DE958653C - Druckausgleichkolbenschieber mit innerer Einstroemung fuer doppeltwirkende Kolbendampfmaschinen - Google Patents

Description

Bei Lokomotiven mit Kolbenschiebern, insbesondere Heiß dampf lokomotiven, werden die Zylinderseiten beim Leerlauf durch Druckausgleichvorrichtungen, die meist mit Druckluft betätigt werden, miteinander verbunden. Ferner gibt es Anordnungen für den Druckausgleich, die beide Zylinderseiten direkt über die Ausströmkanäle und die Rauchkammer verbinden. Durch diese Anordnung werden Rauchgase angesaugt, durch die

ίο Zylinder gedruckt und diese dadurch verunreinigt und abgeschliffen. Die Erfindung betrifft einen Druckausgleichkolbenschieber mit innerer Einströmung für doppelt wirkende Kolbendampfmaschinen mit wenigstens zwei Gruppen von Kolbenringen, die jeweils nahe den steuernden Schieberkanten angeordnet sind, mit Schieberkörpern, die aus je zwei Einzelkörpern bestehen, von denen der eine mit der Schieberstange fest verbunden ist, während der andere bewegliche Einzelkörper in der Arbeitslage des Kolbenschiebers unter Einwirkung einer zwischen den beiden Einzelkörpern angeordneten Feder vom festen Einzelkörper abhebbar ist, vorzugsweise für Lokomotiven. Die Erfindung bezweckt, den Druck-

.25 ausgleich direkt im Schieber durchzuführen, indem erfindungsgemäß der bewegliche Einzelkörper Durchbrüche aufweist, die im Leerlauf des ■Druckausgleichkorbenschiebers die Einströmkanäle der beiden Zylinderseiten verbinden. Es können bei

dieser Wegführung keine zerstörenden Teile, wie Lösche und Schlacken, in die Zylinder gelangen, es wird eine unnötige Abnutzung der gleitenden Teile im Zylinder und im Schieber vermieden.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar in einem Längsschnitt.

Die ringförmigen Schieberkörper bestehen aus je zwei Einzelkörpern E und F, die nahe den steuernden Kanten C und D jeweils Gruppen von Kolbenringen A und B tragen. Bei Dampfeintritt werden die beiden Körper fest aufeinandergepreßt und damit der Schieber geschlossen, wie dies in der Zeichnung oberhalb der Mittellinie dargestellt ist. Hierbei wirkt der Dampfdruck auf den Ringraum, der von der Außenfläche des inneren Kolbenschieberteils und der Dichtungsfläche zwischen beiden Schieberteilen gebildet wird. Bei Fortnahme des Dampfes, also beim Leerlauf, werden die Körper E und F durch eine dazwischenliegende Feder G auseinanderbewegt und damit der Schieber geöffnet, wie in der Zeichnung unterhalb der Mittellinie gezeigt. Der Druckausgleich kann nun über die Einströmkanäle H und / und durch die Durchbrüche K der innenliegenden Körper F ungehindert erfolgen. . ■

In der Konstruktion ist darauf geachtet worden, daß die dem Frischdampf ausgesetzte Ringfläche so groß gewählt wurde, daß auch bei starker Drosselung die Körper mit Sicherheit aufeinandergepreßt werden. Die Feder G ist so stark bemessen, daß sie den Schieberkörper selbst bei schnellster Fahrt trotz der auftretenden Kräfte der hin und her gehenden Massen bei der Leerfahrt auf dem Totpunkt festhält und nicht schlagen läßt. Die Schmierung erfolgt in bekannter Weise wie bei der Regelbauart durch Schmierstutzen. Die Gleitflächen besitzen reichlich Spiel mit Labyrinthdichtung und federnde Kolbenringe.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Druckausgleichkolbe'nschieber mit innerer Einströmung für doppelt wirkende Kolbendampfmaschinen mit wenigstens zwei Gruppen von Kolbenringen, die jeweils nahe den steuernden Schieberkanten angeordnet sind, mit Schieberkörpern, die aus je zwei Einzelkörpern bestehen, von denen der eine mit der Schieberstange fest verbunden ist, während der andere bewegliche Einzelkörper in der Arbeitslage des Kolbenschiebers unter Einwirkung einer zwisehen den beiden Einzelkörpern angeordneten Feder vom festen Einzelkörper abhebbar ist, vorzugsweise für Lokomotiven, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Einzelkörper (F) Durchbrüche (K) aufweist, die im Leerlauf des Druckausgleichkolbenschiebers die Einströmkanäle (H₁ J) der beiden Zylinderseiten verbinden.