DE958870C - Verfahren zur Beseitigung des Natrium-Rueckstandes nach der Herstellung von trocknenden OElen durch Polymerisation - Google Patents

Verfahren zur Beseitigung des Natrium-Rueckstandes nach der Herstellung von trocknenden OElen durch Polymerisation

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DE958870C
DE958870C DEST9099A DEST009099A DE958870C DE 958870 C DE958870 C DE 958870C DE ST9099 A DEST9099 A DE ST9099A DE ST009099 A DEST009099 A DE ST009099A DE 958870 C DE958870 C DE 958870C
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Description

AUSGEGEBEN AM 28. FEBRUAR 1957
St popp IVb/3pc
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren zur Zerstörung von Rückständen des Natriums, das für die Polymerisation verschiedener ungesättigter Kohlenwasserstoffe verwendet wird.
Für viele Kohlenwasserstoff-Polymerisationen verwendet man Alkalimetalle als Katalysatoren,. Es handelt sich hierbei in erster Linie um die Polymerisation von Butadien und die Mischpolymerisation von Butadien und Styrol, wobei ölige und feste kautschukartige Polymerisate entstehen. Von den Alkalimetallen wird Natrium am meisten verwendet, jedoch- kann auch Kalium benutzt werden. Am Ende der Reaktion muß der überschüssige nicht umgesetzt© Katalysator zwecks Verhütung weiterer Polymerisation zerstört werden, während der verbrauchte Katalysator aus seinem Gemisch mit den Polymerisaten zu entfernen ist, zu welchem Zweck man schon die verschiedensten Mittel angewandt hat. so
Zum Beispiel hat man Alkohole, wie Methanol, sowie Säuren, wie Essig- und Schwefelsäure, hierfür genommen. Es ist auch vorgeschlagen worden, das Natrium aus einem flüssigen Polymerisat dadurch zu entfernen, dlaß man die Reaktionsprodukte mit einem Gemisch von Wasser, Alkohol und einer kleineren Menge Schwefelsäure versetzt. Hierbei entsteht eine ölige und eine wäßrige Phase, und das Natrium wird durch Dekantieren der wäßrigen Phase entfernt. Das Arbeiten mit der wäßrigen
Phase ist insofern ungünstig, als dabei oft Emulsionen entstehet^ die schwer zu brechen· sind. Wasser kann· auch eine teilweise Ausscheidung etwaiger ätherartiger Modifizierungszusätze aus der Polymerisationsmasse verursachen, Außerdem muß man dann das angewandte Verdünnungsmittel für die Polymerisation erst wieder trocknen, falls es wieder in das Verfahren zurückgeführt werden soll.
ίο Die Beseitigung des Natriums wird weiterhin dadurch erschwert, daß das Natrium in der aus dem Reaktionsgefäß abfließenden Masse in mehreren Formen vorliegt. Außer dem metallischen oder nicht umgesetzten Natrium ist noch ein flockiger, halb gelatinöser Niederschlag vorhanden, der aus Natriumhydroxyd, Natriumacetyliden und möglicherweise noch anderen Derivaten besteht. Es ist auch in löslicher Form als Alkoholat vorhanden, wenn ein Alkohol, z. B. Isopropylalkohol, in dem ao erwähnten Zusatzgemisch enthalten war. Dieser Faktor ist ganz besonders wichtig, da durch die Anwesenheit von Isopropylalkohol die Alkalität des als Enderzeugnis erhaltenen trocknenden Öles erhöht wird, was sich auf die Trocknungs- und Einbrenngeschwindigkeit des Öles nachteilig auswirkt. Deshalb darf man es bei keinem Verfahren zur Entfernung von Natrium unterlassen, das lösliche Natriumalkoholat zu neutralisieren.
Man hat nun gefunden, daß man den obenerwähnten Schwierigkeiten abhelfen und das Natrium auf eine billige und wirksame Art vollständig neutralisieren kann, wenn man die theoretisch dafür erforderliche Menge Schwefelsäure in über 8o%iger und weniger als a6%iger Konzentration zufügt, um das Natrium praktisch vollständig in Natriumbisulfat umzuwandeln. Man hätte annehmen können, daß 45%ige oder stärkere Schwefelsäure trockene Salze ergeben würde, die dann durch Filtrieren entfernt werden könnten, vorausgesetzt, daß genügend neutrales Sulfat entsteht, das mit dem in der Säure befindlichen Wasser ein Hydrat bilden kann, Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine vollständige Neutralisation bei einer Säurekonzentration von 80% oder weniger nicht zu erreichen ist.
Die Erfindung eignet sich ganz besonders für Verfahren zur Herstellung trocknender öle durch Mischpolymerisation von Butadien und Styrol. Besonders wichtig ist die Erfindung darum für die Herstellung von trocknenden ölen durch Mischpolymerisation! von 75 bis 100 Teilen Butadien mit 25 bis ο Teilen Styrol, vorzugsweise etwa 75 bis 85 Teilen des ersteren und 25 bis 15 Teilen des letzteren, wobei diese Polymerisation bei 20 bis ioo°, vorzugsweise zwischen 40 und 90°, in einem Verdünnungsmittel vor sich geht. Als Polymerisationskatalysator benutzt man dabei 1,5 bis 10 Teile, vorzugsweise etwa 1,5 bis 3 Teile feinverteiltes metallisches Natrium, wozu gegebenenfalls auch noch, verschiedene Polymerisations-Modifikationszusätzei kommen können, um die Reaktion zu beschleunigen und farblose Produkte mit besser regelbaren Trocknungsgeschwindigkeiten zu ergeben. Als inertes Verdünnungsmittel für die Reaktion, sind z. B. ein zwischen 90 bis i8o° siedendes Benzin oder zwischen 20 und 2000 siedende inerte Kohlenwasserstoffe, wie Pentan, Xylol, Toluol, Benzol· oder Cyclohexan, einzeln oder in Mischung miteinander, zu .empfehlen. Die Verdünnungsmittel werden gewöhnlich in Mengen von 50 bis 500, vorzugsweise 150 bis 300 Teilen auf 100 Teile der Monomeren^ angewandt. Verschiedene Äther mit mehr als 2 Kohlenstoffatomen im Molekül, z. B. Diäthyläther, Acetal, Dioxan, Vinyläthyl·- äther, Vinyl-isobutyläther, tert.-Butylmethyläther und Methylal, sind1 ebenfalls als Verdünnungsmittel sehr brauchbar, ganz besonders aber als Verdünnungsmittelzusätze, die in Mengen von etwa 10 bis 35 Teilen auf 100 Teile Monomeres zusammen mit den. vorerwähnten Mengen der inerten Verdünnungsmittel, wieLösungsbenzin, angewandt, zur Bildung von farblosen Produkten beitragen. Die Eigenschaften der Polymerisate können auch dadurch noch beeinflußt werden, daß man den Butadienanteil der Beschickung ganz oder teilweise 8g durch andere Diolefine, z.B. Isopren, Piperylen, 2, 3 -Dimethylbutadien-1, 3 oder 2-Methylpentadien-i, 3, ersetzt. Ebenso kann man an Stelle des Styrole verschiedene ringsubstituierte Alkylstyrole, z. B. p-Methyl- oder p-Äthylstyrol oder Dimethylstyrole, verwenden.
Besonders wenn· man eine verhältnismäßig grobe Dispersion des. Natriums als Katalysator nimmt, ist es auch vorteilhaft, etwa 1 bis 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise 10 bis 20 Gewichtsprozent (bezogen auf das Natrium) eines aliphatischen Alkohols mit 1 bis 5 C-Atomen zu verwenden.
Sekundäre und tertiäre Alkohole, insbesondere Isopropanol oder tertiäre Butanole, sind besonders geeignet. Diese Alkohole dienen dazu, die Polymerisation zu beschleunigen. 50 bis ioo%ige Umwandlungen der Monomeren sind bei der diskontinuierlichen wie auch bei der kontinuierlichen Polymerisation leicht erreichbar, obschon der Katalysatorbedarf beim kontinuierlichen Verfahren größer als beim diskontinuierlichen ist. Die erwähnten Polymerisierverfahren selbst sind jedoch nicht Erfindungsgegenstand.
Die Erfindung hat zwar besondere praktische Bedeutung für die Herstellung von trocknenden ölen durch Polymerisation von Butadien oder Copolymerisation von Butadien und Styrol, doch ist sie nicht auf diese Verfahren beschränkt, sondern ist, ohne Rücksicht auf das herzustellende Produkt, bei allen Verfahren· anwendbar, für die Alkalimetalle, z. B. Natrium oder Kalium, als Katalysatoren dienen. Deshalb ist die Erfindung zur Zerstörung von Katalysatoren bei allen Verfahren anwendbar, nach denen Harze oder kautschukartige Polymerisate mit Alkalimetallkatalysatoren hergestellt werden.
Folgende Beispiele zeigen die Vorzüge dieser Erfindung.
Je fünf Versuche wurden durchgeführt, indem man die folgenden Bestandteile in eine Bombe brachte und darin 20 Stunden lang bei 500
schüttelte. 300 g Benzin, 30 g Dioxan, 0,3 g Isopropylalkohol, 80 g Butadien, 20 g Styrol, 2 g Natrium.
Nach Ablauf dieser Zeit waren das Butadien und das Styrol nahezu vollkommen zu einer öligen Masse copolymerisiert. Dem Inhalt der Bomben gab man dann, unter Rühren, jeweils 9 oder 10 g Schwefelsäure verschiedener Konzentration zu. Es wurden dabei folgende Ergebnisse erzielt:
Ergebnisse der Behandlung
des Polymerieatöles mit Schwefelsäure,
unter einstündigem kräftigem Rühren
Säurekonzen
tration
Ver
wendetes
Gewicht
auf 2 g Na
Farbe Alkalität
des filtrierten
Öles
55
65
75
8o
8o
82,5
85
85
96
9*)
9
9
9
10**)
10
9
IO
9
Gelb
Gelb
Gelb
farblos
Gelb
farblos neutral
farblos neutral
farblos neutral
Hellgelb neutral
keine wäßrige
Phase, keine
■ Bildung von
*) 9o°/0 der theoretischen Schwefelsäuremenge, die zur Erzielung des· hdchsteii Verhältnisses von NaHSO4- H2O/ Na2 S O4 7 H2O erforderlich ist (theoretisches Gewicht = 9,8 bis 10,1 g).
**) Theoretische Menge, die die größte Ausbeute an NaHSO4- H2O ergibt.
Die Ergebnisse zeigen, daß sich nur mit Säuren, deren. Konzentration über 8o°/o liegt, ein vollständig neutrales und farbloses Produkt ' ohne Bildung einer wäßrigen Phase erzielen läßt. Die völlige Neutralisation unter Bildung der erforderlichen Menge neutralen Sulfats scheitert bei geringeren; Säurekonzentrationen hauptsächlich daran, daß die Hauptmenge des Bisulfats in fester Form vorhanden ist, in der es sich, wenn überhaupt, nur langsam mit dem festen, verbrauchten Katalysator umsetzt. Ein anderer Faktor, der mit hierzu beitragen mag, ist der, daß eine nicht geringe Menge Bisulfat trotz guten Rührens, an der Wand des Mischgefäßes hängen bleibt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:
    Verfahren zur Beseitigung des Natriumrückstandes nach der Herstellung von trocknenden ölen durch Polymerisation bzw. Copolymerisation von 75 bis 100 Teilen Butadien mit 25 bis ο Teilen Styrol bei 20 bis ioo° oder nach der Herstellung anderer harzartiger oder kautschukartiger Polymerisate in Gegenwart von 1,5 bis 10 Teilen feinverteilten metallischen Natriums und von 50 bis 500 Teilen eines zwischen 20 und 2000 siedenden inerten Kohlenwasserstoff -Verdünnungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionsprodukt mit über 8o°/oiger, jedoch nicht stärkerer als 90°/oiger wasserhaltiger Schwefelsäure in der für die Bildung von Natriumbisulfat theoretisch erforderlichen Menge behandelt.
    © 609 616/510 8.56 (609 809 2.57)
DEST9099A 1953-12-04 1954-11-27 Verfahren zur Beseitigung des Natrium-Rueckstandes nach der Herstellung von trocknenden OElen durch Polymerisation Expired DE958870C (de)

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