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Knopfloch-Zusatzapparat für Nähmaschinen Die Erfindung bezieht sich
auf Knopfloch-Zusatzapparate für Nähmaschinen, bei welchen die der Form des Knopflochs
entsprechenden Längs- und Querbewegungen des Stoffverschiebers von der auf-und niedergehenden
Nadelstange der Nähmaschine abgeleitet werden, wobei die Längsverschiebung des Stoffverschiebers
durch ein entsprechend der Grundform des gewünschten Knopflochs bewegtes Antriebsmittel
(wie z. B. durch eine in sich geschlossene endlose Zahnstange, oder durch das auf
einer knopflochähnlichen in sich geschlossenen Kurve bewegte Koppelglied eines Vielgelenkgetriebes,
oder durch einen entlang einer Knopflochschablone bewegten Taster od. dgl.) hervorgebracht
und die konstante Bewegung dieses Antriebsmittels auf den Stoffverschieb-er durch
ein Hebelsystem übertragen wird, dessen Übersetzungsverhältnis durch Veränderung
des Längenverhältnisses der Hebelarme verändert werden kann.
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Bei bekannten Knopfloch-Zusatzapparaten dieser Art bestand der Nachteil,
daß das Knopfloch nur dann eine seiner Grundform, also z. B. der Form der endlosen
Zahnstange entsprechende Form bekam, solange das Übersetzungsverhältnis des Hebelsystems
r : r war. Je stärker das Übersetzungsverhältnis von dieser Mittelgröße abwich,
desto mehr näherte sich die Form des Knopflochs einem Rhombus.
Zugleich
wurden an den Enden der Knopflochraupen die Stichentfernungen immer kürzer, so daß
durch die Anhäufungen der Zickzackstiche sehr unschöne Verdickungen der Raupen entstanden.
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Die Erfindung soll diese Mißstände dadurch beseitigen, daß die Länge
des an dem Stoffverschieber unmittelbar angreifenden Hebelarms unveränderlich ist
und daß die Veränderung des zwischen dem Stoffverschieber und seinem Antriebsmittel
bestehenden Übersetzungsverhältnisses dadurch bewirkt wird, daß der Drehpunkt dieses
Hebelarms in solcher Weise angeordnet ist, daß die kreisbogenförmige Bahn seines
Angriffspunktes am Stoffverschieber im wesentlichen entlang einer Linie verläuft,
welche durch die Wendepunkte des Antriebsmittels, also bei Verwendung einer endlosen
Zahnstange parallel zur Längsachse des Knopflochs durch den Drehpunkt des die endlose
Zahnstange antreibenden Ritzels läuft. Durch diese Anordnung wird eine gleichförmige
und der Form der endlosen Zahnstange besser entsprechende Bewegung des Stoffverschiebers
erreicht.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß zur Übertragung
der Längsbewegungen des Antriebsmittels (z. B. einer endlosen Zahnstange) auf den
Stoffverschieber nicht wie bisher nur ein einziges Hebelpaar, sondern zwei Hebelpaare
vorgesehen sind, deren miteinander gekoppelte Arme .eine durch Verschieben des Koppelgliedes
veränderbareLänge haben, während die Länge ihrer mit dem Antriebsmittel (z. B. mit
der endlosen Zahnstange) bzw. mit dem Stoffverschieber gekoppelten Arme unveränderbar
ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß durch eine verhältnismäßig kurze Verschiebung
des Koppelgliedes eine große Änderung des Cesamtübersetzungsverhältnisses der beiden
Hebelpaare erzielt wird. Der Anwendungsbereich des Apparates kann dadurch unter
Verwendung einer einzigen Schablone (z. B. einer einzigen endlosen Zahnstange) auf
die Herstellung kleinster und sehr größer Knopflöcher erstreckt werden. Weitere
Merkmale der Erfindung sind in der folgenden Beschreibung der Erfindung und in den
Ansprüchen gekennzeichnet.
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Ein Ausführungsbeispiel des neuen Apparates ist in der Zeichnung dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Draufsicht auf- den ganzen Apparat, wobei nur die
zum Antrieb der endlosen Zahnstange dienenden Teile geschnitten bzw. offengelegt
sind; Fig. 2 bis 4 zeigen je einen senkrechten Querschnitt durch den Apparat nach
den Linien II-II bz.w. III-III bzw. IV-IV der Fig. -i ; Fig. 5 zeigt eine Draufsicht
auf den Stoffverschieber allein, während Fig. 6 eine Draufsicht auf den Stoffverschieber
mit den zu seinem Antrieb dienenden Teilen, Fig. 7 eine Unteransicht der endlosen
Zahnstange und Fig. 8 einen senkrechten Schnitt durch die Kopplungsstelle der beiden
Übersetzungshebel zeigt.
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Der Knopfloch-Zus.atzapparat hat in bekannter Weise eine Grundplatte
i, welche auf der Stofftragplatte der Nähmaschine festgeschraubt wird. Mit dieser
Grundplatte i ist mittels eines Bolzens 2 eine den Stoffschieber der Nähmaschine
überdeckende Deckplatte 3 ausschwenkbar verbunden, welche mit dem Stichloch 4 für
die Nadel 5 versehen ist. Mit der Grundplatte i ist ferner mittels eines um eine
waagerechte Achse 6 verschwenkbaren - Scharniers eine Tragplatte 7 so verbunden,
daß sie hochgeklappt werden kann (Fig. i und 4). Diese Platte 7 trägt'den Stoffverschieber
und alle zu seinem Antrieb dienenden Teile.
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Die Antriebsvorrichtung besteht im wesentlichen aus einer waagerechten
Welle 8, deren Enden zwischen den Seitenwänden 9 eines Antriebsgehäuses gelagert
sind. Die Seitenwände 9 sind durch einen Boden io zu einem Stück von U-förmigem
Querschnitt verbunden. Ein an der einen Seitenwand befestigter Bügel i i ist mit
Löchern zum Durchstecken einer Achse 12 versehen, welche dazu dient, das Antriebsgehäuse
9, io mit zwei am vorderen Teil der Tragplatte 7 hochgebogenen Lagerständern 13
gelenkig zu verbinden. Zwischen den Seitenwänden 9 des Antriebsgehäuses ist ein
Block 14 befestigt, welcher mit einer vertikalen Rinne 15 versehen ist. In diese
Rinne wird das untere Ende der Stoffdrückerstange 16 der Nähmaschine hineingesteckt
und mittels einer Klemmschraube 17 festgeklemmt. Das Antriebsgehäuse 9, io ist also
mit der Stoffdrückerstange 16 der Nähmaschine starr und mit der Tragplatte 7 des
Zusatzapparates gelenkig verbunden. Beim Anheben der Stoffdrückerstange 16 wird
die Tragplatte 7 um die hintere Scharnierachse 6 nach oben verschwenkt, so daß der
Stoffverschieber des Apparates den Stoff freigibt.
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Auf der Antriebswelle 8 ist die ?\Tabenscheibe 18 eines Schalthebels
i9 lose drehbar gelagert, dessen gabelförmiges äußeres Ende einen Mitnehmerstift
2o am Nadelhalter 21 der Nadelstange 22 der Nähmaschine umfaßt. Der Schalthebel
i9 wird also durch die auf- und niedergehenden Bewegungen der Nadelstange 22 in
eine um die Antriebswelle 8 schwingende Bewegung versetzt. Auf der Nabenscheibe
18 des Schalthebels i9 ist eine Schaltklinke 23 gelagert, welche um einen Drehbolzen
24 vierschwenkbar ist und durch eine ebenfalls auf der Nabenscheibe 18 befestigte
Feder 25 im Eingriff mit einem Schaltrad 26 gehalten wird (Fig. 3).
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Das Schaltrad 26 ist mit der Antriebswelle 8 starr verbunden, so daß
diese bei jedem Aufwärtshub der Nadelstange 22 und des mit ihr verbundenen Schalthebels
i9 eine Teildrehung ausführen muß. Beim Abwärtshub der Nadelstange dagegen bleiben
das Schaltrad 26 und die Antriebswelle 8 in Ruhe. Auf der Antriebswelle 8 ist eine
Kurventrommel 27 befestigt, die mit einer im wesentlichen wellenförmig verlaufenden
Steuernut 28 versehen ist. Mit dieser Nut steht eine Laufrolle 29 im Eingriff, die
auf dem Mitnehmerstift 30 eines Winkelhebels 31, 32 drehbar gelagert ist.
Der Winkelhebel kann um einen Drehbolzen 33 verschwenkt werden, welcher an einem
Stellschieber 34 befestigt ist und in der Längsrichtung des Gehäusebodens io verstellt
werden
kann, um die Ausschlagsweite des freien Hebelarms 32 verändern zu können. Der Stellschieber
34 kann in der gewünschten Stellung mittels einer Klemmschraube 35 und eines als
Mutter ausgebildeten Klemmstücks 36 am Boden io des Antriebsgehäuses festgeklemmt
werden.
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Das Ende des Hebelarms 32 ist durch einen Bolzen 37, welcher in einem
Einstellschlitz 38 des Hebelarms verstellt und mittels einer Mutter 39 in
der gewünschten Lage festgeklemmt werden kann, mit einem auf ihm verdrehbaren Gleitstein
40 verbunden (Fig. 2), welcher in einem Längsschlitz 41 der Stoffverschiebeplatte
42 längs verschiebbar geführt ist. Die Kurventrommel 27 und der Winkelhebel 31,
32 dienen dazu, der Stoffverschiebeplatte 42 die zur Bildung der Knopflochraupen
dienenden Zickzackbewegungen zu erteilen.
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Mit der Nabenscheibe 18 des Schalthebels i9 ist ein Mitnehmerarm 43
verbunden, welcher die Schwenkbewegungen des Schalthebels i9 ständig mitmacht. Das
freie Ende des Mitnehmerarms 43 greift in eine Ausnehmung 44 an dem rückwärtigen,
umgebogenen Ende 45 eines Schiebers 46, welcher in vertikalen Schlitzen von zwei
Führungsständern 47 in der durch Pfeil 48 (Fig. i und 6) angegebenen Nährichtung
der Nähmaschine waagerecht verschoben werden kann. Die Führungsständer 47 bestehen
aus einem Stück mit der Tragplatte 7 und sind als Lappen von dieser vertikal nach
oben gebogen. Der Schieber 46 ist nahe seinem vorderen Ende mit einem Längsschlitz
49 versehen, durch welchen ein Hebel 5o hindurchgreift, so daß dieser Hebel bei
einem Aufwärtshub des Schalthebels i9 mitgenommen wird und einen (in Fig. i nach
rechts gerichteten) Antriebshub ausführt. Am hinteren (in Fig. i dem linken) Ende
des Schiebers 46 ist ein waagerechter Lagerarm 51 vorgesehen, in welchem der Drehzapfen
52 einer Scheibe 53 drehbar gelagert ist. Diese Scheibe 53 trägt einen Exzenterstift
54, welcher in den Längsschlitz 55 des Mitnehmerarms 56 eines zweiten Antriebsschiebers
57 eingreift. Die beiden mit ihren Seitenflächen aneinanderliegenden Antriebsschieber
46 und 57 sind also durch den Exzenterstift 54 zwangläufig miteinander verbunden.
Der zweite Antriebsschieber 57 ist zusammen mit dem erstgenannten Antriebsschieber
46 in den Vertikalschlitzen der Führungsständer 47 geführt. Der zweite Antriebsschieber
57 ist nahe seinem vorderen (in Fig. i rechten) Ende ebenfalls mit einem Längsschlitz
58 für den Durchgriff des Hebels 5o versehen. Dieser Schlitz ist jedoch so lang,
daß seine Enden nicht zum Angriff an dem Hebel 5o gelangen. Dafür sind an dem vorderen
Ende des zweiten Schiebers 57 zwei Lagerböckchen 59 für eine Einstellschraube 6o
vorgesehen. Diese Schraube 6o kann so eingestellt werden, daß sie bei einer durch
den Abwärtshub der Nadelstange 22 hervorgerufenen Linksbewegung der Schieber 46,
57 den Hebel 50 früher oder später erfaßt und diesen einen größeren oder
kleineren Leerlauf ausführen läßt.
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Der Hebel 5o dient zum Antrieb der endlosen Zahnstange, welche der
Stoffverschiebeplatte 42 die Längs- und Querbewegungen erteilt, welche zur Erzeugung
der Gestalt des Knopflochs erforderlich sind. Die Nabenscheibe 61 des Vorschubhebels
50 ist als Käfig für die aus kreisförmigen Scheibchen bestehenden Klemmrollen 62
einer Klemmrollenkupplung ausgebildet. Die Klemmrollen 62 werden durch die Federn
63 in die keilförmigen Aussparungen 64 der Nabenscheibe hineingedrückt und in solcher
Weise zur Anlage am Umfang einer Hohlwelle 65 gebracht, daß die Welle nur dann mit
dem Hebel 5o auf Drehung gekuppelt wird, wenn der Hebel im Gegensinn des Uhrzeigers
verschwenkt wird (Fig. i). Die Hohlwelle 65 ist auf einer Buchse 66 drehbar gelagert,
welche mittels eines Flansches 67 auf der Tragplatte 7 befestigt ist (Fig. 4). Dieser
Flansch 67 ist an seinem Umfang mit keilförmigen Aussparungen für Klemmrollen 68
versehen, welche an der Innenwand eines ringförmigen Ansatzes 69 am unteren
Ende der 'Hohlwelle 65 anliegen (Fig. 4). Die Klemmrollen 68 bilden mit der Wand
69 zusammen ein Klemmrollengesperre, durch welches die Hohlwelle 65 undrehbar festgehalten
wird, wenn der Hebel 5o eine Schwenkung im Uh.rzeigersinn ausführt. Die Hohlwelle
65 ist durch achsparallele Mitnehmerstifte 70 mit einer Deckscheibe 71 auf Drehung
gekuppelt, welche ihrerseits auf den Vierkantansatz 72 einer Welle 73 aufgesteckt
und auf diesem mittels einer Ringmutter 74 festgehalten ist (Fig. 4). Zwischen der
Nabenscheibe 61 des Vorschubhebels 5o und der Deckscheibe 71 ist eine Bremsscheibe
75 angeordnet, welche verhindern soll, daß der Hebel 50 infolge der ihm bei
seinem Leerhub im Uhrzeigersinn erteilten Massenbeschleunigung einen größeren Hub
ausführt, als ihm durch die Einstellschraube 6o zugemessen wird. Die Welle 73 ist
in einer Bohrung der feststehenden Buchse 66 gelagert und durchdringt diese. Am
unteren Ende der Welle 73 ist ein Ritzel 76 befestigt sowie ein Führungszapfen 77
vorgesehen (Fig. 4 und 6).
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Der Führungszapfen 77 greift in eine Rille 78, welche in der Oberseite
eines Gleitsteines 79 vorgesehen ist. Dieser Gleitstein ist mit einem an seiner
Unterseite angeordneten prismatischen Ansatz 8o in einem Längsschlitz 81 der Stoffverschiebeplatte
42 längs verschiebbar geführt. Die Führungsrille 78 hat einen der Grundform des
gewünschten Knopflochs entsprechenden Grundriß und bildet bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
ein Oval, welches aus zwei durch einen Steg 82 getrennten, zueinander parallelen
Längsbahnen und zwei halbkreisförmigen Endbahnen besteht (Fig. 6).
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Rings um die Führungsrille 78 ist eine Verzahnung 83 angeordnet, welche
eine in sich geschlossene endlose Zahnstange bildet, mit welcher das Ritzel 76 ständig
im Eingriff steht. Zwischen der Stoffverschiebeplatte 42 und dem Gleitstein 79 ist
auf einem kreisförmig abgedrehten Ansatz 84 (Fig. 7) des Gleitsteins der Nabenring
85 eines Lenkers 86 drehbar gelagert (Fig. 6).
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Der Lenker 86 ist bei 87 (Fig. i und 6) an einen Übersetzungshebel
88 angelenkt, der bei 89 an der Tragplatte 7 verschwenkbar gelagert ist. Dieser
erste
Übersetzungshebel 88 ist mittels eines Kopplungsgliedes go (z. B. mittels eines
Gelenkzapfens) an den Arm 9i eines zweiten Übersetzungshebels angelenkt. Dieser
Hebel ist bei 92 ebenfalls an der Tragplatte 7 verschwenkbar gelagert und hat einen
zweiten Arm 93, welcher bei 94 mit der Stoffverschiebeplatte 42 gekoppelt ist.
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Der Kopplungszapfen go, welcher die beiden Übersetzungshebel 88 und
9 1 miteinander verbindet, ist (wie Fig. 6 zeigt) in einem Längsschlitz 95
des ersten Übersetzungshebels 88 und in einem Längsschlitz 96 des zweiten Übersetzungshebels
gi längs verschiebbar geführt, einesteils, um das Übersetzungsverhältnis der beiden
Hebe',paare verändern zu können, und andernteils, um die Schwenkbewegungen der beiden
miteinander gekoppelten Hebelarme 88, 9i zu ermöglichen. Der Kopplungszapfen go
ist (wie Fig. 8 zeigt) so ausgebildet, daß Gr auf dem Arm gi des zweiten Übersetzungshebels
mittels einer Griffmutter 97 in der gewünschten Einstellage unverrückbar festgeklemmt
werden kann, während er sich gegenüber dem Hebelarm 88 ständig frei bewegen kann.
Zu diesem Zweck ist am unteren Ende des Kopplungszapfens 9o eine breite Stützscheibe
98 angebracht, welche nur verhindern soll, daß der Hebel 88 nach unten fällt
und außer Eingriff mit dem Kopplungszapfen gerät. Ein über der Stützscheibe 98 angeordneter
Bund 9g hat einen der Breite des Längsschlitzes 95 entsprechenden, etwas kleineren
Durchmesser und ist so hoch, daß ein Festklemmen des Hebels 88 an dem Hebel 9i nicht
erfolgen kann. Auf dem Bund 99 liegt der Hebelarm gi auf, dessen Längsschlitz
96 schmaler ist als der Durchriesser des Bundes 99. Auf dem Hebelarm
gi liegt eine Lagerbuchse ioo'auf, deren Durchmesser ebenfalls größer ist als die
Breite des Längsschlitzes 96. Durch Festziehen der Griffmutter 97 auf dem Gewinde
des Kopplungsbolzens go kann daher der Bolzen unverrückbar auf dem Hebel gi festgeklemmt
werden, während er sich in dem Längsschlitz 95 des Hebels 88 stets frei beweglich
verschieben kann. Auf einem Hals ioi der Lagerbuchse zoo ist das eine Ende eines
Lenkers io2 frei verschwenkbar gelagert, dessen anderes Ende bei 103 an einem Hebel
104 angelenkt ist, welcher auf dem Drehzapfen 52 frei verschwenkbar gelagert ist
(Fig. i). Der Hebel 104 hat ein seitliches Auge 105, das mit einem Gewindeloch
für eine Klemmschraube io6 versehen ist. Die Klemmschraube ragt durch einen kreisbogenförmigen
Schlitz 107 eines Hebels io8 hindurch, welcher mit der Scheibe 53 fest auf
Drehung verbunden ist, welche den Kurbelstift 54 trägt. Wenn der Hebel 104 im Sinne
des Pfeiles iog (Fig. i), d. h. im Gegensinn des Uhrzeigers, verschwenkt wird, dann
bewegt der Kurbelzapfen 54 den zweiten Antriebsschieber 57 -in Fig. i nach links
und nähert dadurch die Einstellschraube 6o dem Vorschubhebel 5o. Dies hat zur Folge,
daß dieser Hebel 5o beim Abwärtshub der Nadelstange mit vermindertem Tothub von
der Einstellschraube 6o erfaßt und mitgenommen wird, so daß er einen langen Leerhub
und anschließend beim Aufwärtshub der Nadelstange ebenso einen langen Förderhub
ausführt. Infolgedessen entsteht zwischen zwei aufeinanderfolgenden Nadelstichen
ein langer Vorschubweg. Wird jedoch der Hebel 104 im Uhrzeigersinn verschwenkt,
so wird der Antriebsschieber 57 durch den Kurbelzapfen 54 in Fig. i nach rechts
verschoben, so daß das Ende der Einstellschraube 6o sich von dem Vorschubhebel5oentfernt.
Infolgedessen muß bei einem Abwärtshub der Nadelstange die nach links bewegte Einstellschraube
6o zuerst einen Tothub ausführen, ehe sie den Vorschubhebel 5o erfaßt. Da die Hublänge
der beiden Antriebsschieber 46 und 57 stets unveränderlich lang ist, entfällt jetzt
auf den Leerhub des Vorschubhebels 5o nur noch ein kurzes Stück desHubs derAntriebsschieber.
Infolgedessen fällt auch der nun folgende Arbeitshub des Vorschubhebels 5o nur sehr
kurz aus, so daß zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Nadelstichen nur ein kurzer
Vorschübweg liegt. Auf diese Weise kann man den Stichabstand beim Nähen der Knopflochraupen
einstellen bzw. verändern. Da der Verstellhebel 104 durch den Lenker io2 mit dem
Kopplungsglied go der beiden Übersetzungshebel 88 und 9i zwangläufig gekoppelt ist,
wird bei der in Fig. i gezeigten Einstellung des Kopplungsgliedes 9o, welche einem
großen Übersetzungsverhältnis zur Erzeugung eines langen Knopflochs entspricht,
nur ein kleiner Stichabstand erzeugt. Dies ist erforderlich, damit auch beim langen
Knopfloch eine genügend dichte Knopflochraupe entsteht. Wenn man jedoch in Fig.
i das Kopplungsglied 9o bis an das linke Ende i io des Hebelschlitzes 96 verschiebt,
um ein gegenüber der Längsabmessung der endlosen Zahnstange verkleinertes Knopfloch
herzustellen, dann wird der Verstellhebel 104 im Gegensinn des Uhrzeigers verschwenkt
und die Einstellschraube 6o auf großen Vorschub verstellt, so daß trotz der geringeren
Länge des Knopflochs keine übermäßige Stichanhäufung in der Knopflochraupe entsteht.
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Der Gelenkzapfen 94, welcher den Hebelarm 93 mit dem hinteren Ende
der Stoffverschiebeplatte 42 verbindet, kann sich in einem Querschlitz i i i der
Stoffverschiebeplatte 42 verschieben. Dieser Schlitz kann, wie F ig. 5 zeigt, ungefähr
S-förmig gestaltet werden. Dadurch soll die Ungleichheit der- Entfernungen ausgeglichen
werden, welche die auf verschiedenen Seiten der senkrecht zur Nährichtung (Pfeil
48)- durch den Drehpunkt 77 des Ritzels 76 verlaufenden Mittellinie A-A (Fig. i
und 6) liegenden Punkte der ovalen Führungsrille 78 von dem seitlich dieser Mittellinie
liegenden Drehpunkt 37 der Stoffverschiebeplatte 42 haben. Der Querschlitz i i i
könnte jedoch auch als gerader Schlitz ausgeführt werden, dessen Mittelachse geneigt
zu der Mittellinie A-A verläuft. Wie die Fig. i und 6 weiter zeigen, ist die Länge
des an, der Stoffverschiebeplatte 42 angreifenden Hebels 93 von konstanter, unveränderlicher
Länge. Der Drehpunkt 92 dieses Hebels ist so angeordnet, daß der Angriffspunkt 94
des Hebels an der S"toffverschiebeplatte auf einem Kreisbogen B hin- und herschwingt,
dessen Endpunkte im wesentlichen symmetrisch zu einer Linie C-C liegen, welche parallel
zur Nährichtung
(Pfeil 48) und daher senkrecht zur Mittellinie
A-A verläuft, wobei einerseits die Endpunkte des Kreisbogens B und andrerseits der
Scheitelpunkt dieses Bogens beim größten Ausschlag (Fig. 6) ungefähr symmetrisch
zu beiden Seiten der Mittellinie A-A und nur wenig entfernt von dieser Linie liegen,
so daß der flache Kreisbogen B näherungsweise entlang der Linie A-A verläuft.
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Vorzugsweise soll die Mittellinie A-A gleichzeitig durch den Drehpunkt
77 des Ritzels 76 und auch durch das Stichloch 4 für die Nähnadel 5 laufen. Durch
diese Maßnahmen soll unabhängig von der eingestellten Hebelübersetzung- ein zur
Knopflochmittellinie vollkommen symmetrisches Knopfloch erzielt werden.
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Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel verläuft die Linie A-A senkrecht
zur Nährichtung. Das beschriebene Übersetzungsgetriebe kann aber auch bei Zusatzapparaten
verwendet werden, bei weichen der Stoffverschieber gegenüber der gezeigten. AusführungSform
um 9o° verdreht liegt. In diesem Fall würde die Linie A-A parallel zur Nährichtung
verlaufen.
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Die Stoffverschiebeplatte 42 ist mit zwei nach unten gebogenen Lageraugen
112 für die Drehzapfen 113 eines schwingbar aufgehängten Stoffverschiebefußes 114
versehen, welcher die Gestalt eines Rahmens hat und auf seiner Unterseite in bekannter
Weise mit Zähnen 115 versehen ist (Fig. 2 und 3).
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Bei jedem Aufwärtshub
der Nadelstange 22 erteilt die Kurventrommel 27 dem Winkelhebel 3 i, 32 und damit
der Stoffverschiebeplatte 42 eine kurze Schwingbewegung, welche der Breite der Knopflocbraupe,
dem sogenannten »Überstich«, entspricht.
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Gleichzeitig erteilt der mit dem Schalthebel i9 verbundene Mitnehmerarm
43 über die Antriebsschieber 46, 57 dem Ritzel 76 eine Teildrehung, so daß die endlose
Zahnstange 83 weiterbewegt wird. Die damit verbundene Längsverschiebung des Gleitsteins
79 wird durch den Lenker 86 und die Übersetzungshebel 88, 94 93 auf die Stoffverschiebeplatte
42 übertragen, deren Lage jeweils durch den Drehpunkt 37, den Führungszapfen
77 der Antriebswelle des Ritzels 76 und die Führungsrille 78 der endlosen
Zahnstange 83 bestimmt wird. Der mit dem Knopfloch zu versehende Stoff wird dabei
durch die Zähne 115 des Stoffverschiebefußes 114 mitgenommen. Bei jedem Abwärtshub
der Nadelstange bleibt die Stoffverschiebeplatte still stehen.