DE558947C

DE558947C - Verfahren zur Herstellung einer Ieitenden Verbindung zwischen der auf der Innenwand eines Vakuumgefaesses niedergeschlagenen Getterschicht und einem aeusseren Stromkreis

Info

Publication number: DE558947C
Application number: DEA56510D
Authority: DE
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1928-01-18
Filing date: 1929-01-19
Publication date: 1932-09-14
Also published as: BE357454A; GB312100A; FR667535A

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Vakuumgefäße, insbesondere solche, in denen Heizfäden oder andere Teile untergebracht sind, also z. B. auf elektrische Lampen oder Entladungsröhren. In solche Rohren wird zwecks Herstellung eines möglichst vollkommenen Vakuums üblicherweise eine geringe Menge eines sogenannten Getters eingeführt, d. h. einer Substanz, die die Fähigkeit besitzt, die nach der Evakuierung des Gefäßes übrigbleibenden Restgase zu absorbieren.

Bei der Konstruktion von Röhren, bei denen ein metallischer Getter benutzt wird, ist es zuweilen wünschenswert, einen elektrisehen Kontakt zwischen einem äußeren Kreis und der Getterschicht auf der Innenwand des Gefäßes herzustellen. Z. B. ist es bei der Herstellung von Schirmgitterröhren, wie sie zum drahtlosen Empfang benutzt werden, erwünscht, das Potential des Getters in bezug auf den Heizfaden und die Schirmelektroden festzulegen, zu dem Zweck, dadurch die Streukapazität zwischen Anode und Steuergitter herabzusetzen. Es ist auch bereits bekannt, einen metallischen Niederschlag auf der Innenwandung des Gefäßes als Anode bzw. bei Gleichrichtern als Schutzschirm gegen das von der Anode ausgehende elektrische Feld zu benutzen.

Erfindungsgemäß sind nun Mittel vorgesehen, durch die die Getterschicht in einem evakuierten Gefäß mit einem äußeren Kreis verbunden werden kann, wie dies für andere Zwecke bei Vakuumgefäßen bereits bekannt ist, so daß jederzeit an die Schicht ein Potential gelegt werden kann, entweder bevor oder nachdem das Gefäß von der Vakuumpumpe abgeschmolzen ist.

Die Getterschicht durch einen federnden Kontakt mit einem Zuführungsdraht zu verbinden, ist an sich bekannt. Doch ist durch die bekannte Anordnung nicht die Möglichkeit gegeben, den Kontakt zwischen Feder und Getterschicht zu einem beliebigen Zeitpunkt herzustellen.

Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden. Es bedeutet 1 ein Gefäß aus Glas oder anderem Material, in dem Heizfäden oder Elektroden 2 untergebracht sind. Vor der Evakuierung wird ein Getter an einem Teil der Innenwand des Gefäßes, z. B. bei 3, niedergeschlagen. Um

diese Getterschicht nach der Evakuierung mit einem elektrischen Kreis zu verbinden, ist ein Metallkontakt oder anderer Kontakt 4 vorgesehen, der an einer leichten Feder 5 befestigt ist. Diese Feder wird ihrerseits durch einen gegenüber der Feder dünnen Draht 6, der an den Elektroden 2 oder an einem anderen geeigneten Punkt befestigt ist, gespannt. Das andere Ende der Feder 5 ist an einem Einführungsdraht 7 befestigt oder kann auch an einer der Elektroden angebracht sein, die mit dem Getterüberzug verbunden werden soll. Nachdem das Gefäß evakuiert ist, wird der Haltedraht 6 durchgeschmolzen, indem ein genügend starker Strom hindurchgeschickt wird. Dadurch entspannt sich die Feder und bringt damit den Kontaktpunkt 4 in. Berührung mit der Getterschicht, wie durch die gestrichelten Linien angedeutet ist.
ao Bei Schirmgitterröhren, wo der Getter gewöhnlich auf der Innenwand des Gefäßes niedergeschlagen wird, ist es vorteilhaft, dem Kontakt eine große Oberfläche und eine solche Gestalt zu geben, daß er dicht an der Gefäßwand anliegt, so daß für den Fall, daß kein genügender elektrischer Kontakt erzielt wird, der Getter vermöge seiner elektrostatischen Kapazität doch auf dem gewünschten Potential gehalten wird.

Durch die . angegebene Anordnung kann dem Getter ein negatives Potential gegenüber den übrigen Innenteilen der Röhre gegeben werden und dadurch eine Reinigung des Gefäßes von Gasresten erfolgen. Dieser an sich bekannte Vorgang besteht darin, daß die Gasreste als positive Ionen von der negativ geladenen Schicht als chemische Verbindungen aufgenommen werden.

Gegebenenfalls kann die Getterschicht in an sich bekannter Weise als Elektrode benutzt werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung einer leitenden Verbindung zwischen der auf der Innenwand eines Vakuumgefäßes niedergeschlagenen Getterschicht und einem äußeren Stromkreis, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren des Gefäßes ein beweglicher Kontakt vorgesehen wird, der vor der Evakuierung außer Berührung mit der Getterschicht gehalten, nach Beendigung der Evakuierung mit der Getterschicht in Kontakt gebracht und mit einem äußeren Stromkreis verbunden wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine den Kontakt tragende, an ihrem Ende an einem Einführungsdraht oder einer Elektrode befestigte Feder durch einen Haltedraht gespannt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach Beendigung der Evakuierung der Haltedraht durch einen hindurchgeschickten Strom durchgeschmolzen wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Getter eine gegenüber den übrigen Innenteilen des Gefäßes negative Spannung zugeführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen