DE967393C - Anstrichmittel aus Calciumhydroxyd und kalkbestaendigen wasserloeslichen Celluloseaethern - Google Patents
Anstrichmittel aus Calciumhydroxyd und kalkbestaendigen wasserloeslichen CelluloseaethernInfo
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Description
- Kalle & Co. Aktiengesellschaft, Wiesbaden-Biebrich Die Verwendung von Calciumhydroxyd, beispielsweise in Form von gelöschtem Grubenkalk, als Anstrichmittel für die Herstellung von Innen-und Außenanstrichen, z. B. auf Mauerwerk, ist seit langem bekannt, weist aber gewisse Nachteile auf, wie schlechte Verstreichbarkeit infolge Aufbrennens auf dem Untergrund, ungenügende Deckkraft und langsame Durchhärtung der Anstrichschicht infolge Carbonatbildung. Hierdurch kreiden derartige Anstriche anfänglich stark ab. Diese Nachteile werden bei dem derzeitigen Stand der Technik bei Kalkanstrichen aber in Kauf genommen, obwohl schon seit langem eine Behebung dieser Mängel angestrebt wird. Man hat auch bereits den Kalkanschlämmungen zur Behebung der angeführten Übelstände kalkverträgliche Bindemittel zugesetzt, um die Verstreichbarkeit zu verbessern und das Aufbrennen auf Untergründen zu verhindern, beispielsweise durch Zusatz von Erzeugnissen aus Milchstoffen oder von Lösungen wasserlöslicher und kalkbeständiger Celluloseäther, besonders Methylcellulose. Jedoch wird dadurch die anfängliche Wischfestigkeit nicht wesentlich erhöht.
- Gegenstand der Erfindung sind Anstrichmittel aus Calciumhydroxyd und kalkbeständigen wasserlöslichen Celluloseäthern, welche die vorstehend geschilderten Mängel nicht zeigen. Gemäß der Erfindung sind sie dadurch gekennzeichnet, daß sie, trocken oder naß gemischt, in einer das Vielfache des Gehaltes an Celluloseäthern betragenden Gewichtsmenge wasserlösliche, in wäßriger Lösung sauer reagierende Salze von Zink, Chrom oder Aluminium enthalten.
- Man kann die Anstrichmittel herstellen, indem man die Bestandteile Calciumhydroxyd, Celluloseäther- und wasserlösliches Metallsalz gemäß der Erfindung trocken miteinander vermischt und dann in streichfertige Form bringt. Man kann aber auch die Metallsalze fest oder gelöst mit dem noch trockenen oder bereits aasgeschlämmten Calciumhydroxyd vermischen, dem der Cellnloseäther vorher oder nachher zugesetzt werden kann.
- Dieerfindungsgemäßen Anstrichmittel lassen sich, ähnlich wie Leimfarben, leicht verstreichen. Die damit hergestellten Anstriche zeigen keine Neigung zum Aufbrennen, selbst nicht auf saugfähigen Untergründen, und sind im Unterschied zu der bisherigen Kalkanstrichtechnik außerdem nach dein Auftrocknen, spätestens aber nach 24 Stunden Trocknung unter normalen Luftfeuchtigkeitsbedingungen vollkommen wisch- und waschfest. Diese Wisch- und Waschfestigkeit wird auch dann so schnell erreicht, wenn der Untergrund nicht, wie in der Kalkanstrichtechnik sonst erforderlich, vorgenäßt wird.
- Dieser überraschend gute Wisch- und Waschfestigkeitseffekt wird auch nicht beeinträchtigt durch Zusatz kalkverträglicher Buntfarben in Mengen bis zu 15 °/o. beim Abtönen, und es stellt einen weiteren Vorteil gegenüber dem bisherigen Stand der Kalktechnik dar, daß man durch die genannte Höhe der Zusätze an kalkverträglichen Buntfarben Farbtiefen erreicht, die bisher bei alsbald wisch-und waschfest werdenden Kalkanstrichen nicht erzielt werden konnten. Außerdem wird bei den Anstrichmitteln gemäß vorliegender Erfindung erreicht, daß auch Calciumhydroxyd ohne das sonst übliche vorherige tagelange Einsumpfen schon nach einstündiger Einsumpfzeit unter Zusatz der Metallsalze verwendet werden kann und sich trotzdem die herausgestellten guten Wisch- und Waschfestigkeitseigenschaften der erzeugten Anstriche ergeben.
- Den Anstrichmitteln können auch andere, in der Kalkanstrichtechnik übliche Füllstoffe beigefügt werden.
- Man kennt schon Anstrichmittel, welche gebrannten Kalk, Alaun und als desinfizierend wirkenden Bestandteil Formaldehyd, außerdem gegebenenfalls Pigmente, enthalten. Diese bekannten Anstrichmittel sind jedoch schlecht verstreichbar, da sie auf saugfähigem Untergrund aufbrennen und schlechte Deckfähigkeit aufweisen. Man kennt weiter Anstrichmittel, welche gegenüber den eben genannten beständiger. sind, weil sie statt des Formaldehyds ein Polymeres davon und statt des Alauns Aluminiumsulfat enthalten, und zwar zur Erhöhung der Beständigkeit im Verhältnis zum Kalk in solcher Menge, daß beim Anmachen mit Wasser nur schwer lösliche Verbindungen bei der Umsetzung entstehen. Die Verstreichbarkeit der zuletzt genannten Anstrichmittel ist ebenfalls schlecht. Die beiden vorstehend genannten Anstrichmittel enthalten keine Celluloseäther.
- Beispiele 1. 6 Volumteile gut abgelagerter Grubenkalk werden mit i Volumteil 4'o/oiger wäßriger Methylcelluloselösung und i Volumteil einer Aluminiumsulfatlösung, die durch Auflösen von i Gewichtsteil Aluminiumsulfat in 3 bis 4 Teilen Wasser hergestellt ist, gemischt. Das erhaltene Anstrichmittel wird auf Wandputz oder auf andere Stoffe, wie Hartfaserplatten, Holz, Zinkblech oder Eisenblech und ähnliches, in fachüblicher Weise aufgetragen. Der Anstrich ist nach der Auftrocknung, spätestens aber nach 24 Stunden, absolut wisch- und waschfest.
- 2. io kg gelöschten Kalks werden mit i2o g feinfaseriger Methylcellulose und i kg Aluminiumsulfat kristallisiert oder 1,25 kg Kaliumaluminiumsulfat trocken gut vermischt. Die erhaltene Mischung wird mit der etwa gewichtsmäßig doppelten Menge Wasser aasgeschlämmt, bis zur Streichfähigkeit weiterverdünnt und den im Beispiel i genannten Untergründen aufgestrichen. Es können zur Abtönung Buntfarben bis zu 151°/a, berechnet auf trockenes Calciumhydroxyd, zugegeben werden. Der Anstrich ist nach Auftrocknung vollkommen wisch- und waschfest.
Claims (2)
- PATENTANSPRUCH: Anstrichmittel aus Calciumhydroxyd und kalkbeständigen wasserlöslichen Celluloseäthern, dadurch gekennzeichnet, daß sie, trocken oder naß gemischt, in einer das Vielfache des Gehaltes an Celluloseäthern betragenden Gewichtsmenge wasserlösliche, in wäßriger Lösung sauer reagierende Salze von Zink, Chrom oder Aluminium enthalten. In Betracht- gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 713 422, 6o9 488; französische Patentschriften Nr. 958 477, 8i9 6oi; schweizerische Patentschrift Nr. 144 581; Wegner, Die Körperfarben,
- 2. Aufl., S. 147 in Verbindung mit S. i45.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK13118A DE967393C (de) | 1952-02-08 | 1952-02-08 | Anstrichmittel aus Calciumhydroxyd und kalkbestaendigen wasserloeslichen Celluloseaethern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEK13118A DE967393C (de) | 1952-02-08 | 1952-02-08 | Anstrichmittel aus Calciumhydroxyd und kalkbestaendigen wasserloeslichen Celluloseaethern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE967393C true DE967393C (de) | 1957-11-07 |
Family
ID=7213978
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEK13118A Expired DE967393C (de) | 1952-02-08 | 1952-02-08 | Anstrichmittel aus Calciumhydroxyd und kalkbestaendigen wasserloeslichen Celluloseaethern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE967393C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4211248A1 (de) * | 1992-04-03 | 1993-10-07 | Risetta Edelputze Gmbh | Mittel zum Herstellen einer Aufbrennsperre |
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CH144581A (de) * | 1929-09-03 | 1931-01-15 | Hock Josef | Grundanstrichmittel für Decken, Wände etc. |
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-
1952
- 1952-02-08 DE DEK13118A patent/DE967393C/de not_active Expired
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