DEL0023701MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 20. Dezember 1955 Bekanntgemacht am 15. November 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Für die Prüfung der Leistung, der Arbeitsweise und des richtigen konstruktiven Aufbaus von Kolbenarbeits-
und -kraftmaschinen stellt das Indikatordiagramm ein sehr wertvolles Instrument dar. Die Aufzeichnung der Vorgänge im Zylinder
im pV-Diagramm erlaubt die Beurteilung der Funktion der Ventile, des Zündzeitpunktes und
des Verbrennungsablaufes bei Brennkraftmaschinen bzw. die Beurteilung der Funktion der Ventile und
des schädlichen Raumes bei Kompressoren. Für die Dimensionierung des Antriebes und der
Schwungmasse bildet es die Grundlage.
Zur Lösung dieser Aufgaben muß der Konstrukteur sich daher ein Diagramm konstruieren, wobei
er aus Diagrammen ähnlicher Maschinen die Exponenten der Kompressions- und Expansionskurven
ermitteln muß. Ein zu diesem Zweck benutzter Indikator stellt jedoch mit seinen Zuleitungskanälen
und seinem Zylinder eine gewisse Vergrößerung des schädlichen Raumes der ' zu untersuchenden
Maschine dar. Der Einfluß dieser Veränderung des schädlichen Raumes auf die Meßergebnisse ist
selbstverständlich um so größer, je kleiner der Hubraum der betreffenden Maschine ist. Bei
kleinsten Maschinen dieser Art, wie z. B. bei Kornpressoren für Kühlschränke, ist es daher bis jetzt
nicht möglich gewesen, eine 'ausreichend genaue Indizierung vorzunehmen.
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Um dies auch bei derartigen kleinen Kolberiarbeits- bzw. -kraftmaschinen zu erreichen, wird
erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Arbeitskolben
': der betreffenden Maschine selbst als Indikatorkolben
zu benutzen und den auf den Kolbenboden bzw. in der Kolbenstange herrschenden ■ Gesamtdruck
zu messen.
Die Messung selbst kann auf irgendeine bekannte Weise erfolgen, z. B. mittels einer piezoelektrischen
ίο Druckmeßdose oder mittels Dehnungsmeßstreifen.
Die Anzeige kann auf elektrischem Wege in der Weise bewirkt werden, daß der Kraftverlauf über
dem Kurbelwinkel oder dem Hub, z. B. auf einem Kathodenstrahloszillographen oder Schleifenoszillographen
sichtbar gemacht wird. Die so erhaltenen Indikatordiagramme unterscheiden sich Vom bekannten
Indikatordiagraram dadurch* daß die Mas- ■ senkräfte der Teile des Kolbens, die vor dem elektrischen
Druckmeßorgan liegen, mit angezeigt werden. Diese muß man dadurch ausgleichen, daß
man die Maschine bei außer Wirkung gesetzten, z.B. ausgebauten Ventilen oder besser bei abgenommenem
Zylinderdeckel mit der Betriebsdrehzahl antreibt. In dem sich dabei ergebenden. Dru'ck-Hub-Diagramm
sind die Drücke den genannten
,...::. Massenkräften gleich. Um diese Drücke müssen
die Drücke der Betriebsdiagramme berichtigt werden. .
Für die praktische Durchführung des Meßverfahrens gemäß der Erfindung bestehen die ver,-:
schiedensten Möglichkeiten, von denen, einige im
. ,. folgenden an Hand der in den Zeichnungen wiedergegebenen Ausführungsbeispiele kurz beschrieben
werden sollen. .
Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Kolben mitKurbelschleifenantrieb
in Längs- und Querschnitt. Mit der Gleitbuchse 1 ist ein Dehnungsstab 2, beispielsweise
durch Hartlöten, fest verbunden. Dieser Stab trägt den mit 3 bezeichneten schematisch dargestellten
Dehnungsmeßstreifen. Der Stabquerschnitt kann durch Längsbohrurigen 4 geschwächt werden.
Mit dem anderen Ende des Dehnungsstabes. ist.der Kolbenboden 5 mittels einer Senkschraube 6 verschraubt.
Dabei kann der Kolbenboden mit der Kolbenwand 7 aus einem Stück bestehen oder auch,
wie hier angedeutet, in dieser eingesetzt und mit ihr verlötet oder verschweißt sein. Zwischen Kolbenwand
und Gleitbuchse ist eine Schraubendruckfeder 8 angeordnet, die sich einerseits gegen ein
Auflager an der Gleitbuchse bzw. am Fuß' des Dehnungsstabes, andererseits gegen einen ringförmigen
Ansatz 9 an der Kolbeninnenwand abstützt. Beim Aufsetzen des Kolbenbodens und Anziehen
der Schraube 6 erhält der Dehnungsstab daher eine Zugvorspannung. Man kann diese Zugvorspannung
so groß wählen, daß sie die durch den Kolbendruck und die Massenkräfte sich ergebenden Druckspannungen
übersteigt. Dadurch arbeitet der Dehnungsmeßstreifen nur im Zugbereich, und der Dehnungsstab
wird!von alleniKnickbeanspruchungen entlastet.
Statt der dargestellten Schraubenfeder kann auch eine geeignete andere Feder, z. B. eine Tellerfeder,
verwendet werden. Der so ausgebildete Kolben wird lediglich zur. Durchführung des Meßverfahrens
verwendet und dann für den Normälbetrieb gegen einen, normalen Kolben. ausgetauscht.
Fig. 3 zeigt eine Anordnung mit Tauchkolben und Pleuelstangenantrieb. Dabei. ist die Pleuelstange
11 nicht unmittelbar im Kolben 13 gelagert,
sondern in einem besonderen Gleitstück 12, das in dem Kolben axial verschlossen gelagert ist. Der
Kolben kann wie bei "dem Mantel zusammengesetzt
sein. Das Gleitstück wird in seiner Lage durch die Druckmeßdose 14 und einen als Druckfeder wirkenden
Gummiring 15 gehalten. Durch eine Ringmutter 16 wird diesem aus den Teilen 12, 14 und 15
bestehenden System eine Druckvorspannung erteilt. Die Druckmeßdose kann auf piezoelektrischer
öder kapazitiver Grundlage arbeiten. An Stelle des .Gummiringes können auch, geeignete andere
federnde Elemente verwendet werden. Die Druckvorspannung muß groß genug sein, um die durch
den Saughub,, und die Massenkräfte entstehenden Zugkräfte auszugleichen.
Fig. 4 zeigt .eine: Anordnung, bei der die Kraft in der "Pleuelstange' direkt gemessen wird. Der
Dehnungsmeßstreifen 21 ist an einer besonders ausgebildeten Pleuelstange 22 befestigt. Die Pleuelstange
ist an ihrem kurbelwellenseitigen ,Ende . λ flanschartig ausgebildet und mittels eines Gegenflansches
23. und zweier Spannschrauben 24, 25 an der Kurbelwelle 26 befestigt. Diese Spannschrauben
sind jedoch: bis zum Pleuelstangenkopf verlängert und dort in Bohrungen eingeschraubt, die in am
P.leuelstangenkopf vorgesehenen .Augen .27, 28 an- 95, gebracht sind. Die Schrauben wirken so als Zuganker,
die dem Teil der Pleuelstange, an dem der Meßstreifen befestigt ist, eine Druckvorspannung
erteilen. : ,
Claims (11)
1. Verfahren zur Ermittlung des Indikatordiagramms
bei kleinen Kolbenarbeits- und -kraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß
der Arbeitskolben der zu untersuchenden Maschine selbst als Indikatorkolben benutzt und
der auf den Kolbenboden ausgeübte bzw. in der Kolbenstange herrschende Gesamtdruck gemessen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß' als Druckmeßelement eine Druckmeßdose bzw. ein Dehnungsmeßstreifen
dient und die Anzeige auf elektrischem Wege durch Aufzeichnung des Kraftverlaufs über
dem Hub bzw. dem Kurbelwinkel, beispielsweise mittels eines Kathodenstrahloszillographen
bewirkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Elimination des Einflusses der Massenkräfte, die von den vor
dem Druckmeßorgan liegenden Kolbenteilen ausgeübt werden, auf das Meßergebnis ein
Druck-Hub-Diagramm der Maschine bei der Betriebsdrehzahl und bei außer Wirkung ge-
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setzten Ventilen bzw. bei abgenommenem Zylinderdeckel· aufgenommen wird, und daß die Betriebsdiagramme
um die sich bei dieser Messung ergebenden Drücke korrigiert werden.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, bei einer
Kolbenmaschine mit Kurbelschleifenantrieb, dadurch gekennzeichnet, daß Kolben und
Gleitbuchse durch einen Dehnungsstab miteinander verbunden sind, der einen Dehnungsmeßstreifen
trägt und mittels einer Feder unter Zugvorspannung gesetzt ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vorspannung des Dehnungsstabes
eine Schraubenfeder dient, die sich einerseits auf ein Auflager an der Gleitbuchse
bzw. am Fuß des Dehnungsstabes, andererseits gegen einen ringförmigen Ansatz an der
Kolbeninnenwand abstützt.
6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, das die Zugvorspannung des
Dehnungsstabes so groß gewählt ist, daß sie die durch den Kolbendruck und die Massenkräfte
sich ergebenden Druckspannungen überwiegt.
7. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Dehnungsstab mit einer
oder mehreren Längsbohrungen versehen ist.
8. Anordnung zur Durchführung des Ver- -30 fahrens nach Anspruch 1 bis 3, bei einer
Kolbenmaschine mit Kurbelwelle und Pleuelstangenantrieb, dadurch gekennzeichnet, daß
der Pleuelstangenkopf in einem besonderen, innerhalb des Kolbens axial verschiebbaren
Gleitstück gelagert ist, das in seiner Lage einerseits durch eine zwischen ihm und dem
Kolbenboden angeordnete D ruckmeß dose und andererseits durch einen als Druckfeder wirkenden
Gummiring gehalten wird, der mittels einer Ringmutter gegen das andere Ende des Gleitstückes gedrückt wird.
9. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3 bei einer
Kolbenmaschine mit Kurbelwelle und Pleuel- stange, dadurch gekennzeichnet, daß dem Teil
der Pleuelstange, an dem der Meßstreifen befestigt ist, durch äußere, Pleuelstangenfuß und
-kopf verbindende Spannschrauben eine Zugvorspannung erteilt ist.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß als Spannschrauben die Befestigungsschrauben für die Befestigung der Pleuelstange an der Kurbelwelle dienen, die zu
diesem Zweck durch das als Flansch ausgebildete kurbelwellenseitige Ende der Pleuelstange
hindurchgeführt und bis zum Pleuelstangenkopf verlängert sind, wo sie in an diesen Kopf angebrachte
Augen eingeschraubt sind.
11. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß als Spannschrauben die Schrauben für die Befestigung des Lagerdekkels
des Pleuellagers dienen, die zu diesem Zweck bis annähernd zum Pleuelstangenkopf
verlängert und in an der Pleuelstange in der Nähe des Kopfes befindliche Gewinde eingeschraubt
sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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