters zur Aufbewahrung eines zusätzlichen
vorzugsweise flüssigen Desinfektionsmittels, z.B.
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Formalin, münden kann. Dadurch wird vorteilhaft eine gute Zerstäubung
und Verdampfung der benutzten Desinfektionsmittel erreicht.
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Die Erfindung kann weiter dadurch ausgestaltet sein, daß in einer
Kammerwandung, vorzugsweise in einer der mit Klapptüren versehenen Kammerwandung,
ein regelbares Frischluftgitter angeordnet wird. Durch diese Maßnahme ist es möglich,
unmittelbar nach Abschluß des Desinfektionsvorganges mit Hilfe des Umwälzgebläses
und des Unterdruckgebläses Frischluft in die Kammer zu saugen, diese am Heizkörper
zu erhitzen und durch die Öffnungen der Muffelseitenwände auf die Gegenstände in
der Muffel zur Nachtrocknung zu leiten.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können innerhalb der Muffel
an der Decke vorzugsweise durchlaufende und verschiebbare Aufhängevorrichtungen
für z. B. Kleidungsstücke angeordnet sein, und/oder längs der Seitenwände können
Führungsschienen für auf Rollen oder gleitend verschiebbare Horden, z. B. zur Auflagerung
von Matratzen oder ähnlichen Gegenständen angebracht sein.
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Zur Überwachung der Anlage des Desinfektionsvorganges und zur Regelung
der Betriebsmittel können zweckmäßig an der Anlage ein Normalthermometer, ein Maximaithermometer,
ein Wärmefühler mit Temperaturregler, Ventile für die Dampfleitungen und eine Schalttafel
mit Motorschutzschalter und Sicherungen angeordnet sein.
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Damit Kondenswasser aus der Anlage gesammelt abfließen kann, wird
zweckmäßig die untere Abschluß wandung der Kammer aus zwei nach einer Mittellängslinie
zu geneigten Flächen ausgebildet.
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Weiterhin kann die Kammer vorteilhaft auf einem Sockel angeordnet
sein, wobei innerhalb des Sockels zweckmäßig ein Kondenstopf für die Kondlensableitung
aus dem Dampfheizkörper und ein Siphon für eine geruchlose Kondenswasserableitung
aus der Kammer und der Muffel vorgesehen sein kann.
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Vorteilhaft wird die Kammer in Schalenbauweise derart hergestellt,
daß zwischen einem Ge rüst aus Profilmaterial beidseitig mit Blechen bewehrte und
mit Isoliermaterial, z. B. Steinwolle, gefüllte Platten angeordnet sind.
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In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Anlage in verschiedenen
Ausführungsarten beispielsweise dargestellt.
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Fig. I zeigt einen Querschnitt durch eine Anlage nach dem einen Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Anlage nach Fig. I; Fig. 3 zeigt einen Ouerschnitt
durch eine Anlage nach einem zweiten Aus führungsb ei spiel, Fig. 4 eine Längsseitenansicht
der Anlage nach Fig. 3, Fig. 5 eine Draufsicht auf die Anlage nach Fig. 3, und Fig.
6 stellt eineVorderansicht einer Anlage dar.
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Die Desinfektionsanlage besteht aus einer in Schalenbauweise hergestellten
Kammer, deren Seitenwände 1, 2, deren Deckwand 3. Bodenwand 4, vordere und hintere
Abschlußwand 5, 6 aus beidseitig mit Blechen 7, 8 belegten Platten gebildet wird,
zwischen denen Isolationsmaterial 9, z. B.
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Steinwolle, angeordnet ist. Die Bodenwand 4, befestigt auf einem Sockel
10, verläuft nach einer Mittellängslinie geneigt. Innerhalb der Kammer befindet
sich auf der Bodenwand 4 und einem weiteren Sockel II eine im wesentlichen aus Blechen
I2, I3, I4, I5 aufgebaute Muffel I6. Die Seitenwände I3, 14 der Muffel sind mit
gleichmäßig verteilt angeordneten Durchlaßöffnungen I7 versehen.
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Die Muffel I6 erstreckt sich innerhalb der Kammer von deren vorderen
Abschlußwand 5 bis zur hinter ren Abschlußwand 6, wo jeweils Klapptüren I8, I9 in
den Abmessungen des Muffelquerschnittes angebracht sind. Innerhalb der Muffel an
den Seiten-
wänden I3, I4 sind Laufschienen 20 für in den Fig. I
und 2 nicht dargestellte Horden zur Auflage von Gegenständen befestigt, und in der
Mitte der Deckwand I5 verläuft eine einschieb- und ausziehbare Aufhängevorrichtung
2I, an welcher mittels Bügel 22 Kleidungsstücke 23 aufgehängt sind.
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Von den Muffeiwänden I3 und 14 und den umgebenden Kammerwandungen
1 und 2 werden ein Saugwindkessel 24 und ein Druckwindkessel 26 gebildet. Zwischen
dem Saug- und dem DruckwindkesXsel verläuft der Verbindungskanal 25. Im Saugwindkessel
24, an der Kammerwand 2 ist ein Umwälzgebläse 27 angeflanscht, das von einem durch
die Wand 2 nach außen ragenden. Elekromotor 28 betrieben. wird. Die Saugöffnung
29 weist nach der Muffelwand I3 und die Drucköffnung 30 nach der Kammerdeckwand
3. Neben dem Umwälzgebläse 27 ist ferner an der Kammerwand 2 ein Unterdruckgebläse
31 (Fig. 2) angeordnet, das ebenfalls von einem Elektromotor betrieben wird. Die
Saugöffnung des Gebläses 31 snei,st nach der Muffelwand I3, und seine Drucköffnung
32 führt zu einem außerhalb der Kammerwandung 2 angeordneten Abluftstutzen 33.
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Vor der Drucköffnung 30 des Gebläses 27 sind aus Radiatoren bestehende
Heizkörper 34 als Dampfheizung befestigt, die sich im wesentlichen von der Eckkante
35 der Muffel bis zu der Eckkante 36 der Kammer und von der vorderen bis zur hinteren
Kammerwandung erstrecken. Die Zuleitung des Dampfes für die Heizkörper 34 erfolgt
durch eine Leitung 37 und eine Verteilerleitung 38.
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Nachdem der Dampf die Heizkörper 34 durchströmt hat, gelangt er in
eine Sammelleitung 39 und von dort in eine Ableitung 40. Eine weitere Dampfleitung
41 führt zu einer vor der Saugöffnung 29 des Gebläses 27 liegenden Sprühdüse42.
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In diese Sprühdüse mündet ferner eine von einem außerhalb der Kammer
angebrachten Behälter kommende Leitung 43, durch welche ein besonderes Desinfektionsmittel,
z. B. Formalin, dem zu versprühenden Dampf zugemischt werden kann. In der hinteren
Wand 6 der Kammer (Fig. 2) ist ein regelbares Frischluftgitter 44 angeordnet; seine
Lage ist in Fig. I strichpunktiert eingezeichnet.
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Wie die Seitenwände 13, 14 der Muffel 16 ist deren untere Wand 12
ebenfalls mit Durchlaßöffnungen 45 für das Kondenswasser versehen; eine Abwasserleitung
46 führt von dem tiefsten Punkt 47 der Bodenwand 4 zu einem Siphon 48 außerhalb
des Sockels 10.
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Mit der Anlage nach den Fig. I und 2 wird beispielsweise wie folgt
gearbeitet: Nach dem Öffnen der Klapptür i8 an der vorderen Kammerwand: 5 werden
mittels Bügel 22 Kleidungsstücke 23 an der gegebenenfalls verschiebbaren Aufhängevorrichtung
21 aufgehängt.
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Nach dem Schließen. der Klapptür i8 werden die Gebläse 27 und 3I angestellt
und Dampf sowohl zur Sprühdüse 42 durch die Leitung 41 als auch gegebenenfalls durch
die Leitung 37 zu den Heizkörpern 34 freigegeben. Sofern ein besonderes Desinfektionsmittel
dem durch die Sprühdüse 42 geleiteten Dampf beigemischt werden soll, wird dieses.
durch die Leitung 43 zugeführt.
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Der aus der Sprühdüse 42 sprühende Dampf 49, gegebenenfalls mit einer
Beimischung, wird durch das. Gebläse 27 angesaugt und durch die Drucköffnung 30
des Gebläses. an den Heizkörpern 34 vorbei, wo er zusätzlich erhitzt wird, in den
Raum 25 der Kammer gedrückt. Von dem Raum 25 geW langt der Dampf in den Raum 26
und nimmt seinen Weg durch die Öffnungen 17 der Muffelwand I4 in die Muffel I6.
Von dem gleichmäßigen, gerichteten, Strom des Desinfektionsmittels werden die in
der Muffel aufgehängten Kleidungsstücke erfaßt, worauf der Dampf durch die Sogwirkung
des Gebläses 27 durch die Öffnungen in der Muffelwand I3 erneut in den Kreislauf
von Raum 24 durch das Gebläse 27, an den Heizkörpern 34 vorbei in die Räume 25,
26 und die Muffel I6 einbezogen wird. Sich niederschlagendes Kondenswasser fließt
innerhalb der Muffel durch die Öffnungen 45 und entlang der geneigt ausgebildeten
Bodenwand 4 der Kammer an die Stelle 47, wo es durch die Leitung 46 aufgenommen
wird. Während des Desinfektionsvorgang es wird durch das Gebläse 31 ein fortwährender
Unterdruck von wenigen mm Wassersäule erzeugt, indem ein Teil des. umgewälzten Desinfektionsmittels
durch den Abluftstutzen 33 nach außen befördert wird. Eine besondere druckdichte
Ausführung der Kammer ist deshalb nicht notwendig.
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Ist der Desinfektionsvorgang beendet, werden die Zuleitungen 4I,
43 zur Sprühdüse 42 geschlossen und das Frischluftgitter 44 geöffnet.
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Dadurch wird Luft, die gegebenenfalls durch die Heizkörper 34 beheizbar
ist, in den Kreislauf einbezogen. Die Kleidungsstücke 23 werden nachgetrocknet und
die Kammer bzw. Muffel ausgetrocknet.
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Sobald der Trocknungsvorgang beendet ist, werden. die Gebläse und
gegebenenfalls die Heizung abgestellt. Durch Öffnen der Klapptür 19 an der Rückwand
6 der Kammer können nunmehr die Kleidungsstücke 23 in desinfiziertem Zustand der
Anlage entnommen werden.
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Sofern Matratzen oder ähnliche Gegenstände zu desinfizieren sind,
werden diese auf Horden gelegt und diese Horden auf den Führungsschienen 20 an den
Muffelwänden 13, 14 in die Muffel eingefahren.
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Der Desinfektions- und Trocknungsprozeß erfolgt so wie bei Kleidungsstücken.
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Mittels der Desinfektionsanlage ist es möglich, mit Dampf, mit Heißluft
oder mit Dampf unter Zusatz eines besonderen Desinfektionsmittels je nach Wunsch
zu desinfizieren und anschließend zu trocknen.
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Bei dem Au,sführungsbeispiel nach den Fig. 3 bis 6, bei dem in der
Zeichnung für Gegenstände, die mit denen aus den Fig. I und 2 identisch. sind, gleiche
Bezugszeichen benutzt sind, ist die Muffel I6 auf die Bodenwand 4 der Kammer aufgesetzt.
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Die Gebläse 27, 3I sind an der Decke 3 der Kam-
mer
angeordnet, und der Kreis,ltauf des Desinfektionsmittels vollzieht sich durch die
Räume 24, 25, I6 und 26. Im Sockel 10 ist ein Siphon 48 angebracht. Ebenso befindet
sich dort ein Kondenstopf 50 für die Kondensatableitung von. den Heizkörpern 34.
An der Rückwand 6 der Kammer (Fig. 6) ist neben, der Klapptär 19 ein Frischluftgitter
44 angeordnet. Des weiteren sind an der Rückwand. ein mit der Leitung 43 in Verbindung
stehender Behälter 51, z. B. zur Aufnahme von Formalen, ein Normaltbermometer 52,
ein Maximaltbermometer 53, eine Schalttafel mit Mvtorschutzschalter 54, ein Wärmefühler
55, ein Temperaturregler 56 und Dampfventile 57 angebracht. Die Leitung 41/1 dient
zur Zuführung von Dampf allein, während die Leitung 41/2 zur Zuführung von Dampf
bei gleichzeitiger Einführung eines besonderen Desinfektionsmittels dient.
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Innerhalb der Muffel I6 liegen auf den Schienen 20 Horden 58 auf,
die mit beispielsweise Gummimatratzen 59 beladen sind.
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Die Arbeitsweise der Anlage. nach den. Fig. 3 bis 6 entspricht der
Arbeitsweise der Fig. I und 2.
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PATENTANSPROCHE: I. Anlage zum Desinfizieren von Gegenständen, insbesondere
von Textilgut, mittels Heißluft und Dampf mit oder ohne Zusatz eines besonderen
keimtötenden Mittels, unter Kreislaufführung des Desinfektionsmittels, bestehend
aus einer Desinfektionskammer mit einer darin angeordneten. zweiten Kammer, einer
Muffel, zur Aufnahme der zu desinfizierenden Gegenstände, weiche mit gleichmäßig
verteilt angeordneten Durchlaßöffnungen versehen, ist, und einem zwischen Muffel
und Kammerwand angeordneten Gebläse, dadurch gekennzeichnet, daß die nur an zwei
einander gegenüberliegenden Seitenwänden mit Durchlaß öffnungen versehene Muffel
innerhalb der Desinfektionskammer derart angeordnet ist, daß sie sich von der vorderen,
mit einer Klapptür versehenen Kammerwandung bis zu der hinteren, ebenfalls mit einer
Klapptür verselienen Kammerwandung auf dem Kammerboden anliegend erstreckt und von
ihren Seitenr wänden sowie ihrer Decke und den diese umgebenden Kammerwandungen
ein freier, als Windkessei dienender Raum gebildet wird.