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Tretroller mit Trethebelantrieb Die Erfindung betrifft einen Tretroller
mit Trethebelantrieb.
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Bei den bekannten Tretrollern greift ein am Rahmen gelagerter doppelarmiger
Trethebel mittels zweier Lenker gleicher Länge an zwei gleichgerichteten Kurbeln
einer mit dem Hinterrad fest verbundenen Achse an. In einer anderen bekannten Ausführungsform
greift ein ebenfalls am Rahmen gelagerter doppelarmiger Trethebel mittels einer
Führungsschlaufe an einem exzentrisch auf dem Hinterrad des Rollers befestigten,
zur Radachse parallelen Zapfen an.
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Diese Tretroller haben den Nachteil, daß in zwei um z8o° zueinander
gedrehten Stellungen des Hinterrades ein Totpunkt vorhanden ist, der, falls man
in einer dieser beiden Radstellungen anfahren will, durch wenn auch nur eine geringe
besondere Drehung des Hinterrades überwunden werden muB.
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Eine zügige Fahrt mit den bekannten Rollern ist nur von einer bestimmten,
Geschwindigkeit ab möglich, bei der der Roller bereits den nötigen Schwung hat,
um für die Überwindung der Totpunktlage keine bemerkenswerte Kraft mehr aufwenden:
zu müssen. Unterhalb dieser Geschwindigkeit ist nur ein mehr oder weniger ruckartiges
Fahren möglich.
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Zwar ist es möglich, den Trethebel vor seiner Drehachse durch den
einen und- hinter der Drehachse
durch den anderen Fuß zu betätigen,
so daß auf jede Raddrehung zwei Arbeitshübe kommen und das Fahren auch bei geringeren
Geschwindigkeiten etwas ausgeglichener wird. Aber abgesehen davon, daß auch bei
dieser wechselweisen Betätigung des vorderen und hinteren Trethebelteiles das zügige
Fahren an eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit gebunden bleibt, büßt der Fahrer
an Standsicherheit ein, weswegen an dem Trethebel besondere Verbreiterungen als
Standflächen angebracht werden, um Unbequemlichkeiten beim Fahrer wenigstens zeitweilig
in erträglichen Grenzen zu halten.
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Es sind auch Tretroller bekanntgeworden, bei denen zum Antrieb zwei
Trethebel dienen, die je an einer auf der Hinterradachse sitzenden. Kurbel drehbar
befestigt sind. In der einen Ausführung sind die Trethebel auf der Vorderseite an
Parallelkurbeln und in einer anderen Ausführung an Schwingen befestigt. Aber auch
bei diesen Ausführungen ist ein zügiges Fahren erst von einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit
ab möglich. Darüber hinaus führen die Füße des Fahrers Drehbewegungen mit dem Abstand
der Kurbelzapfen als Durchmesser aus: Durch diese Bewegungsart kommt etwas Unruhiges
und bis zu einem gewissen Grad auch eine Unsicherheit in die Fahrt.
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Alle bekannten Tretroller haben als gemeinsames nachteiliges Merkmal
einen geräuschvollen Lauf, da die Tretbretter fest an dem Kurbelzapfen am Hinterrad
angreifen, dabei aber zwischen Kurbelzapfen und Trethebel ein gewisses Spiel belassen
bleiben muß, was bei der Auf- und Abbewegung der Trethebel ein Klappern verursacht,
das um so stärker wird, je größer der Verschleiß der aufein.-anderreibenden Teile
wird.
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Gegenüber den bekannten Tretrollern ist der mit Trethebelantrieb versehene
Tretroller gemäß der Erfindung, dessen Hinterachse in bekannter Weise zwei um i8ä°'
versetzte Kurbeln aufweist, von. denen jede mit einem Trethebel zusammenarbeitet,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Trethebel als doppelarmiger Hebel ausgebildet
ist, dessen Drehachse zwischen dem Vorderrad und dem Hinterrad am Rahmen angeordnet
ist, wobei der nach vorn gerichtete Trethebelteil vom Fahrer betätigt wird und der
nach hinten gerichtete Trethebelteil unmittelbar an der ihm zugeordneten Kurbel
angreift.
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Ein weiteres Kennzeichen besteht darin, daß die zwei Trethebel an
den Kurbelzapfen von unten her lose angreifen.
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Durch eine auf der Drehachse angeordnete Schraubenfeder kann jeder
Trethebel gegen eine Rolle gedrückt -werden, die auf dem zugehörigen Kurbelzapfen
gelagert ist.
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Schließlich ist zwischen dem Hinterrad und der Drehachse am Rahmen
ein Anschlag angeordnet, an den sich die nach hinten gerichteten Trethebelteile
anlegen können, wenn sich der Tretroller im Freilauf befindet.
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Durch diese Merkmale werden nicht nur die Nachteile der bekannten
Tretroller beseitigt, sondern darüber hinaus noch folgende Vorteile erzielt: Infolge
der erfindungsgemäß getroffenen Anordnung der Trethebel ist die Bildung von Tatpunkten,
ganz gleich in welcher Drehlage der Räder, unmöglich gemacht.
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Der Fahrer kann zügig fahren.
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Die zügige Fahrt ist bei geringster wie auch bei größtmöglicher Geschwindigkeit
des Tretrollers möglich.
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Der Tretroller kann aus dem Stillstand heraus bei jeder beliebigen
Lage der Kurbeln ohne besonderen Anstoß stets in Vorwärtsrichtung angefahren werden.
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Es ist eine zügige Bergfahrt möglich.
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Wirksam gebremst werden kann schon lediglich unter Zuhilfenahme der
Trethebel. Die Bremswirkung wird um so größer, je weiter nach vorn sich der Fahrer
auf die Trethebel stellt. Selbst verhältnismäßig steile Hänge können ohne Gefahr
abwärts gefahren werden, und selbst ein Abbremsen der Fahrt lediglich unter Zuhilfenahme
der Trethebel und ohne besondere Bremse ist an verhältnismäßig steilen Hängen möglich.
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Der Fahrer kann die Geschwindigkeit jederzeit selbst bestimmen.
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Es kann gleichmäßig und vollkommen stoßfrei gebremst werden.
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Durch Abrücken der Trethebel von den Kurbelzapfen kann der Tretroller
in Freilaufzustand gebracht werden.
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Der Tretroller hat einen geräuschfreien Lauf. Der Antrieb des Rollers
ist schon durch einfaches Wippen mit dem Fuß möglich. Die Haltung des Fahrers ist
ruhig, das Fahrzeug in seinen Bewegungen leicht und wendig.
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Neben den den bekannten Tretrollern -weit überlegenen Fahreigenschaften
zeichnet sich der Tretroller nach der Erfindung noch durch eine äußerst einfache
Bauweise aus, die in einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung näher erläutert
ist.
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Abb. i zeigt den Tretroller in Seitenansicht; Abb. a ist eine Draufsicht
auf den Tretroller unter Fortlassung von Rahmenvorderteil und Vorderrad; Abb. 3
zeigt den Tretroller mit von den Kurbelzapfen abgerückten Trethehelend'en.
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i bedeutet den Rahmen, a die Lenkung, 3 das Lenkrad und q. das Hinterrad.
Der Rahmen i ist hinten zur Aufnahme des Hinterrades q. gabelförmig ausgebildet.
Am gabelförmigen Teil ist auf beiden Seiten die Achse 5 befestigt, auf der der zugehörige
Trethebel 6 bei i i gelagert ist. Das Hinterrad q. ist bei io in der Rahmengabel
gelagert. Auf der mit dem Hinterrad q. starr verbundenen Radachse sind Kurbeln 9
mit Zapfen 7 befestigt. Die Zapfen 7 sind mit Rollen 8 versehen.
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In Abb. i sind die Zapfen 7 in der höchsten bzw. tiefsten Lage dargestellt.
Wirkt eine Kraft P1 auf die Trethebel 6 ein, so wird das Hinterrad ¢ durch diese
Trethebel, die mit ihrem hinteren Ende von unten her über die Rollen 8 lose an den
Kurbelzapfen 8 angreifen, in Drehung versetzt.
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In der tiefsten Lage der Kurbelzapfen 7 geht die von den Trethebeln
6 auf die Zapfen ausgeübte
Kraft P2 im Abstand a an der Radachse
vorbei, d. h., daß selbst in, der ungünstigsten Lage der Kurbelzapfen 7 ein Drehmoment
= a X P2. am Hinterrad 4 wirksam ist, so daß es also niemals eine Totpunktlage gibt.
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Jeder Trethebel 6 wird durch die auf der Drehachse 5 angeordnete Schraubenfeder
12 ständig gegen die zugehörige Rolle 8 gedrückt.
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Wirkt die Kraft P1 auf das hintere Ende des Trethebels 6, so wird
er entgegen der Wirkung der Feder 12 vom Kurbelzapfen 7 bzw. von dessen Rolle 8
abgerückt. Auf diese Weise erzielt man einen Freilauf, indem man gleichzeitig beide
Trethebel 6 aus dem Drehkreis der Rollen 8 herausbringt.
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Damit die hinteren Enden der Trethebel 6 im Freilaufzustand des Tretrollers
nicht auf der Fahrbahn schleifen, können sie sich gegen den zwischen dem Hinterrad
4 und der Drehachse 5 am Rahmen i angeordneten Anschlag 13 abstützen.