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Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstöffen Zusatz zum Patent
880 621 Gegenstand des Hauptpatentes ist ein Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen,
welches darin besteht, daB man die Diazoverbindungen aus Aminoazofarbstoffen der
Zusammensetzung
worin R einen aromatischen Rest der Benzol- oder Naphthalinreihe bedeutet, der in
ortho-Stellung zur Azogruppe einen zur Metallkomplexbildung befähigten Substituenten
trägt, x Wasserstoff oder S 03H, ein
y CH, und das andere
y N H, bedeutet, mit einer Acylamino-oxynaphthalinsulfonsäure der
Zusammensetzung
worin der Naphthalinkern noch eine weitere S 03 H-Gruppe enthalten kann, kuppelt
und die erhaltenen Disazofarbstoffe in Substanz oder auf der Faser in ihre Metallkomplexverbindungen
überführt.
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ES wurde nun gefunden, daB man besonders wertvolle Disazofarbstoffe
erhält, wenn man r Mol der Diazoverbindung aus einem Aminomonoazofarbstoff der Zusammensetzung
worin x und y die obengenannte Bedeutung haben, z eine zur Metallkomplexbildung
befähigende Gruppe (z. B. - O H, - O C H3, - C O O H) und R' niedrigmolekulares
Alkyl (z. B. - CH3), Cycloalkyl (z. B. -C.H1@, Aralkyl (z. B. -CH, . C,H5) oder
durch in Azofarbstoffen übliche Substituenten gegebenenfalls weitersubstituiertes
Aryl (z. B. -C, H5, - C, H4 # C H3) bedeutet und worin der Kern .A noch weitere
in Azofarbstoffen übliche Substituenten tragen kann, mit i Mol einer Oxynaphthalinsulfonsäure
der Zusammensetzung (II) kuppelt und den erhaltenen Disazofarbstoff in Substanz
oder auf der Faser mit einem metallabgebenden Mittel behandelt.
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Die neuen Disazofarbstoffe färben, wenn sie in metallfreier Form vorliegen,
Baumwolle und Fasern aus regenerierter Cellulose in klaren roten Tönen, welche durch
Behandeln mit metallabgebenden, z. B. kupferabgebenden Mitteln . wasch- und lichtecht
werden.
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Gegenüber den aus der deutschen Patentschrift 88o 621 bekannten nächstvergleichbaren
metallisierbaren Disazofarbstoffen zeichnen sich die erfindungsgemäßen Farbstoffe
dadurch aus, daB ihre Färbungen in der Waschechtheitsprobe bei 6o° auf die Begleitgewebe
weniger stark abbluten.
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Werden die Disazofarbstoffe als Metallkomplexverbindungen, z. B. Kupferkomplexverbindungen,
auf die Faser gebracht, so erhält man ebenfalls wasch- und lichtechte rote Töne.
Gegenüber den im Hauptpatent beschriebenen Farbstoffen weisen die neuen Disazofarbstoffe
eine verbesserte Löslichkeit in Wasser auf. Ihre Färbungen zeichnen sich gegenüber
denjenigen mit den bekannten Farbstoffen erhältlichen durch klareren Farbton und
zum Teil durch bessere Waschechtheit aus. Man hat es in der Hand, die färberischen
Eigenschaften der Farbstoffe günstig zu beeinflussen, wenn man sie in Form von Mischungen
verwendet. So ist beispielsweise ein Gemisch aus 6o Teilen des im nachstehenden
Beispiel g beschriebenen Disazofarbstoffes und qo Teilen des Disazofarbstoffes nach
Beispiel 12 den einzelnen Komponenten färberisch etwas überlegen.
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Die Ausführung des Verfahrens erfolgt auf ähnliche Weise, wie sie
im Hauptpatent beschrieben wurde. Dabei werden die als Ausgangsprodukte dienenden
Aminomonoazofarbstoffe der Zusammensetzung (III) beispielsweise nach dem in der
deutschen Patentschrift 58o 621 offenbarten Verfahren hergestellt. Hierzu geeignete
Aminobenzoylamino-oxynaphthalinsulfonsäuren, die den in der Formel (III) gezeigten
Resten der Zusammensetzung (E) entsprechen, sind z. B. die in der genannten deutschen
Patentschrift aufgeführten Vertreter. A1sAminobenzoleder Zusammensetzung
worin z, R' und A die obengenannten Bedeutungen besitzen und welche als Diazokomponenten
zur Herstellung der Aminomonoazofarbstoffe (III) dienen, kommen in Betracht z. B.
2-Amino-i-oxy-q.-methylsulfonylbenzol, 2-Amino-i-oxy-4-äthylsulfonylbenzol und die
in 6-Stellung beispielsweise durch Chloratome, Methyl-, Nitro- oder Acetylaminogruppen
weitersubstituierten Abkömmlinge, 3-Amino-q.-oxy-i, i'-diphenylsulfon und 3-Amino
4-oxy-q.'-methyl-i, i'-diphenylsulfon.
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Als Acylamino-oxynaphthalinsulfonsäuren der Zusammensetzung (II) sind
z. B. die in der erwähnten deutschen Patentschrift aufgezählten Verbindungen zu
nennen.
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In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile,
die Prozente Gewichtsprozente. Beispiel i 59 Teile des Mononatriumsalzes
des Aminoazöfarbstoffes, welchen man durch alkalisches Kuppeln von diazotiertem
2-Amino-i-oxy-4-methylsulfonylbenzol mit 2-(3'-Methyl-q.'-amino)-benzoylainino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
erhält, werden in iioo Teilen Wasser unter Zusätz von 2o Teilen 3o°/oiger Natriumhydroxydlösung
gelöst. Man versetzt die Lösung mit 24 Teilen 3o°/oiger Natriumnitritlösung, kühlt
sie mittels Eis auf eine Temperatur von 5° und läBt ihr
unter gutem
Rühren rasch ioo Teile 3oo/oige Salzsäure zulaufen. Nach 69tündigem Rühren bei einer
Temperatur von io bis i5° ist die Diazotierung beendigt; man vereinigt nun die entstandene
Suspension in Gegenwart von überschüssigem Natriumcarbonat mit einer wäßrigen Lösung
aus 39 Teilen 2-benzoylarnino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsaurem Natrium. Der neue Disazofarbstoff
bildet sich augenblicklich. Er wird aus der heißen Lösung mittels Natriumchlorid.
abgeschieden, anschließend abfiltriert und getrocknet. Er ist ein dunkles Pulver,
das sich in Wasser und in konzentrierter Schwefelsäure mit blauroter Farbe löst.
Der neue Farbstoff färbt Baumwolle und Fasern aus regenerierter Cellulose im Nachkupferungsverfahren
in roten Tönen von guter Licht- und Waschechtheit. Beispiel 2 97,2 Teile des Disazofarbstoffes,
den man gemäß den Angaben des Beispiels i durch Kuppeln von diazotiertem 2-Amino-i-oxy-4-methylsulfonylbenzol
mit 2- (3 '- Methyl-4'-amino) -benzoylamino -5 -oxynaphthalin-i, 7-disulfonsäure,
Weiterdiazotieren des Aminomonoazofarbstoffes und Kuppeln mit 2-Carbäthoxyamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
erhält, werden in 300o Teilen Wasser bei 8o° gelöst. Man stellt die Lösung mit ioo.Teilen
25o/oigem Ammoniak alkalisch und läßt bei 8o° innerhalb von 30 Minuten eine
Lösung von 25 Teilen kristallisiertem Kupfersulfat in ioo Teilen Wasser zufließen.
Die Kupferkomplexbildung des o, o'-Dioxyazofarbstoffes erfolgt sehr rasch. .Der
neue Farbstoff wird ausgesalzen, abfiltriert und getrocknet. Er löst sich in Wasser
mit roter Farbe und färbt Baumwolle und Fasern aus regenerierter Cellulose in blaustichigroten
Tönen von Ausgezeichneter Licht- und guter Waschechtheit. Letztere kann durch eine
Nachbehandlung der Färbungen mit einer gegebenenfalls basischen, kationaktiven Kupferkomplexverbindung
noch verbessert werden.
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Einen noch waschechteren metallhaltigen Disazofarbstoff erhält man,
wenn man im obigen Beispiel zur Metallisierung der Disazoverbindung an Stelle von
25 Teilen Kupfersulfat 15,5 Teile Nickelsulfat verwendet.
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Die folgende Tabelle enthält weitere, Baumwolle und Fasern aus regenerierter
Cellulose in roten Tönen färbende Disazofarbstoffe, die nach dem im vorstehenden
Beispiel beschriebenen Verfahren hergestellt werden können. Zur Kennzeichnung der
Farbstoffe sind in Kolonne B die Aminobenzole (IV), in Kolonne C die den in der
Formel (III) mit E bezeichneten Resten entsprechenden Aminobenzoylarninooxynaphthalinsulfonsäuren
und in Kolonne D die Acylamino-oxynaphthalinsulfonsäuren (II) wiedergegeben. Die
Disazofarbstoffe werden entweder nach einem Einbad- oder Zweibadkupferungsverfahren
auf die Faser gebracht, oder sie werden - sofern es ihre Löslichkeit in Wasser erlaubt
- in Form ihrer Kupfer- oder Nickelkomplexverbindungen gefärbt.
spiel |
B . C _ D |
3 2-Amino-i-oxy-4-methyl- 2-(3'-Methyl4'-amino)- 2-Carbäthoxyamino-5-oxynaph- |
sulfonylbenzol benzoylamino-5-oxynaph- thalin-7-sulfonsäure |
thalin-7-sulfonsäure |
4 desgl. desgl. 2-Acetylaanino-5-oxynaphthalin- |
7-sulfonsäure |
5 desgl. desgl. 2-Benzoylamino-5-oxynaphthalin- |
i, 7-disulfonsäure |
6 desgl. desgl. 2-Carbäthoxyamino-5-oxynaph- |
thalin-i; 7-disulfonsäure |
7 desgl. desgl. 2-Acetylamino-5-oxynaphthahn- |
i, 7-disulfonsäure |
8 desgl. desgl. 2-Sulfoacetylamino-5-oxYnaph- |
thalin-7-sulfonsäure |
9 . desgl. desgl. 2-Phenylacetylamino-5-oxynaph- |
thalin-7-sulfonsäure |
1o desgl. desgl. 2-Phenoxyacetylamino-5-oxy- |
naphthalin-7-sulfonsäure |
ii desgl. desgl. 2-(ß-Carbäthoxyäthenyla.mino)- |
5-oxynaphthahn-7-sulfonsäure |
12 desgl. desgl. 2-(3'-Methyl-4'-amino)-benzoyl- |
amino-5-oxynaphthalin-7-sulfon- |
säure |
13 desgl. desgl. 2-(4'-Amino)-benzöylamino-5-oxy- |
naphthalin-7-sulfonsäure |
spiel, B C I) |
14 2 Amino-i-oxy-4-methyl- 2-(3'-Methyl-4'-amino)- 2-(3'-Amino)-benzoylamino-5-oxy- |
sulfonylbenzol benzoylamino-5-oxynaph- naphthalin-7-sulfonsäure |
thalin-7-sulfonsäure |
15 desgl. desgl. 2-Cinnamoylamino-5-oxynaph- |
tha.lin-7-sulfonsäure |
16 desgl. desgl. 2-Cinnamoylamino-5-oxynaph- |
thalin-i, 7-disulfonsäure |
17 desgl. 2-(3'-Methyl-4'-amino)- 2-Carbäthoxyamino-5-oxynaph- |
benzoylamino-5-oxynaph- thalin-7-sulfonsäure |
thalin-i, 7-disulfonsäure |
18 desgl. desgl. 2-Acetylamino-5-oxynaphthalin- |
7-sulfonsäure |
ig desgl. desgl. 2-Benzoylamino-5-oxynaphthalin- |
1, 7-disulfonsäure |
20 desgl. desgl. . 2-Carbäthoxyamino-5-oxynaph- |
thalin-i, 7-disulfonsäure |
21 desgl. desgl. 2-Acetylamino-5-oxynaphthalin- |
1, 7-disulfonsäure |
22 desgl. desgl. 2-Phenylacetylamino-5-oxynaph- |
thalin-7-sulfonsäure |
23- desgl. desgl. 2-Phenoxyacetylamino-5-oxy- |
naphthalin-7-sulfonsäure |
24 desgl. desgl. 2-(ß-Carbäthoxyäthenylamino)- |
5-oxynaphthahn-7-sulfonsäure |
25 desgl. desgl. 2-(3'-Methyl-4'-a.mino)-benzoyl- |
amino-5-oxynaphthalin-7-sulfon- |
säure |
26 desgl. desgl. 2-(4'-Amino)-benzoylamino-5-oxy- |
naphthalin-7-sulfonsäure |
27 desgl. desgl. 2-(3'-Amino)-benzoylamino-5-oxy- |
naphthalin-7-sulfonsäure |
28 desgl. desgl: 2-Cinnamoylamino-5-oxynaph- |
thalin-7-sulfonsäure |
29 desgl. desgl. 2-Cinnamoylamino-5-oxynaph- |
thalin-i, 7-disulfonsäure |
30 desgl. 2-(4'-Methyl-3'-amino)- 2-Benzoylä.mino-5-oxynaphthalin- |
benzoylamino-5-oxynaph- 7-sulfonsäure |
thalin-7-sulfonsäure |
31 desgl. desgl: 2-Carbäthoxyamino-5-oxynaph- |
thalin-7-sulfonsäure |
32 2-Amino-i-oxy-4-äthyl- 2-(3'-Methyl-4'-amino)- 2 Acetylamino-5-oxynaphthalin- |
sulfonylbenzol benzoylamino-5-oxynaph- 7-sulfonsäure |
thalin-7-sulfonsäure |
33 desgl. desgl. 2-Benzoylamino-5-oxynaphthalin- |
1, 7-disulfonsäure |
34 2-Amino-i=oxy-4-(4'-methyl)- 2-(3'-Methyl-4'-amino)- 2-Carbäthoxyamino-5-oxynaph- |
phenylsulfonylbenzol benzoylamino-5-oxynaph- thahn-7-sulfonsäure |
thalin-i, 7-disulfonsäure |
35 -2 -Amino-i-oxy-4-methyl= - desgl. 2-Benzoylamino-5-oxynaphthalin- |
sulfonylbenzol 7-sulfonsäure |
spiel |
B - C D |
36 2-Amino-5-methylsulfonyl- 2-(3'-Methyl-4'-amino)- 2-Benzoylamio-5-oxynaphthalin- |
benzol-i-carbonsäure benzoylamino-5-oxynaph- 7-sulfonsäure |
thalin-7-sulfonsäure |
37 .2-Amino-q.-methylsulfonyl- desgl. 2-Carbäthoxyamino-5-oxynaph- |
benzol-i-carbonsäure thalin-7-sulfonsäure |
38 2-Amino-i-carboxymethoxy- desgl. desgl. |
4-methylsulfonylbenzol |
39 2-Amino-i-oxy-q.-methyl- desgl. 2-N, N-Dimethylureido-5-oxy- |
sulfonylbenzol naphthalin-7-sulfonsäure |
¢o desgl. 2-(3'-Methyl-g'-amino)- 2-Crotonylamino-5-oxynaphthalin= |
benzoylamino-5-oxynaph- 7-sulfonsäure |
thahn-i, 7-disulfonsäure |
41 2-Amino-i-oxy-4-benzyl- 2-(3'-Methyl-q.'-amino)- 2-Carbäthoxyamino-5-oxYnaPh- |
sulfonylbenzol benzoylamino-5-oxynaph- thahn-7-sulfonsäure |
thalin-7-sulfonsäure |
42 2-Amino-i-oxy-4-cyclohexyl- desgl. desgl. |
sulfonylbenzol |