DE965521C - Verfahren zur Einschmelzung von Elektroden elektrischer Entladungsgefaesse in Glasumhuellungen - Google Patents
Verfahren zur Einschmelzung von Elektroden elektrischer Entladungsgefaesse in GlasumhuellungenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 13. JUNI 1957
I 6075 VIII c 121g
Die Erfindung befaßt sich mit einem Verfahren zur Einschmelzung von Elektroden elektrischer Entladungsgefäße
in Glasumhüllungen, bei welchem die Durchführungen durch die Glasumhüllungen elektrische Verbindungen mit dem Außenraum gestatten.
Bei der Herstellung elektrischer Entladungsgefäße ist es stets nötig, verschiedene Elektroden
oder andere Einzelteile innerhalb der Umhüllung der Röhre anzubringen. Bei den gebräuchlichen
Röhren nach Art der Trioden sind diese Elektroden häufig auf einem Glasteller, welcher später mit der
Glasuonhüllung verschmolzen wird, aufgebaut. Bei manchen Röhrentypen ist es jedoch wünschenswert,
innerhalb der Röhre Elektroden anzuordnen, die Teile haben, welche durch andere Glasteile als
durch den Glasteller durchgeführt werden müssen. Es wurde ein Verfahren vorgeschlagen, um einen
Leiter durch eine Glasumhüllung zu schmelzen, indem das eine Ende des Leiters mit einer Glasperle
versehen wird und die Umhüllung erhitzt und mit dem Stift und der Perle verschmolzen wird. Auf
das Ende des Stiftes innerhalb der Umhüllung kann Druck ausgeübt werden, so daß der Stift im wesentlichen
in einer Ebene mit der Innenfläche der Umhüllung eingeschmolzen ist. Bei diesem Verfahren
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bleibt jedoch im allgemeinen auf dem Ende des Leiters ein dünner Glasfilm, welcher entfernt werden
muß, bevor die Verbindungen mit den Elektroden in der Umhüllung" gemacht werden können.
Es wurde ferner ein Verfahren zur Einschmelzung von Metallkörpern in Glas vorgeschlagen, bei
welchem der blankgeglühte und vorentgaste Metallkörper in ein diesen engumschließendes Glasrohr,
eingeführt wird, worauf das Glasrohr evakuiert und ίο an der Einschmelzstelle bis zum Erweichen des
Glases erwärmt wird.
Die Erfindung schlägt bei Einschmelzungen von Elektroden oder Elektrodenteilen elektrischer Ent-
- ladungsgefäße in Glasumhüllungen, bei welchen die Elektroden innerhalb der Umhüllung so angeordnet
werden, daß Teile derselben mit der inneren Oberfläche der Umhüllung in Berührung sind und die
Einschmelzung durch die örtliche Erhitzung des Glases an der Einschmelzstelle, gegebenenfalls unter
einem Teilvakuum, erfolgt, vor, den eingefallenen Teil der Umhüllung mechanisch zu verformen und
das Glas von den sich durch die verformte Wand in den äußeren Raum erstreckenden Teilen zu entfernen.
Gegebenenfalls ist es vorteilhaft, innerhalb der Umhüllung ein Teilvakuum zu erzeugen, damit die
Außenwand leichter einfällt. Nach dem Einfallen des Glases wird der Teil des Leiters, der sich außerhalb
der Umhüllung erstreckt, mit einem geeigneten Werkzeug, beispielsweise einer besonders geformten
Bürste, aus Graphit oder aus einem geeigneten Metall vom Glas befreit, solange dieses noch weich
ist, und dadurch eine Verbindung zu 'Schaltpunkten außerhalb der Umhüllung geschaffen.
Das Verfahren ist besonders geeignet zum Anbringen von Strahlerzeugungssystemen im Hals von
Kathodenstrahlröhren u. dgl. und eignet sich weiterhin zum Anbringen von ringförmigen Elektroden,
von welchen Einzelteile in den Wänden zylindrischer Röhren verbleiben.
Die Erfindung und ihre Vorteile sollen an Hand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
nähe '·' erläutert werden. In
Fig. i, 2 und 3 Jsind Teilansichten wiedergegeben,
die die Verfahrensschritte gemäß der Erfindung an einem Beispiel erläutern, bei welchem ein Einzelteil
mit einem sich durch die Umhüllungswand erstreckenden Leiter angebracht wird; Fig. 4, S und 6 erläutern verschiedene Schritte
zum Anbringen einer Elektrodenanordnung;
Fig. 7 gibt den Querschnitt des Werkzeuges wieder, das zur Erzeugung der endgültigen Form
des Zusammenbaues wie in den Fig. 5 und 6 verwendet wird.
In Fig. ι ist mit 1 die Glaswand der Umhüllung
bezeichnet, in deren Nähe das Einzelteil 2, welches eine Elektrode sein und mit einem leitenden Stift 3
verbunden sein kann, angeordnet ist. An dem einen Ende des Stiftes 3 kann eine Glasperle 4 vorgesehen
sein; das Teil 2 ist so in der Umhüllung angeordnet, daß das Ende des Stiftes 3, welches die
Glasperle 4 trägt, im wesentlichen mit der inneren Oberfläche der Umhüllungswand 1 in Berührung ist.
Es wird nun Hitze örtlich der Umgebung des Be-. rührungspunktes zwischen Stift 1 und Wand 3 zugeführt,
beispielsweise durch den schematisch angedeuteten Brenner 5. Auf Grund der örtlichen Erhitzung
der Wand 1 fällt der Teil der Umhüllung,
der dem Stift 3 benachbart ist, wie Fig. 2 zeigt, ein, so daß die Wand 1 mit der Perle 4 verschmilzt.
Während der dem 'Stift 3 benachbarte Teil des Glases noch weich ist, wird nun ein Werkzeug 6
über das Ende des Stiftes 3 gesenkt und dieser veranlaßt, die Glaswand zu durchdringen. Das Ende
des Stiftes 3 tritt in "eine Öffnung 7 des Werkzeuges 6, so daß sich der Stift 3 außerhalb der Umhüllung·
erstreckt. Diese Arbeitsweise entfernt auch den Glasfilm von dem freigelegten Teil des Stiftes.
Auf diese Weise kann die Elektrode genau innerhalb der Umhüllung festgelegt und die Durchführung
eingeschmolzen werden, ohne die genaue Lage der Elektrodenteile zu stören.
Um das Einfallen der Wand 1 um den Stift 3 zu erleichtern, kann das Innere der Umhüllung teilweise
evakuiert werden, so daß der äußere Luftdruck das weiche Glas um den Elektrodenstift
drückt.
Es ist einleuchtend, daß das Verfahren besonders geeignet ist zum Anbringen von Elektrodenanordnungen,
wie sie bei den Strahlerzeugungssystemen von Kathodenstrahlröhren erforderlich sind, da auf
diese Weise Durchführungen für verschiedene Teile durch den Hals der Röhre gemacht werden können.
Es ist klar, daß bei solchen Röhren die genaue Lage des Strahlerzeugungssystems zum Leuchtschirm
sehr wichtig ist und daß durch dieses Verfahren die genaue Lage während des Einschmelzens nicht gestört
wird.
Wenn es wünschenswert ist, während des Einschmelzvorganges ein Teilvakuum zu haben, so kann
dies durch zeitweises Verschließen des Gefäßes erreicht werden. Es ist selbstverständlich, daß geeignete
Lehren verwendet werden können, die später vor der Fertigstellung und endgültigen Evakuierung
der Röhre entfernt werden.
Bei gewissen Röhrentypen sind innerhalb der Röhre Elektroden oder Teile angeordnet, welche
Durchführungen in der Form von ringförmigen Flanschen haben, die sich durch die Glasumhüllung
erstrecken. Dieses Einschmelzverfahren wird bei
vielen HF-Röhren verwendet.
In den Fig. 4, 5 und 6 wird gezeigt, in welcher Weise das Verfahren gemäß der Erfindung leicht
für solche Röhrenkonstruktionen anwendbar ist.
In der Fig. 4 ist mit 8 eine zylindrische Umhüllung gezeigt, die mit einer Pumpe 9 durch das
Pumprohr 10 verbunden werden kann. Innerhalb der Umhüllung 8 ist ein Teil 11 mit dem Flansch
12 angeordnet, welcher im wesentlichen mit der zylindrischen Wand der Umhüllung 8 in Berührung
ist. Die Hitze kann rings um die Umhüllung 8 zugeführt werden, wie dies durch die Brenner 13 und
14 angedeutet ist, so daß das Glas in der Nähe des Flansches 12 in einem Ring rund um die Umhüllung
8 erweicht. Zur gleichen Zeit kann die Pumpe arbeiten, um den Druck innerhalb der Röhre zu
reduzieren, so daß der erweichte Teil der Glaswand um die Kante des Flansches 12 einfällt. Während
das Glas noch weich ist, kann der Teil der Umhüllung um die Kante des Flansches 12 mit einem
Werkzeug 15, wie beispielsweise in Fig. 7 gezeigt, behandelt werden. Das Werkzeug 1S kann aus Graphit
oder einem geeigneten Metall bestehen und ist mit einem oder mehreren Schlitzen oder Löchern 16
und 17 versehen. Die Weite der Schlitze ändert sich für den praktischen Gebrauch stetig, so daß
der letzte auf die Elektrode paßt und das zurückgebliebene Glas entfernt. Wenn als endgültige
Form die in Fig. 5 gezeigte gewünscht wird, bei welcher der Flansch nicht über die äußere Oberfläche
der Umhüllung hinausragt, kann zum Behandeln des Umfanges der Einschnitt 16 verwendet
werden. Wird andererseits die in Fig. 6 gezeigte Form gewünscht, so wird zur Behandlung der enge
Einschnitt 17 verwendet, welcher im wesentlichen gleich der Dicke des Flansches 12 ist, so daß Glas
nicht nur vom Ende des Flansches, sondern auch von einem Teil, der Seiten des Flansches außerhalb
der Umhüllung 8 entfernt wird (wie Fig. 6 zeigt).
Es ist klar, daß durch das beschriebene Verfahren die verschiedensten Elektrodenformen eingeschmolzen
werden können.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Einschmelzung von Elektroden oder Elektrodenteilen elektrischer Entladung»- gefäße in Glasumhüllungen, bei welchem die Elektroden innerhalb der Umhüllung so angeordnet werden, daß Teile derselben mit der inneren Oberfläche der Umhüllung in Berührung sind und die Einschmelzung durch örtliche Erhitzung des Glases an der Einschmelzstelle, gegebenenfalls unter einem Teilvakuum, erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß der eingefallene Teil der Umhüllung mechanisch verformt und das Glas von den sich durch die verformte Wand in den Außenraum erstreckenden Teilen entfernt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 708/28? 11.56 (7097534/124 6. 57)
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