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Sortierwerk für Briefe oder ähnliche flache Gegenstände
Die Erfindung
betrifft ein Sortierwerk für Briefe oder ähnliche flache Gegenstände mit bestimmten
Abmessungen, bei dem die Zahl der Sortierplätze zwischen einem oder mehreren schwanken
kann.
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Sortierwerke dieser Art sind bereits bekannt. Bei diesen erfolgt
das Sortieren dadurch, daß der Sortierer die Briefe nacheinander in die Hand nimmt,
das Sortierziel abliest und mittels eines Tastensatzes durch eine z. B. aus drei
Ziffern bestehende Kodezahl den Weg in den Transporteinrichtungen elektrisch festlegt.
Zu diesem Zweck werden Einstellglieder, welche an einem Wagen, der mit einer Förderkette
verbunden ist, angeordnet sind, in eine das Ziel kennzeichnende Lage gebracht. Der
Behälter, in den der Brief endlich abgelegt wird, ist ebenfalls mit einer Anzahl
von Einstellgliedern versehen, die eine für diesen Behälter bestimmte charakteristische
Lage einnehmen.
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Sobald ein Wagen den Platz dieses Behälters erreicht hat, wird in
Zusammenarbeit beider Sätze von Einstellgliedern, die in wechselseitigem Kontakt
zueinander kommen, eine Klappe auf dem Wagen geöffnet. Über einen Schacht erreicht
der Brief den gewünschten Behälter.
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Derartige Sortierwerke sind zwar einfach und in der Anschaffung wirtschaftlich
tragbar, jedoch haben sie verschiedene Nachteile.
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Unter anderem verursacht ein solches Sortierwerk erhebliches Geräusch,
so daß es notwendig ist, es vollständig mit geräuschdämpfendem Material zu umgeben.
Dadurch wird es schwer zugänglich für Beaufsichtigung und Unterhaltung. Darüber
hinaus hat es sich in der Praxis ergeben, daß die veränderlichen Einstellglieder
an den Wagen viele Möglichkeiten für fehlerhafte Steuerung liefern, so daß immer
eine Anzahl von Monteuren anwesend sein muß, um die vorkommenden Fehler zu beseitigen,
was die Betriebskosten stark erhöht.
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Die erreichte Sortiergeschwindigkeit ist bei diesen Sortierwerken
ferner auch von der Zeit abhängig, die der Sortierer nötig hat, um seineHandgriffe
auszuführen. Diese Zeit wird dadurch ungünstig beeinflußt, daß der Sortierer die
Briefe aufnehmen und in einen Einwurfschlitz einschieben muß. Diese Handgriffe müssen
immer an dem Ende eines periodisch wiederkehrenden Zeitintervalls beendet sein.
Vom hygienischen Standpunkt aus ist das Anfassen der Briefe unerwünscht.
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Die Erfindung betrifft ein Sortierwerk, bei dem die aufgezeigten
Nachteile weitgehend vermieden werden. Sie erreicht dies dadurch, daß für jeden
Platz des Sortierwerkes zwei Fördereinrichtungen vorgesehen sind, von denen die
eine die zu sortierenden Gegenstände, z. B. Briefe, von einem automatisch vorrückenden
Stapel einzeln abnimmt und sie nacheinander an dem Sortierer vorbeiführt zu einem
Übergabemechanismus. Dieser gibt sie an eine zweite Fördereinrichtung ab, welche
das Fördergut einzeln an eine allen diesen Fördereinrichtungen gemeinsame und gleichmäßig
umlaufende dritte Fördereinrichtung weitergibt, welche die Gegenstände entsprechend
ihrem Ziel zu einem bestimmten von mehreren wählbaren Behältern befördert.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht jede dieser Fördereinrichtungen
aus einer oder mehreren endlosen Ketten mit gleichartigen Vorrichtungen zur getrennten
Förderung der Gegenstände.
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Durch ein derartiges Sortierwerk wird eine höhere Sortiergeschwindigkeit
erhalten, da sich die Handgriffe des Sortierers einzig auf die Betätigung der Schalter
eines Schaltpultes beschränken.
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Da gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung an den Briefbehältern
der dritten Fördereinrichtung Vorrichtungen, z. B. Rollen, vorgesehen sind, durch
welche die Briefbehälter während der Förderung in geneigter, also flacher Lage gehalten
werden, können für das Sortierwerk kleine Ausmaße erreicht werden.
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Das Ausladen der Gegenstände, die in der nachfolgenden Beschreibung
als »Briefe« bezeichnet werden, erfolgt durch einen am Bestimmungsort angeordneten
Elektromagneten, der bei seiner Betätigung auf die Klappe eines Briefbehälters der
dritten Fördereinrichtung einwirkt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels zu entnehmen, das in den beigefügten Figuren dargestellt
ist. Es zeigt Fig. I eine perspektivische Ansicht der Hauptteile der Sortiermaschine,
Fig. 2 eine schematische Anordnung der Hauptkette der dritten Fördereinrichtung,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Briefbehälters der dritten Fördereinrichtung, Fig.
4 eine perspektivische Ansicht des dritten Förderbandes für die Bestimmungsbehälter,
Fig. 5 eine Seitenansicht der Antriebseinrichtung der ersten Fördereinrichtung mit
dem Kanal und dem pneumatischen Übertragungsglied, Fig. 6 das pneumatische Übertragungsglied
in verschiedenen Lagen des Saugmundstückes, Fig. 7 die Lage der verschiedenen Ketten
der zweiten Fördereinrichtung, Fig. .8 eine Seitenansicht eines Briefbehälters der
zweiten Fördereinrichtung, Fig. g eine Ansicht von der anderen Seite.
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In Fig. 1 ist die Einrichtung, welche die zu sortierenden Briefe
aufnimmt und sie in einem Stapel automatisch vorrücken läßt, mit I bezeichnet. Ein
Brief nach dem anderen wird von diesem Stapel mittels eines pneumatisch ansaugenden
Gliedes 2 in einem U-förmigen Kanal 3 gebracht.
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Darauf wird dieser Brief mittels einer endlosen Kette 4, die mit in
gleichmäßigen Abständen an geordneten Fingern 5 ausgerüstet ist, durch den Kanal
3 geführt. Jeder Brief wird für kurze Zeit vor dem Sortierer angehalten. Ohne die
Briefe zu berühren, kann er das Bestimmungsziel lesen und es als Kodezahl, mittels
eines Schaltpultes 6, registrieren.
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Anschließend an den Sortilerplatz ist als Übertragungsmechanismus
ein Drehkreuz 7, 56, 57 angeordnet, das die Briefe nacheinander auf eine zweite
darunterlaufende Fördereinrichtung 8 abgibt. Diese Fördereinrichtung enthält vier
Briefbehälter 119, welche dauernd durch endlose Ketten bewegt werden.
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Sobald einer der Briefbehälter 119, welcher nach Aufnahme eines Briefes
geschlossen wurde, in Berührung mit dem Briefbehälter 38 der dritten Fördereinrichtung
kommt, wird die untere Klappe des Briefbehälters 119 automatisch geöffnet, und der
Brief fällt in der gleichen Lage in den oben geöffneten Briefbehälter 38, dessen
Boden bis zu dem Ubergabeort geschlossen ist. In Fig. 1 hat der jBriiefbehälter
II9a gerade Berührung mit dem Briefbehälter 38,.
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An einer vorbestimmten Stelle werden durch Steuerklinken I2 die oberen
Klappen der Briefbehälter 38 geschlossen. Sodann werden diese Behälter 38 (Fig.
2) über fünf übereinanderliegende Stufen 21 bis 25 geführt, von denen jede 60 Behälter
aufweist.
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Sind z. B. vier Sortierplätze vorgesehen, dann steht jeder vierte,
achte, zwölfte usw. Briefbehälter 38 einem Sortierer zur Verfügung, während die
dazwischenliegenden Briefbehälter 38 für den zweiten, dritten und vierten Sortierer
bestimmt sind.
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Die Briefbehälter 38 werden von Hauptketten 13 getragen. An jeder
Seite des Briefbehälters ist
eine Rolle 14 vorgesehen, die entlang
einer Führungskette I3 rollt, während an einer Seite außerdem zwei weitere Rollen
I6, I7 vorgesehen sind, die in den Führungsbahnen I8, 19 laufen.
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Die Stapeltransportstreck,e der ersten Fördereinrichtung enthält
eine Anzahl von Abschnitten, die in einem stumpfen Winkel aneinandergereiht sind.
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Die abgewinkelte Bahn wurde gewählt, um eine günstige Form für das
Einlegen und Abnehmen der Briefe zu erhalten. Jeder Abschnitt wird durch eine Tragfläche
61 und eine senkrechte Führungsfläche 62 gebildet. Um die Briefe 63 in Richtung
des Pfeiles zu bewegen, sind Ketten oder Bänder 64 in der tragenden Fläche vorgesehen
und wenn notwendig auch in den Führungsflächen 62. Sie liegen parallel zueinander
und werden schrittweise von einer gemeinsamen Antriebswelle fortbewegt.
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Die Geschwindigkeit, mit der diese Kettensätze fortbewegt werden,
muß nicht bei allen gleich sein.
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Die Briefe 63 werden einer Vorsortierung unterworfen, bevor sie auf
die Förderfläche 6I gebracht werden, und zwar werden sie bei entsprechendem Format
mit der Adresse in eine Leselage gebracht, während die Sendungen zurückgehalten
werden, welche die vorgeschriebenen Dimensionen überschreiten.
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Das Vorrücken der Ketten 64 (Fig. 5) wird durch den Abtaster 68 gesteuert.
Der Abtaster 68 dreht sich um die Achse 70.
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Die schrittweise rotierende Antriebswelle ist mit 67 bezeichnet.
Die Verbindung des Antriebes mit den Versorgungsketten 64 über Ketten und Getrieberäder
ist nicht dargestellt.
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Ein Hebel 74, der sich ebenfalls um die Achse 70 dreht, trägt eine
Rolle 75 am linken Ende und eine zweite Rolle 76 an einem dazwischenliegenden Punkt.
Die Rolle 76 wird mit Hilfe einer Nockenscheibe 77, die auf einer Welle 78 sitzt,
auf und ab bewegt. Die Rolle 75 rollt ebenfalls auf der Zylinderfläche der Scheibe
77 ab.
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Am Ende des unteren Armes 78, des Hebels 60 befindet sich eine Justierschraube
80. Mit ihrer Hilfe kann der Hub des Abtasters 68 eingestellt werden. Der Schaft
der Justierschraube bleibt im oberen Teil des Hebels 74 so daß während einer Aufwärtsschwenkung
des Hebels 74 der Arm 78a gleichzeitig gehoben wird, während der Abtaster 68 von
der Fördereinrichtung wegbewegt wird.
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Solange keine Briefe aufgelegt werden, oder der Abtaster frei ist
und sich weit genug einwärts bewegt, ist die Bewegung des Klinkenhebels 82 nicht
gehindert und die Ketten 64 bewegen sich weiter.
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Wenn jedoch als Folge des Vorrückens von Briefen der Abtaster 68 an
den Anschlag 73 gestoßen wird, wird die Bewegung des Klinkenhebels 82 so lange angehalten,
bis der Abtaster 68 wieder eine Lage erreicht hat, in welcher das obere Ende des
Armes 78, unterhalb des Blockes 88 vorbeigeht und der Klinkenhebel 62 seine normale
ruckweise Bewegung ausführt.
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Die Saugeinrichtung (Fig. 5, 6) besteht im wesentlichen aus einer
gebogenen Saugröhre 89, welche einen Balgen go an dem oberen Ende besitzt und in
einem Saugmundstück 2 mit flachem Rand endet. In dem Saugmundstück befindet sich
ein nicht gezeigtes Gitter, auf welchem eine kleine Erhöhung 92 geringfügig ueber
den Rand hinausragt. Die Erhöhung 92 dient dazu, die Briefe leicht anzudrücken,
so daß nicht mehr als ein Brief abgenommen werden kann. Der Balgen go und das Saugmundstück
2 bestehen aus elastischem Material, z. B. Gummi, so daß das Saugmundstück 2 selbst
leicht und mit geringem Druck an dem Brief anliegt. Eine Saugpumpe, deren Saugkraft
vorzugsweise einstellbar ist, ist mit der Saugröhre 89 über einen beweglichen Schlauch
verbunden. Fer ner ist ein Sicherheitsventil in der Saugröhre eingelassen. Die Saugröhre
ist mit einem Hebel 93 verbunden. Die Lage der Saugröhre ist innerhalb gewisser
Grenzen mit Hilfe von Schrauben 94 und einer Plattegg mit Kreuzschlitz einstellbar.
Der Hebel 93 besitzt ein gegabeltes Ende und ist um die Achse 96 drehbar, welche
an dem Hebel 97 fest ist. Dieser dreht sich um die ebenfalls feste Achse 98, welche
in den Platten 7I gelagert ist.
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Eine hin- und hergehende Bewegung des Saugmundstückes entsteht dadurch,
daß eine auf dem Hebel 97 drehbar angeordnete Rolle 99 auf dem Umfang einer Nockenscheibe
100 läuft, die durch die Welle 78 mitgenommen wird.
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Um die feste Achse 98 dreht sich ferner ein zweiter Hebel IOI, dessen
Hin- und Herbewegung durch eine Rolle 102 gesteuert wird, die auf dem Umfang der
Nockenscheibe Io3, welche ebenfalls durch die Welle 78 gedreht wird, abläuft.
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Um die Rollen 99 und 102 an ihre Scheiben zu drücken, sind zwei Federn
104 vorgesehen. Das rechte Ende des Hebels IOI ist an einem Punkt mit dem Hebel
93 durch den Lenker Io6 gekoppelt, so daß ein geschlossener Bewegungsmechanismus
97-IoI-Io6-93 entsteht.
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Während eines Teiles des Umlaufes der Nockenscheibe Io3 vollführt
das Saugrohr 89 eine Drehbewegung um die Achse 96 gegen die Vorderseite des Briefstapels,
bis das Saugmundstück 2 an den ersten Brief gelangt. In diesem Augenblick ist die
Nockenscheibe 74 so weit herumgedreht, daß die Rollegg abgehoben und der Drehpunkt
96 verschoben wird. Die Folge davon ist, daß das Saugmundstück 2 eine geradlinige
Bewegung ausführt und der Brief in seiner Ebene über den Abtaster hinweggehoben
wird.
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Während seines Rückwärtshubes vollendet das Saugrohr eine Drehbewegung
um den gehobenen Punkt 96, während der der Brief durch die Saugwirkung am Saugmundstück
haftenbleibt.
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Um zu verhindern, daß mehrere Briefe gleichzeitig befördert werden,
kann zwischen die Briefe 63 (Fig. I) durch eine Bohrung in der vorderen Führungsfläche
62 Luft geblasen werden.
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Während des letzten Teiles des Rückwärtsganges des Saugrohres 89
(Fig. 6) schiebt sich das Rohr 89 in ein Gehäuse 107 mit einer schrägen Oberfläche
108 und läßt den Brief von der Saugfläche des Saugrohres abfallen. Der Brief gleitet
dann an
seiner unteren Kante in einen U-förmigen Kanal 3, in welchem
eine Gleitschiene 50 eine glatte Führungsfläche am Boden bildet.
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Hinter dem geradlinigen Kanal 3 ist eine endlose Kette 4 angeordnet.
In regelmäßigen Abständen sind an dieser Mitnehmerfinger 5 befestigt.
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Mit Hilfe dieser Finger werden die Briefe auf der Schiene 50 des Kanals
3 geschoben, in dem sie in ihrer Richtung durch Rippen oder Wellen in einer Führungsfläche
53 (Fig. I und 6) geführt werden.
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Die Führungskette 4 wird durch eine dauernd umlaufende yVelle angetrieben.
Durch bekannte Mittel, wie Malteserkreuz, wird die Kette periodisch kurzzeitig angehalten.
Das Vorwärtsschieben der Briefe hört auf, wenn einer vor dem Sortierer angekommen
ist. Während dieser Anhalteperiode erfolgt die Eintastung der Kodezahl.
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In Verlängerung des U-förmigen Kanals 3 (Fig. I und 6) ist ein Mechanismus
angeordnet, der als Kreuzglied 54 die Briefe hintereinander aufnimmt und sie an
eine darunterliegende zweite Fördereinrichtung abgibt.
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In dem gezeigten Beispiel besteht das Kreuzglied 54 aus zwei U-förmigen
Kanälen 56, 57, die parallel mit einer in Richtung des Pfeiles drehbaren Welle 7
verbunden sind. Wenn ein Brief den Kanal 3 verläßt, wird er durch den Finger 5 in
den Kanal 56 hineingeschoben. In dem Kanal 56 oder 57 liegt der Brief an einer gleitenden
Fläche 58 in derselben Ebene wie an der Fläche Io8 (Fig. 6).
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Die Bewegung der Kette 4 ist in einer solchen Weise geregelt, daß
gegenüber dem Anfang des Kanals 56 ein Finger 5 für einen Augenblick anhält und
sicherstellt, daß der Brief diesen Kanal 56 erreicht.
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Die Welle 7 ist in ihrer Bewegung mit jener der Kette4 gekoppelt.
Durch ein Malteserkreuz wird bewirkt, daß die Welle in um I800 zueinander verschobenen
Lagen angehalten wird. Während des Anhaltens des Fingers 5, welcher den Brief in
den Kanal brachte, dreht sich die Welle 7, und der Brief fällt unter Erhaltung seiner
Lage in einen Briefbehälter 119 einer zweiten Fördereinrichtung.
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Der Antrieb der gesamten Sortiereinrichtung, nämlich der pneumatischen
Saugeinrichtung, der Kette 4 und des Übertragungsmechanismus 54 bis 58, sowie der
Ketten der beiden folgenden Fördereinrichtungen mittels einer speziellen Kupplung
und Stoßdämpfer erfolgt von einer gemeinsamen Kraftquelle aus.
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Das Schaltpult 6 (Fig. I) besteht vorteilhaft aus zwei getrennten
Teilen. Der eine Teil enthält in drei Stufen angeordnet 30 Schalter für die Hunderter
und Zehner. Die zehn Einer-Schalter sind im zweiten Pultteil untergebracht. Da der
Sorderer die Briefe nicht zu berühren hat, kann er dieses kombinierte Scnaltpult
6 mit beiden Händen bedienen.
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Wenn der Brief vorwärts gleitet, ohne daß eine Kodezahl gestartet
wurde, oder wenn die Speicherung der Kodezahl unvollständig ist, wenn also eine
verkehrte Betätigung der Schalter oder keine Speicherung stattfindet, oder wenn
der Sortierer wahrnimmt, daß mehr als ein Brief an ihm vorbeigeführt wurde, so ist
dafür Vorsorge getroffen, daß diese Briefe in einen bestimmten Endbehälter 32 (Fig.
2) und von dort aus noch einmal zur Sortierung gelangen.
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Um auf dem Brief anzuzeigen, welcher Sortierer den Brief bearbeitet
hat, um eventuelle Fehler einzudämmen, kann eine Kennzeichnungsmarke auf dem Brief
angebracht werden, wenn diese Briefe sich im Kanal 3 gegenüber dem Sortierer befinden.
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Ferner kann auch ein Datumstempel auf den Brief gegeben werden. Eine
Einrichtung, welche die eine oder beide von diesen Funktionen ausführt, ist durch
65 (Fig. 1) schematisch dargestellt, wird aber nicht im einzelnen beschrieben.
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Die zweite Stufe der Fördereinrichtung 8 (Fig. I) enthält zwei parallel
und nebeneinanderliegende endlose Ketten, die (Fig. 7) mittels Zahnrädern oder Rollen
III,, IMID, IIIC, II2 und II3 geführt werden, von denen die Zahnräder II4b von der
Antriebswelle 115 über eine weitere Kette ihren Antrieb erhalten.
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Mit Hilfe einer Kette lI6 wird von II5 auch eine Welle 117 bewegt,
auf der das Zahnrad 114 befestigt ist. Dieses Zahnrad treibt eine weitere Kette
II8. Diese Kette hat die gleiche Länge wie die Kette 110 und ist parallel zu dieser
angeordnet.
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Vier Briefbehälter 119 sind an den beiden Parallel-Ketten IIO/II8
befestigt. Sie werden während ihrer Bewegung in vertikaler Lage durch Lenker 120
(Fig. 7) gehalten, welche sowohl mit der Kette II8 als auch mit den Ketten IIO verbunden
sind.
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Jeder Briefbehälter 119 ist kastenförmig ausgebildet (Fig. 9). Er
ist mit einer Seitenklappe 123, die sich um I23, dreht, und mit einer sich um I24a
drehenden Bodenklappe I24 versehen.
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Das Öffnen und Schließen der Seitenklappe I23 wird durch stationäre
Anschläge I27 und I28 (Fig. I) bewirkt.
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Wenn der Briefbehälter 119 die Einrichtung b passiert (Fig. 9), wird
die Seitenklappe I23 durch Anheben eines unter Federkraft stehenden Klinkenhebels
I29 ausgeschwenkt, so daß der Briefbehälter 119 in geöffneter Empfangslage unter
das Kreuzglied 54 (Fig. I) gelangt. Wenn er an der Einrichtung 128 vorbeikommt,
wird die Seitenklappe wieder geschlossen, doch bleibt an der Oberseite ein Spalt
offen. Der Brief wird aber gehalten, weil der Briefhehälter 119 seine vertikale
Lage während des Umlaufes dauernd beibehält. Diese beiden Lagen der Seitenklappe
123 entsprechen der ersten tind dritten Phase des Förderumlaufes.
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Während der Warteperiode, die die erste Phase bildet, ist die Seitenklappe
I23 geöffnet und bildet eine gleitende Empfangsfläche bis zur Klappe 124.
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Nachdem der Brief bei 54 aufgenommen und die Seitenklappe I23 bei
I28 geschlossen wurde, bewegt sich der Briefbehälter weiter auf der Kette IIO.
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In einer vorherbestimmten LageIIga/38a (Fig. I) kommen die Briefbehälter
der zweiten und dritten Fördereinrichtung in Berührung miteinander. Unter dem Druck
der oberen Behälter 119 auf einen der
unteren 38 wird die Klinke
130 (Fig. 8) gelöst, welche bisher die Bodenpiatte 124 des Briefbehälters 119 verschlossen
hatte. Das Öffnen wird dadurch erzielt, daß der Arm I3I um seine Achse I32 geschwenkt
wird, so daß der Hebel 124b freigegeben wird.
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Der Brief fällt nach Öffnen der Klappe I24 von Briefbehälter 119
in den unteren Behälter 38.
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Das ist die vierte Phase des Umlaufzyklus.
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Um zu verhindern, daß eine Verschiebung zwischen dem Bodenmechanismus
des oberen Briefbehälters 119 und dem oberen Mechanismus des Briefbehälters 38 der
Hauptkette 13 eintritt, ist eine Führung I33 (Fig. g) vorgesehen, die in Eingriff
mit den Seitenwänden (Fig. 1) des Briefbehälters 38 der Hauptkette I3 gelangt.
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Der Briefhehälter 119 der zweiten Fördereinrichtung läuft eine gewisse
Strecke mit dem Briefbehälter 38 der Hauptkette zusammen. Danach wird die Bodenplatte
I24 von 119 durch Betätigung des Steueranschlages 127 (Fig. I) geschlossen und die
Seitenklappe I23 geöffnet.
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Der Briefbehälter 119 beginnt wieder mit der ersten Phase des Umlaufes.
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Die dritte Fördereinrichtung besteht aus einer langen doppelten endlosen
Hauptkette 13 (Fig. I), welche in dem gezeigten Beispiel 627 Briefbehälter 38 trägt,
die in gleichmäßigen Abständen angeordnet sind. Diese Briefbehälter sind alle gleich
gestaltet und haben keine eigenen Bestimmungmerkmale für die Briefe. Da die ortsfesten
300 Zielbehälter 32 (Fig. 2), die den Bestimmungsorten der Briefe entsprechen, in
fünf horizontal übereinander angeordneten Reihen liegen, muß die Hauptkette I3 über
der zuunterst gelegenen Übergabestrecke 20 in fünf Etagen 21, 22,23, 24, 25 hinweggeführt
werden.
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Die Ketten I3, welche durch Kettengetriebe angetrieben werden, tragen
die Briefbehälter 38 (Fig. I), an denen an jeder Seite eine Rolle 14 aus elastischem
und geräuschdämpfendem Material vorgesehen ist, während darüber hinaus noch zwei
weitere Rollen I6,I7 an einer Seite angeordnet sind.
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Nur wenn die Briefbehälter 38 sich in der zur Übergabe vorgesehenen
Bahnstrecke (bis 38a) befinden, sind sie in einer vertikalen Lage. Beide tragende
Rollen 14 (Fig. 1, 2) rollen längs der Bahn I5, während die Rollen I6 und I7 längs
der Führungsbahnen 18, 19 laufen.
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Nachdem die Briefbehälter 38 geschlossen sind, können sie beliebige
Lagen einnehmen. Während ihrer Bewegung entlang den Bahnen 21 bis 25 werden sie
in schiefe Lage gebracht, indem sie über eine Rolle 14 vorwärts kippen, während
weiterhin eine der Führungsrollen I6 oder I7 in Betrieb ist. Dies bewirkt nicht
nur die Verminderung der totalen Höhe des Sortierwerkes, sondern auch, daß immer
eine Führungsbahn erhalten bleibt. Wenn die Briefbehälter 38 die Umkehrpunkte, beispielsweise
26 durchlaufen, werden sie nur durch beide Rollen I6 und I7 geführt. Ihre Lage wird
in der nächsten oberen Bahn um I800 und, wenn sie diese durchlaufen haben, wieder
in der ursprünglichen Richtung gedreht.
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Nachdem die Briefbehälter 38 die oberste Bahn 25 verlassen haben,
werden sie abwärts und zurück zur Übergabebahn geleitet.
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Wenn der Bestimmungsbehälter 32 erreicht ist, fällt der Brief aus
dem Briefbehälter 38. Dies wird bewirkt durch einen Elektromagnet 27, der individuell
je dem Behälter 32 zugeordnet ist (Fig. 4).
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Die Klappe43 wird geöffnet, und der Brief fällt auf ein horizontales
endloses Förderband 28, welches hinter den Briefbehältern 32 angeordnet ist.
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Die Förderbänder 28 sind so breit, daß sie z. B. vier benachbarten
Behältern 32 zugeordnet werden können. Um die Briefe auf ihrem Wege zu den Behältern
32 getrennt zu halten, sind fächerartige Wände 30 vorgesehen. Sobald der Brief am
Ende des Förderbandes angekommen ist, fällt er in einen Schacht 3I, der an der hinteren
Wand des Behälters 32 endet.
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Da die nebeneinanderstehenden Behälter 32 eine fortlaufende Wand
bilden, müssen die Förderbänder 28 so ausgebildet sein, daß möglichst wenig Raum
in die Tiefe verlorengeht.
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Da die Höhe der rechteckigen Behälter 32 nicht mit dem vertikalen
Abstand zweier Kettenbahnen, z. B. 21, 22, übereinzustimmen braucht, ist es nicht
unbedingt erforderlich, daß die Schächte 31 der vertikal übereinander angeordneten
Behälter einander parallel sein müssen. Bevor der Brief in den unteren Teil des
Behälters 32 fällt, gleitet er an einer Klappe 33 vorüber, die sich um eine horizontale
Achse dreht. Die Klappen von zwei benachbarten vertikalen Reihen, insgesamt für
zehn Be hälter, sind gemeinsam mit einer Alarmeinrichtung 34 verbunden, welche die
Aufsichtsperson herbeiruft, wenn die Klappe 33 zu weit gekippt ist, wenn also der
Behälter vollständig gefüllt ist.
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Die Briefe kommen in den Behälter 32 alle in der gleichen Lage an,
d. h., entweder mit der Adresse nach oben oder mit der Adresse nach unten. Sie können
durch das Öffnen der Tür 35 herausgenommen werden. Die Tür'35 wird mittels eines
Griffes 36 gedreht. Sie ist durchbrochen, so daß man die Briefe sehen kann.
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Die Briefbehälter 38 (Fig. 3) sind als flache rechteckige Kasten
ausgebildet.
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Oben und unten sind Klappen 42, 43 vorgesehen, die durch die Hebel
44 und 44a getragen werden, welche sich um die Achsen 45 bzw. 46 drehen können.
Die Klinken 47, 47a rasten in diese Hebel 44, 44a ein und werden in der betätigten
Lage durch Federn 48, 48a gehalten. Die obere oder untere Klappe 42, 43 kommt in
geöffnete Lage, sobald eine Kraft in Richtung der Klappe auf die Klinkenhebel 49,
49a ausgeübt wird. Dies geschieht durch einen Ankerhebel eines Elektromagneten 27.
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An einem willkürlichen Punkt der Bahn zwischen dem letzten Behälter
und dem Anfang der Übergabebahn, gesehen in der Richtung der Hauptkette I3, kann
ein Glied, z. B. eine Rolle, vorgesehen sein, die alle Briefbehälter 38, falls es
erforderlich ist, am Boden 43 schließt und eine weitere Rolle,
die
alle oberen Klappen 42 öffnet, so daß der Briefbehälter 38 die Stelle, wo der Briefbehälter
119 der zweiten Fördereinrichtung den Brief an den Briefbehälter 38 der Hauptkette
übergibt, geöffnet erreicht.
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Sobald die Übergabestellung 38a verlassen wird und bevor die Briefe
zur Kette des ersten Sortierers der dritten Fördereinrichtung gelangen bzw. die
Briefbehälter zur nächsten Bahn aufwärts bewegt werden, ist ein Glied 12 (Fig. I),
z. B. eine Rolle, entlang der Bahn angeordnet, welche die oberen Klappen 42, welche
geöffnet blieben, schließt.
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Die Briefbehälter 38, welche alle gleich sind, befördern nur immer
einen Brief.
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Der letzte Behälter 32 in diesem Beispiel, also Nr. 309, kann allen
jenen Briefen zugeordnet werden, welche aus besonderem Grund am Sortierer mehr als
einmal vorbeigeführt werden. Dies sind im allgemeinen jene, für die keine Kodezahl
oder eine unvollständige Kodezahl auf dem Schaltpult eingetastet wurde.