DE50170C - Kettenantriebs-Vorrichtung für Sicherheits-Fahrräder - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Die nachstehend beschriebene Construction eines Fahrradantriebes hat den Zweck, das Bergaufwärtsfahren mittels des Fahrrades dadurch zu erleichtern, dafs zwischen der vom Fufse des Fahrers getretenen Kurbel und dem durch diese angetriebenen Rade rasch und ohne dafs der Fahrer seinen Sitz verläfst, während der Fahrt, eine Uebersetzung eingeschaltet wird, welche bewirkt, dafs bei langsamerer Umdrehung des Rades ein geringerer Kraftaufwand an den Kurbeln nöthig ist.

Genannte Construction ist hauptsächlich für solche Fahrräder bestimmt, deren Antrieb mittels zweier durch eine Treibkette verbundener Kettenräder erfolgt, von denen das eine auf der Kurbelachse, das andere auf der Achse des angetriebenen Rades sitzt, also hauptsächlich für sogen. »Sicherheits-Fahrräder«.

In Fig. ι stellt α das mit der Kurbelachse des Fahrrades fest verbundene Kettenrad dar, während b das auf der Achse des angetriebenen Rades sitzende sei. Das Rad b ist mit dem Rad α durch die- über beide laufende Treibkette c verbunden.

In dem in Fig. 5 dargestellten Umwandelungsfalle, dem ein Sicherheits - Fahrrad zu Grunde gelegt ist, ist nun das Rad b mit der Achse des angetriebenen Rades nicht unlösbar fest, sondern nur durch eine in Fig. 1 durch den schwarzen Punkt e angedeutete Reibüngskuppelung verbunden,- welche die Eigenschaft hat, sich bei, einer Verschiebung des Kettenrades b auszulösen, und deren Construction weiter unten erläutert wird.

Diese jeden Augenblick lösbare Verbindung zwischen Kettenrad und Fahrradachse ermöglicht nun die in Fig. 2 dargestellte Construction. Durch Verschiebung des Kettenrades b ist die directe Verbindung desselben mit der Fahrradachse gelöst, und ein an dem Kettenrade b befestigtes Zahnrädchen f greift nun ein in ein auf der Fahrradachse befestigtes Innenzahnrad g, wodurch die Umdrehung der Fahrradachse in demselben Sinne wie zuvor, jedoch in einem anderen Uebersetzungsverhältnifs erfolgt.

Die praktische Ausführung der Construction zeigen die beiden Schnittzeichnungen Fig. 3 und 4, und zwar zeigt Fig. 3 die concentrische Stellung von Kettenrad und Fahrradachse. d ist die Achse des angetriebenen Rades, h die auf derselben sitzende Nabe mit den Speichen/i\ u stellt das linksseitige Kugellager dar, in welchem die Achse d läuft; s ist die linke Seite der Fahrradgabel, zwischen welcher sich das Rad des Fahrzeuges befindet; g ist das auf der Achse d festsitzende E-förmige Innenzahnrad, b ist das Kettenrad, welches auf seiner eigenen Achse k befestigt ist, und auf welcher noch das Zahnrädchen f und die Frictionskuppelung sitzen, welch letztere in der Zeichnung durch die Nase e angedeutet ist, die in eine Vertiefung der Achse d eingreift. Die Achse k läuft in . einem Büchsenlager /, welches mit den Ansätzen m m versehen ist, die in zwei glatte, rechteckige Stangen η η endigen, welche in den Führungen 0 0 stecken, die an der Fahrradgabel 5 sich befinden. Durch diese Anordnung wird bezweckt, dafs das Kettenrad mit den damit fest verbundenen Theilen verschoben werden kann.

Was die Construction der durch die Nase e angedeuteten Frictionskuppelung anbelangt, so

hat dieselbe also hauptsächlich den Zweck zu erfüllen, die Fahrradachse d mit dem Kettenrade b fest zu verbinden, so lange diese Theile concentrisch zu einander stehen; bei Uebergang in die excentrische Stellung soll sich diese Verbindung rasch lösen.

Die nähere Ausführung ist aus Fig. 7, 8 und 9 zu ersehen.

Auf der Achse d des angetriebenen Rades sitzt das vierzahnige Stück p, während an der Achse des Kettenrades k das Stück q sitzt, welches mit Einschnitten versehen ist, die genau in die Zähne des Stückes ρ passen, so dafs bei concentrischer Stellung der Achsen d und k, Fig. 8, eine feste Verbindung derselben erfolgt. Fig. 7 stellt das Stück p, Fig. 9 das Stück q dar, während in Fig. 8 beide ersichtlich sind, wie sie in einander eingreifen.

In Fig. 3 (also bei concentrischer Stellung der Achsen d und k) wirkt die hier durch die Nase e angedeutete Kuppelung, während das Zahnrädchen f frei ist; die vom Kettenrade b ausgehende Kraft wird also direct auf die Fahrradachse übertragen. In Fig. 4 ist das Kettenrad b nach aufwärts verschoben gedacht, die Kuppelung e ist ausgelöst und das Zahnrädchen f greift in das Innenzahnrad g ein, wodurch die Uebersetzung eingeschaltet ist.

Die Verschiebung des Kettenrades wird auf die in Fig. 5 und 6 dargestellte Weise vom Sattel des Fahrrades aus bewirkt.

Der Winkelhebel r, an dessen kurzem Ende das Ende der Führungsstange m in einem Schlitze, in dem ein durch die Führungsstange gehender Zapfen sich bewegt, verschiebbar ist, kann durch einen zweiten Winkelhebel, der sich beim Sattel oben befindet, hin- und herbewegt werden.

Fig. 6 zeigt die Lage der Hebel bei concentrischer Stellung von Kettenrad und Fahrradachse.

Wird der Winkelhebel t in der durch den Pfeil angedeuteten Richtung um i8o° gedreht, so entsteht die in Fig. 5 ersichtliche Stellung der Hebel, wodurch die excentrische Stellung von Kettenrad und Fahrradachse eintritt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Kettenantriebs-Vorrichtung für Sicherheits-Fahrräder, bei welcher ein Kettenrad b mit der anzutreibenden Fahrradachse d mittels einer aus den Theilen ρ und q bestehenden Kuppelung e verbunden werden kann, deren Eigenschaft darin besteht, dafs sie nur bei concentrischer Stellung von b und d zur Wirkung gelangt, während diese Wirkung bei excentrischer Stellung von b und d dadurch aufhört, dafs die Theile ρ und q aufser Eingriff gelangen, indem das mit den Ansätzen η versehene Büchsenlager Z in den Führungen b mittels der Winkelhebel r und t verschoben und dadurch mittels des concentrisch fest mit dem Kettenrade b verbundenen, in ein auf d befestigtes Rad g mit innerer Verzahnung eingreifenden Zahnrades f eine Uebersetzung eingeschaltet wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.