DE96687C - - Google Patents

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DE96687C
DE96687C DENDAT96687D DE96687DA DE96687C DE 96687 C DE96687 C DE 96687C DE NDAT96687 D DENDAT96687 D DE NDAT96687D DE 96687D A DE96687D A DE 96687DA DE 96687 C DE96687 C DE 96687C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16HGEARING
    • F16H37/00Combinations of mechanical gearings, not provided for in groups F16H1/00 - F16H35/00
    • F16H37/12Gearings comprising primarily toothed or friction gearing, links or levers, and cams, or members of at least two of these types
    • F16H37/124Gearings comprising primarily toothed or friction gearing, links or levers, and cams, or members of at least two of these types for interconverting rotary motion and reciprocating motion

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Mechanical Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 47: Maschinenelemente.
BENNO RÜLF in NÜRNBERG.
Bewegung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Juni 1897 ab.
Um eine langsam hin- und hergehende Bewegung in eine schnell drehende umzusetzen, mufste man bisher, beispielsweise bei Dampfmaschinen, die langsam hin- und hergehende Bewegung (des Dampfkolbens) mittels eines Schubkurbelgetriebes in eine langsam drehende und sodann diese mittels Zahnräder-, Riemen-, Seilbetriebes oder dergl. in eine schnell drehende Bewegung verwandeln.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein für die mannigfachsten Zwecke verwendbares Getriebe, das die erwähnte Bewegungsübertragung unmittelbar, d. h. ohne Anwendung der genannten Zwischengetriebe ermöglicht und sich gleichzeitig durch seine Einfachheit auszeichnet.
Dasjenige kinematische Getriebe, welches dem Gegenstand der Erfindung zu Grunde liegt, ist das Parallelkurbelgetriebe mit seinen secundären Polbahnen; dasselbe sei durch das Parallelogramm α b c d (Fig. 1) dargestellt, und zwar wird die Seite α b als feststehend angenommen. Schlägt man nun aus den feststehenden Punkten α und b die gleich grofsen Kreise K und K1 und nimmt dieselben als mit den Seiten α d und b c fest verbunden an, so drehen sich bei der Bewegung des Parallelkurbelgetriebes die Kreise K und K1 um die Punkte α und b mit gleicher Geschwindigkeit und in demselben Sinne. Hierbei rollt der Kreis R, der aus der Mitte, e der Seite a b beschrieben ist und die Kreise K und UC1 berührt, auf den letzteren, wie die eingezeichneten Pfeile zeigen, und bildet daher mit den Kreisen K und K1 sogen, secundäre Polbahnen. Die Umdrehungsgeschwindigkeiten der Kreise K und K1 zum Kreise R verhalten sich umgekehrt wie die Radien derselben, im vorliegenden Falle beispielsweise wie 1:3.
1 Dieses durch Fig. 1 veranschaulichte Getriebe kann rpan in folgender Weise zur Bewegungsübertragung benutzen.
Die Drehachse e des kleinen Rades R soll als diejenige Achse, auf welche die Bewegung zu übertragen ist, in Folgendem stets als feststehend angenommen werden. Die Mittelpunkte α und b der grofsen Räder K und K1 seien in kleinen Grenzen horizontal verschiebbar gelagert, wie es in Fig. 2 angedeutet ist.
Wird nun auf den Punkt d eine horizontal gerichtete Kraft Q, beispielsweise durch die Pleuelstange ρ einer Dampfmaschine übertragen, so dafs die beiden Räder K und K1 ein Drehmoment in der eingezeichneten Pfeilrichtung erhalten, so wird wegen der verschiebbaren Lagerung der Drehpunkte α und b das Rad K gegen das Rad R geprefst. Die nach dem Berührungspunkt α der beiden Räder gerichtete Pressung Q1 übt hierbei, da sie am Mittelpunkt e des kleinen Rades -R vorbeigeht, auf letzteres ein Drehmoment in der eingezeichneten Pfeilrichtung aus, so dafs sich unter
Einwirkung der Kraft Q beide Räder K und K1 auf dem mittleren Rade R abrollen.
Dieses dauert so lange, bis der Angriffspunkt d der Kraft Q. seinen rechten Todtpunkt erreicht hat, der durch die lebendige Kraft eines auf der Achse e anzubringenden Schwungrades überwunden werden mufs. In Fig. 3 ist der Todtpunkt bereits überschritten, und es wird angenommen, dafs die Kraft Q (wie beispielsweise bei Dampfmaschinen) nunmehr nach links gerichtet ist. Dieselbe sucht jetzt die beiden Räder K und K1 in demselben Sinne zu drehen wie in Fig. 2. Gleichzeitig wird aber nun das rechte Rad K1 gegen das Rad jR geprefst, und die hierdurch auftretende, nach dem Berührungspunkt β gerichtete Pressung Q1, welche an der Drehachse e vorbeigeht, sucht das kleine Rad R wieder in demselben Sinne zu drehen wie vorher in Fig. 2. Die auf die drei Räder ausgeübten Drehmomente haben also stets dieselbe Richtung, so dafs die Räder ununterbrochen aufeinander rollen. Da hierbei unter Einwirkung der Kraft Q in jedem Moment entweder das linke oder das rechte Rad (K oder K1) kräftig gegen das Rad R geprefst wird, so kann ein Schleifen der Räder auf einander nicht eintreten.
Es ist klar, dafs die Punkte α und b in Fig. 2 und 3 nur aus dem Grunde verschiebbar gelagert sein müssen, um eine Anpressung der Reibräder gegen einander zu ermöglichen. Im Uebrigen verändern die Punkte α und b ihre Lage in der Zeichenebene nicht merklich und das Getriebe entspricht daher auch in der Bewegung seiner einzelnen Theile genau dem in Fig. ι dargestellten Getriebe.
Es ist jedoch für die Arbeitsübertragung nicht absolute Bedingung, dafs die Seite ab ihre Lage in der Ebene beibehält. Eine Arbeit wird auf das Rad R nur insofern übertragen, als sich der Angriffspunkt d (bezw. c) der Kraft Q der Drehachse e nähert. Denn nur in diesem Fall kann die Kraft Q1, welche das Drehmoment auf das Rad R überträgt, auf einem gewissen Wege wirken.
Nimmt also der Punkt d (Fig. 1) während der beiden Todtpunktstellungen des Getriebes die Lagen t bezw. t1 ein, und beschreibt man mit den Radien et und etx die Kreise P und P1 um die Drehachse e, so mufs sich der Angriffspunkt d der Kraft Q, wenn eine Bewegungsübertragung auf die Drehachse e stattönden soll, während des nach rechts gerichteten Hubes von der Peripherie des Kreises P nach derjenigen des Kreises P1 und während des nächsten nach links gerichteten Hubes wieder nach dem Kreise P zurückbewegen. Die Bahn, welche der Punkt d während dieser Bewegung beschreibt, ist für die Arbeitsübertragung nicht von principieller Bedeutung.
Bei den in Fig. 1 bis 3 dargestellten Getrieben, bei denen die Seite ab ihre Lage nicht verändert, ist die Bahn des Angriffspunktes d ein Kreis D, der die beiden Kreise P und P1 in den Punkten t und ^1 berührt. Ein gleicher Kreis wird hierbei auch vom Punkt c beschrieben.
Sehr erheblich vereinfacht wird jedoch die ganze Anordnung, wenn man als Bahn für den Angriffspunkt d der Kraft Q nicht einen Kreis, sondern beispielsweise eine Gerade t.2ts (Fig. 1) wählt, deren Verlängerung durch die Drehachse e geht. Das hierdurch entstehende Getriebe ist in Fig. 4 bis 7 in vier auf einander folgenden Stellungen dargestellt. Der Angriffspunkt d der Kraft Q ist gerade geführt; die Seite α b, welche die Mittelpunkte der Reibräder K und K1 verbindet, ist um die Drehachse e des kleinen Reibrades R drehbar, jedoch auch in kleinen Grenzen gegen dieselbe verschiebbar, um ein Anpressen der Reibräder gegen einander zu ermöglichen.
In Fig. 4 befindet sich der Angriffspunkt d der Kraft Q in der ersten Hälfte des Rechtsganges. Der Punkt α wird hierbei nach oben, der Punkt b nach unten gedrängt. Beide Punkte bewegen sich auf einem Kreise M, dessen Mittelpunkt in e liegt, wobei die Seite ab Schwingungen um den Drehpunkt e ausführt. Die nach dem Berührungspunkt α gerichtete Pressung Q1 übt auf das Rad R ein Drehmoment aus, das demjenigen der Räder K und K1 entspricht, so dafs die drei Räder auf einander rollen. Hierbei schreitet der Angriffspunkt d weiter nach rechts fort. Bei der (in Fig. 5) angegebenen Stellung des Getriebes nähert sich der Angriffspunkt d allmählich bereits der rechten Todtpunktlage, welche durch die lebendige Kraft des Schwungrades überwunden wird. Beim jetzt folgenden Linksgange des Angriffspunktes d (Fig. 6) schwingt umgekehrt wie vorher der Punkt α nach unten, der Punkt b nach oben. Nunmehr wird das Rad K1 gegen das Rad R geprefst, und die nach dem Berührungspunkt β gerichtete Pressung Q1 ertheilt dem Rade R wieder ein in demselben Sinne (wie vorher) wirkendes Drehmoment. Da letzteres mit dem auf die Räder K und K1 ausgeübten Drehmoment wieder übereinstimmt, so rollen die Räder auf einander weiter. In Fig. 7 nähert sich der Angriffspunkt d bereits der linken Todtpunktlage, nach deren Ueberwindung sich dasselbe Spiel wie in Fig. 4 bis 7 wiederholt. .
Verhalten sich bei diesem Getriebe die Radien der Räder K und K1 zu dem Radius des Rades R beispielsweise wie 3:1, so macht bei jedem Hin- und Rückgang des Angriffspunktes d das Rad R drei volle Umdrehungen.
Da die Seite α b in jedem Moment die Drehachse e schneidet, so bleibt die Berührung beider Reibräder K und K1 mit dem Rade R stets erhalten. Das Getriebe kann daher auch in entgegengesetzter Richtung arbeiten, so dafs beispielsweise in Fig. 4 bei plötzlichem Wechsel der Kraft Q. sich das Rad R sofort in entgegengesetzter Richtung um seine Achse dreht, ohne dafs infolge des entstehenden Druckwechsels ein Stofs erfolgt.
Soll jedoch das Rad R stets in derselben Richtung umlaufen, so kann man eine weitere erhebliche Vereinfachung des Getriebes vornehmen. Für eine Arbeitsübertragung auf das Rad R ist es nämlich nicht durchaus nothwendig, dafs immer beide Reibräder K und K1 mit dem Rade R in Berührung bleiben. Eine Arbeitsübertragung findet auch dann statt, wenn immer nur dasjenige Reibrad mit dem Rade R in Berührung ist, durch das gerade ,die Pressung Q1 auf das Rad R übertragen werden soll. Nur in den beiden Todtpunktlagen des Getriebes müssen beide Räder K und K1 das Rad R berühren, damit der Druckwechsel ohne Stofs erfolgt.
Ein derartiges Getriebe ist in Fig. 8 bis 10 dargestellt. Die Punkte d und c sind längs einer die Drehachse e schneidenden Geraden geführt. In Fig. 8 befindet sich der Angriffspunkt d der Kraft Q. im Rechtsgange. Das Reibrad K wird daher gegen das Rad R gedrückt und die nach dem Berührungspunkt α gerichtete Pressung Q ertheilt dem Rade ein Drehmoment, welches mit demjenigen des Rades K übereinstimmt, so dafs die Reibräder auf einander abrollen. Das andere Reibrad K1 ist hierbei aufser Berührung mit dem Rade R, wie es sich auch durch eine geometrische Betrachtung deicht erweisen läfst. Wenn sich jedoch bei Weiterbewegung des Getriebes der Angriffspunkt d seinem rechten Todtpunkt nähert, so kommt auch allmählich das Rad K1 wieder mit dem Rade R in Berührung. In der rechten Todtpunktlage des Getriebes (Fig. 9) berühren beide Räder K und X1 das mittlere Rad R in den beiden Punkten α und ß, und der nun auftretende Druckwechsel erfolgt daher ohne Stofs. Nach Ueberwindung dieser Todtpunktlage beginnt der Punkt d seinen Linksgang. Hierbei wird (Fig. 10) das Rad K1 gegen das Rad R geprefst und die nach dem Berührungspunkt β gerichtete Pressung Q1 bewirkt ein Weiterrollen der Räder auf einander. Das linke Rad K hingegen kommt hierbei aufser Berührung mit dem Rade R und nähert sich dem letzteren erst wieder in der Nähe der linken Todtpunktlage des Getriebes.
Statt der Mittelpunkte α und b können natürlich auch zwei beliebige andere, jedoch gleichliegende Punkte al und &1 der Reibräder K und K1 mit einander verbunden werden, wie in Fig. 8 punktirt angegeben ist.
Bei den zuletzt erläuterten Getrieben war als Bahn für den Angriffspunkt d der Kraft Q eine die Drehachse e schneidende Gerade gewählt worden. Sehr einfach und mannigfach verwendbar wird das Getriebe jedoch auch in dem Falle, dafs man als Bahn für den Punkt d einen schwach gekrümmten Kreisbogen ti i5 (Fig. 1) wählt, auf dem der Punkt d hin- und herwandert. Ein derartiges Getriebe ist in Fig. 11 und 12 dargestellt. Der Angriffspunkt d wird durch den um den festen Punkt f drehbaren Doppelhebel h auf dem Kreisbogen 111 geführt. Die punktirt eingezeichneten Stellungen Ji1 und Zz2 des Hebels h entsprechen den Todtpunktlagen des Getriebes. Die Seite a b ist ebenso wie bei dem in Fig. 4 bis 7 dargestellten Getriebe mit ihrer Mitte um den Punkt e drehbar und auch in kleinen Grenzen verschiebbar angeordnet. Aus diesem Grunde bleiben beide Reibräder K und K1 stets in Berührung mit Rad JR.
Die Kraft Q greift am längeren Ende des Doppelhebels h an und wirkt in Fig. 1 1 nach oben. Das Rad K wird daher gegen das Rad R geprefst, so dafs die Räder unter Einwirkung der Pressung Q1 auf einander abrollen. Hierbei bewegt sich der Angriffspunkt d auf dem Kreisbogen t Jf1. Nach Ueberschreitung der Todtpunktlage h2 des Doppelhebels h wird der letztere von der Kraft Q nach abwärts gedrückt (Fig. 12), so dafs jetzt das untere Rad K1 gegen das Rad R geprefst wird. Die hierbei ausgeübte Pressung Q1 bewirkt ein Weiterrollen der Reibräder auf einander.
Eine weitere Vereinfachung des Getriebes entsteht in dem Fall, wenn die Punkte c und d auf demselben Kreisbogen geführt werden. Eine derartige Anordnung zeigt Fig. 13 und 14. Die Punkte d und c werden hier durch das um den festen Punkt f drehbare starre Dreieck dcf, welches mittels des Hebels h seinen Antrieb erhält, auf den Kreisbögen ^i1 bezw. t2t3 geführt, die demselben Kreise angehören. In Fig. 13 wirkt die Kraft Q am Ende . des Hebels h nach oben, so dafs das Rad K mit der Pressung Q1 gegen das Rad R gedrückt wird. Infolge dessen rollen die Räder K und R auf einander ab. Das Rad K1 ist hierbei stets aufser Berührung mit dem Rade jR und berührt dasselbe erst wieder in der nun folgenden Todtpunktlage des Getriebes (Fig. 14), welche durch die lebendige Kraft der sich drehenden Massen überwunden wird. Nunmehr bewegt sich der Hebel h abwärts, wobei das Rad K1 gegen das Rad R geprefst wird, während sich das Reibrad K vom Rade R abhebt, bis nach Ueberwindung der anderen Todtpunktlage dasselbe Spiel von Neuem beginnt.
Sehr bemerkenswerth sind sodann diejenigen Getriebe, die entstehen, wenn als Bahn für den Angriffspunkt d der Kraft Q eine geschlossene Curve t Z1 Z2 Z3 (Fig. ι 5) gewählt wird, welche den kleineren Kreis P1 vollständig einschliefst. Da hierbei der Angriffspunkt d zwischen den Peripherien der Kreise P und P1 nicht wie bei den in Fig. 1 dargestellten Bahnen einmal hin- und zurückwandert, sondern eine jede dieser Peripherien innerhalb eines vollen Umlaufes zweimal berührt, so ist auch die Uebersetzung auf das kleinere Rad R doppelt so grofs als bei den vorher besprochenen Ausführungsformen.
Ein derartiges Getriebe ist in seinen auf einander folgenden Stellungen durch Fig. 16 bis 20 veranschaulicht. Die Seite α d des Parallelkurbelgetriebes ist über d hinaus bis g verlängert, α g gleich α e gemacht und der Punkt g auf einer die Drehachse e schneidenden Geraden χ χ geführt. Der Punkt d beschreibt alsdann, wie aus Fig. 18 leicht zu erkennen, eine Ellipse, welche den Kreis P in den Punkten t und Z2, den Kreis P1 in Z1 und Z3 berührt.
In Fig. 16 hat der Rechtsgang der antreibenden Kraft Q eben begonnen. Das Rad K wird hierbei gegen das Rad R geprefst, und die excentrische Pressung Q1 verursacht eine Rollung der Reibräder auf einander. In Fig. 17 ist der Punkt g an der Drehachse e angelangt und es wird momentan kein Drehmoment auf das Rad R übertragen. Beim weiteren Rechtsgang des Punktes g (Fig. 18) wird nunmehr das Rad K1 gegen das Rad R geprefst, und die excentrische Pressung Q1 bewirkt ein Weiterrollen der Räder auf einander. In Fig. 19 ist der rechte Todtpunkt erreicht, der durch das Schwungrad zu überwinden ist, und es folgt nun der Linksgang der Kraft Q. (Fig. 20). Auch hier ist, wie die Figur zeigt, das auf das Rad R übertragene Drehmoment dasselbe wie vorher. Die Räder rollen daher weiter auf einander ab und der Punkt g passirt hierbei die Achse e, wobei das Getriebe wieder eine Stellung einnimmt, wie sie der in Fig. 17 dargestellten entspricht. Beim weiteren Linksgange des Punktes g tritt wieder das Rad K1 in Wirksamkeit, bis der linke Todtpunkt erreicht ist, worauf das in Fig. 16 bis 20 dargestellte Spiel von Neuem beginnt.
Verhalten sich bei diesem Getriebe die Radien der Räder K und K1 zu demjenigen des Rades R beispielsweise wie 3:1, so ist das Uebersetzungsverhältnifs 1 : 6.
Während sich in Fig. 16 der Punkt g auf der Geraden χ χ von links nach rechts bewegt, läuft gleichzeitig der in der Verlängerung der Seite bc liegende Punkt ^1 auf der Geraden χ χ von rechts nach links. Greift also die Kraft Q abwechselnd in den Punkten g und g1 an, so läfst sich dieses Getriebe vorzüglich als Tretmechanismus, beispielsweise bei Fahrrädern und dergl., verwenden. Auch die eingezeichneten Punkte g2 und gs beschreiben entgegengesetzt gerichtete Bahnen auf der zur Geraden xx> senkrechten Geraden yy.
Dasselbe beschriebene Getriebe weist den Uebelstand auf, dafs es während eines Hin- und Rückganges zweimal eine durch Fig. 17 veranschaulichte Stellung einnimmt, bei der gerade während der gröfsten Geschwindigkeit des Angriffspunktes g der Kraft Q keine Arbeit auf die Drehachse e übertragen wird. Um diesen Uebelstand zu beheben, kann man die in Fig. 21 bis 24 dargestellte Anordnung treffen, bei welcher mit dem Parallelkurbelgetriebe ab c d ein zweites ganz ähnliches Getriebe'α d i k verbunden ist. Die drei um das Rad R herumlaufenden Reibräder K, K1 und K2 sind um i2o° gegen einander versetzt. Ihre Mittelpunkte abk einerseits, ihre excentrischen Punkte cdi andererseits sind durch zwei congruente gleichseitige Dreiecke mit einander verbunden. Die Seite α d ist wieder über d hinaus bis g verlängert und der Punkt g längs der die Drehachse e schneidenden Geraden χ χ geführt. . .
In Fig. 21 hat der Rechtsgang der Kraft Q soeben begonnen, wobei das Rad K mit der Pressung Q1 gegen das Rad R gedrückt wird und dem letzteren ein Drehmoment verleiht. Kommt sodann das Getriebe in die durch Fig. 22 veranschaulichte Stellung, bei welcher der Punkt g an der Drehachse e angelangt ist, so ist bereits das Rad K2 in Wirksamkeit, indem es eine nach dem Berührungspunkt γ gerichtete Pressung Q1 auf das Rad R ausübt und hierdurch letzteres in demselben Sinne weiter dreht. Dasselbe ist bei der Stellung des Getriebes in Fig. 23 der Fall, in welcher der Punkt g bereits dem rechten Todtpunkt zustrebt. Nach Ueberschreitung desselben beginnt der Linksgang (Fig. 24), wobei sich die beim Rechtsgang dargestellten Vorgänge wiederholen.
Die beiden zuletzt erläuterten Anordnungen sind in Fig. 25 bis 27 noch für den Fall dargestellt, dafs der Punkt g nicht wie in Fig. 16 bis 24 auf einer Geraden xx, sondern auf einem Kreisbogen s s geführt ist, dessen Mittelpunkt in f liegt. Hierbei ist es, wie man aus Fig. 15 erkennt, Bedingung, dafs der Kreisbogen ss die Drehachse e schneidet. Denn da die (punktirt eingezeichnete) Gerade ag1 mit ihrem einen Ende auf dem Kreise M, mit dem anderen auf dem Kreisbogen s s geführt ist, so kann die Bahn t'tjt'.2ta, weiche hierbei der Punkt d' beschreibt, den inneren Kreis P1 nur in dem Moment berühren, in welchem
die Punkte g' und e zusammenfallen. Die Bahn des Punktes d' ist bei diesen Getrieben eine Lemniskate.
Der Schwinghebel gf kann in Fig. 25 bis 27 wieder als Doppelhebel h ausgebildet sein, welcher zwischen seinen Todtpunktlagen hin- und herschwingt und an dessen Ende die Kraft Q angreift. Die hierbei auftretenden Kraft- und Bewegungsverhä'ltnisse der Getriebe sind dieselben, wie sie vorher erläutert wurden.
Das bei sä'mmtlichen besprochenen Getrieben zur Anwendung kommende Parallelkurbelgetriebe befindet sich in seinen Todtpunktlagen bekanntlich in einer sogen. »Wechsellage«, in welcher es zu einem Antiparallelkurbelgetriebe werden kann. Um dies zu verhüten, kann man alle diejenigen bekannten Mittel wählen, welche zur Erreichung eines Kettenschlusses während der Todtpunktlagen üblich sind. Im Allgemeinen dürfte jedoch eine derartige Mafsnahme überflüssig sein, weil gerade in den Todtpunkten die Reibräder K und K1 stets gleichzeitig mit dem Rade R in Berührung sind und aus diesem Grunde eine Gegenläufigkeit der Kurbeln α b und b c nicht zulassen.
Als Beispiel igt das in Fig. 4 bis 7 schematisch dargestellte Getriebe in Fig. 28 und 29 constructiv durchgeführt. Die Reibräder K, K1 und jR sind an ihrem Umfange zweckmäfsig profilirt. Die Mittelpunkte α und b derselben werden gelenkig durch die Stange h verbunden, die mit einem nach Art , eines Excenterbügels ausgeführten Ring H1 auf der Scheibe K sitzt und mit dem hierdurch gebildeten Gelenk über den Drehzapfen d des Rades K.greift. Die Mitte der Stange h ist in der Rinne I1 eines auf der Wellenachse e sitzenden Drehstückes i in kleinen Grenzen verschiebbar. Das Rad K sitzt fest auf seinem excentrischen Drehzapfen d, der auf beiden Seiten in der längs der Achse χ χ beweglichen Geradführung A gelagert ist. Die excentrischen Drehzapfen d und c der Reibräder K und K1 sind durch die Stange / gelenkig mit einander verbunden. Die Wellenachse e, auf der das Rad R befestigt ist, läuft im Lager L und macht bei jedem Hin- und Hergange der Geradführung A drei volle Umdrehungen.
Soll die Wellenachse e nach beiden Seiten durchgehen, so mufs die Stange / bügelartig über die Welle e greifen. Anstatt des excentrischen Bügels /ij der Stange h kann natürlich bei entsprechender Anordnung auch ein einfaches Zapfengelenk gewählt werden.
Eine andere Ausführungsform der Reibräder ist in Fig. 30 dargestellt und dürfte sich besonders zur Uebertragung gröfserer Kräfte eignen. Zwecks Verringerung der Abnutzung sind die Reibräder K, K1 und R in diesem Falle breit gemacht und nicht profilirt. Um hierbei jedoch ein Schleifen der Reibräder auf einander unter allen Umständen zu verhüten, kann man in der Mitte der Reibflächen eine schwache Verzahnung \ anbringen. Letztere braucht aus dem Grunde nur schwach gewählt zu werden, weil der Haupttheil der Kraft stets durch die Reibflächen selbst übertragen wird,' während die Verzahnung nur zur Verhütung der bei grofsen Kräften etwa auftretenden Schleifung besteht. Im Uebrigen wird man das Material der Reibräder und die Beschaffenheit der Reibflächen derart wählen, dafs der Reibungscoefficient ein möglichst grofser wird.

Claims (5)

Patent-Ansprüche:
1. Getriebe zur Umwandlung einer langsam hin- und hergehenden in eine schnell drehende Bewegung, gekennzeichnet durch ein den Antrieb der in schnelle Drehung zu versetzenden Welle (e) bewirkendes Parallelkurbelgetriebe (abcd), dessen kürzeres Seitenpaar von zwei gleich grofsen Reibrädern (K und K1) und dessen längeres Seitenpaar durch zwei einerseits die Mittelpunkte (a und b) der Reibräder, andererseits zwei excentrische Punkte (c und d) derselben verbindende Stangen gebildet wird, und das derart angeordnet ist, dafs die beiden Reibräder (K und K1) zu beiden Seiten eines dritten, auf der anzutreibenden Welle (e) befestigten kleineren Reibrades (R) liegen, so dafs, wenn einer der excentrischen Gelenkpunkte Iz. B. d) als Angriffspunkt für die zu übertragende Kraft in beliebiger Bahn gegen die Welle (e) hin- und herbewegt wird, sich die Reibräder auf einander abrollen und hierdurch die Welle (e) in schnelle Drehung versetzen.
2. Ausführungsform des Getriebes nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs die Mitte der die Mittelpunkte der Reibräder verbindenden Parallelogrammseite (a b) um die Wellenachse (e) drehbar und gleichzeitig in kleinen Grenzen verschiebbar ist, um ein Anpressen der Reibräder an einander zu ermöglichen, wobei stets beide gröfseren Reibräder (K und K1) mit dem kleinen Rade (R) in Berührung sind (Fig. 4 bis 7 und ι ι und 12).
3. Ausführungsform des Getriebes nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs die grofsen Reibräder (K und K1) mit dem kleinen Rade (R) abwechselnd in und aufser Berührung kommen, während der Todtpunktlagen jedoch beide gleichzeitig mit demselben in Berührung sind (Fig. 8 bis 10, 13 und 14).
4- Ausführuhgsform des Getriebes nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, dafs das Parallelkurbelgetriebe (abcd) sich während des Abrollens der Reibräder auf einander um die Wellenachse (e) dreht, um eine doppelt so grofse Uebersetzung zu erzielen als bei den vorhergehenden Ausführungsformen (Fig. 16 bis 20 und 25).
5. Ausführungsform des Getriebes nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Vereinigung mehrerer Parallelkurbelgelriebe in der Weise, dafs drei oder mehr in gleichen Winkelabständen von einander befindliche Reibräder (K, K1 und K2) gleichzeitig auf dem kleinen Reibrade (R) abrollen (Fig. 21 bis 24, 26 und 27).
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1284785B (de) * 1964-08-25 1968-12-05 Commissariat Energie Atomique Mechanische Antriebsvorrichtung
DE3232974A1 (de) * 1982-09-04 1984-03-15 Michael 6108 Weiterstadt Mayer Triebwerk zum umwandeln von rotationsbewegung in lineare bewegung
WO1992016721A1 (en) * 1991-03-25 1992-10-01 A.T. Avanzata Technologia S.R.L. A kinematic motion assembly with reciprocating relative motion
WO1994007003A1 (de) * 1992-09-18 1994-03-31 Hartmut Lohmeyer Hubkolbenmaschine mit beweglichem zylinder

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