DE967880C - Quellstaerkepraeparat - Google Patents

Quellstaerkepraeparat

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DE967880C
DE967880C DES28415A DES0028415A DE967880C DE 967880 C DE967880 C DE 967880C DE S28415 A DES28415 A DE S28415A DE S0028415 A DES0028415 A DE S0028415A DE 967880 C DE967880 C DE 967880C
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starch
isocyanates
water
swelling
soluble
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DES28415A
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Sichel Werke AG
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Sichel Werke AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/16Nitrogen-containing compounds
    • C08K5/29Compounds containing one or more carbon-to-nitrogen double bonds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polyurethanes Or Polyureas (AREA)

Description

  • Quellstärkepräparat Die in kaltem Wasser löslichen Stärkeprodukte -Quel:lstärken- werden in derRegel dadurch gewonnen, daß man Stärke in Wasser mit oder ohne Zusatz von Chemikalien suspendiert oder auflöst und in dünner Schicht, z. B. auf erhitzten Walzen. trocknet. Diese Quellstärken haben insbesondere als Klebstoffe, Binde- und Verdickungsmittel, Schlichtemittel und für ähnliche Zwecke große Bedeutung erlangt. Als Trockenprodukte sind sie leicht und bequem zu handhaben; sie können schon während der Fabrikation in verschiedener Weise aufgeschlossen und mit den nötigen Zusätzen versehen werden, so daß sie nach dem Auflösen in kaltem Wasser den flüssigen Stärkeleimen und -kleistern ebenbürtig sind. Mit diesen haben sie aber auch andere Nachteile gemeinsam, die die Anwendung der Stärkeprodukte mehr oder weniger einschränken. Einer der größten Nachteile, somit auch der Quellstärken, ist, daß sie nach dem Eintrocknen in Wasser quellbar und löslich sind.
  • Es ist auch bekannt, Stärkeester durch Umsetzungen von Stärkeprodukten, wie Amylopektin, welches chemisch von Quellstärke verschieden und im Gegensatz zu dieser in kaltem Wasser unlöslich ist, mit sehr großen Mengen von Isocyanaten unter Gewinnung von in Wasser unlöslichen und nur in organischen Lösungsmitteln löslichen Produkten herzustellen. Ferner ist bekannt, native Stärke mit Diisocyanaten in wasserfreiem Medium umzusetzen, wobei auch Ester entstehen sollen, obwohl Diisocyanate nicht als Veresterungsmittel bezeichnet werden können. Schließlich ist es auch bekannt, Textilien mit einem Trockenpräparat aus in kaltem Wasser löslichen oder quellbaren Stoffen, besonders Quell stärke, welchen nicht oder wenig flüchtige bi-oder polyfunktionelle Verätherungs- oder Veresterungsmittel zugegeben sind, zu behandeln.
  • Von allen diesen Verfahren und Veresterungsprodukten ist die Erfindung deutlich verschieden, welche sich auf ein neues wasserlösliches Quellstärkepräparat bezieht.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Quell stärken erhält, die nach dem Auflösen in kaltem Wasser und Eintrocknen weitgehend wasserbeständige Filme ergeben, wenn Präparate verwendet werden, welche aus trockener Quellstärke mit einem Zusatz von geringen Mengen, voriugsweise 0,5 bis 5 °/o Isocyanaten, insbesondere mehrfunktionellen Isocyanaten oder deren wasserlöslichen Addukten bestehen.
  • Das neue Quellstärkepräparat kann auch aus einem nachträglich getrockneten Gemisch von Quellstärke und in organischen Lösungsmitteln gelösten Isocyanaten oder deren wasserlöslichen Addukten bestehen. Unter mehrfunktionellen Isocyanaten werden Verbindungen verstanden, die zwei oder mehr - N = C = 0-Gruppen enthalten. Es können sowohl aliphatische als auch aromatische Isocyanate verwendet werden, z. B. Hexamethylendiisocyanat oder Methylphenylendiisocyanat oder andere unter der Bezeichnung »Desmodur« im Handel befindliche Isocyanate. Soweit es sich um Flüssigkeiten handelt, können sie auf einfachste Weise, z. B. durch Zerstäuben, zugemischt werden.
  • Wie sich gezeigt hat, genügen bereits geringe Mengen, etwa 0,5 bis 5 O/o, um die Quellstärke zu verbessern. Nach dem Vermischen bleibt die Quellstärke pulverförmig.
  • Es ist notwendig, daß die beiden Komponenten sehr gründlich und gleichmäßig vermischt werden, da die Isocyanate mit der Quellstärke in trockenem Zustand reagieren. Daß eine solche Reaktion stattfindet, ergibt sich schon daraus, daß bei einem größeren Überschuß an Isocyanaten die Quellstärke in Wasser völlig unlöslich wird. Man kann auch die Mischungen erwärmen, was sich besonders bei den reaktionsträgeren aliphatischen Isocyanaten empfiehlt. Auch können bekannte Katalysatoren, wie Amine, Phenole usw., zugesetzt werden. Die Isocyanate kann man auch in einem Lösungsmittel, z. B. Methylenchlorid, auflösen und so den Quellstärken zufügen; je nach der Menge des angewendeten Lösungsmittels ist dieses dann aus der Mischung durch Trocknen zu entfernen. Da die Isocyanate bekanntlich durch Wasser zersetzt werden, kann man sie mit Stärkelösungen nicht vermischen. Erfindungsgeinäß kann aber jede Art von Quellstärke verwendet werden, neutrale oder schwach alkalische Quefistärke, solche von hoher Ergiebigkeit ebenso wie mehr oder weniger abgebaute Quellstärke, die entsprechend niedrigviskos ist. Die Quellstärken können auch die für den jeweiligen Zweck erforderlichen Chemikalien enthalten. Es ist lediglich darauf zu achten, daß keine größeren Mengen solcher Stoffe vorhanden sind, mit denen die Isocyanate spontan reagieren, wie Ammoniak, Wasser usw. Auch Quell stärken, die auf andere bekannte Weise als durch Erhitzen in dünner Schicht hergestellt sind, kommen für das vorliegende Verfahren in Betracht.
  • Die Zusatzmenge richtet sich sowohl nach der Art des Isocyanats als auch nach der Beschaffenheit der Quellstärke. An Stelle der Isocyanate, die durch Wasser leicht zersetzt werden, kann man auch deren wasserlösliche Addukte verwenden, bei denen die Isocyanatgruppen weitgehend stabilisiert sind. Solche Verbindungen sind z. B. die Phenylurethane oder die wasserlöslichen kristallisierten Addukte aus Bisulfit und Diisocyanat. Da es sich um pulverförmige Stoffe handelt, lassen sie sich sehr leicht mit den Quellstärken vermischen. Sie werden erst beim Erwärmen völlig aufgespalten und sind daher besonders vorteilhaft dort, wo eine nachträgliche Hitzeeinwirkung vorgenommen werden kann, z. B. indem man Stoff- oder Papierbahnen damit imprägniert und über erhitzte Kalandes führt.
  • Die Filme, die sich nach dem Auflösen und iEintrocknen der in dieser Weise hergestellten Quellstärken bilden, erweisen sich als außerordentlich widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit. Wenn man sie nachträglich erhitzt, kann die Wasserbeständigkeit noch gesteigert werden. Darüber hinaus werden noch weitere günstige Wirkungen erreicht. Als Klebstoffe verwendet, zeichnen sie sich durch schnelles Anfassen und hohe Klebkraft aus.
  • Auch sind sie sowohl in trockenem als auch in gelöstem Zustand lange Zeit unverändert haltbar. Das mit diesen Quellstärken geklebt Papier ist weitgehend schimmelfest. Nach dem Auflösen sind diese Quellstärken weich und sämig, so daß sie sich auch in konzentriertem Zustand leicht verstreichen lassen.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Quellstärken eignen sich besonders als wasserfeste Klebstoffe für Papier, Metallfolie, Holz usw., Nalls Buchbinderkleister, aber auch als Bindemittel für Farben, Faserbrei und ähnliches Material. Sie sind auch als Schiichte- und Appreturmittel vorzüglich verwendbar und für viele ähnliche Zwecke. Man kann auch Papier, Gewebe usw. damit imprägnieren.
  • Beispiel -100 kg feinpulvrige trockene Quellstärke werden in einer Mischvorrichtung mit 1,3 kg Methylphenylendhsocyanat gründlich und gleichmäßig gemischt, indem man das Isocyanat fein zerstäubt.
  • Die Mischung bleibt in einem geschlossenen Behälter etwa 2 Tage stehen. Die pulverförmige und trockene Quellstärke ergibt nach dem Auflösen in kaltem Wasser eine leicht verstreichbareMasse, die zu einem wasserbeständigen Film eintrocknet.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Quellstärkepräparat, bestehend aus trockener Quellstärke mit einem Zusatz von geringen Mengen, vorzugsweise 0,5 bis 5% Isocyanaten, insbesondere mehrfunktionellen Isocyanaten oder deren wasserlöslichen Addukten.
  2. 2. Quellstärkepräparat nach Anspruch I, bestehend aEus einem nachträglich getrockneten Gemisch von Quellstärke und in organischen Lösungsmitteln gelösten Isocyanaten oder deren wasserlöslichen Addukten.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 898740; britische Patentschrift Nr. 286 332; USA.-Patentschriften Nr. 2 562 978, 2 54I 773; Angewandte Chemie (I947), Teil A, S. 266; Chem. Zentraiblatt, I95r, S. 1683 (Finnische Patentschriften Nr. 24 846, 24847); Journal of the American Chemical Soc., 1948, S. 2779 bis 2782.
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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB286332A (en) * 1926-10-30 1928-02-29 William Harrison The manufacture of carbohydrate derivatives
US2541773A (en) * 1941-04-25 1951-02-13 Scholten Chemische Fab Process of forming insoluble layers from carbohydrates
US2562978A (en) * 1947-11-25 1951-08-07 Ivan A Wolff Starch carbamates
DE898740C (de) * 1951-11-03 1953-12-03 Herbert Dipl-Chem Dr Bartl Verfahren zur Herstellung von Carbamidsaeureestern von Polysacchariden

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