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Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen Gegenstand des Hauptpatents
ist ein Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen, welches darin besteht,
daB man die Diazoverbindungen aus Aminoazofarbstoffen der Zusammensetzung
worin R einen aromatischen Rest der Benzol- oder Naphthalinreihe, der in ortho-Stellung
zur Azogruppe einen zur Metallkomplexbildung befähigenden Substituenten trägt, x
Wasserstoff oder S O3 H, ein y CH,
und das andere y NH3 bedeutet, mit Acylamino-oxynaphthalinsulfonsäuren
der Zusammensetzung
worin der Naphthalinkern noch eine weitere S O3 H-
Gruppe enthalten
kann, kuppelt und die erhaltenen Disazofarbstoffe in Substanz oder auf der Faser
in ihre Metallkomplexverbindungen überführt.
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Es wurde nun gefunden, daß man ebenfalls zu wertvollen Disazofarbstoffen
gelangt, wenn man als Azokomponenten zum Aufbau der Disazofarbstoffe an Stelle der
Acylamino-oxynaphthalinsulfonsäuren (II) Verbindungen der aliphatischen oder heterocyclischen
Reihe, welche auf Grund der Enolgruppierung
kupplungsfähig sind, verwendet.
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Die nach dem neuen Verfahren erhältlichen Disazofarbstoffe färben
Baumwolle und Fasern aus regenerierter Cellulose in orangebraunen bis violetten
Tönen, welche durch Nachbehandeln mit metallabgebenden Mitteln, z. B. Kupfersulfat,
wasch- und lichtecht werden.
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Die Farbstoffe können, soweit es die Löslichkeit gestattet, auch in
Substanz in bekannter Weise in die Kupfer- oder Nickelkomplexverbindungen übergeführt
werden, wobei man lichtechte direktziehende Farbstoffe erhält.
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Gegenüber den im Hauptpatent und in den Zusatzpatenten hierzu beschriebenen
Farbstoffen umfassen die neuen Disazofarbstoffe einen weiteren Bereich der Farbskala.
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Gegenüber den aus der deutschen Patentschrift 853 32I bekannten Disazofarbstoffen-zeichnen
sich die erfindungsgemäßen Disazofarbstoffe dadurch aus, daß sie eine viel geringere
Eisenempfindlichkeit zeigen als jene.
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Die nachfolgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung.
Darin bedeuten die angegebenen Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente.
Beispiel I Der Aminoazofarbstoff, den man durch Kuppeln von 18,7 Teilen diazotiertem
2-Amino-I-oxy-4-methylsulfonylbenzol mit 37,2 Teilen 2-(4'-Amino-3'-methyl)-benzoylamino-5-oxynaphthaEn-7-sulfOnsäure
in sodaalkalischem Medium erhält, wird in 40o Teilen Wasser angerührt. Man versetzt
die Suspension mit 7 Teilen Natriumnitrit und kühlt sie auf 6 bis 8°. Bei dieser
Temperatur gibt man ihr unter Rühren 3o Teile konzentrierte Salzsäure zu und rührt
sie ungefähr 2 Stunden lang. Die Diazosuspension läßt man bei 15 bis 2o° zu einer
Lösung von 17,4 Teilen r-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon, 6 Teilen Natriumhydroxyd und
3o Teilen Natriumcarbonat in 400 -Teilen Wasser laufen. Der Disazofarbstoff bildet
sich sehr rasch. Er wird aus der warmen Lösung durch Zusatz von Natriumchlorid ausgesalzen,
hierauf filtriert und bei go° im Vakuum getrocknet. Der neue Farbstoff ist ein dunkles
Pulver, das sich in Wasser mit gelbroter Farbe löst und Baumwolle und Fasern aus
regenerierter Cellulose im Nachkupferungsverfahren in lichtechten orangebraunen
Tönen färbt. Beispiel 2 Der Aminoazofarbstoff, den man durch Kuppeln von 18,7 Teilen
diazotiertem 2-Amino-I-oxy-4-methylsulfonylbenzol mit 37,2 Teilen 2-(4'-Amino-3'-methyl)-benzoylamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
in Sodaalkalischem Medium erhält, wird in 40o Teilen Wasser angerührt und nach den
Angaben des vorstehenden Beispiels diazotiert. Die Diazosuspension läßt man bei
15 bis 2o° zu einer Lösung von 25,4 Teilen I-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-3'-sulfonsäure
und 4o Teilen Natriumcarbonat in 5oo Teilen Wasser fließen. Der Disazofarbstoff
bildet sich rasch. Er wird nach etwa 2 Stunden aus der warmen Lösung durch Zusatz
von Natriumchlorid abgeschieden und filtriert.
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Zur Überführung in die Kupferkomplexverbindung wird der erhaltene
Farbstoff bei 8o'- in 3ooo Teilen Wasser gelöst. Man kühlt die Lösung auf 5o bis
6o° ab, gibt ihr Zoo Teile 25°/oiges wäßriges Ammoniak zu und läßt ihr bei dieser
Temperatur innerhalb von 30 Minuten eine Lösung von 25 Teilen kristallisiertem
Kupfersulfat in 25o Teilen Wasser zufließen. Sobald im Auslauf einer ausgesalzenen
Probe überschüssiges Kupfersulfat nachgewiesen werden kann, wird die entstandene
Kupferkomplexverbindung mittels Natriumchlorid abgeschieden, abfiltriert und im
Vakuum bei go° getrocknet. Der kupferhaltige Disazofarbstoff ist in Wasser mit gelbroter
Farbe löslich und färbt Baumwolle und Fasern aus regenerierter Cellulose in orangebraunen
Tönen von ausgezeichneter Lichtechtheit und guter Waschechtheit. Letztere kann durch
Nachbehandeln der Färbungen mit einer gegebenenfalls basischen, kationaktiven Kupferkomplexverbindung
noch erheblich verbessert werden. Beispiel 3 Zur Herstellung der Nickelkomplexverbindung
des nach Beispiel 2 erhältlichen Disazofarbstoffes kann man in analoger Weise wie
bei der Kupferung verfahren. Der Disazofarbstoff wird bei 8o° in 3ooo Teilen Wasser
gelöst. Man versetzt die Lösung bei 6o° mit Zoo Teilen 25°/oigem wäßrigem Ammoniak
und läßt ihr hierauf bei der gleichen Temperatur -die Lösung von 28,1 Teilen kristallisiertem
Nickelsulfat in Zoo Teilen Wasser zufließen. Nach beendigter Zugabe der Nickelsulfatlösung
wird die entstandene Nickelkomplexverbindung des Disazofarbstoffes ausgesalzen,
abfiltriert und getrocknet. Er löst sich in Wasser mit gelbröter Farbe und färbt
Baumwolle und Fasern aus regenerierter Cellulosein orangeroten Tönen von guter Licht-
und Waschechtheit. Die letztere läßt sich durch Nachbehandeln der Färbungen mit
einer gegebenenfalls basischen, kationaktiven Kupferkomplexverbindung noch erheblich
verbessern.
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In der nachstehenden Tabelle werden weitere nach dem vorliegenden
Verfahren erhältliche Disazofarbstoffe aufgeführt. Sie sind gekennzeichnet durch,
die zu ihrem Aufbau verwendeten, diazotierten Aminoazofarbstoffe und die Azökomponenten,
ferner durch die Farbtöne der. mit den Disazofarbstoffen hergestellten Färbungen.
Tabelle |
In der Tabelle steht A für die 2-(4'-Amino-3'-methyl)-benzoyl-amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure. |
Bei- Verwendung Farbton der metall- |
spiel Aminoazofarbstoff Azokomponente als haltigen Färbung |
Nr. auf Baumwolle |
4 2-Amino-i-oxybenzol- i-Phenyl-3-methyl- Nachkupferungs- Rotbraun |
4-sulfonsäure A 5-pyrazolon _ farbstoff |
2-Aminobenzol- i-Phenyl-3-metnyl- desgl. Orangebraun |
i-carbonsäure -r A 5-pyrazolon-3'-sulfon- |
säureamid |
6 i-Amino-2-okynaph- i-Phenyl-3-methyl- Kupferkomplex- Braunviolett |
thalin-4-sulfonsäure 5-pyrazolon-3'- farbstoff |
@ A sulfonsäure |
7 2-Amino-i-oxy-4-me- desgl. desgl. Orangebraun |
thylsulfonylbenzol |
.-- 2-(3'-Amino-4'- |
methyl)-benzoyl- |
amino-5-oxynaph- |
thalin-7-sulfonsäure |
8 2-Amino-i-oxy-4-me- Acetoacetylamino- Nachkupferungs- Orangerot |
thylsulfonylbenzol benzol farbstoff |
-@ A |
g desgl. Barbitursäure desgl. Orangerot |
io 2-Aminobenzol- desgl. desgl. Orange |
i-carbonsäure -+- A |
il 2-Amino-i-oxybenzol- i-(4'-Amino)-phenyl- desgl.
- Braunrot |
4-carbonsäure- 3-methyl-5-pyrazolon |
phenylamid -+- A |
12 desgl. i-[4'-(4"-Amino)-phe- desgl. Braunrot |
nyl]-phenyl-3-methyl- |
5-pyrazolon |
13 desgl. i-[4"-Aminostilbenyl- desgl. Braunviolett |
(4')]-3-methyl-5-PYr- |
azolon-2', 2"-di- |
sulfonsäure |
14 2-Aminobenzol-z-car- desgl. desgl. Gelbbraun |
bonsäure -+- A |
15 2-Amino-i-oxybenzol- i-Naphthyl-(2')-3-me- desgl.
Braunrot |
4-carbonsäurephe- thyl-5-pyrazolon- |
nylamid @ A 6'-sulfonsäure |