DE960042C - Vorrichtung zum Schroten und Vermahlen landwirtschaftlicher Produkte - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schroten und Vermählen landwirtschaftlicher Produkte in einer Musmaschine mit einem oder mehreren Zerkleinerungswerkzeugen, nach Patent 924401.

Nach diesem sind als umlaufende Zerkleinerungswerkzeuge in einem zylindrischen Behälter auf einer senkrechten Drehachse ein oder mehrere Kreissägeblätter mit stufenweise abnehmendem Durchmesser übereinander angeordnet und diesen ein schlägerartiges Vorzerkleinerungswerkzeug vorgeschaltet, wobei die Zähne der Kreissägeblätter gegen die Einwurföffnung, zu abgewinkelt sind.

Mit dieser Erfindung ist es ohne weiteres möglich, auf einer Musmaschine neben Rüben auch eine Vermusung von Gras, Klee, Luzerne od. dgl. Grünfutter durchzuführen.

Es hat sich nun gezeigt, daß man derartige Maschinen auch zum Schroten und Vermählen sämtlicher Getreidearten und Hülsenfrüchte, wie z. B. Gerste, Hafer, Roggen, Weizen, Erbsen, Bohnen, auch Mais und Heu, verwenden kann, wenn man gemäß der Verbesserung nach der Erfindung im Abstand unterhalb der Zerkleinerungswerkzeuge auf der Drehachse einen Siebteller anordnet.

Es sind bereits auch Vorrichtungen bekannt, bei denen der Behälterboden als auswechselbares Sieb ausgebildet ist, wodurch zusätzlich eine mehr oder minder große Feinheit des zerkleinerten Gutes erreicht werden soll.

Bei diesen bekannten Vorrichtungen läuft der Siebteller aber nicht mit den Zerkleinerungswerkzeugen mit um, sondern steht fest.

Nach der Erfindung läuft der Siebteller mit den Zerkleinerungswerkzeugen in gleicher Drehrichtung mit um und ist in seinem Durchmesser kleiner gehalten, als der Behälterdurchmesser an der Stelle des Stauringes, wodurch die Größe des Feinheitsgrades bestimmt wird, weil das Gut am ganzen ίο Umfang des Siebtellers nach unten durchfällt. Das zerkleinerte Gut wird hierdurch schneller abgesiebt, und es wird eine größere Leistung erreicht.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus der Beschreibung zu ersehen.

An einem Ausführungsbeispiel soll an Hand der Zeichnung die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt in schematischer Darstellung

Abb. ι eine Seitenansicht der Maschine mit einem Schnitt durch Gehäuse und Ablauf unter Fortlassung des vorderen Fußes.

Abb. 2 eine Draufsicht auf das Zerkleinerungswerk,

Abb. 3 eine Draufsicht auf den Siebteller. Die Maschine besteht aus einem senkrecht stehenden Behälter 1, an dessen Unterteil zur Aufstellung drei Füße 2 aus Profileisen befestigt sind. Unterhalb des Behälterbodens 1 sind zwei Winkeleisen senkrecht angebracht, an denen der Antriebsmotor 4 mit seinem Fuß 3 befestigt ist. Durch, den Boden des Behälters 1 führt eine Kupplungsmuffe 5, die mit der Antriebswelle $_a des Antriebsmotors 4 verbunden ist. Bei dem in den Abbildungen gezeigten Ausführungsbeispiel sind, wie bei der Anordnung nach dem Hauptpatent, zwei mittig oder außermittig zueinander und stufenweise übereinander angeordnete Kreissägeblätter 6 und 7 vorgesehen, mit einem vorgeschalteten Schlägerwerkzeug 8 und einem gemäß der Erfindung noch unter dem unteren Kreissägeblatt angeordneten Siebteller 9. Die Zähne der Kreissägeblätter sind gegen die Einwurföffnung zu abgewinkelt. Die Zähne des untersten Kreissägeblattes sind außerdem geschränkt und in Umlauf richtung propellerartig verwunden. Der unter dem unteren Kreissägeblatt angeordnete Siebteller 9 ist auf seiner Oberfläche mit Öffnungen versehen, die aus radial, tangential oder bogenförmig verlaufenden Schlitzen 10 bestehen können. Diese Schlitze weisen an der der Drehrichtung des Siebtellers entgegengesetzten Seite aus der Oberfläche herausragende Auswurf führungskanten für das verarbeitete Gut auf.

In der Höhe der Schneidkanten der Kreissägeblätter ist in der Wand des Behälters eine sickenartige Ausbuchtung vorgesehen, zur Erzielung einer Stau- und Wirbelwirkung, durch die ein Zurückschleudern des Gutes auf die Kreissägeblätter erzielt wird. Unten ist die Ausbuchtung mit einem Ringansatz 11 versehen, der maßhaltig ausgebohrt ist und in dem der im Durchmesser um einige Millimeter kleinere Siebteller kaliberhaltig umläuft. Die Feinheit und Genauigkeit dieser Ringöffnung zwischen Ringansatz und Siebteller (Außendurchmesser) bestimmt neben den Führungsschlitzen mit die Feinheit und Güte der Verarbeitung des verschroteten oder vermahlenen Gutes.

Das verarbeitete Gut fallt durch den Siebteller ab und wird durch die unter diesem angeordneten mit umlaufenden Auswerferflügeln in den Auslauf ausgeworfen.

Nach vorstehendem ist die Wirkungsweise der Maschine ohne weiteres verständlich:

Zum Schroten oder Vermählen wird das Gut durch den Einfülltrichter in das Gehäuse eingeworfen und von den mit hoher Umdrehungszahl umlaufenden Zerkleinerungswerkzeugen erfaßt und verarbeitet und zunächst an den Stauring geschleudert. Durch den durch das.untere Kreissägeblatt erzeugten Sog wird an und zwischen den Stauringen eine Wirbelwirkung erzielt. . Das Gut wird wieder an die Kreissägeblätter zurückgeschleudert und somit durch eine dauernd umlaufende und sich drehende Bewegung verarbeitet. Bei dieser dauernd umlaufenden Drehbewegung kommt das Gut immer wieder über den Siebteller 9. Hat es hier den genügenden und gewünschten Feinheitsgrad erreicht, so fällt es durch den freien Ring des mit umlaufenden Siebtellers hindurch ab. Das grobe, noch nicht genügend zerkleinerte Gut kommt durch die dauernde Drehbewegung wieder nach oben und wird erneut den Kreissägeblättern zur weiteren feineren Verarbeitung zugeführt.

Durch das Anordnen weiterer öffnungen auf'dem Siebteller, Schlitze od. dgl. kann das Durchsieben noch beschleunigt werden.

Bei der Verarbeitung von Heu wird dieses sofort von dem vorgeschaltetem mit hoher Geschwindigkeit umlaufenden Schlägerwerkzeug angesaugt und vorzerkleinert. Das vorgeschaltete Schlägerwerkzeug gestattet auch die Verarbeitung ganzer Maiskolben, die von ihm ohne Schwierigkeit genügend vorgebrochen und zur Weiterverarbeitung den weiteren Zerkleinerungswerkzeugen und schließlich dem Siebteller zum Durchsieben zugeführt werden.

Das vorgeschaltete Schlägerwerkzeug 8 dient gleichzeitig als Handgriff zur Herausnahme des ganzen Schneidwerkes aus dem Gehäuse.

Zum Schroten und Vermählen mit der Musmaschine wird auf der Einwurföffnung ein trichterförmiger Behälter mit einer Einstellvorrichtung mit Raster, die je nach Getreideart eingestellt werden kann, um die Menge des Getreidezulaufes zu regulieren, eingesetzt.

Unterhalb der Durchlaßöffnung ist ein Magnet angeordnet, der unerwünschte Eisenteile, Schrauben, Nägel od. dgl. auffängt.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE:

   I. Vorrichtung zum Schroten und Vermählen landwirtschaftlicher Produkte, bei der als umlaufende Zerkleinerungswerkzeuge in einem zylindrischen Behälter auf einer senkrechten Drehachse rnehrere Kreissägeblätter mit stufenweise abnehmendem Durchmesser absatzweise übereinander angeordnet sind und diesen ein schlägerartiges Vorzerkleinerungs vverkzeug vorgeschaltet ist, nach Patent 924401, dadurch ge-

   kennzeichnet, daß im Abstand unterhalb der Zerkleinerungswerkzeuge auf der Drehachse (Sa) ein Siebteller (9) angeordnet ist.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebteller (9) mit Durchlaßöffnungen versehen ist.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlaßöffnungen aus · Schlitzen bestehen, wobei an der der Drehrichtung entgegengesetzten Schlitzseite aus der Oberfläche herausragende Auswurf führungskanten für das verarbeitete Gut angeordnet sind.
4. 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Erzielung einer Stau- und Wirbelwirkung im Behälter in der Höhe der Schneidkanten der Kreissägeblätter in der Behälterwand eine sickenartige Ausbuchtung mit einem sich daran anschließenden Ringansatz (11) vorgesehen ist, der eine maßhaltige Ausbohrung aufweist, in welcher ao der Siebteller (9) umläuft.
5. 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem Siebteller mit diesem umlaufende Auswerferflügel (12) vorgesehen sind.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschrift Nr. 922 262.

   Hierzu r Blatt Zeichnungen

   © 609 617/65 8.56 (609 835 3.57)