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Ablenkwalze für Gewebe- oder Papierbahnen Beim Bestreichen von Gewebe-
oder Papierbahnen" z. B. bei der Herstellung von. Wachstuch, beim Appretieren oder
ähnlichen Arbeitsgängen, besteht die Aufgabe, daß bei der Bandführung die Transportwalzen
das weiterlaufende- Band möglichst nur auf der unbelest",i Rückseite berühren bzw.
weitertragen. Anordnungen, die derartige Aufgaben lösen, sind bereits hekannt. Zum
Beispiel ist vorgeschlagen worden, durch ;chräg gestellte Stäbe das Band von einem
Spannrahmen zum nächsten seitlich abzulenken.
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Der Erfindungsgegenstand ist eine Vorrichtung, die zur Ablenkung eines
Bandes oder einer Gewebebahn statt eines feststehenden R.undstabes eine rotierende
Ablenkwalze verwendet. Der Hauptvorteil einer rotierenden Ablenkwalze liegt darin,
daß ein Bremsen und Scheuern der Bahn auf feststehe ' nden Stäben entfällt.
In den Abbildungen ist der E rfindungsgegenstand dargestellt. Die Hauptansicht
einer Ablenkwalze stellt Abb. 2 dar, während Abb. 1, 3 bis 5 Schnittbilder
des Erfindungsgegenstandes sind.
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Gemäß Abb. 2 läuft das abzulenkende Band in Richtung 13 auf die Ablenkwalze
auf und umschlingt.dieselbe in einem halben, rechtsgängigen Schra#ubengang von 45'
Steigung, so daß das Band
in Richtung 14 im rechten Winkel zur Richtung
13 die Ablenkwalze wieder verläßt.
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Bevor in der Beschreibung fortgefahren wird, soll betont werden, daß
die Ablenkung der Bahn aus Richtung 13 in Richtung 14 nur als Beispiel den Winkel
von go' gewählt hat. Es können von go' sehr verschiedene Bahnablenkungen ausgeführt
werden. -
In Abb. 5 ist durch die Pfeile 13 und 14 ebenfalls
der Umschlingungswinkel des Bandes als halb-er Walzenumfang dargestellt. Das: Band
wird dabei von den Rücken der C-förmigen Profilstangen 4 bis io getragen, die gemäß
Abb. 2 alle in Pfeilrichtung 33 der Schraubensteigung des Bandes auf der
Ablenkwalze nachkommen müssen, während ' die Welle 47 und die sternf örmigen
Naben 15 und 51 (Abb. i) nur eine reine Rotationsbewegung ausführen.
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In Abb:4 ist ein Teilstück der Abb. 5 mit den C-Profilen i
bzw. 12 vergrößert dargestellt. Man erkennt, daß die Nocken 16 bzw. 17 mittels
Senkschrauben 18 bzw. ig die X-förmigen Profilstangen :21 bzw. 22 halten. Letztere
X-förmigen Profilstangen tragen über die Zylinderrollen 2-3 bis
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die C-Profil-Stangen i und 12. Es ist somit verständlich, daß alle C-Profil-Stabgen
i bis 12 auf ihren zugehörigen X-Profil-Stangen abrollen und die in Abb. 2 durch
die Pfeile 32 und 33 angedeuteten Relativbewegungen ausführen können,
indem sie mittels Kugellager - z. B. 34,und 35 -
an ihrem linken Stabende
entsprechend geführt %verden.
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Nach Abb. 3 bedarf die Befestigung der Kugellager
35 auf den C-Profil-Stangen 4 keiner weiteren Erläuterung.
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Nach Abb. i ist das Kugellager 35 seitlich geführt durch die
schraubenförmig gebogenen Rundstäbe 36 und 37, welche mittels BÜgel
38 und Flanschen 39 (s. auch Abb. 2) an dem Rohrkörper 4o fest verschraubt
sind. je nach dem zu überwindenden Widerstand rollen die Außenringe der Kugellager
35 an einem der beiden Rundstäbe 36
oder 37 ab, je nachdem
sie ihre zugehörigen C-Profil-Stangen i bis 12 in Richtung 32 oder in Richtung
33 auf dem Walzenkörper verschieben müssen.
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Damit die beschriebene Abrollbewegung der C-Profil-Stangen auf ihren
zugehörigen X-Profilstangen. leichtgängig erfolgt, wurde eine besondere Anordnung
der Zylinderrollen gewählt. In Abb. i ist die C-Prüfil-Stange 4 teilweise aufgeschnitten
dargestellt, so daß die Zylinderrollen.
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41 bis 44 in ihrer Achsenversetzung gegeneinander erkennbar sind.
Diese Achsenversetzung ist ein wesentliches Merkmal des Erfindungsgegenstandes,
um die erforderliche Leichtgängigkeit der Ablenkwalzen auch bei hohen Temperaturen
zu gewährleisten, bei denen Schmiermittel nicht mehr anwendbar sind. Damit ein Klemmen
an den Stirnseiten der Zylinderrollen nicht eintritt, ist deren Durchmesser geringfügig
größer als ihre Breite. Delikt man sich in Abb. 4 #hinter Rodle 23 die nachfolgende
Rolle mit ihrer Achse um go' versetzt angeordnet (vgl. in Abb. 3 z. B. Rolle
42), so wird ebenfalls deutlich, daß die C-Profil-Stange i auf der X-Profil-Stange
2! fest verankert ist und keinerlei Bewegung oder Verdrehu-ng der Querschnitte gegeneinander
erfolgen kann als die bereits beschriebene Abrollbewegung in Längsrichtung der Profil-Stangen.
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Die Anürdnung um go' gegeneinander versetzter Zylinderrollen verbürgt
eine reine Rollbewegung gegenüber der Verwendung von Kugeln in den bekannten Konstruktionen
der Kugelführungsschienen für Schiebetürbeschläge. Genau wie bei letzteren die Kugeln
voneinandex in sogenannten Kugelführ-ungswagen auf Abstand gehalten werden müssen,
ist auch bei der Verwendung von Zylinderrollen als Wälzkörper dafür Sorge zu tragen,
daß ein Rollenführu-n-gswagcn 58 (Abb. 3)
in der bei Kugelführungsschienen
bekannten Form ,einer U-Schiene die Zylinderrollen 42 in entsprechenden Ausnehmungen
seiner Schenkel führt. Um die übrigen Abbildungen nicht unnötig zu komplizieren,
wurde dort auf die Darstellung des Rollenführungswagens verzichtet.
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. An den U-Schienen 45 und 46 (Abb. i) ist die durchgehende
Welle 47 mittels Lager 48 und 49 im Maschineng#stell, Trockenkanal od. dgl. gelagert.
Wenn auf das umschlingende Band eine Zugkraft ausgeübt werden soll, ist mittels
Zahnrad 5o ein Antrieb der Ablenkwalze möglich. Der Rohrkörper 40, welcher die schraubenförmige
- Führ#ungsbahn der Rundstäbe 36 und 37 trägt, nimmt an der
Rotation der Welle 47 nicht teil, sondern zentriert lediglich auf der Wtlle 47 mittels
der Kugellager 5-- und 53. Eine Schnecke 54, die in ein Zahnsegment
55 ein-greift (s. auch Abb. 2), verhindert die Rotation des erwähnten Rohrkörpers
40. Nach Abb. 2 können somit die Kugellager 35 mit ihren zugehörigen C-Profil-Stangen
i bis r:2 eine schraubenfärmige, oszillierende Bewegung ausführen, die durch die
Umkehrpunkte 56 und 57 in ihrem Hub begrenzt wird.
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Es würde zu weit führen, die geometrischen und kinernatiGchen Gesetze
anzuführen, die zu beachten .sind, wenn der nach Abb. 5 dargestellte Regelfall
einer halben Walzenumschlingung dlurch das Band in einen geringeren oder gar größeren
Umschlingungsumfang abgeändert werden soll.
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Es ist bekannt, daß ein Band, wenn es über normale Walzen eine längere
Strecke geradeaus gefü#hrt wird, leicht dazu neigt, seitlich auszuwandern und an
- den Wanäungen der Anlage anzulaufen. Dies. tritt insbesondere dann ein, wenn unter
Einwirkung des Fabrikationsprozesses eine Seite des Bandes sich stärkeir längt als
die andere. Es gibt nun keine normale Walze, sofern deren Länge ein Vielfaches,
des Walzendurchmessers beträgt, die von sich aus bestrebt ist, das auswandernde
Band automatisch wieder auf die Walzenmitte zurückzuholen. Auch eine peinlich genaue
Ausrichtung aller Trag- und Umlenkwalzen vermeidet nicht immer derartige Betriebsstörungen,
deren Beseitigung durch manuelle Eingriffe während des Betriebes insbesondere bei
Trockenkanälim mit
hohen Temperaturen schwierig und meist nicht
ungefährlich ist.
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Bei Verwendung rotierender Ahlenkwalzen in längeren Bandführungen
kann man die obenerwähnten Betriebsstörungen weitgehend ausschalten, indem man statt
zylindrischer Ablenkwalzen solche verwendet, bei denen die C-Profil-Stangen i bis
12 keinen zylindrischen Mantel, sondern einen schlanken Kegelstumpf bilden. Hierbei
ist es Bedingung, daß das ankommende Band (s. auch Pfeil 13, Abb. 2) auf
den verjüngten Teil der Ablenkwalze aufläuft und auf dem stärkeren Ende der Walze
- Richtung 14 - diese wieder verläßt. Unter dieser Voraussetzung ist
das Band immer bestrebt, in der Mitte der Ablenkwalze zu laufen, (la nur in der
Walzenmitte der Walzenumfang mit seiner berechneten, schraubenförmigen Drehbewegung
der zwangläufigen Kulissensteuerung durch die Kugellager entspricht.