DE1055584B - Fernsehaufnahmeroehre vom Typ des Vidikons und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Fernsehaufnahmeroehre vom Typ des Vidikons und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Fernsehaufnahmeröhren vom Typ des Vidikons und auf ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung solcher Röhren.
Die Bildschirmeleiktrode einer solchen Aufnahmeröhre enthält eine durchsichtige Tragplatte, die normalerweise
aus der optisch reinen, durchsichtigen Stirnplatte besteht, die mit dem Ende des Röhrenkolbens
vakuumdicht verbunden ist. Die Stirnplatte trägt normalerweise auf der dem Strahlerzeugungssystem
zugewandten Fläche einen durchsichtigen, leitfähigen Überzug, die sogenannte Signalelektrode.
Auf der durchsichtigen, leitfähigen Schicht befindet sich eine Schicht aus photoleitfähigem Material.
Es ist auch bereits bekannt, bei Aufnahmeröhren nach Art des Vidikons zwischen den Röhrenkolben
und die Trägerplatte einen Metallring einzufügen, der mit dem Glas verschmolzen wird.
Eines der Probleme, die die Massenproduktion von hochwertigen Röhren dieser Art erschweren, besteht
darin, das photoleitfähige Material als Schicht oder als Schichten gleichförmiger Dicke niederzuschlagen.
Eine ungleichmäßige Dicke ist aber im höchsten Grade unerwünscht, da sich hieraus von Punkt zu
Punkt auf dem Bildschirm eine wechselnde Leitfähigkeit ergibt.
Bei den bisher üblichen Verfahren, bei welchen die Photoleiterschicht auf der Frontplatte vor ihrer Verschmelzung
mit dem Röhrenkolben niedergeschlagen wurde, wurde die Gleichförmigkeit der photoleitfähigen
Schicht auf der Schirmelektrode durch die hohe Temperatur, die für ein Verschmelzen der Stirnplatte mit dem Röhrenkolben erforderlich war, wieder
zerstört. Bei anderen bekannten Verfahren wurde die Stirnplatte mit dem Röhrenkolben vor dem Niederschlagen
des Photoleiters verschmolzen, hierbei war es jedoch wegen des begrenzten Raumes innerhalb des
Röhrenkolbens, in dem das Aufbringen des photoleitfähigen Belages durchgeführt werden mußte, praktisch
nicht möglich, eine gleichförmige Schicht zu erreichen.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, eine verbesserte Aufnahmeröhre und ein verbessertes Verfahren
zu ihrer Herstellung anzugeben, bei welchen die obengenannten Nachteile vermieden werden.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnplatte der Röhre mit dem übrigen Kolben durch
zwischen diesen beiden Bauteilen angeordnetes Indium vakuumdicht verbunden ist.
Die vakuumdichte Verbindung der Stirnplatte mit dem Röhrenkolben erfolgt durch ein Verfahren, bei
dem das Indiummetall unter Verwendung von Druck zwischen die zu verbindenden Glasteile gebracht wird,
wobei eine hochwertige Abdichtung ohne die Anwendung von erhöhten Temperaturen erreicht wird. Dadurch
kann also die photoleitfähige Schicht auf der Ferns ehaufnahmeröhre
vom Typ des Vidikons
und Verfahren zu ihrer Herstellung
vom Typ des Vidikons
und Verfahren zu ihrer Herstellung
■
Anmelder:
Radio Corporation of America,
New York, N. Y. (V. St. A.)
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. Ε. Sommerfeld, Patentanwalt,
München 23, Dunantstr. 6
München 23, Dunantstr. 6
Benjamin Hower Vine, Lancaster, Pa. (V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Stirnplatte vor deren Verbindung mit dem Röhrenkolben aufgebracht werden und der nachfolgende
Verbindungsvorgang kann weder den photoleitfähigen Bildschirm noch die optisch ebene Stirnplatte nachteilig
beeinflussen. Das Indiummetall kann weiterhin dazu dienen, einen guten elektrischen Kontakt mit
der durchsichtigen Signalelektrode herzustellen, und es kann sich bis in das Äußere des Röhrenkolbens
fortsetzen und zum elektrischen Anschluß der Signalelektrode verwendet werden. '
In den Zeichnungen bedeutet
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine gemäß der Erfindung aufgebaute Aufnahmeröhre und
Fig. 2 (a) bis 2 (d) vergrößerte Schnittansichten, die zur Erläuterung des Herstellungsverfahrens für
die Röhre nach Fig. 1 dienen sollen.
Die in Fig. 1 im ganzen mit 10 bezeichnete Röhre enthält einen Röhrenkolben 12, in dem ein Strahlerzeugungssystem
14 mit einer Kathode 16, einer tassenförmigen Steuerelektrode 18, einer ersten Anode
20, einer zweiten Anode 21 und einer dritten Anode 22 liegt. Das der Kathode abgewandte Ende
der Anode 22 ist durch eine Elektrode 24 in Form eines feinmaschigen Gitters abgeschlossen. Zum Anschluß
der Elektroden dienen Einführungsstifte 34, die in einem Quetschfuß 36 eingeschlossen sind, dieser
trägt auch den Pumpstutzen 38.
Der durch die Anoden 20 und 22 'beschleunigte Elektronenstrahl tritt durch das Gitter 24 und trifft
auf den photoleitfähigen Schirm 28. Der photoleit-
909 507/237
fähige Schirm 28 wird von einem durchsichtigen Tragteil 31 getragen, welches das Vorderende des
Röhrenkolbens 12 abschließt und als Stirnplatte bezeichnet wird. Der photoleitfähige Schirm 28 enthält
eine durchsichtige, leitende Schicht, oder Signalelektrode 33, die auf der Innenfläche der Stirnplatte 31
liegt. Die durchsichtige, leitende Schicht kann z. B. aus Zinnoxyd oder aus Zinnchlorid bestehen. Auf der
Signal elektrode 33 befindet sich eine photoleitfähige Schicht 32, die z. B. aus porösem Antimontrisulfid
bestehen kann. Der photoleitfähige Film 32 kann als poröse Schicht durch Aufdampfen von Antimontrisulfid
auf die Signalelektrode 33 in einer inerten Atmosphäre, z. B. Argon, bei einem Druck von ungefähr
1 Torr hergestellt werden.
Durch die Erfindung wird es möglich, die photoleitfähige Schicht auf der Schirmelektrode unter
genau definierten Bedingungen herzustellen, bevor die Stirnplatte 31 mit dem Röhrenkolben 12 vakuumdicht
verbunden wird. Um einen einwandfreien Niederschlag in Form des photoleitfä'higen Films 32 zu
erreichen, ist es sehr wichtig, daß die durchsichtige Unterlage oder Stirnplatte optisch eben, rein und
poliert ist. Die Stirnplatte 31 kann aus irgendeinem geeigneten, bekannten optischen Glas bestehen oder
auch gewünschtenfalls aus einem anderen polierten keramischen Material und kann für irgendeinen gewünschten
Teil des Spektrums durchlässig sein. Das Schleifen und Polieren soll bis zu einem solchen
Grade getriel>en werden, daß eine Qualität, wie sie bei guten Brillengläsern üblich ist, erreicht ist. Anschließend
wird die Stirnplatte mit Chromschwefelsäure gereinigt und mit destilliertem Wasser abgespült
und dann in Luft bei 350° C getempert, so daß jegliche Fettspuren entfernt werden.
Die so vorbereitete Stirnplatte 31 wird dann auf einer Seite mit einer Schicht 33, die die Signalelektrode
bilden soll, überzogen. Die Schicht 33 ist, wie in Fig. 2c angedeutet ist, genau zentriert und hat
einen bestimmten Abstand von dem Umfang der Platte 31, so daß sie die Bildung einer guten, vakuumdichten
Verbindung der Stirnplatte 31 mit dem Röhrenkolben 12 nicht stören kann. Die Stirnplatte
der in Fig. 1 als Beispiel dargestellten Röhre hatte einen Durchmesser von etwa 26 mm.
Um einen Bildschirm 28 höchster Qualität zu erreichen, ist es wichtig, sowohl eine sehr gleichmäßige
Signalelektrode als auch einen photoleitfähigen Film mit einer sehr gleichmäßigen Dicke, z. B. durch
Aufdampfen, herzustellen. Da das Aufdampfen der Signalelektrode und des Photoleiters erfolgt, während
die Stirnplatte 31 noch vom Röhrenkopf 12 getrennt ist. ist es leicht, optimale Bedingungen einzuhalten.
Weiterhin kann auoh die Lage der Schichten 33 und 32 genau durch entsprechende Abdeckmasken (nicht dargestellt)
eingehalten werden. Die photoleitfähige Schicht 33 wird nur auf der Signalelektrode 33
niedergeschlagen, wobei ein Teil des am Umfang liegenden Bereiches der Signalelektrode 33 und der
Stirnplatte 31 frei bleibt.
Die Didhtung zwischen der Stirnplatte 31 und dem Kolben 12 ist eine Glas-Metall-Glas-Verbindung, bei
welcher ein Druckdichtungsring 42 aus Indiummetall Verwendung findet. Ein Ring dieses Materials ergibt
eine vakuumdichte Verbindung mit Glas, auch ohne daß das Metall erhitzt wird, und die Abdichtung
zwischen der Stirnplatte 31 und dem Röhrenkolben 12 kann ausschließlich durch die Anwendung von Druck
auf die Glas- und Metallteile, die verbunden werden sollen, erfolgen.
In Fig. 2 (a) ist ein Druckdichtungsring dargestellt, der aus einem Ring 40 aus verhältnismäßig hartem
Metall, wie z. B. rostfreiem Stahl oder Messing, besteht, in dem ein Ring 42 aus dem weicheren Metall
Indium angeordnet ist. Der Ring 42 kann aus annähernd reinem Indium (99,97% rein) bestehen, das
auf dem Ring 40 aus härterem Metall aufgebracht ist. Ein Verfahren, den Indiumring 42 mit dem Ring 40
aus härterem Metall zu verbinden besteht bei Verwendung eines Ringes 40 aus rostfreiem Stahl darin,
die Innenfläche des Ringes 40 mit Kupfer zu plattieren und auf die kupferüberzogene innere Oberfläche des
Stahlringes 40 geschmolzenes Indium, z. B. bei 7000 U/min nach dem Schleudergußverfahren aufzugießen.
Wenn der Ring 40 aus Messing besteht, erübrigt sich eine Kupferplattierung.
In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel hatte der Ring 40 einen Innendurchmesser von 26,8 mm,
das auf die Innenseite dieses Metalls aufzentrifugierte Indium hatte einen Innendurchmesser von etwa
21.84 mm. Der nächste Schritt besteht darin, den Indiumring 42 zu bearbeiten, so daß oben und unten
eine Abschrägung entsteht, die jeweils etwa 45° in bezug auf die Ebene des Ringes geneigt ist, wie in
Fig. 2 (b) gezeichnet ist, der Indiumring besitzt nach dieser Bearbeitung einen Innendurchmesser von etwa
23.85 mm. Weiterhin wird noch das offene Ende des Röhrenkolbens 12 ebengeschliffen, poliert und gereinigt.
Fig. 2 stellt eine Schnittzeichnung dar, die die Lage der Stirnplatte 31 und des Röhrenkolbens 12,
mit dem die Platte verbunden werden soll, zeigt, zusammen mit den dazwischenliegenden Teilen. Diese
Bauteile werden in einer nicht dargestellten Vorrichtung gehalten, so daß sie genau in der richtigen Lage
zueinander liegen. Daraufhin wird auf die Glasteile 31 und 32, wie durch die Pfeile 44 angedeutet ist,
möglichst gleichförmig, um ein Springen des Glases zu vermeiden, ein Druck ausgeübt, bis der Indiumring
42 durch plastische Deformation zu fließen beginnt, wobei er innen sowohl einen Teil der Innenfläche
des Röhrenkolbens 21 als auch einen beträchtlichen Teil der Umfangsfläche auf der Unterseite der
Stirnplatte 31 bedeckt und die vakuumdichte Abdichtung besorgt. Das Indium fließt weiterhin auch
über die transparente Signalelektrode 33 und stellt dadurch einen elektrischen Anschluß mit dieser
Elektrode her.
Ein Druck von ungefähr 42 kg/cm2 hat sich als ausreichend erwiesen, den Indiumring 42 plastisch zu
deformieren. Da die Stirnfläche des Röhrenkolbens 12 relativ klein ist, genügt eine Gesamtbelastung von
etwa 77 kg, um eine dichte Verbindung herzustellen. Bei der Herstellung der Dichtung wurde keine Wärme
zugeführt. Die Verbindung kann jedoch, ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten, bei einer
Umgebungstemperatur vorgenommen werden, die unterhalb der kritischen Temperatur liegt, bei welcher
der Photoleiter 32 nachteilig beeinflußt wird. So hat sich z. B. herausgestellt, daß Temperaturen oberhalb
150° C die Empfindlichkeit eines Antimontrisulfid-Photoleiters verringern. Während des A 7Crbindungsvorganges
erfolgt kein Schmelzen der Stirnplatte, des Kolbens oder des Indiumringes. Es werden auch
keine eutektischen Temperaturen erreicht, die Verbindung erfolgt ausschließlich durch den Druck 44,
der eine plastische Deformierung des Indiumringes 42 bewirkt.
Nach der erfolgten Verbindung zwischen der Stirnplatte 31 und dem Röhrenkolben 12 kann das Strahl-
Claims (11)
1. Fernsehaufnahmeröhre vom Vidikontyp, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnplatte der
Röhre (31) mit dem Röhrenkolben durch einen zwischen diesen Teilen befindlichen Indiumring
vakuumdicht verbunden ist.
2. Röhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnplatte mit dem Röhren- und
dem zwischen diesen Teilen befindlichen Indiumring durch Druck unterhalb der Schmelztemperatur
des Indiums verbunden ist.
3. Röhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung unter Anwendung
von Druck bei Raumtemperatur hergestellt ist.
4. Röhre nach Anspruch 1,2 oder 3, deren photoleitfähige Bildelektrode von der Stirnplatte getragen
wird, und die eine durchsichtige, leitende Signalelektrode direkt auf der Stirnplatte und
eine auf die Signalelektrode aufgebrachte photo-
leitende Schicht enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Indiumzwischenring zwischen der Stirnplatte und dem Röhrenkolben eine elektrische
Verbindung zwischen der durchsichtigen, leitenden Elektrode und dem Äußeren des Röhrenkolbens
herstellt.
5. Röhre nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen außenhalb des Röhrenkolbens liegenden
Metallring, der sich in elektrisch leitender Verbindung mit der Indiumzwischenlage befindet.
6. Röhre nach einem der vorstehenden. Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Abdichtung
zwischen Stirnplatte und Röhrenkolben in Form eines Indiumringes, welcher von einem Ring aus
hartem Metall (40) umschlossen wird und sich im Kontakt mit diesem befindet.
7. Verf ahren zur Herstellung einer Röhre nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die in der aufgezählten
Reihenfolge durchzuführenden Verfahrensschritte: eine transparente Metallschicht auf
der Stirnplatte niederzuschlagen; eine photoleitende Schicht auf dem transparenten Leiter
niederzuschlagen und die Indiumdidhtung zwischen der Stirnplatte und dem Kolben durch die
Anwendung von Druck herzustellen, wobei die Temperatur des Photoleiters unterhalb einer kritischen
Temperatur gehalten wird, bei welcher der Photoleiter nachträglich beeinflußt würde.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Indiumabdichtung
unterhalb 155° C gehalten wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Strahlerzeugungssystem in den
Kolben eingeschmolzen wird, bevor die Indiumdichtung zwischen der Stirnplatte und dem
Röhrenkolben hergestellt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein beidseitig facettierter
Indiumring zwischen den Umfang der Stirnplatte und den Röhrenkolben gelegt wird;
daß dann auf die Stirnplatte und den Röhrenkolben Druck ausgeübt wird, so daß der dazwischenliegende
Indiumring gepreßt wird und als Folge davon kalt über die Oberflächen der Stirnplatte und des Röhrenkolbens fließt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der beidseits abgeschrägte
Indiumring zuerst in einem Außenring aus verhältnismäßig hartem Metall gebildet oder in diesen
gebracht wird, der einen größeren Innendurchmesser als die Stirnplatte und der äußere Durchmesser
des Endes des Röhrenkolbens hat.
In Betracht gezogene Druckschriften:
»Journal IEE«, 1955, S. 509.
»Journal IEE«, 1955, S. 509.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 909 507/237 4.
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