-
Schleudermühle Die Erfindung bezieht sich auf Schleudermühlen, deren
Rotor mit Schlägern, z. B. Hämmern, Dornen, Schaufeln usw., versehen ist, wobei
sich diese Schlagorgane in einem Gehäuse drehen, das zum mindesten eine Eintrittsöffnung
für das Rohmaterial und eine Austrittsöffnung für das zerkleinerte Gut aufweist.
-
Das Ziel der Erfindung besteht darin, den Austritt für das Mahlgut
so einzurichten, daß der Anteil des ungenügend zerkleinerten Gutes, der gleichzeitig
mit dem auf die gewünschte Feinheit gebrachten Gut austritt, auf ein Minimum verringert
wird. Zu diesem Zweck sind die Austrittsöffnungen für das zerkleinerte Mahlgut in
einem Hohlstück vorgesehen, das innerhalb des Mühlengehäuses angeordriet ist, und
zwar näher an der Drehachse als die Schläger, wobei das Innere des Hohlstücks durch
die Rückwand des Mühlengehäuses mit einem außerhalb des Gehäuses befindlichen Raum
in Verbindung steht.
-
Auf diese Weise ist das Mahlgut gezwungen, die Mühle nicht mehr, wie
bisher, in Längsrichtung oder in einer tangentialen Richtung, sondern radial in
Richtung auf die Drehachse zu verlassen. Es ergibt sich daraus, daß die einzelnen
Körner des Mahlguts in der Nähe der Austrittsöffnung einerseits der Fliehkraft und
andererseits der Zugkraft der Austragluft unterworfen sind. Durch Änderung der Drehzahl
des Rotors und des Druckes der Austra ;-Duft ist man in der Lage, die Größe der
Partikelchen,
die sich im Gleichgewicht zwischen den beiden obenerwähnten
Kräften befinden, zu beeinflussen und dadurch die Größe der zum Austrag kommenden
Partikelchen zu regeln.
-
Der zum Austragen dienende Teil hat zweckmäßig die Form eines Zylinders,
dessen Wandung mit Öffnungen oder Längsschnitten versehen ist, deren Fläche im Verhältnis
zu der Gesamtfläche des Zylinders klein ist. Dadurch wird eine große Austraggeschwindigkeit
gesichert. Dieser Austragteil kann mit der gleichen Drehzahl wieder Rotor umlaufen
oder aber auch eine geringere Drehzahl als dieser haben; er kann auch feststehend
angeordnet sein. Man kann dahin kommen, daß die Reibungen und die Stöße zwischen
dem Austraggut und dem Austragteil praktisch beseitigt werden, indem der Austragteil
eine Drehgeschwindigkeit erhält, die entsprechend der Drehgeschwindigkeit desArbeitsgutes
in der Nähe der Austrittsöffnung kleiner ist als die des Rotors.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Erfindung in Anwendung
auf eine Schleudermühle mit am Umfang angeordneten Kammern dargestellt.
-
Fig. i ist ein Längsschnitt durch eine Ausführungsform der Schleudermühle;
Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie II-II in Fig. i ; Fig. 3 ist ein Längsschnitt
durch eine andere Ausführungsform; Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie IV-IV in
Fig. 3.
-
Die in den Fig. i und 2 dargestellte Schleudermühle ist mit einem
Rotor versehen, der aus einer mit Schaufeln 2 und 3 besetzten Scheibe i besteht.
Die Schaufeln 2 und 3 sind zu beiden Seiten der Scheibe angeordnet. Der Rotor läuft
in einem Stator 4 um, an dessen innerer Umfläche Kammern 5 und 6 vorgesehen sind.
In diese Kammern 5 und 6 gelangt das von den Schlägern 2 bzw. 3 geschlagene Mahlgut.
-
Das zu zerkleinernde Mahlgut wird durch eine Öffnung 7 eingeführt,
die auf der einen Seite der Scheibe i vorgesehen ist. Das zerkleinerte Gut tritt
aus der Mühle durch Auslaßöffnungen 8 aus, die auf der anderen Seite der Scheibe
vorgesehen sind.
-
Die Öffnungen 8 befinden sich in einem zylindrischen Teil 9, der mit
der Scheibe i umläuft. Der Zylinder 9 ist näher an der Drehachse angeordnet als
die Schläger 3 und reicht bis ganz nahe an die Rückwand io des Gehäuses heran; er
wird durch einen Rohrstutzen der Rückwand io nach außen fortgesetzt. Der Teil des
Zylinders 9, in dem die Öffnungen 8 vorgesehen sind, befindet sich in der Hauptsache
innerhalb des von den Schlägern 3 umgebenen Raumes. Aus Fig. i ergibt sich weiter,
daß die Öffnungen 8 parallel zur Achse des Rotors verlaufen. Die Anordnung der Austrittsöffnungen
8 in einem so angeordneten Zylinder begünstigt die Trennung der dem Luftstrom folgenden
feineren Partikelchen von den gröberen Partikelchen, die infolge ihrer Masse unter
dem Einfluß der Drehung des Rotors viel leichter zur Umfläche des Stators zurückgeführt
werden.
-
In den Fig. 3 und 4 ist eine abgeänderte Form der Schleudermühle gemäß
der Erfindung dargestellt, bei welcher die Austrittsöffnungen i i für das zerkleinerte
Mahlgut in einem feststehenden Zylinder 12 angeordnet sind. Dieser kann wie ein
Zylinder betrachtet werden, der gegenüber dem Rotor eine geringere Drehzahl aufweist.
Der feststehende Zylinder 12 ist ebenfalls näher an der Drehachse angeordnet als
die Schläger 3. Er reicht bis ganz nahe an die Scheibe i heran und ist durch die
Rückwand io des Gehäuses in Form eines Stutzens nach außen geführt. Die Öffnungen
i i verlaufen gleichfalls parallel zur Achse. Ihre Randflächen 13 sind geneigt,
wie Fig. 4 zeigt, so daß ihr äußerer Rand 14 in der Drehrichtung des Rotors gesehen
dem inneren Rand 15 voreilt.
-
Anstatt an der Scheibe i befestigt zu sein, könnte der Auslaßzylinder
auch mit einer Drehzahl angetrieben werden, .die kleiner ist als die Drehzahl der
Scheibe i. Dadurch werden die besten Voraussetzungen für den Austritt des gemahlenen
Gutes ohne Reibung oder störende Stöße geschaffen.
-
Die beschriebene und dargestellte Bauart kann mancherlei Abänderungen
erfahren. So könnte an Stelle eines zylindrischen Austrittsteiles ein Austrittsteil
anderer Form, beispielsweise ein kegelstumpfförmiger Auslaßteil, treten. Die Erfindung
ist ferner anwendbar ganz allgemein auf alle Schleudermühlen mit drehbaren Schlägern.