DE96673C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 40: Hüttenwesen.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 2. Februar 1897 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft die Behandlung von schwer schmelzbaren Erzen der Edelmetalle
oder sonstigen Materialien, welche dieselben enthalten (der Kürze wegen sollen alle
diese Materialien in Nachstehendem mit »Erze« bezeichnet werden). Es sollen von solchen
Erzen die darin enthaltenen werthloseren Metalle oder Materialien, mit denen das Gold oder die
anderen edlen Metalle chemisch oder mechanisch vereinigt sind und die die Amalgamirung,
das Verschmelzen oder die nachfolgende Gewinnung der Edelmetalle hindern, beseitigt
werden, um so die Gewinnung der gewünschten Metalle zu erleichtern und den Verlust
daran zu vermindern.
Zur Erreichung dieses Zweckes soll nach vorliegender Erfindung das betreffende Erz
(ζ. B. Golderz) der Einwirkung von Wassergas (ein mechanisches Gemenge von gleichen
Raumtheilen Wasserstoff und Kohlenoxyd) unter Erhitzung in einer geschlossenen Retorte
oder in einem geschlossenen Ofen unterworfen werden, durch welche das Gas hindurchgeleitet
wird. Es wird hierdurch bewirkt, dafs das Erz aufserordentlich spröde wird, und zwar
viel mehr als der in offenen Erhitzern geröstete Quarz, derart, dafs das Erz leicht von Hand
zerbrochen werden kann und so für seine weitere Behandlung leichter Stampfwerke oder
Zerkleinerungsapparate bedarf. Es wird ferner erreicht, dafs die Goldtheilchen Kugelgestalt
oder nahezu Kugelgestalt annehmen (je kleiner die Metalltheile sind, desto vollkommener wird
die Kugelgestalt werden), so dafs auf das Gold das Wasser bei dem Amalgamirungsprocefs
weniger einwirken kann und der Verlust an fortgeschwemmtem Gold auf ein Minimum
reducirt wird. Es wird weiterhin erreicht, dafs das Arsen, Tellur, Antimon, Wismuth, Zink,
Blei, Eisen und Kupferpyrite, Eisenoxyd und die anderen werthloseren Metalle und Materialien,
mit welchen das Gold chemisch oder mechanisch verbunden sein kann, aus dem Erz entfernt
bezw. durch das Wassergas beseitigt werden, derart, dafs das Gold praktisch frei davon
zurückbleibt und nunmehr sehr gut geeignet ist, um durch Amalgamation oder auf andere
Weise rein gewonnen zu werden.
Gegenüber der bekannten Anwendung von Wasserstoff für die Röstung schwefel-; antimon-
und arsenhaltiger Erze, wodurch lediglich die Entfernung des Arsens bezweckt wird und
wobei mehrere Operationen erforderlich sind, um Schwefel und Antimon zu entfernen und
das Gold und Silber zu gewinnen, hat sich das vorliegende Verfahren zur Behandlung
aller Erze geeignet erwiesen, wobei durch die einheitliche Behandlung nicht nur Arsen, sondern
auch Schwefel, Antimon und alle anderen zu verflüchtigenden Materialien infolge der
gemeinsamen und gleichzeitigen Wirkung von Wasserstoff und Kohlenoxyd entfernt werden,
ohne die bei der alleinigen Benutzung von Wasserstoff (Patentschrift Nr. 10716) benöthig-
Claims (1)
- ten Nebenoperationen anwenden zu brauchen. So hat man z. B. bei der ganz analogen Behandlungsweise des nämlichen Erzes mit Wasserstoff 29,7 pCt, mit Wassergas dagegen 63,1 pCt. und mehr Gold erhalten.Zur Ausführung vorliegender Erfindung ist es zweckmäfsig, eine Apparatanordnung zu benutzen, bei welcher eine Reihe von geschlossenen Retorten mit einer Reihe von Retorten zur Herstellung von Wassergas vereinigt ist. Die ersteren (die Erzbehandlungsretorten) sind hinter einander angeordnet, derart, dafs ihr Inhalt aus einer in die andere abwärts befördert werden kann, bis derselbe schliefslich entfernt wird, nachdem er von den werthloseren Metallen oder Materialien befreit ist. Die Wassergasretorten sind nach oben mit den Erzretorten verbunden, von welch letzteren das Wassergas mit den beigemengten Dämpfen der werthloseren Metalle oder Materialien nach einem Sammler oder nach einer Reihe von Kammern behufs Ablagerung und Gewinnung der werthvolleren Bestandtheile derselben geführt wird.Diese Behandlung kann jedoch auch in irgend einer geeigneten luftdichten Retorte oder in einer Reihe von geschlossenen Retorten oder in einem einzelnen Ofen ausgeführt werden, wohin das Wassergas eingeführt wird. Das Wassergas kann auch besonders hergestellt und für seinen Gebrauch in einem Gasometer aufgesammelt sein.Obgleich diese Behandlung ganz besonders für schwer zu schmelzende Erze der edlen Metalle oder dieselben enthaltenden Materialien geeignet ist, so kann dieselbe dennoch auf Erze und Materialien angewendet werden, die gewöhnlichere Metalle enthalten.Pa ten τ-Anspruch:Röstverfahren für Edelmetall-haltige Erze u. dgl, welche schwer zu verschmelzen sind, dadurch gekennzeichnet, dafs dieselben unter Erhitzung in einer Retorte oder einem Ofen der Einwirkung von Wassergas unterworfen werden, welches durch die Retorten oder durch den Ofen hindurchgeleitet wird.
Publications (1)
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Country Status (1)
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