DE963197C - Verfahren zur Ermittlung des Indikatordiagramms bei kleinen Kolbenarbeits- und -kraftmaschinen - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung des Indikatordiagramms bei kleinen Kolbenarbeits- und -kraftmaschinenInfo
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- DE963197C DE963197C DEL23701A DEL0023701A DE963197C DE 963197 C DE963197 C DE 963197C DE L23701 A DEL23701 A DE L23701A DE L0023701 A DEL0023701 A DE L0023701A DE 963197 C DE963197 C DE 963197C
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01L—MEASURING FORCE, STRESS, TORQUE, WORK, MECHANICAL POWER, MECHANICAL EFFICIENCY, OR FLUID PRESSURE
- G01L23/00—Devices or apparatus for measuring or indicating or recording rapid changes, such as oscillations, in the pressure of steam, gas, or liquid; Indicators for determining work or energy of steam, internal-combustion, or other fluid-pressure engines from the condition of the working fluid
- G01L23/02—Devices or apparatus for measuring or indicating or recording rapid changes, such as oscillations, in the pressure of steam, gas, or liquid; Indicators for determining work or energy of steam, internal-combustion, or other fluid-pressure engines from the condition of the working fluid mechanically indicating or recording and involving loaded or return springs
Description
AUSGEGEBEN AM 2. MAI 1957
L 23/01IX142 k
Günter Dunkel, Kassel ist als Erfinder genannt worden
Für die Prüfung der Leistung, der Arbeitsweise und des richtigen konstruktiven Aufbaus von Kolbenarbeits-
und -kraftmaschinen stellt das Indikatordiagramm ein sehr wertvolles Instrument
dar. Die Aufzeichnung der Vorgänge im Zylinder im pV-Diagramm erlaubt die Beurteilung der
Funktion der Ventile, des Zündzeitpunktes und des Verbrennungsablaufes bei Brennkraftmaschinen
bzw. die Beurteilung der Funktion der Ventile und des schädlichen Raumes bei Kompressoren. Für
die Dimensionierung des Antriebes und der Schwungmasse bildet es die Grundlage.
Zur Lösung dieser Aufgaben muß der Konstrukteur sich daher ©in Diagramm konstruieren, wobei
er aus Diagrammen ähnlicher Maschinen die Exponenten der Kompressions- und Expansionskurven
ermitteln muß. Ein zu diesem Zweck benutzter Indikator stellt jedoch mit seinen Zuleitungskanälen
und seinem Zylinder eine gewisse Vergrößerung des schädlichen Raumes der zu untersuchenden
Maschine dar. Der Einfluß dieser Veränderung des schädlichen Raumes auf die Meßergebnisse ist
selbstverständlich um so größer, je kleiner der Hubraum der betreffenden Maschine ist. Bei
kleinsten Maschinen dieser Art, wie z. B. bei Kornpressoren für Kühlschränke, ist es daher bis jetzt
nicht möglich gewesen, eine ausreichend genaue Indizierung vorzunehmen.
Um dies auch bei derartigen kleinen Kolbenarbeits- bzw. -kraftmaschinen zu erreichen, wird
erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Arbeitskolben der betreffenden Maschine selbst als Indikatorkolben
zu benutzen und den auf den Kolbenboden bzw. in der Kolbenstange herrschenden Gesamtdruck
zu messen.
Die Messung selbst kann auf irgendeine bekannte Weise erfolgen, z. B. mittels einer piezoelektrischen
ίο Druckmeßdose oder mittels Dehnungsmeßstreifen. Die Anzeige kann auf elektrischem Wege in der
Weise bewirkt werden, daß der Kraftverlauf über dem Kurbelwinkel oder dem Hub, z. B. auf einem
Kathodenstrahloszillographen oder Schleifenoszillographen
sichtbar gemacht wird. Die so erhaltenen Indikatordiagramme unterscheiden sich vom bekannten
Indikatordiagramm dadurch, daß die Massenkräfte der Teile des Kolbens, die vor dem elektrischen
Druckmeßorgan liegen, mit angezeigt werden. Diese muß man dadurch ausgleichen, daß
man die Maschine bei außer Wirkung gesetzten, z. B. ausgebauten Ventilen oder besser bei abgenommenem
Zylinderdeckel mit der Betriebsdrehzahl antreibt. In dem sich dabei ergebenden Druck-Hub-Diagramm
sind die Drücke den genannten Massenkräften gleich. Um diese Drücke müssen die Drücke der Betriebsdiagramme berichtigt
werden.
Für die praktische Durchführung des Meßverfahrens gemäß deT Erfindung bestehen die verschiedensten
Möglichkeiten, von denen einige im folgenden an Hand der in den Zeichnungen wiedergegebenen
Ausführungsbeispiele kurz beschrieben werden sollen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen einenKolben mitKurbelschleifenantrieb
in Längs- und Querschnitt. Mit der Gleitbuchse 1 ist ein Dehnungsstab 2, beispielsweise
durch Hartlöten, fest verbunden. Dieser Stab trägt den mit 3 bezeichneten schematisch dargestellten
Dehnungsmeßstreifen. Der Stabquer schnitt kann durch Längsbohrungen 4 geschwächt werden.
Mit dem anderen Ende des Dehnungsstabes ist der Kolbenboden 5 mittels einer Senkschraube 6 verschraubt.
Dabei kann der Kolbenboden mit der Kolbenwand 7 aus einem Stück bestehen oder auch,
wie hier angedeutet, in dieser eingesetzt und mit ihr verlötet oder verschweißt sein. Zwischen Kolbenwand
und Gleitbuchse ist eine Schraubendruckfeder 8 angeordnet, die sich einerseits gegen ein
Auflager an der Gleitbuchse bzw. am Fuß des Dehnungsstabes, andererseits gegen einen ringförmigen
Ansatz 9 an der Kolbeninnenwand abstützt. Beim Aufsetzen des Kolbenbodens und Anziehen
der Schraube 6 erhält der Dehnungsstab daher eine Zugvorspannung. Man kann diese Zugvorspannung
so groß wählen, daß sie die durch den Kolbendruck untd die Massenkräfte sich ergebenden Druckspannungen
übersteigt. Dadurch arbeitet der Dehnungsmeßstreifen
nur im Zugbereich, und der Dehnungsstab wird.von allenKniickbeanspruchungen entlastet.
Statt der dargestellten Schraubenfeder kann auch eine geeignete andere Feder, z. B. eine Tellerfeder,
verwendet werden. Der so ausgebildete Kolben wird lediglich zur Durchführung des Meßverfahrens
verwendet und dann für den Normalbetrieb gegen einen, normalen Kolben ausgetauscht.
Fig. 3 zeigt eine Anordnung mit Tauchkolben und Pleuelstangenantrieb. Dabei ist die Pleuelstange
11 nicht unmittelbar im Kolben 13 gelagert, sondern in einem besonderen Gleitstück 12, das in
dem Kolben axial verschlossen gelagert ist. Der Kolben kann wie bei dem Mantel zusammengesetzt
sein. Das Gleitstück wird in seiner Lage durch die Druckmeßdose 14 und einen als Druckfeder wirkenden
Gummiring 15 gehalten. Durch eine Ringmutter 16 wird diesem aus den Teilen 12,14 und 15
bestehenden System eine Druckvorspannung erteilt. Die Druckmeß dose kann auf piezoelektrischer
oder kapazitiver Grundlage arbeiten. An Stelle des Gummiringes können auch geeignete andere
federnde Elemente verwendet werden. Die Druckvorspannung muß groß genug sein, um die durch
den Saughub, und die Massenkräfte entstehenden Zugkräfte auszugleichen.
Fig. 4 zeigt eine Anordnung, bei der die Kraft in der Pleuelstange direkt gemessen wird. Der
Dehnungsmeßstreifen 21 ist an einer besonders ausgebildeten Pleuelstange 22 befestigt. Die Pleuelstange
ist an ihrem kurbelwellenseitigen Ende flanschartig ausgebildet und mittels eines Gegenflansches
23 und zweier Spannschrauben 24, 25 an der Kurbelwelle 26 befestigt. Diese Spannschrauben
sind jedoch bis zum Pleuelstangenkopf verlängert und dort in Bohrungen eingeschraubt, die in am
Pleuelstangenkopf vorgesehenen Augen 27, 28 angebracht sind. Die Schrauben wirken so als Zuganker,
die dem Teil der Pleuelstange, an dem der Meßstreifen befestigt ist, eine Druckvorspannung
erteilen.
Claims (11)
- PATENTANSPRÜCHE:i.. Verfahren zur Ermittlung des Indikatordiagramms bei kleinen Kolbenarbeits- und -kraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskolben der zu untersuchenden Maschine selbst als Indikatorkolben benutzt und der auf den Kolbenboden ausgeübte bzw. in der Kolbenstange herrschende Gesamtdruck gemessen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckmeßelement eine Druckmeßdose bzw. ein Dehnungsmeßstreifen dient und die Anzeige auf elektrischem Wege durch Aufzeichnung des Kraftverlaufs über dem Hub bzw. dem Kurbelwinkel, beispielsweise mittels eines Kathodenstrahloszillographen bewirkt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Elimination des Einflusses der Massenkräfte, die von den vor dem Druckmeßorgan liegenden Kolbenteilen ausgeübt werden, auf das Meßergebnis ein Druck-Hub-Diagramm der Maschine bei der Betriebsdrehzahl und bei außer Wirkung ge-
- setzten Ventilen bzw. bei abgenommenem Zylinderdeckel aufgenommen wird, und daß die Betriebsdiagramme um die sich bei dieser Messung ergebenden Drücke korrigiert werden.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch ι bis 3, bei einer Kolbenmaschine mit Kurbelschleifenantrieb, dadurch gekennzeichnet, daß Kolben und Gleitbuchse durch einen Dehnungsstab miteinander verbunden- sind, der einen Dehnungsmeßstreifen trägt und mittels einer Feder unter Zugvorspannung gesetzt ist, - 5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vorspannung des Dehnungsstabes eine Schraubenfeder dient, die sich einerseits auf ein Auflager an der Gleitbuchse bzw. am Fuß des Dehnungsstabes, andererseits gegen einen ringförmigen Ansatz an der Kolbeninnenwand abstützt.
- 6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, das die Zugvorspannung des Dehnungsstabes so groß gewählt ist, daß sie die durch den Kolbendruck und die Massenkräfte sich ergebenden. Druckspannungen überwiegt.
- 7. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Dehnungsstab mit einer oder mehreren Längsbohrungen versehen ist.
- 8. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, bei einer Kolbenmaschine mit Kurbelwelle und Pleuelstangenantrieb, dadurch gekennzeichnet, daß der Pleuelstangenkopf in einem besonderen, innerhalb des Kolbens axial verschiebbaren Gleitstück gelagert ist, das in seiner Lage einerseits durch eine zwischen ihm und dem Kolbenboden angeordnete Druckmeßdose und andererseits durch einen als Druckfeder wirkenden Gummiring gehalten wird, der mittels einer Ringmutter gegen das andere Ende des Gleitstückes gedrückt wird.
- 9. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3 bei einer Kolbenmaschine mit Kurbelwelle und Pleuel- < stange, dadurch gekennzeichnet, daß dem Teil der Pleuelstange, an dem der Meßstreifen befestigt ist, durch äußere, Pleuelstangenfuß und -kopf verbindende Spannschrauben eine Zugvorspannung erteilt ist.
- 10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Spannschrauben die Befestigungsschrauben für die Befestigung der Pleuelstange an der Kurbelwelle dienen, die zu diesem Zweck durch das als Flansch ausgebildete kurbelwellenseitige Ende der Pleuelstange hmdiurchgefübrt und bis zum Pleuelstangenkopf verlängert sind, wo sie in an diesen Kopf angebrachte Augen eingeschraubt sind.
- 11. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Spannschrauben die Schrauben für die Befestigung des Lagerdekkels des Pleuellagers dienen, die zu diesem Zweck bis annähernd zum Pleuelstangenkopf verlängert und in an der Pleuelstange in der Nähe des Kopfes befindliche Gewinde eingeschraubt sind.Hierzu ι Blatt Zeichnungen© 609 707/174 11.56 (609 873 4.57)
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DEL23701A DE963197C (de) | 1955-12-21 | 1955-12-21 | Verfahren zur Ermittlung des Indikatordiagramms bei kleinen Kolbenarbeits- und -kraftmaschinen |
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DEL23701A Expired DE963197C (de) | 1955-12-21 | 1955-12-21 | Verfahren zur Ermittlung des Indikatordiagramms bei kleinen Kolbenarbeits- und -kraftmaschinen |
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1955
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