DE1507915B2

DE1507915B2 - Brühkammer für Tierkörper

Info

Publication number: DE1507915B2
Application number: DE1507915A
Authority: DE
Inventors: Martin Rudolf Ekestad Fjaelkestad Ekstam (Schweden)
Original assignee: Sveriges Slakterifoerbund Foerening Upa Johanneshov (schweden)
Current assignee: Sveriges Slakterifoerbund Foerening Upa Johanneshov (schweden)
Priority date: 1964-09-30
Filing date: 1965-09-30
Publication date: 1975-01-30
Also published as: NL151248B; DE1507915C3; GB1055545A; US3343477A; NO115429B; DK116190B; NL6512609A; DE1507915A1; FR1448545A

Description

Die Erfindung betrifft eine Brühkammer für Tierkörper mit zwei seitlich angeordneten Zirkulationsräumen und einer Gebläseeinrichtung als Zirkulationssystem für in einem Wasserbad unterhalb der Tierkörper erzeugbaren Naßdampf.

Eine Brühkammer der genannten Art ist bekannt (US-PS 3 135 016) und mit zwei Radialgebläsen ausgestattet, die derart angeordnet sind, daß der im Wasserbad unterhalb der Tierkörper erzeugte Naßdampf von unten nach oben durch die Brühkammer an den Tierkörpern vorbei hindurchgesogen wird und hierbei, während des Entlangströmens an den Tierkörpern, allmählich auf den letzteren kondensiert. Das Dampfkondensat tropft dann von den hängend durch die Brühkammer geförderten Tierkörpern wiederum ins Wasserbad zurück.

Es hat sich jedoch erwiesen, daß ein einwandfreies Brühen der Tierkörper in dieser bekannten Brühkammer schwierig ist, insbesondere deshalb, weil manche Tierkörper einer längeren Brühzeit bedürfen, die wiederum bei anderen Tieren wesentlich kurzer sein muß, um Verbrühungen der Tierkörper zu vermeiden. Da deren Fördergeschwindigkeit in der Brühkammer die jeweilige Brühzeit bestimmt, kann es vorkommen, daß bei einer bestimmten Brühtemperatur die am schwersten zu brühenden Tierkörper während einer ausreichend langen Zeitspanne gebrüht werden, während jedoch die leichter zu brühenden Tierkörper einer zu langen Zeitspanne der Einwirkung des Naßdampfes unterworfen und verbrüht, d. h. beschädigt werden. So kann beispielsweise bei einer bestimmten Brühtemperatur die richtige Brühzeit für ein leicht zu brühendes Schwein 8 Minuten und für ein schwer zu brühendes Schwein 10 bis 11 Minuten betragen. Die Zeittoleranz, um welche die richtige Brühzeit eines Tierkörpers ohne Verbrühungsgefahr für den letzteren überschritten werden darf, beträgt nur etwa 10 Sekunden und würde daher während des oben beschriebenen Brühvorgangs für das leicht zu brühende Schwein um ein Vielfaches überschritten werden. Wenn ferner angenommen wird, daß die Temperatur des im unteren Bereich der Brühkammer in diese einströmenden Naßdampfes so eingestellt ist, daß der obere Teil des hängenden Tierkörpers während dessen Förderung durch die Brühkammer in dem bereits etwas abgekühlten Naßdampf die richtige Brühbehandlung erfährt, besteht die große Gefahr einer Verbrühung des unteren Tierkörperteils, der in den Anströmbereich des Naßdampfes, d. h. dessen heißesten Strömungsbereich, hineinragt.

Auf Grund dieser Nachteile der bekannten Naßdampf-Brühkammer wurden bereits Versuche durch hochqualifizierte Fachkräfte angestellt (Literaturstelle aus der Zeitschrift »Die Fleischwirtschaft« 1963), die Tierkörper mittels eines in der Brühkammer von oben nach unten gerichteten Stromes eines Heißwasser-Luft-Gemisches zu brühen. Dieses Brühverfahren bedurfte jedoch eines hohen Vorrichtungsaufwandes, da das Brühwasser nicht nur bakteriologisch entkeimt, sondern auch aus Gründen der Wassereinsparung durch ein kompliziertes Pumpensystem umgewälzt werden mußte. Hierbei wurde außerdem festgestellt, daß die hängenden Tierkörper durch den Fallstrom des Heißwasser-Luft-Gemisches sehr häufig im oberen Körperbereich verbrüht wurden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brühkammer der eingangs genannten Art mit einfachen konstruktiven Mitteln so weiterzubilden, daß die Verbrühungsgefahr sowohl für leicht als auch schwer zu brühende Tierkörper ausgeschlossen ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gebläseeinrichtung in beiden Zirkulationsräumen eine nach oben gerichtete Sogströmung erzeugt und in der Brühkammer ein sich im wesentlichen über deren Gesamtquerschnitt erstreckender Strömungskühler oberhalb der Tierkörper im abwärts bewegten Naßdampfstrom angeordnet ist.

Diese Maßnahmen sind mit einem geringfügigen Konstruktionsaufwand zu verwirklichen und gewährleisten wesentliche Vorteile. Der Naßdampf wird aus dem Wasserbad unterhalb der Tierkörper noch vor dem Auftreffen auf die letzteren in zwei Sogströmungsäste geteilt, die in den beiden seitlichen Zirkulationsräumen getrennt nach aufwärts bewegt und erst oberhalb der Tierkörper zu einem auf diese nach unten gerichteten Naßdampfstrom vereinigt werden. Da dessen Anteil überhitzten Dampfes durch den Kühler jedoch noch vor der Berührung mit den Tierkörpern nahezu gänzlich kondensiert wird, werden diese im wesentlichen nurmehr einer Kondensateinwirkung unterworfen und müssen nicht mehr wie bislang als abkühlende Kondensatorfläche dienen. Es hat sich in der Praxis erwiesen, daß beim Brühen von Tierkörpern mit dem nebelartig auf diese herabströmenden Naßdampfkondensat die Zeittoleranz bis auf etwa 12 Minuten ausgedehnt wird. Ein Tierkörper, dessen richtige Brühzeit beispielsweise 8 Minuten beträgt, kann dem abwärts strömenden Kondenswassernebel fast 20 Minuten ohne Beschädigungsgefahr ausgesetzt werden. Diese Behandlungszeit genügt aber auch für schwerer zu brühende Tierkörper, deren Brühzeit beispielsweise 10 bis 11 Minuten beträgt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung näher erörtert. In dieser zeigt

F i g. 1 einen schematischen Vertikalschnitt durch eine Brühkammer der vorher beschriebenen Art und

F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie H-II von F i g. 1.

In der Zeichnung ist ein Kammergehäuse 1 mit einer Eintrittsöffnung 2 und einer Austrittsöffnung 3 dargestellt. Diese öffnungen 2, 3 können verschlossen werden. Das Gehäuse 1 weist isolierende Außenwände 4 auf, die oberseitig eine gewölbte Gehäusedecke bilden. Innerhalb der Außenwände 4 sind abstandsparallel zu deren Vertikalbereichen verlaufende Innenwände 5 angeordnet, die gleichfalls isolierend ausgebildet sind und eine Brühkammer 6 seitlich begrenzen. Durch diese werden die zu brühenden Tierkörper von der Eintritts-

öffnung 2 zur Austrittsöffnung 3 längs eines Trägers 7 mittels dagegen verschieblich abgestützter Aufhänger 8 kontinuierlich hindurchbewegt. Die Innenwände 5 enden sowohl im Abstand vom Boden als auch im Abstand von der Decke des Gehäuses 1.

Dieser Boden des Gehäuses 1 ist in Form einer Schale 9 für ein Wasserbad ausgebildet, in das Dampf über ein Rohr 10 mit perforierten Rohrschlangen 11 einleitbar ist. Die Dampfzufuhr wird durch einen Regler gesteuert, dem in der Brühkammer 6 ein Temperaturfühler (nicht eingezeichnet) zugeordnet ist. Zum Begrenzen des Wasserstandes in der Schale 9 dient ein Überlaufrohr 13.

Im oberen Bereich der Brühkammer 6 ist zwischen den oberen Enden der Innenwände 5 eine Gebläseeinrichtung 14 angeordnet, die durch einen Motor 15 antreibbar ist.

Die inneren Gehäusewände 5 begrenzen mit den dazu abstandsparallel verlaufenden äußeren Gehäusewänden 4 zwei Zirkulationsräume 16, die mit der Gebläseeinrichtung 14 ein Zirkulationssystem für Naßdampf bilden, der unterhalb der Tierkörper im Wasserbad durch Einleiten von Dampf in die Schale 9 erzeugbar ist.

Die Gebläseeinrichtung 14 wird durch den Motor 15 derart angetrieben, daß in beiden Zirkulationsräumen 16 eine nach oben gerichtete Sogströmung des Naßdampfes erzeugt wird, wie dies in der F i g. 2 durch Pfeile dargestellt ist.
Zwischen der Gebläseeinrichtung 14 und dem Träger 7, d. h. oberhalb der Tierkörper im abwärts gerichteten Strömungsbereich des Naßdampfes, ist ein Strömungskühler 17 angeordnet, der sich im wesentlichen über den Gesamtquerschnitt der Brühkammer 6 erstreckt. Der Strömungskühler 17 wird durch Kühlwasser oder eine sonstige Kühlflüssigkeit durchströmt.

An den Innenseiten der Innenwände 5 sind Prallbleche 18 derart vertikal- und winkelverstellbar angeordnet, daß der Verlauf des nach abwärts gerichteten Naßdampfstromes etwa dem Umriß der Tierkörper angleichbar ist.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentanspruch:

Briihkammer für Tierkörper mit zwei seitlich angeordneten Zirkulationsräumen und einer Gebläseeinrichtung als Zirkulationssystem für in einem Wasserbad unterhalb der Tierkörper erzeugbaren Naßdampf, dadurch gekennzeichnet, daß die Gebläseeinrichtung (14) in beiden Zirkulationsräumen (16) eine nach oben gerichtete Sogströmung erzeugt und in der Brühkammer (6) ein sich im wesentlichen über deren Gesamtquerschnitt erstreckender Strömungskühler (17) oberhalb der Tierkörper im abwärts bewegten Naßdampfstrom angeordnet ist.