DE968890C - Verfahren zur Trennung von Gemischen, die Kohlenwasserstoffe und einwertige Alkohole enthalten - Google Patents
Verfahren zur Trennung von Gemischen, die Kohlenwasserstoffe und einwertige Alkohole enthaltenInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C9/00—Aliphatic saturated hydrocarbons
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C29/00—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
- C07C29/74—Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation
- C07C29/76—Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by physical treatment
- C07C29/80—Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by physical treatment by distillation
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Description
Als Erzeugnis verschiedener Verfahren der organischen Chemie treten Gemische auf, die im wesentlichen
aus Kohlenwasserstoffen und Alkoholen bestehen. So liefert die Reduktion von Fettsäuren derartige
Gemische, wenn in den Fettsäuren Kohlenwasserstoffe zugegen sind oder als unerwünschte
Nebenprodukte gebildet werden. Hierbei kann es sich um Fettsäuren handeln, die aus der Paraffinoxydation
herrühren oder anderen Ursprungs sind. Zu ähnlichen Gemischen führt die sogenannte Oxosynthese,
die im wesentlichen in einer Anlagerung von Kohlenoxyd und Wasserstoff an Olefine und
einer anschließenden Hydrierung der so gewonnenen Zwischenerzeugnisse zu Alkoholen besteht, oder
die katalytische Hydrierung von Kohlenoxyd zu
Kohlenwasserstoffen und Alkoholen oder ähnliche Verfahren.
Es ist schon vorgeschlagen worden, derartige Gemische in Kohlenwasserstoffe und Alkohole in der
Weise zu zerlegen, daß die Gemische oder Fraktionen der Gemische unter Zusatz von mehrwertigen
Alkoholen, insbesondere Glykolen, einer destillativen Behandlung unterzogen werden.
Bei dieser Destillation nehmen die zugesetzten, abdestillierenden, mehrwertigen Alkohole die Kohlenwasserstoffe
sowie andere nicht alkoholische Stoffe mit, und es verbleiben die im Ausgangsgemisch
enthaltenen einwertigen Alkohole, weitgehend von Kohlenwasserstoffen befreit, im Destillationsrückstand.
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Die destillativ übergehenden Dämpfe von mehrwertigen
Alkoholen und Kohlenwasserstoffen werden in einem Kühler kondensiert und in ein Abscheidegefäß
gegeben. Darin bilden sich zwei Schichten aus:
Unten befindet sich die Schicht der mehrwertigen Alkohole und darüber die der abgetrennten Kohlenwasserstoffe.
Letztere werden aus dem Sammelgefäß abgezogen. Mitunter ist es erforderlich, sie
ίο von kleinen Mengen mehrwertiger Alkohole, zweckmäßig
durch Waschen mit kleinen Mengen Wasser, zu befreien. Die untere Schicht mehrwertiger Alkohole
wird zur Verstärkung des Rücklaufes auf den Kopf der Destillationskolonne oder in die Destillierblase
zurückgegeben. Sind bei der Destillation noch kleine Mengen der zu isolierenden einwertigen
Alkohole übergegangen, so sind sie in den mehrwertigen Alkoholen gelöst. Sie werden dann mit
diesen wieder in das Destillationsgefäß zurückgeführt.
Die Destillation wird in den üblichen Kolonnen, am besten kontinuierlich, durchgeführt. Vorteilhaft
geht man von Gemischen aus, in denen die höheren Alkohole durch Destillation und gegebenenfalls
durch selektive Extraktion, z. B. mit Methanol, angereichert wurden. Sind Gemische von weitem
Siedebereich, z. B. 200 bis 3200 C, zu zerlegen, so verwendet man mehrere Hilfsflüssigkeiten mit steigendem
Siedepunkt hintereinander. So kann man
z. B. zunächst den Bereich von 200 bis 2200 C mit
Hilfe von Pinakon, den von 220 bis 2700 C mit Butandiol-(i,3),_den
von 250 bis 2800C mit Butandiol-(i,4)
und schließlich den Bereich von 270 bis 3200 C mit Hexandiol-(i,6) zerlegen.
Es wurde nun gefunden, daß die Abtrennung einwertiger, insbesondere höherer Alkohole aus ihren
Gemischen mit Kohlenwasserstoffen durch Abdestillation der Kohlenwasserstoffe in Gegenwart
von zwei- oder mehrwertigen Alkoholen noch dadurch wesentlich verbessert werden kann, daß man
Gemische von zwei oder mehreren zwei- oder mehrwertigen Alkoholen anwendet. Die Trennung der
Alkohole wird dadurch, insbesondere wenn Gemische mit größerem Siedebereich zerlegt werden sollen,
noch schärfer, und es läßt sich die Destillationszeit abkürzen, so daß mit der gleichen Apparatur
größere Leistungen erzielt werden können.
Die Destillation kann kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden, wobei die diskontinuierliche
Arbeitsweise oft den Vorteil einer kleineren Einsatzmenge von mehrwertigen Alkoholen
hat.
In manchen Fällen ist es zweckmäßig, die kontinuierliche mit der diskontinuierlichen Arbeitsweise
zu kombinieren, weil man auf diese Weise zu kohlenwasserstoff ärmeren Alkoholen kommen kann.
Das neue Verfahren kann bei gewöhnlichem, erhöhtem oder vermindertem Druck stattfinden. In
vielen Fällen ist das Arbeiten unter vermindertem Druck vorteilhaft, weil sich dadurch das Übergangsverhältnis
von mehrwertigen Alkoholen zu übergeführten Kohlenwasserstoffen günstiger gestaltet.
Aus den von Kohlenwasserstoffen befreiten Alkoholen können die mehrwertigen Alkohole auf beliebige
bekannte Art abgetrennt werden, z. B. durch Auswaschen mit Wasser.
Es sind Gemische der verschiedensten aliphatischen mehrwertigen Alkohole anwendbar, z. B.
Diole, wie Glykole, dreiwertige Alkohole, wie GIyceriu,
Butantriole, wie das 1,2,4,-Butantriol, Pentantriole, Hexantriole oder andere. Unter den Diolen
haben sich sowohl einfache als auch substituierte bewährt. Besonders vorteilhaft sind z. B. Aethylenglykol,
Butandiol-(x,3), Butandiol-(i,4), Pentandiol-(i,s),
Hexandiol-(2,5), Hexandiol-(i,6).
Die OH-Gruppen können an beliebigen Stellen des Kohlenwasserstoffgerüstes stehen. Der Trenneffekt
ist bei fast allen Gemischen mehrwertiger Alkohole gut. ·
Für die verschiedenen Siedebereiche der zu trennenden Stoffe sind bestimmte Verbindungstypen
der mehrwertigen Alkohole optimal. Man nimmt deshalb, je nach dem Siedebereich des zu trennenden
Alkohol - Kohlenwasserstoff - Gemisches, mehrwertige Alkohole von solcher Kettenlänge bzw. solchen
Seitenketten oder anderen Substituenten, daß der Siedebereich dieser Gemische dem des zu trennenden
Gemisches angepaßt ist, zweckmäßig in seiner Nähe oder etwas unterhalb liegt. Außerdem ist für
die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens vorteilhaft, solche Gemische mehrwertiger Alkohole zu wählen,
welche außer einem günstigen Trenneffekt auch ein gutes Übergangsverhältnis zu den Kohlenwasserstoffen
besitzen, d. h., die in der Lage sind, mögliehst viele Kohlenwasserstoffe destillativ mitzunehmen.
Durch katalytisch^ Reduktion von Kohlenoxyd mit Wasserstoff bei 25 at und 185° C mit Hilfe von
Eisenkatalysatoren wurde ein Gemisch erhalten, das in der Hauptsache aus Alkoholen und Kohlenwasserstoffen
bestand. Eine zwischen 260 und 3400 C siedende Fraktion dieses Gemisches, die etwa 50 %
Alkohole und 50% Kohlenwasserstoffe enthielt, wurde mit einem Fünftel ihres Volumens eines Gemisches
aus gleichen Teilen Hexandiol-(i,6) und Hexandiol-(2,5) destilliert. Dabei wurde ein
schwacher Rücklauf von etwa 1:3 eingehalten. Das übergehende Hexandiolgemisch trennte sich nach
der Kondensation von den mitgerissenen Kohlenwasserstoffen und konnte über einen Schwanenhals
wieder in die Destillationsapparatur zurückgeführt werden. Dabei nahmen 2 Teile Hexandiol etwa 1,2
Teile Kohlenwasserstoffe im Durchschnitt mit (mit reinem 1,6-Hexandiol war das Verhältnis 2:1).
Die im Sumpf zurückbleibende Alkoholfraktion hat nach Abtrennung von dem Hexandiolgemisch
einen Reinheitsgrad von über 98 °/o.
Ein durch Synthese auf dem Wege über katalytische Reduktion von Kohlenoxyd erhaltenes Olefin
wurde bei 200 at Druck in Gegenwart von Kobalt-
katalysatoren der Einwirkung von Wassergas und anschließend einer Reduktion mit Wasserstoff bei
dem gleichen Druck unterworfen. Das in diese Oxierung gehende Gemisch hatte einen Gehalt von
33 % Olefin.
Eine nach diesem Verfahren hergestellte, zwischen 200 und 3600 C siedende Fraktion wurde mit
Methanol extrahiert, das 2,5 % Wasser enthielt. Das Extraktionsmittel wurde dann durch Destillation
entfernt. Der Extrakt enthielt 83 °/o Alkohole. Zu diesem Extrakt wurde nun erfindungsgemäß ein
Gemisch aus gleichen Teilen Butan-i,3-diol und Butan-i,4-diol gegeben, und es wurde in einer Fraktionierkolonne
fraktionierend destilliert, wobei man einen Rücklauf von 1 :3 aufrechterhielt. Die übergehenden
Dämpfe wurden kondensiert, in eine Scheidevorrichtung gegeben, von wo aus die aufschwimmende
Kohlenwasserstoffschicht kontinuierlich abgeführt wurde. Die untere Schicht, bestehend
aus den Butandiolen und mitgerissenem Alkohol, wurde kontinuierlich durch einen Schwanenhals in
die Destillationsapparatur zurückgeführt. Bei gewöhnlichem Druck nahmen 2 Volumen des Butandiolgemisches
1,3 Volumen Kohlenwasserstoffe mit.
Erniedrigte man den Druck auf 20 mm, so konnten 0,8 Volumen des Schleppmittels 1 Volumen Kohlenwasserstoffe
übertreiben. Wenn keine Kohlenwasserstoffe mehr in der Vorlage erschienen, war die
Reinheit des in der Destillationsblase zurückbleibenden Alkohols etwa 99,5 %>, nachdem man ihn von
dem Butandiolgemisch durch Waschen mit Wasser befreit hatte. Mit dem Butandiol-(i,4) allein war
das Schleppverhältnis 1:1.
Claims (3)
1. Verfahren zur Trennung von Gemischen, die Kohlenwasserstoffe und einwertige Alkohole
enthalten, vorzugsweise solchen, die durch Synthese gewonnen worden sind, durch fraktionierende
Destillation in Gegenwart von zwei- oder mehrwertigen Alkoholen, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gemisch von zwei oder mehreren mehrwertigen, besonders zweiwertigen Alkoholen
verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß solche zwei- oder mehrwertigen Alkohole verwendet werden, deren Siedepunkte in der Nähe, z. B. unterhalb des Siedebereiches
der zu trennenden Gemische von Alkoholen und Kohlenwasserstoffen liegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Destillation kontinuierlich
oder kombiniert kontinuierlich und diskontinuierlich durchgeführt wird.
Entgegengehaltene ältere Rechte:
Deutsches Patent Nr. 941906.
Deutsches Patent Nr. 941906.
©709915/107 3.58
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP33538A DE968890C (de) | 1949-02-08 | 1949-02-08 | Verfahren zur Trennung von Gemischen, die Kohlenwasserstoffe und einwertige Alkohole enthalten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP33538A DE968890C (de) | 1949-02-08 | 1949-02-08 | Verfahren zur Trennung von Gemischen, die Kohlenwasserstoffe und einwertige Alkohole enthalten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE968890C true DE968890C (de) | 1958-04-03 |
Family
ID=7373263
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP33538A Expired DE968890C (de) | 1949-02-08 | 1949-02-08 | Verfahren zur Trennung von Gemischen, die Kohlenwasserstoffe und einwertige Alkohole enthalten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE968890C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102010035562A1 (de) * | 2010-08-26 | 2012-03-01 | Lurgi Gmbh | Verfahren zum Gewinnen von Alkohol aus flüssigen Alkohol/Kohlenwasserstoffgemischen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE941906C (de) * | 1948-10-02 | 1956-04-19 | Henkel & Cie Gmbh | Verfahren zur Abtrennung hoehermolekularer Alkohole aus den Oxosyntheseprodukten |
-
1949
- 1949-02-08 DE DEP33538A patent/DE968890C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE941906C (de) * | 1948-10-02 | 1956-04-19 | Henkel & Cie Gmbh | Verfahren zur Abtrennung hoehermolekularer Alkohole aus den Oxosyntheseprodukten |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102010035562A1 (de) * | 2010-08-26 | 2012-03-01 | Lurgi Gmbh | Verfahren zum Gewinnen von Alkohol aus flüssigen Alkohol/Kohlenwasserstoffgemischen |
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