DE965335C - Einrichtung zum Pruefen von Relais, insbesondere Schutzrelais - Google Patents

Einrichtung zum Pruefen von Relais, insbesondere Schutzrelais

Info

Publication number
DE965335C
DE965335C DES29891A DES0029891A DE965335C DE 965335 C DE965335 C DE 965335C DE S29891 A DES29891 A DE S29891A DE S0029891 A DES0029891 A DE S0029891A DE 965335 C DE965335 C DE 965335C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
relay
test
tested
relays
lines
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES29891A
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Erwin Zurowski
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens AG filed Critical Siemens AG
Priority to DES29891A priority Critical patent/DE965335C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE965335C publication Critical patent/DE965335C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H3/00Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
    • H02H3/02Details
    • H02H3/04Details with warning or supervision in addition to disconnection, e.g. for indicating that protective apparatus has functioned
    • H02H3/044Checking correct functioning of protective arrangements, e.g. by simulating a fault

Landscapes

  • Emergency Protection Circuit Devices (AREA)

Description

AUSGEGEBEN AM 6. JUNI 1957
S 29891 VIIIb12ic
ist als Erfinder genannt worden
Einrichtungen, die zur Prüfung von Schutzrelais herangezogen werden, stellen zum Teil die einschränkende Forderung, daß die Prüfung nur bei Stillstand des betreffenden Anlagenteiles erfolgen kann. Andere gestatten es, auch während des Betriebes zu prüfen. Hierbei werden die Auslöseleitungen des Schutzes von den gesteuerten Apparaten, wie Schaltern usw., abgetrennt und auf irgendwelche Anzeigeorgane geschaltet, die das ordnungsgemäße Ansprechen des Schutzes melden. Bei diesen Prüfeinrichtungen wird der Prüfimpuls nach erfolgter Ab- bzw. Umschaltung der Auslöseleitungen mittels eines Schalters oder einer Taste an das zu prüfende Relais gelegt und das darauffolgende Ansprechen beobachtet, wobei es vollkommen dem Ermessen des Prüfenden überlassen bleibt, wie lange der Schutz, betriebsmäßig gesehen, unwirksam ist. Ebenso ist die Erfahrung bzw. Sachkenntnis des Bedienungspersonals dafür maßgebend, inwieweit Fehlauslösungen von Leistungsschaltern u. dgl. als Folge des Prüfvorganges eintreten können, da keine oder keine ausreichenden Sicherungsmaßnahmen gegen Fehlschaltungen getroffen sind.
Die Ansprechzeiten moderner schnell schaltender Schutzrelais liegen in der Größenordnung von 0,1 see, zum Teil sogar noch darunter, so daß die Prüfung nach den oben angeführten bekannten
709 553/334
Methoden stets ein Vielfaches der Zeit erfordert, die das Relais wirklich zum Ansprechen benötigt, die also an sich zum Prüfen erforderlich wäre. Die bekannten P ruf einrichtungen stellen deshalb aus verschiedenen Gründen keine befriedigende Lösung der ihnen zukommenden Aufgabe dar.
Die Erfindung betrifft nun eine Einrichtung, die nicht nur eine Prüfung innerhalb erheblich kürzerer Zeit ermöglicht, sondern auch durch eine besondere ίο Verriegelung mittels der Stromimpulse, die das geprüfte Relais beim Ansprechen abgibt, eine absolute Sicherheit gegen Fehlauslösungen als Folge von Fehlschaltungen während des Prüfvorganges gewährleistet.
Die Prüfeinrichtung von betriebsmäßig installierten Relais, insbesondere Schutzrelais nach der Erfindung, ist im wesentlichen . dadurch gekennzeichnet, daß Schaltmittel derart angeordnet sind, daß das zu prüfende Relais nach dem Anregen der Prüfeinrichtung den Prüfvorgang selbst steuert. Auf diese Weise wird es möglich, durch einen Anregeimpuls, der beispielsweise durch einen Schalter oder eine Taste ausgelöst wird, einen Prüfvorgang auszulösen, der praktisch auf die Eigenzeit des zu prüfenden Relais und somit auf das kürzestmögliche Maß beschränkt ist.
Wie aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnung hervorgeht, kann ferner durch relativ einfache Schalt: maßnahmen erreicht werden, daß bei j eder Anregung der Prüfeinrichtung nur eine einzige Prüfung des angewählten Schutzrelais durchgeführt wird, gleichgültig, ob der Anregestromkreis bei Beendigung der Prüfung noch geschlossen ist oder nicht. Ferner werden gleichzeitig mit dem Anlegen des Prüfstromes an das zu prüfende Relais und in Abhängigkeit hiervon die vom zu prüfenden Relais zu den von diesem gesteuerten Schutzschaltern u. dgl. führenden Auslöseleitungen auf Prüfung umgeschaltet, und zwar so, daß der oder die beim Ansprechen des geprüften Relais ausgelösten Impulse in den Prüfvorgang eingreifen. Das Eintreffen dieser Impulse bewirkt den sofortigen Entzug des bzw. der Prüfströme und eine gleichzeitige Verriegelung gegen die Zurückschaltung der Auslöseleitungen, um eine Fehlschaltung bzw. eine ungewollte Auslösung der von dem zu prüfenden Relais gesteuerten Schaltmittel zu verhindern. Die Zurückschaltung der Auslöseleitungen in den betriebsmäßigen Zustand erfolgt erst nach ordnungsgemäßem Ablauf des Prüfvorganges, sofern dieser keinen Fehler feststellt.
Die neue Prüfeinrichtung gestattet auch die
Prüfung von Relais in Selbsthalteschaltung, bei denen kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Entzug des Prüfstromes und dem Wegfall der Ansprechimpulse besteht. Auch hierbei ist eine absolute Sicherheit gegen Fehlauslösungen gegeben.
In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Prüfeinrichtung dargestellt, die mit einem Wahlschalter WS an verschiedene Prüflinge anschließbar ist. Im .Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß - von einer Überstromzeitscliutzeinrichtung, bestehend aus den Übers t rom relais Ur1 üs, Vt und dem Zeitrelais Z, das Relais ür zu prüfen sei. Das Zeitrelais Z steuert über seinen Kontakt S1 das Auslösehilfsrelais AH und über seinen Kontakt z2 eine Meldeeinrichtung, beispielsweise in Form einer Signallampe L1. Das Auslösehilfsrelais AH hat zwei Kontakte, von denen der eine beispielsweise den Entregungsschalter des Generators und der andere den Leistungsschalter steuern möge. Die zugehörigen Auslöseleitungen können, wie durch die Pfeile (rechts oben) angedeutet, noch zu weiteren Auslösehilfsrelais von anderen Schutzeinrichtungen führen. Die Anzahl der Auslöseleitungen hängt von der Anzahl der auszulösenden Schutzschalter u. dgl. ab.
Die Auslöseleitungen führen über die Kontakte 4, 5 und 6 eines Anwurfrelais I, so daß bei dessen Erregung die Auislöseleitungen unterbrochen und auf mit der Prüfeinrichtung verbundene Kontakte umgeschaltet werden.
Mit dem Einstellen des Wahlschalters WS findet zunächst nur eine Auswahl des zu prüfenden Schutzes statt, da der vom Prüftransformator Tr gelieferte Prüfstrotn über die in der Ruhestellung offenen Kontakte 1, 2 des Relais IV an den Prüfling gelegt wird und der über den Wahlschalter verlaufende Anregestromkreis für das Relais IV zunächst noch unterbrochen ist. Die Anregung des Prüfvorganges erfolgt erst durch LTmlegen des Tastschalter PT in die Steilung pv />2 und ps, P1 »für Prüfung«. Dadurch kommt ein Stromkreis zustande über u, Kontakte pv P2, Kontakt 1 (Ruhe) des Stopprelais II, Kontakte der Unterbrechertaste UT, Anwurfrelais I, Phase ν des Sekundärkreises des Prüftransformators Tr. Das Anwurfrelais spricht an und legt seine Kontakte 1 bis 6 auf Arbeit. Einerseits kommt dadurch über den Kontakt 2 ein über den Ruhekontakt 2 des Stopprelais II und den Wahlschalter WS verlaufender Anregestromkreis für das Relais IV zustande, wodurch über dessen Kontakte 1 und 2 dem Relais ür des Überstromzeitschutzes ein einen Überstrom vortäuschender zusätzlicher Strom zugeführt wird, und andererseits kommt die Signallampe L2 zum Aufleuchten. Gleichzeitig wird über den Kontakt 3 des Stopprelais II und den Kontakt 3 des Anwurfrelais I ein Haltestromkreis für dieses Relais hergestellt. Außerdem werden durch Umlegen der Kontakte 4 bis 6 des Relais I die Auslöseleitungen unterbrochen. Ferner wird über den Kontakt 1 ein Zeitmeßwerk (Synchronuhr) SU eingeschaltet, welches im Ausführungsbeispiel so beschaffen sein möge, daß es anläuft bzw. eingeschaltet wird, wenn die Kontakte 1 und 3 an Spannung gelegt werden, und daß es ausgeschaltet bzw. stillgesetzt wird, wenn die Kontakte 2 und 3 kurzgeschlossen werden.
Ist das Überstromrelais Ür in Ordnung, so spricht es an und schaltet das Zeitwerk Z ein. Gleichzeitig beginnt der Zeitmesser SU zu laufen. Sobald das Zeitrelais Z des Überstromzeitschutzes seine Kontakte sv S2 schließt, leuchtet die Signallampe L1 auf, und das Hilf srelais AH spricht an. Dadurch kommt über die Kontakte 1 und 2 desselben und
über die auf Arbeit stehenden Kontakte 4 und 5 des Anwurfrelais I eine Erregung beider Wicklungen des Hilfsrelais III zustande, das nur ansprechen kann, wenn beide Wicklungen erregt werden. Wäre die Schaltung so getroffen, daß auch die über den Kontakt 6 des Anwurfrelais I verlaufende Auslöseleitung beim betriebsmäßigen Ansprechen des Überstromzeitschutzes an Spannung gelegt wird, so müßte das Hilfsrelais III mit drei Erregerwicklungen ausgeführt werden, damit der Zustand aller drei Auslösestromkreise überprüft wird. Es können gegebenenfalls auch beim Vorhandensein mehrerer Auslöseleitungen an Stelle des Hilfsrelais III mehrere solche Relais in entsprechender Schaltung vorhanden sein.
Beim Ansprechen des Hilfsrelais III wird nun über dessen Kontakt χ ein Haltestromkreis für das Anwurfrelais I hergestellt, der zu dem über den Ruhekontakt 3 des Stopprelais II und den Arbeitskontakt 3 des Anwurfrelais I verlaufenden Haltestromkreis parallel liegt. Ferner wird über den Kontakt 2 des Hilfsrelais III das Stopprelais 2 erregt. Dieses legt seine Kontakte 1 bis 4 auf Arbeit und stellt dadurch über seinen Kontakt 1 und den Kontakt 2 des Hilfsrelais III einen Selbsthaltestromkreis her. Außerdem wird durch Öffnen des Kontaktes 2 des Stopprelais II das Relais IV zum Abfallen gebracht und der Prüfstrom für das Relais Ür unterbrochen. Gleichzeitig werden über den Kontakt 4 des Stopprelais II die Kontakte 2, 3 des Zeitmeßwerkes SU kurzgeschlossen und dieses sofort stillgesetzt. An dem Meßwerk SU läßt sich nun feststellen, ob der Überstromzeitschutz mit der richtigen Verzögerung angesprochen hat.
Sobald ■—· wie schon erwähnt — das Relais IV abfällt und den Prüfstrom unterbricht, kehrt der bis dahin auf Arbeit gestandene Kontakt des Uberstromrelais Ür auf Ruhe zurück. Das Auslösehilfsrelais AH fällt deshalb wieder ab und unterbricht über das Hilfsrelais III den Haltestromkreis für das Anwurfrelais I. Damit kehrt die Anlage wieder in die dargestellte Ruhelage zurück, bei der die Auslöseleitungen an die von ihnen zu betätigenden Schalter usw. angeschlossen sind.
Die beschriebenen Vorgänge spielen sich so rasch ab, daß sie keine praktisch merkbare Zeit über die Eigenzeit des zu prüfenden Relais hinaus dauern, denn die zusätzlich benötigte Zeit ist lediglich durch die Ansprechzeit der wenigen in Betracht kommenden Relais bedingt, die jedoch höchstens einige ra/sec erfordert. Die Zeit, in welcher die zu prüfende Schutzeinrichtung durch den Prüfvorgang außer Tätigkeit gesetzt ist, ist folglich auf das unbedingt notwendige Minimum beschränkt. Der in dieser Hinsicht erzielte Vorteil ist die Folge davon, daß — wie sich aus vorstehenden Ausführungen ergibt — der Prüfling nach dem Anregen der Prüfeinrichtung den Prüfvorgang selbst steuert. Bei jedem Auslenken der Prüftaste PT in die Stellung »Prüfen« kann außerdem nur eine einzige Prüfung der durch den Wahlschalter WS angewählten Schutzeinrichtung erfolgen, und zwar unabhängig davon, wie lange die Prüf taste gedrückt wird, und auch davon, daß die Prüftaste vielleicht noch gedrückt ist, wenn der Prüfvorgang bereits beendet ist. Diese Sicherung ist wegen der erwähnten kurzen Zeitdauer der Prüfung von erheblicher Bedeutung. Sie wird dadurch erreicht, daß das Stopprelais II, das am Ende des Prüfvorganges anspricht, so lange nicht abfallen kann, solange über die Kontakte pv p.2 der Prüf taste und den auf Arbeit liegenden Kontakt 1 des Stopprelais II ein Haltestromkreis für dieses geschlossen ist. Dadurch ist ein erneutes Anregen des Anwurfrelais I unterbunden.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der neuen Prüfeinrichtung besteht darin, daß ein Schließen der Auslösestromkreise und damit ein ungewolltes Auslösen von irgendwelchen an die Auslösestromkreise angeschlossenen Apparaten und Schaltern während des Prüfvorganges verriegelt ist. Die Auftrennung der Auslösestromkreise erfolgt zunächst zwangläufig zu Beginn des Prüfvorganges mit dem gleichen Anwurfrelais I, das auch den Prüfvorgang einleitet. Sobald der Prüfling anspricht, wird durch Erregung des Hilfsrelais IH das Abfallen des Anwurfrelais I durch den oder die vom geprüften Relais gelieferten Auslöseimpulse so lange verriegelt, bis die Auslöseimpulse beendet sind und somit beim Zurückschalten der Auslöse- g0 leitungen auf Auslösung keine Fehlauslösungen mehr bewirken können.
Weitere Vorteile der neuen Prüfeinrichtung ergeben sich aus folgender Beschreibung ihrer Wirkungsweise beim Auftreten einzelner Fehler:
Sollte der Prüfling bei Beginn des Prüfvorganges nicht ansprechen, so würde das Anwurfrelais I nicht mehr abfallen. Die Signallampe L2 würde dauernd brennen; dagegen würde die Signallampe L1 dunkel bleiben. Daran ist für den Prüfenden sofort zu erkennen, daß der Prüfling nicht angesprochen hat, also fehlerbehaftet ist.
Sollte der bei modernen Relais selten eintretende Fall vorkommen, daß die Kontakte des zu prüfenden Relais hängenbleiben und nicht mehr abfallen, so würde der Prüfende dies ebenfalls wieder an den Signallampen L1 und L2 erkennen, denn sie würden nach Ablauf der Prüfzeit weiterbrennen. Wie schon ausgeführt wurde, wird nämlich der Prüfvorgang erst beendet, wenn das Anwurfhilfsrelais AH abfällt. Der Prüfende muß also den Schaden beseitigen, d. h. die Kontakte des Prüflings zum Abfallen bringen, worauf die Prüfanlage selbsttätig in die Ruhelage zurückkehrt.
Eine weitere Fehlermöglichkeit könnte darin bestehen, daß das zu prüfende Relais nicht richtig durchzieht, so daß nur ein Teil der Kontakte des Anwurfhilfsrelais AH geschlossen wird. In diesem Fall kann die Prüfeinrichtung nicht in die Ruhelage zurückkehren, weil das Hilfsrelais III nicht ansprechen kann. Die Kontrollampe L2 bleibt somit brennen, und die Synchronuhr SU läuft weiter. Der Prüfende kann dann durch Umlegen der Prüftaste PT in die Stellung »Lösen« die Prüfeinrichtung in die Ruhelage zurückstellen, da das fehlerhafte Relais eindeutig lokalisiert ist. Beim Umlegen der
Prüftaste PT in die Stellung »Lösen« werden die Kontakte I1,12 und /3, /4 geschlossen. Über diese Kontakte Averden die beiden Erregerwicklungen des Hilfsrelais III erregt. Dadurch wird über den Kontakt 2 dieses Relais das Stopprelais II erregt und durch Öffnen des Kontaktes 2 desselben das Relais IV zum Abfallen gebracht. Beim Loslassen der Prüftaste fällt dann auch das Anwurf relais I ab, und die Schaltung kehrt in die dargestellte Ruhelage zurück.
Hieraus geht auch hervor, daß bei dem vorher besprochenen Beispiel, bei dem ein Hängenbleiben der Kontakte des Anwurfhilfsrelais bzw. des Überstromzeitschutzes in der Arbeitsstellung angenommen wurde, ein Betätigen der Prüftaste PT in Richtung »Lösen« keine Fehlauslösung zur Folge haben kann, weil das Hilfsrelais III beim Loslassen der Prüftaste PT, d. h. beim Wiederöffnen der Kontakte I11J2 und I3,I1, weiterhin angesprochen bleibt und die Auslösung verriegelt. Es muß also zunächst der Fehler am Prüfling beseitigt werden, damit die Prüfeinrichtung in die Ruhelage zurückkehren kann.
Tritt der Fall ein, daß während der Prüfung des Überstromrelais Or, die sich über mehrere Sekunden erstrecken kann, in der vom Überstromzeitschutz überwachten Anlage ein Überstrom auftritt, so gilt folgendes:
Den einzelnen Überstromrelais Ur1 Üs, Üt bzw. deren Kontakte sind Schauzeichen Sr1 Ss, St oder sonstige Anzeigeeinrichtungen zugeordnet. Wenn also das Überstromrelais Ür geprüft wird, darf nur das Schauzeichen Sr ansprechen. Beim Auftreten eines Überstromes in der Anlage sprechen aber auch die Überstromrelais Üs und Üt an, so daß dies durch die zugeordneten Schauzeichen Ss, St angezeigt wird. Der Prüfende kann dann die Unterbrechertaste UT drücken und dadurch den Prüfvorgang unterbrechen. Mit dem sofort abfallenden Anwurf relais I werden dann die Auslösestromkreise geschlossen und die in Betracht kommenden Schutzauslösungen bewirkt. Die geprüfte Schutzeinrichtung ist also vom Augenblick der Betätigung der Unterbrechertaste UT an sofort voll wirksam.
Die Wechselstromrelais I, II und IV, die mit der Sekundärspannung des Prüftransformators Tr betrieben werden, sind vorteilhaft so bemessen, daß sie bei einem gewissen Absinken der Spannung, beispielsweise von 24 auf 18 V, bereits abfallen. 50 ?Dadurch wird gleichzeitig ein wirksamer Schutz gegen Fehler geschaffen, die sich in der Anlage in einer Spannungsabsenkung auswirken. Tritt eine solche Spannungsabsenkung während des Prüfvorganges ein, so fallen die genannten Relais sofort ab, und der Schutz durch das gerade geprüfte Schutzrelais ist somit voll wirksam.
Mit dem Wahlschalter WS lassen sich nacheinander alle in der Anlage vorhandenen Relais prüfen. Hierzu ist — wie schon ausgeführt wurde ■— vor jedem Prüf Vorgang zunächst der entsprechende Prüfling durch den Wahlschalter WS anzuwählen, bevor die Prüftaste PT in Richtung »Prüfen« betätigt und damit der Prüfvorgang angeregt wird.
Die Prüfung der in der Anlage vorhandenen Relais kann aber auch selbsttätig nacheinander vorgenommen werden, indem der Wählschalter WS mit einer Fortschalteinrichtung ausgerüstet wird, welche ihn nach Beendigung eines Prüfvorganges um einen Schritt weiterschaltet und eine erneute Prüfung auslöst. Zum Beispiel kann ein aus der Fernsprechtechnik bekannter Schrittschaltwähler benutzt und die Schaltung so getroffen werden, daß der Wähler, der in der Ruhelage der Prüfeinrichtung in der Stellung 1 steht, nach Ablauf der durch Betätigen der Prüftaste ausgelösten Prüfung des ersten Relais selbsttätig in die Stellung 2 geht und in dieser beispielsweise durch zusätzliche, den Kontakten P1 bis P1 parallel geschaltete Kontakte einen erneuten Anregeimpuls für die Prüfeinrichtung gibt usw. Mit Ablauf der letzten Prüfung kehrt dann der Wähler in die Stellung 1 zurück, so daß die Prüfanlage für eine weitere Durchprüfung sämtlicher Relais bereit ist. Der Anreiz zur Fortschaltung des Wählers nach Beendigung der einzelnen Prüfvorgänge kann dabei beispielsweise durch einen Ruhekontakt am Anwurfrelais I gegeben werden. Da beim Vorliegen eines Fehlers an dem zu prüfenden Relais die Prüfeinrichtung nicht in die Ruhelage zurückkehrt, wird auch der Wähler nicht weitergeschaltet, und das fehlerhafte Relais ist somit g0 sofort zu erkennen. Um letzteres zu erleichtern, kann man den einzelnen Wählerkontakten besondere Signallampen zuordnen, so daß daran jeweils das gerade der Prüfung unterliegende Relais zu erkennen ist.
Um bei der automatischen Durchprüfung auch die Ansprechzeiten kontrollieren zu können, kann man entweder ein schreibendes Zeitmeßwerk SU verwenden oder mehrere Zeitmeßwerke, welche durch den Wähler nacheinander eingeschaltet werden.

Claims (10)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Einrichtung zum Prüfen von betriebsmäßig installierten Relais, insbesondere Schutzrelais in elektrischen Anlagen, auch während des Betriebes der Anlagen, dadurch gekennzeichnet, daß Schaltmittel derart angeordnet sind, daß das zu prüfende Relais nach dem Anregen der Prüfeinrichtung, z.B. durch eine Taste (PT), den Prüfvorgang selbst steuert.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Schaltmittel vorhanden sind, welche die Auslöseleitungen des der Prüfung unterliegenden Schutzes beim Anlegen des Prüfstromes an das ihm zugeordnete Relais gleichzeitig unterbrechen und/oder umschalten.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Relais (I) vorgesehen ist, welches sowohl das Anlegen des Prüfstromes an das zu prüfende Relais als auch die Unterbrechung und/oder Umschaltung der Auslösestromkreise vornimmt.
4. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Stromkreise vorhanden sind, welche sowohl das der Prüfung unterliegende
Relais zum Ansprechen bringen als auch die Beendigung des Prüfvorganges bestimmen.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromkreise derart geschaltet sind, daß eine Beendigung des Prüfvorganges nur möglich ist, wenn alle von dem der Prüfung unterliegenden Relais abhängigen Stromkreise in Wirkung getreten sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöseleitungen von den betriebsmäßig von ihnen zu steuernden Apparaten nur so lange abgeschaltet und auf Prüfung umgeschaltet sind, als das der Prüfung unterliegende Relais sich im angesprochenen Zustand befindet.
7. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltmittel die Zurückschaltung der Auslöseleitungen in den betriebsmäßigen Zustand bei der Rückkehr der Kontakte des der Prüfung unterliegenden Relais in die Ausgangslage bewirken.
8. Einrichtung nach Anspruch 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöseleitungen während des Prüfvorganges auf ein Verriegelungsrelais (III) geschaltet sind, welches nur anspricht, wenn die betriebsmäßig zu betätigenden Auslöseleitungen unter Spannung stehen, und welches das die Umschaltung der Auslöseleitungen bewirkende Relais (I) im erregten Zustand hält.
9. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zu ihrem Anschließen an das zu prüfende Relais ein Wahlschalter (WS) vorhanden ist, der den Prüfvorgang nur vorbereitet, während die Auslösung des Prüfvorganges selbst erst durch Anregen des die Auslöseleitungen unterbrechenden Anwurfrelais (I) erfolgt.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Wahlschalter mit einer Fortschalteinrichtung ausgerüstet ist, welche ihm nach Beendigung des P ruf Vorganges, z. B. in Abhängigkeit vom Anwurfrelais (I), um einen Schritt fortschaltet und eine erneute Prüfung auslöst.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 835 772.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 709 5J3ß34 5.57
DES29891A 1952-08-23 1952-08-23 Einrichtung zum Pruefen von Relais, insbesondere Schutzrelais Expired DE965335C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES29891A DE965335C (de) 1952-08-23 1952-08-23 Einrichtung zum Pruefen von Relais, insbesondere Schutzrelais

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES29891A DE965335C (de) 1952-08-23 1952-08-23 Einrichtung zum Pruefen von Relais, insbesondere Schutzrelais

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE965335C true DE965335C (de) 1957-06-06

Family

ID=7479947

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES29891A Expired DE965335C (de) 1952-08-23 1952-08-23 Einrichtung zum Pruefen von Relais, insbesondere Schutzrelais

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE965335C (de)

Cited By (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE974170C (de) * 1955-03-09 1960-10-06 Licentia Gmbh Pruefeinrichtung, insbesondere fuer Relaisschutzeinrichtungen
DE1151062B (de) * 1962-03-10 1963-07-04 Siemens Ag Einrichtung zum Pruefen von betriebsmaessig installierten Relais
DE1152475B (de) * 1961-07-06 1963-08-08 Licentia Gmbh Verfahren zur Pruefung des Funktionsablaufs von Kurzunterbrechungseinrichtungen in Hochspannungsnetzen
DE1170053B (de) * 1963-05-30 1964-05-14 Dr Oskar Vierling Einrichtung zum Pruefen des Betriebsverhaltens von Relais
DE1185708B (de) * 1962-09-22 1965-01-21 Licentia Gmbh Relaisablaufmelde- und -pruefeinrichtung fuer Schutzrelais
DE2615034A1 (de) * 1976-03-15 1977-09-22 Bbc Brown Boveri & Cie Pruefeinrichtung zur primaerpruefung von schutzrelais
DE2941505A1 (de) * 1979-10-12 1981-04-23 Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München Einrichtung zum probeweisen ausloesen eines schaltgliedes

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE835772C (de) * 1949-07-28 1952-04-03 Licentia Gmbh Pruefeinrichtung fuer Schalter und Sicherungen mit thermischer Ausloesung

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE835772C (de) * 1949-07-28 1952-04-03 Licentia Gmbh Pruefeinrichtung fuer Schalter und Sicherungen mit thermischer Ausloesung

Cited By (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE974170C (de) * 1955-03-09 1960-10-06 Licentia Gmbh Pruefeinrichtung, insbesondere fuer Relaisschutzeinrichtungen
DE1152475B (de) * 1961-07-06 1963-08-08 Licentia Gmbh Verfahren zur Pruefung des Funktionsablaufs von Kurzunterbrechungseinrichtungen in Hochspannungsnetzen
DE1151062B (de) * 1962-03-10 1963-07-04 Siemens Ag Einrichtung zum Pruefen von betriebsmaessig installierten Relais
DE1185708B (de) * 1962-09-22 1965-01-21 Licentia Gmbh Relaisablaufmelde- und -pruefeinrichtung fuer Schutzrelais
DE1170053B (de) * 1963-05-30 1964-05-14 Dr Oskar Vierling Einrichtung zum Pruefen des Betriebsverhaltens von Relais
DE2615034A1 (de) * 1976-03-15 1977-09-22 Bbc Brown Boveri & Cie Pruefeinrichtung zur primaerpruefung von schutzrelais
DE2941505A1 (de) * 1979-10-12 1981-04-23 Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München Einrichtung zum probeweisen ausloesen eines schaltgliedes

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3028395C2 (de)
DE965335C (de) Einrichtung zum Pruefen von Relais, insbesondere Schutzrelais
DE1563717C3 (de) Vorrichtung zum selbsttätigen Abschalten einer Zigarettenstaflgenmaschine oder dgl. beim Ausbleiben von Zigaretten oder dgl. und zum Wiedereinschalten der Maschine
DE971359C (de) Vorrichtung zum automatischen Stillsetzen eines Wirkstuhles bei Fadenbruch
DE974170C (de) Pruefeinrichtung, insbesondere fuer Relaisschutzeinrichtungen
DE2738654A1 (de) System zur automatischen wiederzuschaltung der leistungsschalter von gestoerten hochspannungsfreileitungen in sternpunktgeerdeten hoechstspannungsnetzen
DE2407679C3 (de) Schaltung für den Betrieb einer Prüfschaltung bei Lichtsignalen, insbesondere des Eisenbahnwesens
DE884985C (de) Gestellschlussschutzeinrichtung fuer elektrische Maschinen und Apparate
DE909211C (de) Relaiskettenschaltung
DE3036470C2 (de) Anordnung zum Prüfen der Isolation einer im Bergbau unter Tage verlegten Hochspannungsversorgungsleitung
DE143543C (de)
DE2407336C2 (de) Schaltung für den Betrieb einer Prüfschaltung bei Lichtsignalen
DE478667C (de) Selbsttaetige Wiedereinschaltvorrichtung
DE3312768C2 (de)
DE621515C (de) Schaltungsanordnung zur Pruefung von Verbindungseinrichtungen und -leitungen in unueberwachten Unteraemtern
DE967623C (de) Schalteinrichtung zum Beseitigen von Lichtboegen in Hochspannungsnetzen und -anlagen
DE1588644C3 (de) Schaltungsanordnung zur selbsttätigen kontinuierlichen Überwachung eines ungeerdeten elektrischen, einem Energiestromkreis zugeordneten Sicherheitskreises auf Erdsch lußströme
DE1151062B (de) Einrichtung zum Pruefen von betriebsmaessig installierten Relais
DE630094C (de) Schaltung zur Unterbrechung eines Steuerstromkreises und Wiedereinschaltung desselben nach einer einstellbaren Zeit mit Hilfe zweier Installations-Selbstschalter
DE866051C (de) Schaltungsanordnung zur synchronen Steuerung von zwei an verschiedenen Orten befindlichen Schrittschalteinrichtungen unter Verwendung einer einzigen Steuerader zwischen beiden Orten
DE2524527C3 (de) Meldeschaltung für elektrische Schaltbefehle
DE738855C (de) Anordnung fuer Schutzeinrichtungen von elektrischen Leitungen, Generatoren usw
DE1123598B (de) Stoermeldeeinrichtung
DE563990C (de) Einrichtung zur Wiederinbetriebsetzung von Generatoren mit Feldschwaechwiderstand im Gleichstromerregerkreis
DE626888C (de) Vorrichtung zum Pruefen gelochter Zaehlkarten