DE814190C

DE814190C - Verfahren zur Herstellung einer leitenden Verbindung in Vakuumgefaessen

Info

Publication number: DE814190C
Application number: DEF180A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Dr Behne; Rolf Dr Moeller
Original assignee: Fernseh GmbH
Current assignee: Robert Bosch Fernsehanlagen GmbH
Priority date: 1949-11-01
Filing date: 1949-11-01
Publication date: 1951-09-20

Description

Bei der Herstellung von Vakuumgefäßen ist es notwendig, einzelne Elektroden miteinander bzw. mit eingeschmolzenen Zuführungen zu verbinden, um beim Betrieb die einzelnen Elektroden jnit den außerhalb des Vakuumgefäßes befindlichen Geräten zu verbinden. Es war bisher üblich, diese Verbindungen durch Verschweißen von Metallteilen herzustellen, beispielsweise indem die Elektroden oder Elektrodenzuführungen mit den in den Glaskörper des Vakuumgefäßes luftdicht verschmolzenen Durchführungsstiften verschweißt wurden. Wenn die Formgebung des Vakuumgefäßes kompliziert ist, wie dies vor allem bei Fernsehröhren häufig der Fall ist, dann ergeben sich Schwierigkeiten, da die leitenden Verbindungen an schwer oder gar nicht zugänglichen Stellen vorgesehen werden müssen.
Die Erfindung bezweckt, diese Schwierigkeiten durch Anwendung eines neuen Verfahrens zu überwinden. Zur Herstellung einer leitenden Verbindung in Vakuumgefäßen, insbesondere zu schwer oder nicht zugänglichen Stellen wird erfindungsgemäß eine flüssige Substanz, die einen leitenden Niederschlag erzeugt, an der einen Kontaktstelle in das Gefäß eingebracht und dann dieses so gehalten oder bewegt,daß die Substanz zu der anderen Kontaktstelle hinfließt. Sodann wird vorzugsweise durch Erwärmung der leitende Niederschlag erzeugt und schließlich das Lösungsmittel verdampft, so daß die beiden Kontaktstellen durch den leitenden Niederschlag galvanisch miteinander verbunden sind.
Im nachstehenden wird die Erfindung an Hand der ein Ausführungsbeispiel darstellenden Figur beschrieben, wobei alle zum Verständnis der Erfindung nicht notwendigen Einzelheiten fortgelassen sind.
Die Figur zeigt die Anwendung der Erfindung auf eine Bildspeicherröhre mit Vorabbildungssystem, wie sie in der Fernsehtechnik häufig Verwendung findet. Die Bildspeicherröhre i enthält eine Photokathode 2. Die von links her belichtete Photokathode wird mittels der elektromagnetischen Elektronenlinse 3 elektronenoptisch auf der Speicherelektrode 4 abgebildet, welche von einem Elektronenstrahl zeilenweise abgetastet wird, der in einem besonderen Strahlerzeugungssystem 5 erzeugt und durch Ablenkmittel, nicht dargestellt, entsprechend abgelenkt wird. Das Vorabbildungssystem der Bildspeicherröhre enthält einen mit einem Gehäuse verschmolzenen zylindrischen Glaskörper 6, dessen eine Seite, ebenso wie ein Teil des Glaskolbens, mit einem leitenden Belag 7 versehen ist. Der Rand der Photokathode ist mit einer Verstärkung 8 versehen. Um die Photokathode während des Betriebes auf das vorgeschriebene Potential zu bringen, muß zwischen der ringförmigen Verstärkung 8 und der Durchschmelzung io eine leitende Verbindung hergestellt werden. Zu diesem Zweck wird, solange der Röhrenkolben noch nicht geschlossen ist, also vor Aufbringen der rechts gezeichneten Abschlußwand 12, eine kleine Menge einer Metallösung an die mit 9 bezeichnete Stelle gebracht. Beim Einbringen der Metallösung wird die Bildspeicherröhre zweckmäßigerweise so gehalten, daß die Längsachse der Röhre nur wenig von der Senkrechten abweicht und die Stelle 9 der am tiefsten liegende Punkt der ringförmigen Verstärkung 8 ist. Nun wird die Röhre so gekippt, daß der eingebrachte Tropfen der Metallösung zur Durchschmelzung io fließt und dabei die Spur ii hinterläßt. Als Metallösung hat sich besonders Poliersilber und Glanzplatin bewährt. Nachher wird die Röhre etwa eine Stunde lang auf ungefähr 5oo ° C erwärmt, dadurch wird die Metallösung reduziert und eine einwandfrei leitende Verbindung zwischen Photokathode 2 und Durchschmelzung io hergestellt. Es ist wichtig, daß bei der Reduktion der Metallösung und der Verdampfung des Lösungsmittels kein Rückstand entsteht, welcher nach der in üblicher Weise anschließenden Evakuierung der Röhre Gase abgibt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung einer leitenden Verbindung in Vakuumgefäßen, insbesondere zu schwer oder nicht zugänglichen Stellen, dadurch gekennzeichnet, daß eine flüssige, einen leitenden Niederschlag erzeugende Substanz an der einen Kontaktstelle in das Gefäß eingebracht und dieses dann so gehalten oder bewegt wird, daß die Substanz zu der anderen Kontaktstelle hinfließt, sodann vorzugsweise durch Erwärmung der leitende Niederschlag erzeugt und schließlich das Lösungsmittel verdampft wird. .
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der leitende Niederschlag durch Reduktion der Metallösung hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet; daß die Reduktion der Metallösung durch Erwärmung erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallösung Poliersilber, Glanzplatin. oder äquivalente Stoffe verwendet werden.