DEW0008578MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 14. Mai 1952 Bekanntgemacht am 27. Dezember 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung betrifft einen Tretroller mit Trethebelantrieb.
Bei den bekannten Tretrollern greift ein am Rahmen gelagerter doppelarmiger Trethebel mittels
zweier Lenker gleicher Länge an zwei gleichgerichteten Kurbeln einer mit dem Hinterrad fest verbundenen
Achse an. In einer anderen bekannten Ausführungsform greift ein ebenfalls am Rahmen
gelagerter doppelarmiger Trethebel mittels einer Führungsschlaufe an einem exzentrisch auf dem
Hinterrad des Rollers befestigten, zur Radachse parallelen Zapfen an.
Diese Tretroller haben den Nachteil, daß in zwei um i8o° zueinander gedrehten Stellungen des
Hinterrades ein Totpunkt vorhanden ist, der, falls man in einer dieser beiden Radstellungen anfahren
will, durch wenn auch nur eine geringe besondere Drehung des Hinterrades überwunden werden muß.
Eine zügige Fahrt mit den bekannten Rollern ist nur von einer bestimmten Geschwindigkeit ab mög-Hch,
bei der der Roller bereits den nötigen Schwung hat, um für die Überwindung der Totpunktlage
keine bemerkenswerte Kraft mehr aufwenden zu müssen. Unterhalb dieser Geschwindigkeit ist nur
ein mehr oder weniger ruckartiges Fahren möglich.
Zwar ist es möglich, den Trethebel vor seiner Drehachse durch den einen und hinter der Dreh-
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achse durch den anderen Fuß zu betätigen, so daß auf jede Raddrehung zwei Arbeitshübe kommen
und das Fahren auch bei geringeren Geschwindigkeiten etwas ausgeglichener wird. Aber abgesehen
davon, daß auch bei dieser wechselweisen Betätigung des vorderen und hinteren Trethebelteiles das
zügige Fahren an eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit gebunden bleibt, büßt der Fahrer an Standsicherheit
ein, weswegen an dem Trethebel besondere Verbreiterungen als Standflächen angebracht
werden, um Unbequemlichkeiten beim Fahrer wenigstens zeit\veilig in erträglichen Grenzen zu
halten.
Es sind auch Tretroller bekanntgeworden, bei denen zum Antrieb zwei Trethebel dienen, die je an
einer auf der Hinterradachse sitzenden Kurbel drehbar befestigt sind. In der einen Ausführung
sind die Trethebel auf der Vorderseite an Parallelkurbeln und in einer anderen Ausführung an
Schwingen befestigt. Aber auch bei diesen Ausführungen
ist ein zügiges Fahren erst von einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit ab möglich. Darüber
hinaus führen die Füße des Fahrers Drehbewegungen mit dem Abstand der Kurbelzapfen als
Durchmesser aus. Durch diese Bewegungsart kommt etwas Unruhiges und bis zu einem gewissen
Grad auch eine Unsicherheit in die Fahrt.'
Alle bekannten Tretroller haben als gemeinsames nachteiliges Merkmal einen geräuschvollen Lauf,
da die Tretbretter fest an dem Kurbelzapfen am Hinterrad angreifen, dabei aber zwischen Kurbelzapfen
und Trethebel ein gewisses Spiel belassen bleiben muß, was bei der Auf- und Abbewegung
der Trethebel ein Klappern verursacht, das um so· stärker wird, je größer der Verschleiß der aufeinanderreibenden
Teile wird.
Gegenüber den bekannten Tretrollern ist der mit Trethebelantrieb versehene Tretroller gemäß der
Erfindung, dessen Hinterachse in bekannter Weise zwei um 18010 versetzte Kurbeln aufweist, von, denen
jede mit einem Trethebel zusammenarbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Trethebel als
doppelarmiger Hebel ausgebildet ist, dessen Drehachse zwischen dem Vorderrad und dem Hinterrad
am Rahmen angeordnet ist, wobei der nach vorn gerichtete Trethebelteil vom Fahrer betätigt wird
und der nach hinten gerichtete Trethebelteil unmittelbar an der ihm zugeordneten Kurbel angreift.
Ein weiteres Kennzeichen besteht darin, daß die zwei Trethebel! an 'den Kurbelzapfen von unten her
lose angreifen.
Durch eine auf der Drehachse angeordnete Schraubenfeder kann jeder Trethebel gegen eine
Rolle gedrückt werden, die auf dem zugehörigen Kurbelzapfen gelagert ist.
Schließlich ist zwischen dem Hinterrad und der Drehachse am Rahmen ein Anschlag angeordnet, an
den sich die nach hinten gerichteten Trethebelteile anlegen können, wenn sich der Tretroller im Freilauf
befindet.
Durch diese Merkmale werden nicht nur die Nachteile der bekannten Tretroller beseitigt, sondern
darüber hinaus noch folgende Vorteile erzielt:
Infolge der erfindungsgemäß getroffenen Anordnung der Trethebel ist die Bildung von Totpunkten,
ganz gleich in welcher Drehlage der Räder, unmöglich gemacht.
Der Fahrer kann zügig fahren.
Die zügige Fahrt ist bei geringster wie auch bei größtmöglicher Geschwindigkeit des Tretrollers
möglich.
Der Tretroller kann aus dem Stillstand heraus bei jeder beliebigen Lage der Kurbeln ohne besonderen
Anstoß stets in Vorwärtsrichtung angefahren werden.
Es ist eine zügige Bergfahrt möglich.
Wirksam gebremst werden kann schon lediglich
unter Zuhilfenahme der Trethebel. Die Bremswirkung wird um so größer, je weiter nach vorn
sich der Fahrer auf die Trethebel stellt. Selbst verhältnismäßig steile Hänge können ohne Gefahr abwärts
gefahren werden, und selbst ein Abbremsen der Fahrt lediglich unter Zuhilfenahme der Trethebel
und ohne besondere Bremse ist an verhältnismäßig steilen Hängen möglich.
Der Fahrer kann die Geschwindigkeit 'jederzeit selbst bestimmen.
Es kann gleichmäßig und vollkommen stoßfrei gebremst werden. ,
Durch Abrücken der Trethebel von den Kurbelzapfen kann der Tretroller in Freilaufzustand gebracht
werfen.
Der Tretroller hat einen geräuschfreien Lauf.
Der Antrieb des Rollers ist schon, durch einfaches Wippen mit dem Fuß möglich. Die Haltung des
Fahrers ist ruhig, das Fahrzeug in seinen Bewegungen leicht und wendig.
Neben den den bekannten Tretrollern weit überlegenen Fahreigenschaften zeichnet sich der Tretroller
nach der Erfindung noch durch eine äußerst einfache Bauweise aus, die in einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung näher erläutert ist.
Abb. ι zeigt den Tretroller in Seitenansicht;
Abb. 2 ist eine Draufsicht auf den Tretroller unter Fortlassung von Rahmenvorderteil und
Vorderrad;
Abb. 3 zeigt den Tretroller mit von den Kurbelzapfen abgerückten Trethebelenden.
ι bedeutet den Rahmen, 2 die Lenkung, 3 das Lenkrad und 4 das Hinterrad. Der Rahmen 1 ist
hinten zur Aufnahme des Hinterrades 4 gabelförmig ausgebildet. Am gabelförmigen Teil ist auf
beiden Seiten die Achse 5 befestigt, auf der der zugehörige Trethebel 6 bei 11 gelagert ist. Das
Hinterrad 4 ist bei 10 in der Rahmengabel gelagert. Auf der mit dem Hinterrad 4 starr verbundenen Radachse sind Kurbeln 9 mit Zapfen 7
befestigt. Die Zapfen 7 sind mit Rollen 8 versehen.
In Abb. ι sind die Zapfen 7 in der höchsten bzw.
tiefsten Lage dargestellt. Wirkt eine Kraft P1 auf
die Trethebel 6 ein, so' wird das Hinterrad 4 durch diese Trethebel, die mit ihrem hinteren Ende von
unten her über die Rollen 8 lose an den Kurbelzapfen 8 angreifen, in Drehung versetzt.
In der tiefsten Lage der Kurbelzapfen 7 geht die von den, Trethebeln 6 auf die Zapfen ausgeübte
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Kraft P2 im Abstand a an der Radachse vorbei,
d. h., daß selbst in der ungünstigsten Lage der Kurbelzapfen 7 ein Drehmoment = α X P2 am
Hinterrad 4 wirksam ist, so daß es also niemals eine Totpunktlage gibt.
Jeder Trethebel 6 wird durch die auf der Drehachse 5 angeordnete Schraubenfeder 12 ständig
gegen die zugehörige Rolle 8 gedrückt.
Wirkt die Kraft P1 auf das hintere Ende des
Trethebels 6, so wird er entgegen der Wirkung der Feder 12 vom Kurbelzapfen 7 bzw. von dessen
Rolle 8 abgerückt. Auf diese Weise erzielt man einen Freilauf, indem man gleichzeitig beide Trethebel
6 aus dem Drehkreis der Rollen 8 herausbringt.
Damit die hinteren Enden der Trethebel 6 im Freilaufzustand des Tretrollers nicht auf der Fahrbahn
schleifen, können sie sich gegen den zwischen dem Hinterrad 4 und der Drehachse 5 am Rahmen 1
angeordneten Anschlag 13 abstützen.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Tretroller mit Trethebelantrieb, dessen Hinterachse zwei um i8o° versetzte Kurbeln aufweist, von denen jede mit einem Trethebel zusammenarbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Trethebel (6) als doppelarmiger Hebel ausgebildet ist, dessen Drehachse (5) zwischen dem Vorderrad (3) und dem Hinterrad (4) am Rahmen (1) angeordnet ist, wobei der nach vorn gerichtete Trethebelteil vom Fahrer betätigt wird und der nach hinten gerichtete Trethebelteil unmittelbar an der ihm zugeordneten Kurbel (9) angreift.
- 2. Tretroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Trethebel an Kurbelzapfen (7) von unten her lose angreifen.
- 3. Tretroller nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Trethebel durch eine auf der Drehachse angeordnete Schraubenfeder (12) gegen eine Rolle (8) gedrückt wird, die auf dem zugehörigen Kurbelzapfen gelagert ist (Abb. 1 und 2).
- 4. Tretroller nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ■dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Hinterrad und der Drehachse am Rahmen ein Anschlag (13) angeordnet ist, an den sich die ■ nach hinten gerichteten Trethebelteile anlegen, wenn sich der Tretroller im Freilauf befindet (Abb. 3).In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 60 582, 103 in;
schweizerische Patentschrift Nr. 110 508;
französische Patentschrift Nr. 748036; USA.-Patentschrift Nr. 2 508 189.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 738/59 12.56
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